Telefunken M10A

Alles zum Thema "Fragen und Technik" bei professionellen Studio- und Tonbandgeräten der Firma Telefunken

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cavemaen

Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Habe gerade ein Paar Telefunken M10A in Berlin erstanden; M10A in überholtem gutem Gesamtzustand.

Diese ab etwa 1958 gebauten Maschinen lösten die Parallel gebauten T9 ab, zunächst mit 220V netzsynchronem Tonmotor und Filterwelle.

Diese Filterwelle wird im Stand (STOP-Betrieb) mittels zwischenrad mit angetrieben und wird bei Play abgekuppelt und vom Band angetrieben und erreicht so immer exakte Bandspannung und Druck an den Tonköpfen.

Später machten das die Bremsen - zunächst an der Telefunken M28 erprobt und dann in Serie an der M12 und M15 übernommen.

In den Später 1960er Jahren fertigte die Firma Papst-Motoren einen Außenläufer-Capstanmotor für Telefunken an, welcher in verkleinerter Version auch in der Telefunken M5 ab Version M5A Verwendung fand.

Besonderheit der Baureihe M10:

drehrichtungsumschaltbare Wickelmotoren für beide Schichtlagen, keinerlei Elektronik aufgrund primitiver Relaise-Schaltung!



Gleichzeitig verwendete man in der Telefunken M10A keine Röhrenverstärker V86 / V87 (VOrgänger V66 / V67) an, sondern die frisch für die M5C entwickelten Verstärker V396 / V397.

In meinen M10A kaufte man zum Stückpreis von 5.000,-DM nagelneue Audioverstärker von der M15A nach, um den strengen jährlichen Messanforderungen der Auftraggeber (RTL, SAT1 ect.) im Bereich Filmsynchron zu genügen.

Hier ein paar Bilder:
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cavemaen

Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

So sieht die M10A von unten aus:
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cavemaen

Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Dankenswerterweise wurde bereits die

- Bremsen komplett erneuert
- Capstanmotor neu gelagert
- neue 0,75mm Schmetterlingsköpfe verbaut ect.
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cavemaen

Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Hier die Drehrichtungs-Umschaltung des rechten Wickelmotor (M10 und M10A baugleich):
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cavemaen

Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

... und der große Papstmotor vom Typ HSSZ 57.80-6/12-280:
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Bricksounder
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Re: Telefunken M10A

Beitrag von Bricksounder »

cavemaen hat geschrieben:
sondern die frisch für die M5C entwickelten Verstärker V396 / V397.

In meinen M10A kaufte man zum Stückpreis von 5.000,-DM nagelneue Audioverstärker von der M15A nach, um den strengen jährlichen Messanforderungen der Auftraggeber (RTL, SAT1 ect.) im Bereich Filmsynchron zu genügen.
Hallo Rudy,

Diese V396 / V397 sind also Transistor Verstärker aus ende der 50er ???
.... rauschen also noch wie der Blätterwald ???

aber diese sind nun doch nicht mehr drin sondern jetzt die M15A-Karten
??? auf den Bildern sieht man aber kein Audio-Magazin
ist das dann irgendwo extern
... geht das vernünftig, ... mit wie langen Kabeln ???

wenn Du noch etwas Info hast ... gerne danke

den Horizont gern erweiternde Grüße - Ralf
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cavemaen

Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Gerne;

die erste Generation Transistorverstärker hatte die M5B, die aber fehlerhaft waren und den Arbeitspunkt änderten.

Man entwickelte rasch die bekannten V396/97, welche in der M5C Verwendung fanden, in der M10A und auch in der ersten M15 verbaut wurden.

Über die Einsatzjahre habe ich keine verlässlichen Informationen, nur dass fast alle M5B auf C-Version umgebaut wurden, bis auf wenige in Privatbesitz, Theatern ect. und müsste um 1967-70 passiert sein.

Meine M10A wurden später sogar auf die Elektronik der M15A umgebaut, nichts aus den 50ern, sondern 80er Jahren.

Eine neue M15A war zu teuer. Mir wurde 1980 ein Sonderangebot einer fabrikneuen M15Ast über 13.000,-DM unterbreitet, statt für damalige rund 16.000,-DM.

Hier die Elektronik, die in Konstanz für meine M10A angefertigt wurde:
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Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Eine Karte gezogen:
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Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Das Kartenmagazin wurde im Industriestandart 19" gebaut:
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Bricksounder
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Re: Telefunken M10A

Beitrag von Bricksounder »

Danke Rudy,

die M15A Magazine sind mir bekannt
.... die eingangs von Dir gezeigten Bilder lassen aber ein solches Magazin in der Maschine
(für mich) nicht erkennen ???

is das Extern oder seh ich's nur nicht ???

Grüße Ralf
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cavemaen

Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Hallo Ralf!

Ja, bei der M10, T9 ect. sind die Verstärker extern in der Truhe verbaut, in der M5, M15 und den kleinen M28 bis M12 fanden die Karten im Laufwerk Platz.

Die Röhrenverstäker V66/67 und V86/87 und S367-Europakartenmagazine waren nie in 19" gehalten, sondern hatten 50cm Lochabstand und passten unter die Truhen.

Siemens vertrieb damals auch die M10, fügte aber unterhalb des Laufwerkes eigene Verstärker in Abmessungen der Europakarte 100x60mm in eigenem Gehäuse mit charakteristischen vorstehenden Verschlüssen, aber mit 31pol. Leisten und stattete je nach gewonnener Ausschreibung zur Einrichtung von Studios oder Ü-Wagen möglichst viele Eigenprodukte ein (Bild unten).

Telefunken baute auch V96/97 Magnettonverstärker in Transistortechnik um 1967 in die V72-Kassette ein, um in der Übergangsphase kompatibel in ältere Tonregien zu sein.

Daher gab es früher bei Magnetophonen unterschiedliche Bezeichnungen;
- T9 = Tischmodell,
- K8 = Koffermodell mit jeweils Koffer für das Laufwerk und Koffer für die Verstärker, also Reiseversion.

Hier ein Beispielfoto (Web-Fund) der kompletten Magnettonverstärker von Siemens-Sitral:

Rudy
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Zuletzt geändert von cavemaen am Montag 19. Oktober 2015, 20:40, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Telefunken M10A

Beitrag von cavemaen »

Hier ein Beispiel in der V72-Normkassette verbauten Audioverstärker vom Typ V96 +V97

(Bild aus Auktion):
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