B77 in Mk1 oder Mk2?

Fragen und Antworten zur Technik bei den ReVox-Klassikern. Von der 36er-Serie bis zur C-Serie.

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In diesem Bereich geht es um die "Klassiker" der Firma ReVox. Gemeint sind Geräte aus den Anfangstagen der Firma, ReVox-Tonbandgeräten aller Art, B-Serie, C-Serie, S-Serie, H-Serie usw.
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RhumJM
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B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von RhumJM »

Hallo,

als Neuling stellt sich mir die Frage, ob ich mir die B77 in 2Spur (zum Abhören alter Bänder aus der Kinderzeit...) als MK1 oder besser MK2 (wegen der Möglichkeit der Speed-Einstellung) zulegen soll?

Ich will die Maschine nicht unbedingt zur Aufnahme von HiFi nutzen, noch in meine derzeitige Anlage integrieren, sondern überwiegend als Wiedergabemedium auf AKG-Kopfhörer - das aber in guter Qualität und mit der Gewissheit, das Medium (die Maschine..) auch noch in späteren Jahren nutzen zu können.

Und natürlich ist da auch eine Spur "technischer Begeisterung" dabei ;-)

Was also ratet IHR mir also zu dem Thema der Ausführung?
In welchem Bereich kann ich die Bandgeschwindigkeit denn überhaupt regeln?
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Burkhard
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von Burkhard »

Hallo und guten Abend
Man kann bei der B77 MKII die Geschwindigkeit laut Bedienungsanleitung um plus/minus 10% verändern.Diese Funktion wird über den Schalter Variable Speed eingeschaltet und ist auch bei Aufnahme aktiv.
So eine Einrichtung kann u.U. nützlich sein wenn das abzuspielende Band früher einmal mit einem Gerät aufgenommen wurde, wo die Bandgeschwindigkeit abwich.

Mit nettem Gruß, Burkhard
flyingdoc
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von flyingdoc »

Es gibt auch eine externe Geschwindigkeitssteuerung für die MkI. Ansonsten sind einige Verbesserungen eingeflossen, eine vor 1990 produzierete Maschine sollte aber am besten revidiert werden (Elkos ect.). Da ist man, wenn man es machen lässt, ab 500 Euronen dabei. Dafür ist aber dann die Maschine besser als bei Auslieferung.
Grüsse

Herby
chlorophytum
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von chlorophytum »

flyingdoc hat geschrieben:.... Da ist man, wenn man es machen lässt, ab 500 Euronen dabei. Dafür ist aber dann die Maschine besser als bei Auslieferung.

Was soll dann da besser sein?

Welche elektrischen Parameter der B77 sind dann inwieweit verbessert?

Gibt es evt. Links die diese Aussage für ein überholtes Altgerät, welches dies definitiv besser dastehen lassen als eines vom Werk ausgeliefertes ?

Danke im Voraus Thomas
RhumJM
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von RhumJM »

chlorophytum hat geschrieben:
flyingdoc hat geschrieben:.... Da ist man, wenn man es machen lässt, ab 500 Euronen dabei. Dafür ist aber dann die Maschine besser als bei Auslieferung.
Was soll dann da besser sein?

Welche elektrischen Parameter der B77 sind dann inwieweit verbessert?

Gibt es evt. Links die diese Aussage für ein überholtes Altgerät, welches dies definitiv besser dastehen lassen als eines vom Werk ausgeliefertes ?

Danke im Voraus Thomas
@all

Danke für Eure Antworten :-)

Als gelernter Radio- u. FS-techniker und Elektroniker kann ich es bestätigen, das besonders Elkos im Laufe der Zeit "taub" werden (Kapazitätsverlust und einhergehend damit schlechte Güte etc.) durch das Austrocknen des Elektrolyten. Es macht schon Sinn, zumindest diese auszutauschen. Alle anderen Bauteile (Folienkondensatoren, Halbleiter) sollten bei einem guten Fabrikanten vorab "gealtert" sein, damit sich hier später keine Veränderung der elektrischen Werte einstellt - diese würde ich, ohne im Einzelfall zu prüfen, nicht persé austauschen.

Und das mit der Regulierung der Geschwindigkeit um 10% benötige ich genau aus dem angegebenen Grund - einige Bänder sind kurz nach dem Krieg noch auf Röhrengeräten aufgenommen worden, bei denen die Drehzahl möglicherweise nicht immer dem Soll entsprach...

Ich werde dann also mal mich nach einer B77 MKII ab Bj. 90 umsehen...

Sind die Maschinen von Franz Audio zu empfehlen?
Habe in der Zwischenzeit auch einmal beim RevoxJoschi angefragt - zweifellos Maschinen in guter Erhaltung, leider aber auch teuer... :(
flyingdoc
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von flyingdoc »

@ Chlorophytum

Warum finden die Anlaufstellen für Revisionen so Anklang? Modeerscheinung? Würde dafür aber schon lang anhalten.

Es gibt diverse werksseitige Updates für die B77 MkI.
Die meisten Bauteile wurden an den Grenzwerten betrieben, z.B. Elkos Netzteil 40V heute mit Bautypen 63V bis 105° zu ersetzen.
Allein Rifas, Frakos und Konsorten sind Zeitbomben.

Bei der A700 ist die Mechanik (Umlenkrollen, sandgestrahlter Capstan, Bandzugsensoren mit neuer Silikonbedämpfung u.v.m.) wesentlich zu verbessern.
Bei B251 und B242 kann die Selbstzerstörung durch Hitzeentwicklung behoben werden.
Viele Revox-Leute haben im Laufe der Zeit Kniffe und Tricks für Verbesserungen entwickelt, die man in keiner Serviceanleitung findet.

Allgemein ist die Qualität der heute erhältlichen Bauteile wesentlich verbessert, und die Justage des Bandlaufs und Einmessung auf eine Bandsorte durch einen Fachmann steigern die Qualität.
Grüsse

Herby
chlorophytum
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von chlorophytum »

flyingdoc hat geschrieben:@ Chlorophytum

Warum finden die Anlaufstellen für Revisionen so Anklang? Modeerscheinung? Würde dafür aber schon lang anhalten.

Die Geschichte mit Altgeräten ist ohnehin eine absolute Modeerscheinung und aus technisch sachlicher Sicht absoluter Quatsch!
Ist eine Mode wie analoges High End auch, was nicht zwingend bedeutet das es sich nicht auch längere Zeit auf den Markt halten kann.
flyingdoc hat geschrieben: Es gibt diverse werksseitige Updates für die B77 MkI.
Die meisten Bauteile wurden an den Grenzwerten betrieben, z.B. Elkos Netzteil 40V heute mit Bautypen 63V bis 105° zu ersetzen.
Allein Rifas, Frakos und Konsorten sind Zeitbomben.
Das mag ja alles zutreffen, jedoch wird eine B77 oder A77 durch den Tausch von Bauteilen, welche mit einer höheren Spannungsfestigkeit oder Temperaturklasse daher kommen in keinster Weise bessere elektroakustische Parameter erringen, da spielen die Unwägbarkeiten der analogen Bandaufzeichnung eine erheblich größere Rolle.
Ein Vergleich fällt mir hierzu noch ein um den technischen Sachverhalt zu verdeutlichen. Es ist so als ob man bei einem Auto welches für den Betrieb Normal-Benzin benötigt, stattdessen Super-Plus-Benzin tankt. Dadurch wird das auto auch nicht besser als bei Werksauslieferung mit Normal-Benzin.

Wenn dann auch noch die Rifas herhalten müssen, die haben damit auch nicht viel zu tun, denn die haben durchaus 20Jahre voll funktioniert. In jener Zeit gab es da zu heutigen Bauteilen keinerlei Änderung an deren Funktion die sie innerhalb der B77 oder A77 übernehmen.

flyingdoc hat geschrieben: Bei der A700 ist die Mechanik (Umlenkrollen, sandgestrahlter Capstan, Bandzugsensoren mit neuer Silikonbedämpfung u.v.m.) wesentlich zu verbessern.
Bei B251 und B242 kann die Selbstzerstörung durch Hitzeentwicklung behoben werden.
Viele Revox-Leute haben im Laufe der Zeit Kniffe und Tricks für Verbesserungen entwickelt, die man in keiner Serviceanleitung findet.
Das es Ausnahmen gibt bestreite ich nicht, es ging hier um die B77!
Gerade an der A700 wurde schon innerhalb ihres Fertigungszeitraums erheblich von ReVox nachgebessert, so dass sicherlich die letzten Stückzahlen ab SN21k außerordentlich sind.

Auch eine A700 hatte bei Auslieferung eine neue Silikonbedämpfung, ob ein nachträglich sandgestrahlte Tonwelle hier eine wirkliche Verbesserung erbringt?
Das müsste erst belegt werden. Ich denke da hatte Revox nicht irgendwen dran gelassen als er die MK-IV der A77 oder die B77 mit vorgealterter Tonwelle ausstattete.

flyingdoc hat geschrieben: Allgemein ist die Qualität der heute erhältlichen Bauteile wesentlich verbessert, und die Justage des Bandlaufs und Einmessung auf eine Bandsorte durch einen Fachmann steigern die Qualität.
Was willst Du denn an einem Bandlauf einer A/B77 denn noch herumdrehen, an der einzigen Position wo dies vorgesehen ist sollte man nicht ohne guten Grund herumdrehen. Erst recht würde ich Vorsicht bei einer A700 walten lassen, da steckt keinesfalls Optimierungspotential dahinter!

Das Einmessen geht heute in der Regel leichter von der Hand im Vergleich mit den Messmitteln von gestern, jedoch besser wird das Ergebnis bei sorgsamer Arbeit auch heute nicht als gestern.

Mann sollte sich durch den analogen Glauben nicht blenden lassen!

Gruß

Thomas
RhumJM
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von RhumJM »

Hallo Leute,

sry - ich wollte keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen :o

Verstanden habe ich, das die B77 Mk2 ab ca. Bj. 1990 eine gute Wahl ist und nicht unbedingt revidiert werden muß um Gefallen an der Funktion zu finden - richtig?

Habt Ihr für mich Info, OB und WER eine solche Bandmaschine in o.a. Zustand veräussert?
Lohnt sich der "Aufwand" (finanziell) für eine Generalüberholte Maschine vom z.B. RevoxJoschi oder Franz-Audio, sofern ich diese (eigentlich) nur im normalen Abspielbetrieb in den nächsten Jahren sporadisch nutzen möchte - oder reicht es, hier in Eigenregie die Elektronik auf Vordermann zu bringen?

Was ist von solchen Angeboten (auf Ebay..) zu halten: Revox B77 (B 77) Instandsetzung + Verbesserung Service (Artikelnummer: 330295371536).... :?:
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von Administrator »

Hallo,

schau Dir doch mal das Angebot von www.revox-bandmaschine.de an. Ich denke dort wirst Du alles finden was Dein Herz begehrt. ;-)

Ansonsten schadet ein Blick in diese Linkkategorie sicher auch nicht. Die meißten Werkstätten die auf ReVox spazialisiert sind, verkaufen auch Geräte - oftmals generalüberholt.

Gruß,
Christoph

Technik ändert sich - Gefühle bleiben!

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RhumJM
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von RhumJM »

Administrator hat geschrieben:Hallo,

schau Dir doch mal das Angebot von http://www.revox-bandmaschine.de an. Ich denke dort wirst Du alles finden was Dein Herz begehrt. ;-)

Gruß,
Danke Admin - aber für meinen Geschmack schon "überrestauriert" und mit ca. 1300€ für meinen Geschmack nur was für Freaks ;-)
chlorophytum
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von chlorophytum »

RhumJM hat geschrieben: Verstanden habe ich, das die B77 Mk2 ab ca. Bj. 1990 eine gute Wahl ist und nicht unbedingt revidiert werden muß um Gefallen an der Funktion zu finden - richtig?
Nein!

Auch eine Version MKII zeigt die gleiche Karies der Version MKI, denn an beiden Versionen muss mit Sicherheit einiges gerichtet werden, wenn man diese Geräte z.B. auf eine neue Bandsorte (die ehemalige Bandsorte wird nicht mehr gefertigt!) einmessen möchte. Denn sicherlich wird der ein oder andere Kondensator außerhalb seiner Spezifikation liegen und diverse Trimmer nahezu verrottet sein.
RhumJM hat geschrieben:
Habt Ihr für mich Info, OB und WER eine solche Bandmaschine in o.a. Zustand veräußert?
....sofern ich diese (eigentlich) nur im normalen Abspielbetrieb in den nächsten Jahren sporadisch nutzen möchte - oder reicht es, hier in Eigenregie die Elektronik auf Vordermann zu bringen?
:

Wenn Du nur Abspielbetrieb möchtest, dann kannst Du sicherlich dies gezielt als Wartungsarbeit an einem Alt-Gerät in Auftrag geben, so werden die Kosten kleiner.

Wenn Du die entsprechende Fachkenntnis, Werkzeug und Fertigkeit mitbringst steht einer Eigeninitiative nichts im Weg.
RhumJM hat geschrieben: Was ist von solchen Angeboten (auf Ebay..) zu halten: Revox B77 (B 77) Instandsetzung + Verbesserung Service (Artikelnummer: 330295371536).... :?:
Bullshit!

Allein dieses Zitat:
**************************************************************************************************************************
Sie bieten auf eine Instandsetzung verbunden mit einer erheblichen Verbesserung Ihres Tonbandgerätes Revox B77.
***************************************************************************************************************************
Was für ein Voodoo und Nepp, lauter Geschwätz gefolgt von Hersteller-Parameter einzelner Bauteile, die im spezifischen Anwendungsfall innerhalb der B77 nicht zum tragen kommen.

Gruß

Thomas
RhumJM
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Re: B77 in Mk1 oder Mk2?

Beitrag von RhumJM »

chlorophytum hat geschrieben:
RhumJM hat geschrieben: Verstanden habe ich, das die B77 Mk2 ab ca. Bj. 1990 eine gute Wahl ist und nicht unbedingt revidiert werden muß um Gefallen an der Funktion zu finden - richtig?
Nein!

Auch eine Version MKII zeigt die gleiche Karies der Version MKI, denn an beiden Versionen muss mit Sicherheit einiges gerichtet werden, wenn man diese Geräte z.B. auf eine neue Bandsorte (die ehemalige Bandsorte wird nicht mehr gefertigt!) einmessen möchte. Denn sicherlich wird der ein oder andere Kondensator außerhalb seiner Spezifikation liegen und diverse Trimmer nahezu verrottet sein.
RhumJM hat geschrieben:
Habt Ihr für mich Info, OB und WER eine solche Bandmaschine in o.a. Zustand veräußert?
....sofern ich diese (eigentlich) nur im normalen Abspielbetrieb in den nächsten Jahren sporadisch nutzen möchte - oder reicht es, hier in Eigenregie die Elektronik auf Vordermann zu bringen?
:

Wenn Du nur Abspielbetrieb möchtest, dann kannst Du sicherlich dies gezielt als Wartungsarbeit an einem Alt-Gerät in Auftrag geben, so werden die Kosten kleiner.

Wenn Du die entsprechende Fachkenntnis, Werkzeug und Fertigkeit mitbringst steht einer Eigeninitiative nichts im Weg.
RhumJM hat geschrieben: Was ist von solchen Angeboten (auf Ebay..) zu halten: Revox B77 (B 77) Instandsetzung + Verbesserung Service (Artikelnummer: 330295371536).... :?:
Bullshit!

Allein dieses Zitat:
**************************************************************************************************************************
Sie bieten auf eine Instandsetzung verbunden mit einer erheblichen Verbesserung Ihres Tonbandgerätes Revox B77.
***************************************************************************************************************************
Was für ein Voodoo und Nepp, lauter Geschwätz gefolgt von Hersteller-Parameter einzelner Bauteile, die im spezifischen Anwendungsfall innerhalb der B77 nicht zum tragen kommen.

Gruß

Thomas
Hallo Thomas,

Danke mit Deinen Ausführungen - hast mir damit geholfen in meiner Entscheidungshilfe...
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