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LPR 35 vs SM911

Verfasst: Dienstag 26. April 2016, 14:53
von pjano
Hallo,

Ich habe einen Revox B77 MK II 2 spur 15 ips in meinem kleinem homestudio. Ich benutze das Deck um Instrumente und diverse mixstems aufzunehmen also nicht um Musik zu hören. Zurzeit ist das Gerat auf dem weg ins Service und ich muss mich für ein konkretes Tape entscheiden. Die Auswahl hier in Polen ist nicht seht groß, nur die zwei Tapes sind normal neu zu kaufen. Welches Tape wurdet ich empfehlen für Studio recordings?
RMG Lpr35 or SM911 ?
Es ist klar das ich gerne die natürliche Band Sättigung haben will die im digitalen Bereich nur mit Plug-Ins emuliert werden kann.
Ich hoffe das Sie mir helfen können,

vielen dank

Piotr

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Dienstag 26. April 2016, 20:07
von cavemaen
Grüße Dich!

Grunsätzlich ist das LPR ein Langspielband und das SM (StudioMaster) ein dickeres Studioband für den rauhen professionellen Einsatz.

Das LPR35 ist sehr gut geeignet für HiFi-Geräte und lässt sich prima auf Revöxe einmessen, die Studiobänder brauchen einen höheren Löschstrom, wo die A77 an ihre Grenzen kommt. PR99 geht auch, B77 müsste gehen.

Ich empfehle Dir folgendes:

Lass Deine Maschine bei 19cm in LPR35 einmessen und 38cm mit dem SM900, 911 oder LGR50. :sound:

Rudy

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 27. April 2016, 09:07
von pjano
Danke Rudy!
Das ist eine sehr gute Idee!!

piotr

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 27. April 2016, 11:37
von cavemaen
... immer gerne!

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 10:34
von revfan
Hallo,

Rudy, das ist Unsinn der auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger wird. Auf meinen A77 (7 Stück) laufen PER 528, SM 911 ua Standardbänder völlig problemlos. Löschprobleme treten allenfalls dann auf, wenn ein zuvor auf einer Maschine mit Schmetterlingstonköpfen aufgenommenes gebrauchtes Band mit einem 2 Spur Standardlöschkopf gelöscht werden soll und daher ein "Rand " bleibt.

Die A77 ORF wurde sogar werkseitig auf "dicke" Studiobänder wie PER 525 eingemesen.

Wenn die Aufnahmen wichtig sind und archiviert werden sollen, würde ich immer dicke Standardbänder verwenden, weil die einfach mehr aushalten insb. weniger schnell verknittern, wenn etwas schief gelaufen ist. :(

revfan

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Sonntag 1. Mai 2016, 13:18
von cavemaen
Hallo Arno!

Die A77 erster Serie hat in der Vierspurversion einen zu schwachen Oszillator, der von der Zweispurversion lässt sich gerade eben so auf Studiobänder einmessen - aber ohne Reserven lt. meiner Erfahrung.

Wenn die Bänder bei Dir laufen, dann wunderbar!

Aber A77 und B77 kommen beim Wickeln an ihre Grenzen und sind nicht empfehlenswert bei freitragenden Wickeln.

Schönen Sonntach noch! :D

Rudy

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 13:01
von revfan
Hallo Rudy,

sei mir btte nicht böse, dass ist aber einfach Quatsch.

Klar ist die A77 keine Studer A 816 oder A820. Dicke Standardbänder kann sie aber auch problemlos, sieht man mal vom lockeren Wickel ab und er will ja kein Offenwickel.

Der Oszillator der vom Österreichischen Rundfunk speziell für Rundfunkzwecke georderten und extra für diesen von Studer hergestellten A77 ORF (bzw Professional) unterschied sich in keinem einzigen Teil von der Standard- Heimversion. Auch die Tonköpfe sind gleich. Dieses Gerät war von Studer schon werkseitig auf PER 525 eingemessen worden, also einem klassischen Rundfunk/Studioband.

Es gibt zwar viele Österreicherwitze, aber so bescheuert waren die vom ORF nicht, dass sie ein für ihre Bänder ungeeignetes Bandgerät geordert hätten.

revfan

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 20:31
von cavemaen
... nu komm wieder runter Arno!

Vielleich hatte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, dass es zwei verschiedene Oszillator-Platinen für de A77 gab; in der Vierspur steckt ein anderer als in der Zweispur.

Die A77 ORF gab es nach meinem Kenntnisstand (warscheinlich) nur als Zweispur in Version HS.

Da is der annere Oszillator ja drin und ich hatte nur den Tipp geben wollen, dass nicht jeder Oszillator der A77-Mühlen für Studiobänder geeignet is un an seine Grenzen kommen kann.

Du habbe verstande mich Kollegga??

Jetz geh 'n Bier trinken.... :lol:

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 22:51
von Bricksounder
moin zusammen,

hmmmm,

ja klar kann man eine A77 auf 510nWb einmessen
aber mit welchen Klirrwerten ???
und welche Dynamik ist da machbar ???

wenn jemand für Verzerrungen völlig unempfindlich ist schiebe ich vlt. auch 700nWb. drauf???

seht mal bitte hier: http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tec ... ender.html
das 525 ist "the low end" of Studiotapes
A77 mit 525 = ganz nett für Reporteraufnahmen, Schulfunk oder .... ???
aber bitte nicht für hochqualitatives Masterrecording

der ORF hatte auch 812 und 820 ... das hatte sicher auch Gründe ?!?!?!?

Mathe für Tonbandler: Studioband UNGLEICH Studioband

die guten waren LGR50, SM468 und SM911
das top Band war / ist SM900 (hier spielt überigens das unterbewertete Zonal 830 in gleicher Liga)
mit dem SM 900 sind auch 1000nWb möglich ... und das gibt bei halbzoll satte Klangeffekte
hier ergibt sich eine "weiche" Sättigungskurve und nicht ein Sättigungspunkt

Rudy's Aussage oben, war bezügl. der Grenzen mit der A77 aus meiner Sicht kein "Quatsch"

Gut's Nächtle in die Runde
Ralf

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 22:55
von Bricksounder
Bricksounder hat geschrieben:moin zusammen,

hmmmm,

ja klar kann man eine A77 auf 510nWb einmessen
aber mit welchen Klirrwerten ???
und welche Dynamik ist da machbar ???

wenn jemand für Verzerrungen völlig unempfindlich ist schiebe ich vlt. auch 700nWb. drauf???

seht mal bitte hier: http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tec ... ender.html
das 525 ist "the low end" of Studiotapes
A77 mit 525 = ganz nett für Reporteraufnahmen, Schulfunk oder .... ???
aber bitte nicht für hochqualitatives Masterrecording

der ORF hatte auch 812 und 820 ... und das hatte doch sicher auch Gründe ?!?!?!?

Mathe für Tonbandler: Studioband UNGLEICH Studioband

die guten waren LGR50, SM468 und SM911
das top Band war / ist SM900 (hier spielt überigens das unterbewertete Zonal 830 in gleicher Liga)
mit dem SM 900 sind auch 1000nWb möglich ... und das gibt bei halbzoll satte Klangeffekte
hier ergibt sich eine "weiche" Sättigungskurve und nicht ein Sättigungspunkt

Rudy's Aussage oben, war bezügl. der Grenzen mit der A77 aus meiner Sicht kein "Quatsch"

Gut's Nächtle in die Runde
Ralf

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Mittwoch 11. Mai 2016, 23:12
von Bricksounder
hallo,

noch ein weiterer Link: https://goldohr.wordpress.com/2010/08/1 ... zter-teil/

als Entwicklungsgeschichte der Bandsorten....

Grüße Ralf

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 20:15
von revfan
Hallo Ralf,

wie benmusch im anderen Thread völlig zu Recht geschrieben hat, wird die normale A77 genau auf diese 514 nWb/m eingemessen. Das ist deren Standardwert.

Zwar wird der Wiedergabeverstärker nach SM zunächst mit einem 257nW/m Band auf Ausgangsspannung 1,55 V(bzw 2 Volt früher) eingestellt.

Aber das VU Meter hängt trägheitsbedingt mit seiner Anzeige bis zu 6 dB hinterher, so dass man bei Aussteuerung der Musikaufnahme auf 0 db/m auf dem VU-Meter doch wieder einen magnetischen Fluss von 2x 257=514 nWb/m erhält, bei dann allerdings höherer Ausgangsspannung.

Das ist übrigens in der Bedienungsanleitung meiner PR 99, die ich gerade zur Hand habe, auch so beschrieben. Da heißt es auf Seite 13:

"NAB: Operationspegel 6 dB unter Vollaussteuerung. Die Magnetisierung beträgt 250nWb/m gegenüber 500 nWb/m bei Vollaussteuerung....

CCIR: Bezugspegel=Vollaussteuerung. Die Magnetisierung ist ab Werk auf 500 nWb/m eingestellt."



revfan

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Freitag 13. Mai 2016, 21:45
von Bricksounder
also bitte noch ein Versuch:

in einem "kleinen" Kopf steht nur ein kleiner Magnetkern zur Verfügung
damit ist der Bereich der Magnetisierbarkeit kleiner ... bevor's in die Sättigung geht
damit lässt sich auch weniger Dynamik umsetzen
die Grenzen sind "härter"
brauchbare Bandsättigungseffekte sind praktisch kaum nutzbar

will sagen
kleinerer Kopf = weniger nWb + schneller im Verzerrbereich
größerer Kopf = mehr magn. Fluß umsetzbar

ich interpretiere: "das wollte Rudy in obigem Absatz ausdrücken ?!?!?"

weniger Eisenpartikel = vierteslspur und 35 er Band = weniger Aufmagnetisierbar
breitere Bandspur z.B. die knappe Hälfte von viertelzoll + dickeres Band = mehr Partikel
= mehr Magnetismus
... and so on

... zum Ausgangspost von Piotr:

erst vorgestern war ich bei CML-Studio in München, wo Thomas Riedmeier gerade
auf einer Studer A800 einen 1Zoll-2Spurkopf adaptiert (ja sowas gibt es)
damit wird die Magnetisierungskurve sehr weit + "weich" verlaufend ... das ergibt Bandsättigungsverläufe
die mit "Plug-ins" so nicht erreichbar sind ... tschuldigung ... einfach geil
aber erst mit SM900er optimal wirkungsvoll...

vlt. ist das Bild unten etwas erläuternd :?:

und jetzt aber egal, klar darf jeder soviel nWb. wohin auch immer schieben :lol: :lol: :lol:
mir auch egal wie's dann klingt :-)


wohlklingende Feiertage wünsch Euch Ralf

Re: LPR 35 vs SM911

Verfasst: Samstag 21. Mai 2016, 10:41
von revfan
Gut klingt es, gut......... :lol:

514 nWb bei 2 Prozent Klirrfaktor (Werkseinstellung der A77 bei 19 cm/sec) bleiben 514 nWb bei 2 Prozent Klirrfaktor egal auf welchen Gerät :sound: :sound:

Dass die A77 beim Löschen von 50ym Bändern wegen eines angeblich schwachen Oszillators an Ihre Grenzen komme - so der ansonsten von mir überaus geschätzte Rudy - ist und bleibt absoluter Unsinn, der durch Wiederholungen nicht besser wird (vgl. oben, außer natürlich bei abweichender Spurbreite der Aufnahme- das Problem hat aber jedes Gerät)

Wenn ich mir das von Tonstudioinhabern richtig habe erklären lassen, wäre ein eher später Eintritt in die Sättigung ohnehin heute nicht wünschenswert.

Einfach mal ausprobieren

revfan

P.S.: die Standard Studionorm z.B.: beim Bayerischen Rundfunk waren gegen Ende ohnehin "nur" 320 nWb