Mit Würsten gegen Kündigungen

Hier findest Du Pressemeldungen und interessante Artikel zum Thema STUDER, ReVox und weiteren relevanten Marken und Themen der Ton- und Studiotechnik.

Moderator: Administratoren

Forumsregeln
Hier findest Du Pressemeldungen und interessante Artikel zum Thema STUDER, ReVox und weiteren relevanten Marken und Themen der Ton- und Studiotechnik.
Antworten
Benutzeravatar
Administrator
Administrator
Administrator
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 03:01
Wohnort: Nordbayern
Vergebene Danksagungen: 384
Erhaltene Danksagungen: 76

Mit Würsten gegen Kündigungen

Beitrag von Administrator »

Die Mitarbeiter der Firma Studer arbeiten heute Nachmittag (22.09.2009) nicht. Sie feiern ein Fest. Damit kämpfen sie – zusammen mit der Unia – gegen den Stellenabbau. Die Geschäftsleitung schweigt.

Um 14 Uhr steht die Produktion der Studer Professional Audio in Regensdorf heute still. Denn die rund 100 Mitarbeiter haben beschlossen zu kämpfen – gegen die Auslagerung der Produktion nach England und somit gegen die Entlassung von rund 35 Mitarbeitern. Unterstützung für ihr Anliegen bekommen die Arbeiter von der Gewerkschaft Unia. Die Arbeit niederzulegen, sei kein Streik, betont ein Vertreter der Personalkommission, der namentlich nicht genannt werden will. Geplant sei ein Fest mit Bratwürsten und Getränken. Ausserdem würden alle Mitarbeiter die drei arbeitsfreien Stunden wieder ausgleichen. «Wir möchten mit unserer Aktion Aufmerksamkeit schaffen und der Konzernleitung zeigen, dass wir für unseren Arbeitsplatz kämpfen werden», sagt er.

Salamitaktik vermutet

Genau diese beschloss nämlich, die Produktion von Regensdorf nach England auszulagern. Die Entwicklung, der Service und das Ingenieurwesen blieben laut Karl Willi, Manager Operation der Studer, in Regensdorf («ZU»/«NBT» berichteten). Als Grund für diese Massnahme gibt die Studer konzernweite Sparbemühungen an, wie einem internen Dokument zu entnehmen ist, das der Redaktion vorliegt. Allerdings werfe die Produktion in Regensdorf laut der Unia immer noch Gewinn ab, trotzdem werde hier zugunsten des Konzerns der Rotstift angesetzt. Hinter der Auslagerung vermuten die Regensdorfer Mitarbeiter eine Salamitaktik. «Es ergibt keinen Sinn, die Produktion nach England zu schaffen, die Entwicklung und den Service aber hier zu lassen», sagt der Vertreter der Personalkommission. Er und seine Mitstreiter befürchteten, dass irgendwann alles nach England gehe und der Standort Regensdorf geschlossen werde.

Kein Kommentar aus England

Die Unia und die Personalkommission teilten der Geschäfsleitung nicht direkt mit, dass die Belegschaft die Arbeit niederlegen wird. «Wir haben aber auch kein Geheimnis darum gemacht. Es ist bekannt, dass die Aktion am Dienstag stattfinden wird», sagt der Mitarbeiter-Vertreter. Reaktionen der Geschäftsleitung auf den Stillstand bei Studer erhielt weder die Personalkommission noch die Unia. Auf Anfrage wollte in Regensdorf wie auch in England niemand zur Situation Stellung nehmen. Unklar ist, was mit den Produktionsliegenschaften in Regensdorf künftig geschehen wird.

Sicher ist, dass auch das hauseigene Studer Revox Museum per sofort geschlossen bleibt. Dem Trägerverein fehlen Mitglieder und Räume, um dieses zu erhalten.

Quelle: Zürcher Unterländer / 22.09.2009 / Autorin: Ines Rütten
Christoph

Technik ändert sich - Gefühle bleiben!

Das STUDER und ReVox Infoportal | Tonbandgeschichte
STUDER 970
Doppel As
Doppel As
Beiträge: 78
Registriert: Mittwoch 1. März 2006, 19:17
Wohnort: Luxemburg

Re: Mit Würsten gegen Kündigungen

Beitrag von STUDER 970 »

Vielen Dank Christoph,

das ist unter den aktuellen Umständen ein Klasse Service !

Liebe Grüsse

Jean
Benutzeravatar
Administrator
Administrator
Administrator
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 03:01
Wohnort: Nordbayern
Vergebene Danksagungen: 384
Erhaltene Danksagungen: 76

Belegschaft kämpft – hoffnungslos

Beitrag von Administrator »

Belegschaft kämpft – hoffnungslos

Sie stoppen die Arbeit und feiern – die Mitarbeiter der Firma Studer in Regensdorf. Mit Musik und Ballons kämpfen sie gegen die Entlassungen. Für die Stellen bestehe jedoch keine Hoffnung mehr.

Rockmusik schallt über das Gelände der Studer Professional Audio in Regensdorf. Der Geruch von gegrillten Würsten liegt in der Luft, und Kinder rennen mit bunten Luftballons in der Hand über den Platz. Festlich ist die Stimmung, die Aktion jedoch eine Kampfansage an die Konzernleitung. Denn die Mitarbeiter der Studer legten gestern Nachmittag wie angekündigt die Arbeit nieder, um gegen den Stellenabbau in Regensdorf zu protestierten – mit Reden, Musik und der Gewerkschaft Unia im Rücken («ZU»/«NBT» berichteten).

Laut General Manager Jürgen Bopst bestehe jedoch keine Hoffnung mehr, die Arbeitsplätze zu erhalten. Sicher sei, dass die Produktion ausgelagert werde und es kein Zurück mehr gebe. «Es ist nicht fair von der Unia, den Menschen noch Hoffnung zu machen», meint Bopst. Noch während der Protestveranstaltung sei ein weiterer 40-Tönner mit Material nach England aufgebrochen. Für das Produktionsgebäude sei der Mietvertrag gekündigt, der Umzug unaufhaltsam. «Wir verstehen die Sorgen der Mitarbeiter. Der Verlust der Arbeitsstelle ist ein Schock», sagt Bopst. Aber diese dürften sich jetzt nicht an falsche Hoffnungen klammern.

Legalität wird geprüft

In Regensdorf stellt die Studer Hightech-Mischpulte für Tonstudios her. Laut Unia werfe das Industrieunternehmen trotz Wirtschaftskrise Gewinn ab. Die Konzernleitung beschloss jedoch, die Produktion der Studer nach England auszulagern, wo der andere Firmenteil unter dem Namen Soundcraft beheimatet ist. Rund 35 Mitarbeiter verlieren in Regensdorf ihre Stelle.

Die Geschäftsleitung in Regensdorf versuchte ihre Mitarbeiter mit E-Mails von der Arbeitsniederlegung abzuhalten. Sie drohte laut Unia Konsequenzen an. «Erst bekam ich Angst», sagt Erika Küng aus der Buchhaltung. «Aber wir haben ja nichts Illegales gemacht. Die wollten uns nur ein schlechtes Gewissen machen.» Jürgen Bopst widerspricht dieser Aussage. «Wir haben ein Gutachten von unserem Anwalt eingeholt, der die Legalität der Aktion anzweifelt», sagt er. «Dies haben wir unserer Belegschaft mitgeteilt. Eine Drohung sollte das nicht sein.» Die Geschäftsleitung war laut Bopst von der Aktion überrumpelt. Sie hätte zwar gewusst, dass etwas stattfinde. Wann und wie alles ablaufe, hätte sie jedoch aus der Zeitung erfahren.

Standort Regensdorf sei sicher

Wie das Regensdorfer Management weiter vorgeht, ist noch offen. «Wir werden die Rechtsfrage nochmals prüfen und dann entscheiden, was wir machen», sagt Bopst. Die Angst der Belegschaft, dass der Standort Regensdorf Stück für Stück aufgelöst werde, sei unbegründet. Dieser bleibe laut Bobst sicher erhalten. «Wir haben für das neue Gebäude einen Mietvertrag für fünf Jahre unterschrieben», sagt Bopst. «Der Standort ist attraktiv für uns, und ich freue mich auf die Zukunft mit meinen Mitarbeitern.» Diese sollten nun in die Zukunft schauen.

Quelle: Zürcher Unterländer / 23.09.2009 / Autorin: Ines Rütten
Christoph

Technik ändert sich - Gefühle bleiben!

Das STUDER und ReVox Infoportal | Tonbandgeschichte
Benutzeravatar
Administrator
Administrator
Administrator
Beiträge: 549
Registriert: Sonntag 12. September 2004, 03:01
Wohnort: Nordbayern
Vergebene Danksagungen: 384
Erhaltene Danksagungen: 76

Re: Mit Würsten gegen Kündigungen

Beitrag von Administrator »

Fernsehberichte zum Thema:



Kurzbericht in den Nachrichten Schweizer Fernsehen "SF"

Gruß,
Christoph

Technik ändert sich - Gefühle bleiben!

Das STUDER und ReVox Infoportal | Tonbandgeschichte
Antworten