B215: Reinigung von Tonköpfen und Andruckrollen

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marantz-fan
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B215: Reinigung von Tonköpfen und Andruckrollen

Beitrag von marantz-fan »

Hallo,

ich plane mir demnächst eine B215 anzuschaffen. Das ist zwar eine Bandmaschine für gaaanz kleine Bänder :wink: , aber die Tonbandexperten hier können mir bei meiner Frage sicher weiterhelfen.

Bei meinem Nakamichi habe ich bislang die Tonköpfe und Andruckrollen immer mit Wattestäbchen und Spiritus oder Isopropylalkohol gereinigt. Ist das ok oder womit macht ihr das? Habe auch mal gehört, die Andruckrollen könnten dadurch spröde werden - ist da was dran? Bei meinem Nakamichi konnte ich das bislang noch nicht feststellen.

Gruß,

Dirk
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Beutlin

Beitrag von Beutlin »

Hallo Dirk,

Spiritus und Isopropanol sind schon ok.

Natürlich sind sie beide wasseranziehend, das lässt sich mildern, indem man ein Gemisch aus Wasser und Spiritus bzw. Isopropanol im Verhältnis 1:1 nimmt.

Der Brillenschnaps meiner Oma (Weizenkorn) hat früher immer gute Dienste geleistet!

Gruß, Frank
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A721
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Beitrag von A721 »

Hallo Dirk,

gönne den Köpfen, Andruckrollen und den beiden Capstanwellen meiner Bandmaschine B 215 (Revox selbst sprach einmal von Cassetten-Tonbandmaschine :roll: ) regelmäßige Pflege mit Q-Tip und Isoprop.

Die Andruckrollen sind noch aus Gummi und vertragen das sehr gut. Anders bei den Andruckrollen der großen Maschinen, die grünlich schimmernde sollte man wegen Auflösungstendenzen nur mit etwas Wasser reinigen.

Gruß

Bernd
Zuletzt geändert von A721 am Mittwoch 16. März 2005, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
marantz-fan
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Beitrag von marantz-fan »

Hallo Frank, hallo Bernd,

danke Euch für die Tipps. Ich könnte natürlich etwas dest. Wasser beimischen, aber dadurch verlängert sich doch sicher die Trocknungsphase. Ist doch wahrscheinlich auch nicht so gut, oder?
A721 hat geschrieben:[...] meiner Bandmaschine B 215 (Revox selbst sprach einmal von Cassetten-Tonbandmaschine) [...]
Deshalb ist sie ja auch eine Dame, man spricht von einer B215... 8)

Gruß

Dirk
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Beutlin

Beitrag von Beutlin »

Hallo Bernd,

nun, es kommt darauf an, was Du möchtest. Manche Andruckrollen reagieren auf reinen Isopropylalkohol in der Tat dadurch, dass sie mit der Zeit verhärten. Das kannst Du durch Beimischung von Wasser vermeiden.

Ich lasse Reinigungsflüssigkeit übrigens nie von selbst verdunsten, sondern wische sie mit Wattestäbchen ab, da beispielsweise auch Brennspiritus bzw. Weingeist noch 4 bis 6 % Wasser enthalten.

Gruß, Frank
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Beitrag von A721 »

@ Dirk

Zutreffend, es ist eine Sie. Und sie ist wahrhaft keine zickige Diva.

@ Frank

Reinige die Andruckrollen eigentlich regelmäßig und nehme bei den Bandmaschinen immer etwas Wasser. Für die Köpfe und die Bandführungen Isoprop respektive habe ich noch kleinere Mengen an Revox-Reinigungsflüssigkeit. Allerdings habe ich bisher nie nachgewischt. Sollte ich mir vielleicht angewöhnen.

Viele Grüße

Bernd
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Beutlin

Beitrag von Beutlin »

Hallo Bernd,

das Nachwischen bei der/den Andruckrolle/n ist allerdings nicht ganz unproblematisch:

Wenn man Wattestäbchen benutzt, sollte man aufpassen, dass keine Watte zwischen Tonwelle und Andruckrolle gelangt, sonst wird die ganze Watte gefressen und die Tonwelle könnte Schaden nehmen oder das eventuell querschlagende Wattestäbchen kratzt mal eben über den/die Tonkopf/köpfe!

Gruß, Frank
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Re: B215: Reinigung von Tonköpfen und Andruckrollen

Beitrag von Administrator »

marantz-fan hat geschrieben:Bei meinem Nakamichi habe ich bislang die Tonköpfe und Andruckrollen immer mit Wattestäbchen und Spiritus oder Isopropylalkohol gereinigt. Ist das ok oder womit macht ihr das?
Hallo Dirk und alle anderen,

also von Spiritus möchte ich dringend abraten. Dieser hinterlässt in der Regel einen leichten Schmierfilm der nicht so ideal ist.

Ich verwende schon seit Jahren bei allen Bandmaschinen und Tap Decks 96% igen Ethanol Alkohol aus der Apotheke in Verbindung mit den handelsüblichen Wattestäbchen. Das funktioniert einwandfrei. Man muß nur ein wenig an der Andruckrolle aufpassen das diese nicht den Filz mit einzieht... :?

Habe zu dem Thema auch hier einen Artikel geschrieben:

http://www.studerundrevox.de/wissenswert.htm#d

Gruß
Zuletzt geändert von Administrator am Dienstag 30. Januar 2007, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Christoph

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Beitrag von marantz-fan »

@Christoph: Danke Dir - interessanter Artikel, kurz und prägnant beschrieben.

Das Problem, dass die Andruckrolle einen Teil der Watte (v.a. beim Nachwischen mit dem trockenen Stäbchen) mitnimmt, hatte ich übrigens auch schon. Tja, mein Nakamichi musste schon eine ganze Menge Spiritus "ertragen". Bisher konnte ich zwar noch keine Nachteile feststellen, aber die B215 werde ich dann tunlichst nicht damit bearbeiten.

Hat die B215 nicht auch einen Mechanismus, ohne eingelegte Cassette nicht in den Play-Modus zu gehen? Den müsste man dann ja irgendwie austricksen, um die Andruckrollen richtig zu reinigen.

Gruß

Dirk
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Beitrag von Administrator »

Hallo,

so genau kenne ich das B215 leider nicht - dann können Dir vielleicht andere Leute aus dem Forum helfen.

Allerding ist es bei den meißten Kassettenrecordern (egal welcher Hersteller) so, das man einen kleinen Haken im Kasettenfach nach oben (oder unten) drücken muß. Gemeint ist der Punkt an dem der Kasettenrecorder erkennt ob die Kassette aufnahmegeschützt ist oder nicht. Bei meinem Technis Deck ist sogar noch ein Fühler daneben der erkennt ob überhaupt eine Kassette im Fach ist... Wenn man den dan aber drückt kann man alle Laufwerksfunktionen bedienen.

Gruß
Zuletzt geändert von Administrator am Dienstag 30. Januar 2007, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
Christoph

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Beitrag von marantz-fan »

Hallo,



da ich nun stolzer Besitzer der B215 bin, kenne ich sie schon genauer. Zum Thema Reinigung der Andruckrollen schweigt sich die Bedienungsanleitung aus. Aus dem befreundeten Nachbarforum :roll: weiß ich nun aber wie es geht: Einfach die "Loop"-Taste drücken - das führt dazu, dass die Tonköpfe angehoben und die Rollen an die Capstan-Achsen geführt werden (zumindest bei den Modellen mit etwas höherer Seriennummer funktioniert das so).



Gruß Dirk
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Andruckrolle reinigen

Beitrag von V74 »

Auch wenn diese Postings etwas älter sind, haben wir es bei allen Bandmaschinen ebenso mit der unvermeidlichen "Überalterung" zu tun. Davon ist ganz wesentlich die Andruckrolle betroffen - die ganz wesentlichen Einfluß auf Gleichlauf hat. Wer kein Wow-Flutter-Meter hat und keinen 400Hz Sinuston kann auch Klavieraufnahmen heranziehen.

Dabei ist es natürlich genauso wichtig, dass der Andruck stimmt!! ca. 1,5Kp bei der A77,B77...

Kurzum - ob Spiritus, Allolol, oder die reine Apothekenmischung, irgendwann verhärten die "Pinch-Roller" und sollten dann erneuert werden.

Leider sind da die Preise der Hersteller ganz gewaltig bei diesen alten Veteranen unverschämt gestiegen und so gibt es einen Trick die Gummibeschichtung zu refreshen.

Keine Angst - es funktioniert - und hilft sogar bei Gummizwschenrädern, Idlern und Antriebsriemen.

Am besten die Teile ausbauen und unter wirklich festen Druck und Lappen mit AZETON wienern !!! Azeton ist Nagellackentferner...

Falls sich wirklich die Gummischicht auflösen sollte ( was mir noch nie passiert ist...) dann war das Teil eh hinüber...

Macht mal einen Versuch - ihr werdet staunen. Die Andruckrolle wird wie neu

Gruss
the well tempered sound
Nicolas_CH
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Beitrag von Nicolas_CH »

Spiritus ist nicht zu empfehlen, denn damit werden die ersten Meter Band geschmiert ... als Notlösung zu verwenden.

Isopropyl/Isopropanol Alkohol aus der Apotheke ist ideal geeinet und wird in den verbleibenden Analog-Tonstudios in der grossen Mehrheit verwendet. Alles andere ist entweder unnötig teuer oder weniger gut geeignet.

Köpfe und Bandführungselemente mit wenig Alkohol reinigen (es darf nichts ins Gerät tropfen) und dann ist es meist schon weggetrocknet. Nachwischen ist bei guter Reinigung nicht nötig.

Am besten Wattestäbchen mit Zellulose-Stäbchen verwenden. Viele der billigen Plastikstäbchen haben etwas kantige Schnittstellen - wenn die Watte etwas dünn wird oder abrutscht, können diese ganz feine Kratzer hinterlassen.

Die Andruckrolle (egal aus welchem Material) sollte nur selten mit Alkohol behandelt werden - jede Rolle hat bei Behandlung mit Alkohol die Tendenz mehr oder weniger auszutrocknen. Ein festes, möglichst fusselfreies Tuch nehmen und die Andruckrolle abreiben (ist bei Kassettengeräten und Kassetten-Tonbandmaschinen manchmal etwas fummelig) hilft meist gut weiter. Das "Verglasen" der Andruckrolle kann so ebenfalls herausgezögert werden.

Gruss

Nicolas
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