M5

Alles zum Thema "Fragen und Technik" bei professionellen Studio- und Tonbandgeräten der Firma Telefunken

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9146
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M5

Beitrag von 9146 »

Hallo zusammen,

wer kennt sich mit den diversen Versionen der M5 aus. Insbesondere mechanisch.

Meine Frage: Sind die Trapez-Riemen für den schnellen Vor- bzw Rücklauf bei allen Typen identisch?
Also für M5A , B und C zu verwenden.
In meinem Fall geht es um eine M5C. Habe vor etwas mehr als einem Jahr die Riemen gekauft. Angeblich original für M5, ohne jede weitere Spezifikation. Nun will ich diese bei einer M5C einsetzen bzw. die runden O-Ringe ersetzen, aber sie sind zu kurz.
Ich gehe doch hoffentlich richtig davon aus dass immer im Querschnit Trapez-Riemen, also Keilriemen zum Einsatz kommen. O-Ringe werden offenbar doch nur genommen weil man nichts anderes hatte... Oder?
Die Rollen scheinen auch für keilförmige Riemen ausgelegt zu sein. Zudem sind O-Ringe meist wesentlich dehnfähiger und können doch nur eine Notlösung sein. Wie soll man da Spannung usw. denn richtig einstellen?
Also: Ein Riementyp für alle? Immer die gleiche Länge?

Gruß

JR
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cavemaen

Re: M5

Beitrag von cavemaen »

Ja, die M5en haben alle die gleichen trapezförmigen Riemen mit gleichem Kaliber verbaut.

Die Holländer bieten Rundriemen als Original an, stimmt aber nicht!

Zur Verständlichmachung:

Erste Serie M5 hat Reibradgetriebe und 3 Geschwindigkeiten, Röhren, meist Mono.

Zweite Serie M5A hat Papstmotor erhalten mit 2 Geschwindigkeiten und modernisierte Röhrenverstärker.

3. Übergangsserie M5B mit Transistorkarten, teilweise Germaniumtechnik, Mechanik noch identisch. Diese Serie machte Probleme aufgrund weglaufender Arbeitspunkte und wurde rasch überarbeitet, fast alle M5B wurde zu M5C mit den V396/97-Karten umgebaut, bekannt aus der M10A und späteren M15.

Diese Karten sind mit nichts anderem kompatibel und oft in iiBäh zu finden. Einige wenige M5B kommen aus damaligen Privatstudios und Staatstheatern, die nicht zurückgerufen wurden.

Der Wickelmotor mit Rutschkupplungen ist in allen Maschinen Telefunken M5 immer gleich geblieben.
9146
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Re: M5

Beitrag von 9146 »

Hallo "cavemaen",
hallo zusammen,

ich habe es befürchtet. Nämlich dass die Riemen immer ident sind. Denn damit ist klar dass man mir seinerzeit die falschen Riemen verkauft hat. Es wurde explizit vermerkt: Für M5. (Ich hatte nun leise gehofft dass die Riemen zumindest auf einen älteren M5 Typ passen würden)
Passen aber nicht. Man bekommt sie nur aufgeworfen wenn man alles zerlegt. Anschließend steht die Achse des Wickeltellers nicht mehr senkrecht (verklemmt) und man bekommt die drei Schrauben unter dem Teller nicht mehr eingesetzt. An den Langlöchern fehlen gut 10mm...
Geliefert wurden Riemen mit einer Länge von 514mm. Dieses Maß ist auf den neuen Riemen aufgedruckt und entspricht dem Innenmass.
Kann mir jemand sagen weche Länge korrekt wäre? In den mir zur Verfügung stehenden Manuals und Listen ist nie der Typ oder eine andere Spezifikation zum richtigen Riemen vermerkt.

Danke im Voraus.

Gruß

JR
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cavemaen

Re: M5

Beitrag von cavemaen »

Der Flansch muß nicht ab. Nur von unten hatte ich damals beim Riemenwechsel irgendwas abgemacht, ging aber rasch und problemlos.

Das Maß kann man mit einem Faden ermitteln. Aber es wird schwer werden, die Tranpezriemen irgendwoher zu bekommen.

Frag bei bei Schleicher & Hilpert nach.

Im iiBäh gibt es viele Schlauberger, die Runddichtungen aus dem Baumarkt als orig. Pesen für Bandmaschinen anbieten, NAB-Kelche ect.

Aber das Material entspricht nicht den damaligen Anforderungen, wird weich, klebt und blockiert sogar bei sommerlichen Themperaturen!

Bin selbst mal reingefallen beim einem iiBayer, der orig. Riemen für die Telefunken M15A anbot.

Der Riemen war extrem dünn und nur halb so breit wie der originale und fällt anhand der bauchigen Spannrolle rasch wieder runter!

Der Händler reagierte auch nicht und zum Glück bekam ich meinen €insatz durch den Käuferschutz zurück.

R.
firstthird
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Re: M5

Beitrag von firstthird »

Hallo,

die Wickelkupplung muß beim Riemenwechsel nicht demontiert werden, es genügt, die Bremse zu demontieren. Dazu dreht man den weißen Exzenter nach lösen einer Madenschraube im Träger so, daß man das Bremsband etwas abziehen kann. Wenn man dann die Bremse am Füllhebel entspannt, kann man u.U. schon den neuen Riemen hineinpfrimeln. Wenn das schlecht geht, und weil man ja das Bremsband nicht zerstören sollte, kann man die ganze Bremse nach Lösen einer einzigen Schraube (die große Rändelschraube,mit der der Träger des Bremsbandes am Chassis befestigt ist) entfernen. Wenn man keine zu großen Kräfte walten läßt, geht die Einstellung der Bremse beim Wiedereinbau nicht verloren. Man sollte allerdings danach die Spannung des Riemens mit Hilfe der 3 durch den Mitnehmerteller (Originalton TFK) erreichbaren Schrauben nach Anleitung einstellen: die Riemen sollten beim schnellen Umspulen nicht flattern....

Viele Grüße
Frank
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Re: M5

Beitrag von 9146 »

Hallo Farnk,

herzlichen Dank für Deine Hinweise. Ich kenne diese Angaben aus dem Handbuch.
Was allerdings im Handbuch und vergleichbaren Unterlagen nie steht ist die Länge des Riemens. Oder zumindest der Typ.
Denn wie gesagt hat man mir offenbar Keilriemen verkauft die eben nicht auf eine M5 passen. Zu kurz.
Obwohl dies vom Verkäufer "keine20mehr_123" aus BN ausdrücklich bestätigt wurde.
Der Bursche hat mir offenbar seinen Fehlkauf untergejubelt.
Natürlich könnte ich jetzt einfach mal Riemen besorgen die 20mm länger sind. Aber reicht das? Oder ist das womöglich schon zu viel?
Ich könnte auch einfach das Maß des nocht nicht zerfallenen O-Rings nehmen der bisher montiert war. Der ist aber extrem dehnbar bzw. ausgeleiert und hat ja auch nicht richtig funktioniert.
Daher wäre mir geholfen wenn mir jemand die korrekte Länge sagen könnte.

Gruß

JR
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cavemaen

Re: M5

Beitrag von cavemaen »

Größere Riemen kann man mit einer zusätzlichen Spannrolle kompensieren.

Habe damals auch festgestellt, dass runde Dichtungen rutschen und keine Leistung zum Wickeln übertragen!

Lege den alten Trapezriemen auf den Tisch und miss den Durchmesser.

Vielleicht könnte ein Vierkantriemen sich da einlaufen, sollte man mal ausproBIERen.

R.
firstthird
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Re: M5

Beitrag von firstthird »

Hallo JR,

ich habe gerade an einem alten Riemen, der gerissen war, gemessen: Innendurchmesser sollte vor dem Ereignis 510 mm gewesen sein. Der mm sollte nicht so die Rolle spielen, will man ja den Wickelteller justieren kann.
In einer BR-Maschine habe ich ´mal einen Riemen von "Optibelt" gefunden:Optibelt VB Made in France 5*530
Vielleicht wirst Du hier fündig:
https://www.optibelt.com/fileadmin/cont ... ramm_D.pdf

Viel Glück
Frank
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Re: M5

Beitrag von 9146 »

Hallo Frank,

das ist mal ne prima Mitteilung!
5x530 ist sicherlich die korrekte Bezeichnung bzw. das richtige Maß für den M5-Riemen. Denn der angeblich Richtige welchen man mir unter gejubelt hatte führt die Aufschrift 5x 515. Und der passt ja bekanntermaßen nicht. Es hört sich jedenfalls logisch an, die 15mm mehr werden es sein die bei mir fehlten.
Nun werde ich, gewapnet mit der korrekten Angabe, auch die richtigen Keilriemen irgendwo im Netz finden...

Großen Dank Frank.

JR
firstthird
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Re: M5

Beitrag von firstthird »

Hallo JR,

es wäre nett, wenn Du vom Ergebnis Deiner Bemühungen berichten würdest, d.h. welche Riemen passen und wer sie vertreibt.

Viele Grüße und ein frohes Weihnachten

Frank
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Re: M5

Beitrag von 9146 »

Klar, werde ich natürlich machen. Kann allerdings noch ein paar Tage dauern...

Gruß

JR
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revfan

Re: M5

Beitrag von revfan »

Hallo,

ich kann zum Kommentar von Rudi oben nur zum hier x-ten Mal feststellen, dass in meiner M5b/R vom BR noch im Originalzustand von ca 1965 kein einziger (!) Germaniumtransistor verbaut ist, sondern durch die Bank 2 N 1613 und 2N 1711 also Silicon Planar Transistoren................

Weglaufen "tut" auch nichts..........

Ein gutes neues Jahr 2018 für alle :sound: :sound: :sound:

revfan
firstthird
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Re: M5

Beitrag von firstthird »

Dem kann ich nur beipflichten: ich habe hier 3 M5B herumstehen, aus verschiedenen Produktionszyklen bzw. -jahren (die älteste hat den Schalter für die Fernbedienung links noch in der Griffmulde, möglicherweise wurde er auch nachgerüstet), habe aber noch nie in einer Maschine Germanium-Transistoren gefunden...

Viele Grüße und alles Gute im neuen Jahr

Frank
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cavemaen

Re: M5

Beitrag von cavemaen »

... dann muß die mir damals zur Reparatur gebrachte ein Vorserienmodell der M5B gewesen sein, da auch jede Bezeichnung auf den Platinen fehlte!

Mangels Unterlagen ging diese auch unsaniert zurück...

R.
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revfan

Re: M5

Beitrag von revfan »

Hallo,

meine hat auch den Schalter für die (leider bei mir nicht vorhandene) Fernbedienung links in der Griffmulde. Das scheint also serienmäßig gewesen zu sein

Einen guten Rutsch für alle Forumsmitglieder

revfan
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Re: M5

Beitrag von 9146 »

Hallo zusammen,

also, ich hatte mal zugesagt meine Erfahrung mit neuen Treibriemen für die M5 hier kund zu tun.
Nach zwei Fehlkäufen habe ich mit folgenden Keilriemen wohl den richtigen gefunden: 5x530Li .
Dabei ist 5 wohl die Breite und 530 die Länge. Verschiedene Treibriemen Hersteller bzw. Lieferanten bieten dieses Maß an.
Offenbar hatte der alte serienmäßige Riemen keine zusätlichen Profilierungen. Vollmaterial mit Trapez-Querschnitt.
Die heute erhältlichen Riemen weisen auf der Innenseite kleien Querkerben in Form von Einschnitten auf. Diese Ausführung soll dann besonders gut für kleine Rollenradien geeignet sein. Im Fall der M5 spricht man zwar noch nicht von sehr kleinen Rollen, diese Einschnitte wirken sich, wie ich soeben nach dem ersten Laufen festgestellt habe, zumindest nicht negativ aus. Möglicherweise laufen sie dadurch geschmeidiger, ohne mehr Laufgeräusche abzugeben.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden.

Dies zu Eurer Info.

Gruß

JR
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revfan

Re: M5

Beitrag von revfan »

Hallo,

danke für die Maßangabe. Bei meiner M5b konnte ich damals auf einen Riemen von Rudy zurückgreifen, so dass ich nicht suchen musste.

Ich habe aber ähnliche Erfahrungen bei einer Telefunken AW 2 gemacht. Auch dort habe ich nach einigem Suchen einen trapezförmigen Riemen gefunden, der auch Kerben wie für Zahnräder hat. Dummerweise habe ich mir die Typangabe nicht aufgeschrieben.

Bei der AW2 läuft der Riemen wegen der Kerben allerdings etwas lauter als der vorher ohne Kerben

revfan
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cavemaen

Re: M5

Beitrag von cavemaen »

Habe noch eine AEG AW-2 vor den Füßen herumstehen, die ich wohl nicht restaurieren werde.

Alles komplett, nur der Capstan ist sehr schwergängig und die Stecker der NF-Leitungen fehlen, ferner ist das Netzkabel bröckelig.

Wer das schöne Sammlerstück haben möchte, kann mir gerne ein Angebot machen!

Rudy
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revfan

Re: M5

Beitrag von revfan »

Hallo,

für den, der an alten Kisten Interesse hat, kann ich das AW 2 nur empfehlen - ich selbst habe schon 3, zwei allerdings bisher nur als Ersatzteillager für das restaurierte Gerät. Ein ganz passabler Klang mit modernem Bandmaterial, natürlich in Mono.

Das einzige Problem ist, dass abgesehen von der Vormagnetisierung die restliche Aufnahmeelektronik auch hier zeittypisch in einem separaten Elektronikkoffer untergebracht ist, der praktisch nicht mehr zu bekommen ist. Es hat Jahre gedauert, bis ich den meinen ersteigern konnte. Er sieht aus, wie ein überdimensionales Röhrenradio und hat auch einen eingebauten Abhörverstärker mit einem großen Lautsprecher.

Aber auch ohne diesen Zusatzkoffer kann man das Gerät problemlos zur Wiedergebe benutzen (deutsche Spurlage !), wobei ich aus Sicherheitsgründen einen 1:1 Ausgangstrafo oder ähnlich empfehlen möchte, der in der AW2 nicht immer verbaut ist. Auch Aufnahmen nur mit dem Gerät allein sind möglich, wenn man eine Eingangsspannung von 36 Volt (!) bei der Hand hat, etwa über den Anodenausgang eines Röhren-Verstärkers oder einen 100 oder besser 70 Volt ELA-Transistorverstärker. Letztere gibt es in der Bucht sehr günstig.

revfan

P.S.: Christoph: könntest Du das Thema AW 2 zu einem eigenen Thema machen - das findet sonst kein Mensch.
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