Gelöst: Symmentrische Kabel selber basteln?

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Gerhard
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Gelöst: Symmentrische Kabel selber basteln?

Beitrag von Gerhard »

Hallo,

die Studer B67 hat symmetrische Ein- und Ausgänge mit XLR-Stecken. Leider blicke ich bei dem Unterschied nochnicht so recht durch. Daher weiß ich auch nicht - und dies ist meine Hauptfrage - ob man sich wirklich Adapterkabel zur heimischen HiFi-Anlage so einfach selbst löten kann? Also ohne nenenswerten Qualitätsverlust!

Ich habe auch gerade 'im Internet' gelesen: "Durch Zwischenschaltung eines (sehr billigen) Bauteils wird jeder unsymmetrische Ein- oder Ausgang zu einem symmetrischen!" Was für ein Bauteil soll das denn sein?

Gruß

Gerhard
erich
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Beitrag von erich »

Hallo Gerhard,

das Kabellöten ist grundsätzlich kein Problem.

Wenn du die B67 mit deiner Anlage verbinden willst, gibt es vielleicht ein Problem. Da die B67 geerdet ist und deine Hifi-Anlage nicht, darfst du an deinem Tuner keine geerdete Außenantenne angeschlossen haben. Dies haben zwar nicht mehr viele, aber ich weiss nicht, wie das bei dir ist !

Es können dabei große Potentiealunterschiede in der Spannungsversorgung entstehen, die dann bei deinen nicht geerdeten Hifi-Komponenten auf den Gehäusen liegen.

Gruß
Erich
capstan1905
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symmetrisch - unsymmetrisch

Beitrag von capstan1905 »

Gerhard,

prinzipiell ist das Verbinden symmetrisch - unsymmetrisch kein Problem.

1. Es gibt handelsübliche Adapter von XRL auf Cinch.

2. Du kannst auch Kabel selber fertigen:

eine Seite Cinch-Stecker,andere Seite XLR,dabei legst Du (1) und (3) an Masse (Schirm), (2) ist die Signalleitung. Die signalmäßige galvanische Trennung beider Geräte bleibt dabei erhalten!

Wiedergabeseitig wirst Du mit dieser Variante klar kommen,aber für die richtige Aufnahme-Aussteuerung der Bandmaschine ist der Pegel der HiFi-Anlage zu gering.

Nach CCIR-Norm(Europa) benötigt die Maschine +6dB(1,55Veff.) für Vollaussteuerung, die Hifi-Anlage bringt etwa die Hälfte des benötigten Pegels.

Es gibt folgende Möglichkeiten:

1. Internen Betriebspegel der Maschine ummessen auf 0dB(0,775Veff.)

2. Zwischenschaltung eines Symmetrier-und Anpassungsverstärkers(Balancing Unit).

3. Zwischenschaltung eines geeigneten Mischpultes(beste Variante).

Mit dem Mischpult kannst Du die Aufnahme-und Wiedergabepegel den Erfordernissen anpassen, Aus-und Einblendungen vornehmen und den Pegel überwachen(VU-oder Peak-Meter).

Gruß Bernd
Gerhard
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Re: symmetrisch - unsymmetrisch

Beitrag von Gerhard »

Hallo, und Danke für die informativen Antworten.
capstan1905 hat geschrieben:Wiedergabeseitig wirst Du mit dieser Variante klar kommen,aber für die richtige Aufnahme-Aussteuerung der Bandmaschine ist der Pegel der HiFi-Anlage zu gering.

Nach CCIR-Norm(Europa) benötigt die Maschine +6dB(1,55Veff.) für Vollaussteuerung, die Hifi-Anlage bringt etwa die Hälfte des benötigten Pegels.
@Bernd: Nun frage ich mich aber, wie die Verhältnisse bei meiner B77-HS sind? Das Gerät ist laut Gehäuse-Audruck gemäss IEC eingemessen. Ich wollte das Gerät nämlich mal durchmessen, da der Wiedergabepegel bei 38 cm/s auf einem Kanal abweichend sehr gering ist (bei 19 cm/s ist alles O.K.).
capstan1905 hat geschrieben:Es gibt folgende Möglichkeiten:

1. Internen Betriebspegel der Maschine ummessen auf 0dB(0,775Veff.)
Ich verstehe das so, dass ich die Aufnahme- und Wiedergabepegel, die ja nur absolut eingestellt werden (also unabhängig von der Bandgeschw.), auf 0,775V, oder eben 6 dB mehr (=rund das Doppelte) einstelle.

O.K., ich messe mal nach, wie die aktuelle Einstellung ist. Ich habe mittlerweile auch ein Messband für 38 cm/s.

Gruß

Gerhard
capstan1905
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Beitrag von capstan1905 »

Gerhard,

die B77 ist vom Konzept her keine klassische Studiomaschine,welche mit Fixpegeln arbeitet. Sie besitzt auf Heimverhältnisse angepasste Ein-und Ausgänge mit entsprechenden Pegelreglern, die sie problemlos mit jeder HiFi-Anlage harmonieren lassen.

Die IEC-Einmessung bezieht sich bei ihr rein auf die Art der Entzerrung und nicht auf die Höhe der verwendeten Pegel.

Den Pegel bei 38cm/s kannst Du mit dem Pegeltonteil Deines Bezugsbandes, nach genauer optischer Prüfung und gründlicher Reinigung,sowie Entmagnetisierung der gesamten Bandlaufzone, prüfen und gegebenenfalls nachstellen(0dB).

Gruß Bernd
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