Liebes Forum,
mangels Einmeßvorschrift für meine A807 hier meine Frage:
Welchen Ausgangspegel muß die Maschine bei Abspielen des 1kHz-Pegeltonteils eines DIN-Meßbandes liefern, wenn dieser einen Magnetfluß von 320 pWb besitzt?
Danke im voraus!
Grüße,
Bobby
Gelöst: Frage zum Einmessen
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Hallo Frank,
wenn mich meine Erinnerung nicht ganz verlässt, müsste es beim Magnetfluß von 320 pWb einen Ausgangspegel von 750 mV geben.
Studiomaschienen werden aber meines Wissens mit einem Bezugsband, Magnetfluss von 540 pWb, eingemessen, dass ergibt dann einen Ausgangspegel von 1,55 Volt.
Ich denke mir aber MichaelB wird sich auch noch zu Wort melden, und uns gegebenenfalls korigieren.
Gruß
Jürgen
wenn mich meine Erinnerung nicht ganz verlässt, müsste es beim Magnetfluß von 320 pWb einen Ausgangspegel von 750 mV geben.
Studiomaschienen werden aber meines Wissens mit einem Bezugsband, Magnetfluss von 540 pWb, eingemessen, dass ergibt dann einen Ausgangspegel von 1,55 Volt.
Ich denke mir aber MichaelB wird sich auch noch zu Wort melden, und uns gegebenenfalls korigieren.
Gruß
Jürgen
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Ich sage mal ganz klar "kommt drauf an" ...
Du kannst mit einem DIN-Bezugsband (DIN-"Meßbänder" gab es m.E. nicht) den Ausgangspegel auf jeden Wert einstellen, den Du willst und den die Maschine in der Lage ist verzerrungsfrei zu liefern. Ob das praktisch ist oder nicht, sei jetzt dahingestellt. Es kommt schlichtweg darauf an, wo das Gerät eingesetzt war. 320 nWb/m (oder 320 pWb/mm) werden meistens als Bezug genommen, um einen Ausgangspegel von 0 dBm zu erreichen. Viele Studios und Rundfunkanstalten haben als Bezugspegel +6 dBm, der dann auf einen Bandfluß von 514 nWb/m referenziert wurde. Einstellbar ist aber auch ein Ausgangspegel von + 6 dBm bei einem Bandfluß von 320 nWb/m. Daher "kommt drauf an" ... ;)
Gruß
Michael
Du kannst mit einem DIN-Bezugsband (DIN-"Meßbänder" gab es m.E. nicht) den Ausgangspegel auf jeden Wert einstellen, den Du willst und den die Maschine in der Lage ist verzerrungsfrei zu liefern. Ob das praktisch ist oder nicht, sei jetzt dahingestellt. Es kommt schlichtweg darauf an, wo das Gerät eingesetzt war. 320 nWb/m (oder 320 pWb/mm) werden meistens als Bezug genommen, um einen Ausgangspegel von 0 dBm zu erreichen. Viele Studios und Rundfunkanstalten haben als Bezugspegel +6 dBm, der dann auf einen Bandfluß von 514 nWb/m referenziert wurde. Einstellbar ist aber auch ein Ausgangspegel von + 6 dBm bei einem Bandfluß von 320 nWb/m. Daher "kommt drauf an" ... ;)
Gruß
Michael
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Vaddi muss auch noch was beitragen:
Das "kommt darauf an" ist mir das liebste.
320 pWb/mm sind bis heute eigentlich in Mitteleuropa Standardpegel für Monoaufzeichnungen geblieben. Die 514 pWb/mm rührten daher, dass man beim Übergang auf die Stereofonie mit Stereobändern (2 x 2,775 mm Spurbreite + Leerrasen) auf Monomaschinen und mit Monobändern auf Stereomaschinen denselben Pegel am Eingang Senderegie erhalten wollte.
Wenn dein Gerät also eine zweikanalig stereofone 807 mit fixer Kalibrierung ist (also ohne das ganze externe "Potentiometergschpui"), sollten 514 pWb/mm bei 1 kHz 1,55 Volt bzw. 0 dB am Spitzenspannungsmesser nach DIN (10 ms; kein VU-Meter!) hervorrufen. Der Dolby-A-Pegel 185 pWb/mm läge dann 8,9 dB, der 320 pWB/mm-Pegel 4,1 dB darunter.
Sollte dein Gerät nach US-Norm eingemessen werden sollen, beginnt -wie ich als Halbamerikaner weiß- bereits das exemplarische Durcheinander, was die Herrn McKNight-Vater und -Sohn (MRL-Calibration Tapes) durchschauen, die Anwender ihrer Bänder aber zumeist nicht.
Auch wir vertiefen das deshalb jetzt nicht; eines aber:
Auch die Amerikaner beziehen sich auf 0,775 V an 600 Ohm, legen aber einen Pegel als Norm zugrunde, der 10 dB darüber liegt, demnach 2,45 Volt. Nachdem man mit VU-Metern misst (ach du liebe Zeit!), verpasst man diesen einen Lead ("Führungsgröße", "Vorlauf") von 6 dB, womit wir bei den ominösen +4 dB (=1,22 Volt) angelangt wären, die aber "eigentlich" nur für 0 dBVU ... gelten.
Alles durcheinander? Prima, war ganz im Sinne der Erfinder. Fragen aber sicherheitshalber an mich.
Ach ja, a propos Erfinder:
In diesen Tagen vor 65 Jahren entdeckte in Berlin Dr. Walter Weber (RRG) die Hf-Vormagnetisierung, denn unter den drei Tagen zwischen dem 18. und 20. April 1940 (damals Freitag bis Samstag) vermerkt er in seinem bei der Familie erhaltenen dienstlichen Tagebuch 1940, zu den "Entdeckungen am Magentophon" einen "großen Aktenvermerk" angelegt zu haben. Zwei Monate später berichtet er in einem RRG-internen, uns heute noch vorliegenden Text von diesem kulturhistorisch bedeutsamen Start in das hochwertige Medienzeitalter. Es dauerte aber noch über ein Jahr, bis die AEG das "neue Magnetophon" öffentlich vorstellte (10. Juni 1941) und anderthalb Jahre bis die RRG es systematisch im Sendebetrieb einsetzte.
Hans-Joachim
Das "kommt darauf an" ist mir das liebste.
320 pWb/mm sind bis heute eigentlich in Mitteleuropa Standardpegel für Monoaufzeichnungen geblieben. Die 514 pWb/mm rührten daher, dass man beim Übergang auf die Stereofonie mit Stereobändern (2 x 2,775 mm Spurbreite + Leerrasen) auf Monomaschinen und mit Monobändern auf Stereomaschinen denselben Pegel am Eingang Senderegie erhalten wollte.
Wenn dein Gerät also eine zweikanalig stereofone 807 mit fixer Kalibrierung ist (also ohne das ganze externe "Potentiometergschpui"), sollten 514 pWb/mm bei 1 kHz 1,55 Volt bzw. 0 dB am Spitzenspannungsmesser nach DIN (10 ms; kein VU-Meter!) hervorrufen. Der Dolby-A-Pegel 185 pWb/mm läge dann 8,9 dB, der 320 pWB/mm-Pegel 4,1 dB darunter.
Sollte dein Gerät nach US-Norm eingemessen werden sollen, beginnt -wie ich als Halbamerikaner weiß- bereits das exemplarische Durcheinander, was die Herrn McKNight-Vater und -Sohn (MRL-Calibration Tapes) durchschauen, die Anwender ihrer Bänder aber zumeist nicht.
Auch wir vertiefen das deshalb jetzt nicht; eines aber:
Auch die Amerikaner beziehen sich auf 0,775 V an 600 Ohm, legen aber einen Pegel als Norm zugrunde, der 10 dB darüber liegt, demnach 2,45 Volt. Nachdem man mit VU-Metern misst (ach du liebe Zeit!), verpasst man diesen einen Lead ("Führungsgröße", "Vorlauf") von 6 dB, womit wir bei den ominösen +4 dB (=1,22 Volt) angelangt wären, die aber "eigentlich" nur für 0 dBVU ... gelten.
Alles durcheinander? Prima, war ganz im Sinne der Erfinder. Fragen aber sicherheitshalber an mich.
Ach ja, a propos Erfinder:
In diesen Tagen vor 65 Jahren entdeckte in Berlin Dr. Walter Weber (RRG) die Hf-Vormagnetisierung, denn unter den drei Tagen zwischen dem 18. und 20. April 1940 (damals Freitag bis Samstag) vermerkt er in seinem bei der Familie erhaltenen dienstlichen Tagebuch 1940, zu den "Entdeckungen am Magentophon" einen "großen Aktenvermerk" angelegt zu haben. Zwei Monate später berichtet er in einem RRG-internen, uns heute noch vorliegenden Text von diesem kulturhistorisch bedeutsamen Start in das hochwertige Medienzeitalter. Es dauerte aber noch über ein Jahr, bis die AEG das "neue Magnetophon" öffentlich vorstellte (10. Juni 1941) und anderthalb Jahre bis die RRG es systematisch im Sendebetrieb einsetzte.
Hans-Joachim
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Wenn 1 kHz Pegelton bei 514 nWb Bandfluß (+6dB) des CCIR (DIN) Bezugsbandes 1,55 V am Ausgang ergeben, dann ergibt der Pegelton eines Bezugsbandes mit 257 nWb Bandfluß (0dB) 0,775V und entsprechend der Pegelton des oben angesprochenen Bezugsbandes mit 320 nWb Bandfluß 0,98V am Ausgang.
So messe ich Revox, Studer und Telefunken Bandmaschinen ein. Ist größtenteils als Standardverfahren auch in den Manuals so beschrieben.
Gruß
Klaus
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Klaus