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VU-Meter

Verfasst: Montag 4. Dezember 2017, 12:15
von AAAMusik
Hallo,
wenn man sich die verlangten Preise für VU-Meter für A810 bzw A80/81 anschaut, kann man doch deutlich den Hype nachvollziehen. Ich habe aber auch gelesen, dass eine hörbare(!) Verschlechterung des Tonsignals durch das Zwischenschalten einer VU-Einheit die Folge wäre. Wie sehen das die geneigten Forumsleser?

Es macht schon nachdenklich, dass die VUs mehr kosten sollen, als Studer-Bandmaschinen ohne VUs

Grüße Gerald

Re: VU-Meter

Verfasst: Montag 4. Dezember 2017, 21:24
von Alfred
AAAMusik hat geschrieben:Hallo,
wenn man sich die verlangten Preise für VU-Meter für A810 bzw A80/81 anschaut, kann man doch deutlich den Hype nachvollziehen. Ich habe aber auch gelesen, dass eine hörbare(!) Verschlechterung des Tonsignals durch das Zwischenschalten einer VU-Einheit die Folge wäre. Wie sehen das die geneigten Forumsleser?

Es macht schon nachdenklich, dass die VUs mehr kosten sollen, als Studer-Bandmaschinen ohne VUs

Grüße Gerald
Hallo Gerald,


ich kann deine Überlegung nicht ganz Teilen! Wenn dem so wäre, dann würde bei den ganzen Bandmaschinen die VU-Meter haben, eine hörbare Verschlechterung eingebaut sein......
Genauso gut könnte behauptet werden, dass ein Mischpult eine Verschlechterung des Signals bringt......

Aus deinen bisherigen Beiträgen konnte ich entnehmen dass es dir um Bandsättigung geht......!????

Wenn du jetzt aber auf die Profi-Maschinen wie A810/812 usw. oder Telefunken Mxx anspielst ist es ja so, dass diese Geräte zumindest auch im Semi- /Profi Bereich mit Festpegel angefahren werden. In diesem Fall ist das VU-Meter zur reinen Anzeige degradiert und das Signal wird für diesen Zweck nur abgegriffen. Falls auf Unbalanced betrieben, wird das Signal von der VU-Meter Einheit beeinflusst und auf den notwendigen RECORD-Level angehoben. (Ist zumindest aus den Schaltplänen für Studer zu entnehmen)

Möglicherweise sind Forenkollegen anderer Meinung.....

Gruß Alfred

Re: VU-Meter

Verfasst: Dienstag 5. Dezember 2017, 09:18
von dago
Alfred hat geschrieben:
AAAMusik hat geschrieben:Hallo,

Genauso gut könnte behauptet werden, dass ein Mischpult eine Verschlechterung des Signals bringt......
Das tut es auch. Je mehr Kanäle, desto größer wird die "Verschlechterung". ( immer im Vergleich zu einem Gerät mit nur einem Kanalzug ) Rauschen nimmt zu etc.

Das wird natürlich bei sehr guten Geräten nicht erheblich sein, aber es ist der Fall!

Grüße
Rainer

Re: VU-Meter

Verfasst: Dienstag 5. Dezember 2017, 11:32
von AAAMusik
Hallo Alfred,
Danke für Deinen Beitrag, und es gibt bei der Suche im Forum sehr tiefschürfende Beiträge zu diesem Thema.
Natürlich sind alle Verbindungen symmetriert und alle Aufnahmegeräte werden mit Festpegel betrieben. Mich interessiert neben der Bandsättigung auch die Qualität der Wandler, z.B. beim Audiointerface und bei den DAT-Maschinen. Es ändert betrüblicherweise nichts an der Tatsache, dass die Qualität des zugespielten Signals (u.a. Gitarre/Gesang) als der entscheidender Faktor zum Hörgenuss zu werten ist..da ändert weder die analoge Bandsättigung noch alle digitalen Tricks, Messung der Raummoden, akustische Raumbearbeitung, Spektralanalysen und schlag mich tot noch was.
Ich sehe es aber auch wie Rainer: die technische Grundlage des Mischpults (digital vs. analog) wie auch die Qualität der einzelnen Bauteile sind bedeutsam bei der Klanganalyse und können das akustische Ergebnis verändern (Verschlechtern/Verbessern.
Und wenn die VU-Preise die Preise für VU-lose Bandmaschinen überschreiten, dann macht mich das schon nachdenklich

Grüße Gerald

Re: VU-Meter

Verfasst: Mittwoch 6. Dezember 2017, 10:37
von AAAMusik
In der Ergänzung zur Betrachtung der überhöhten Preise muss ich doch auch festhalten, dass die VUs im Aufnahmeprozess höchst ungenau sind ws wird kein Peak angezeigt und festgehalten, weil die Anzeigeart zu träge ist. mithin ist die Pegelaussteuerung über da sPult unerlässlich , ggf alternativ durch externe LED-Peakmeter
Die VUs bleiben daher nur für das Auge

Grüße Gerald

Re: VU-Meter

Verfasst: Mittwoch 6. Dezember 2017, 14:50
von cavemaen
Wenn Peakmeter zu schnell sind und zappeln würden, ermüdet unser Auge.

Man hat sich daher auf eine entsprechende Rücklaufzeit geeinigt, um den Pegelverlauf folgen zu können.

Bei analogen Maschinen macht es nichts, wenn mal die 100%-Marke überschritten wird, das können alle Studer & Telefunken klaglos wegstecken.

Nur Digital mag überhaupt keine Übersteuerung, vielleicht verwechselst Du was.

Auch bei der Mischpult-Konstruktion ist das Hauptproblem, alle Kanäle auf der Summe zu vereinigen. Da ist tatsächlich weniger = mehr.

Neumann hat das übrigens so gelöst, dass jeder Fader Mikroschalter verbaut hat, die erst den Kanal auf die Summe lassen, wenn der Regler aufgezogen wird und sonst die Summe nicht belastet.

Aber ein V475 kann bis zu 70 Kanäle schaffen...

Die Logarythmierverstärker (Treiber aller VU-Meter) haben einen hochohmigen Eingang, welcher dem NF-Signal nichts wegnimmt, schon gar keinem sym. Studiopegel mit +6dB von 1,55V.

Auch hier bitte nichts verwechseln mit Musikertechnik, wo mit viel geringeren Pegeln, Störabständen ect. gearbeitet wird und deren Pegel(chen) schon mal beeinflussbar sind.

R.

Re: VU-Meter

Verfasst: Mittwoch 6. Dezember 2017, 15:51
von 9146
Hallo "Cavemaen",

plichte Deiner Argumentation voll zu. Ich denke es ist die passende und korrekte Antwort an "AAAMusik".

VU Treiber sind in professionellen Anlagen immer eine Art Abzweiger. In der echten Studiotechnik sind die immer so hochohmig ausgelegt, dass sie das Signal nicht beeinflussen. Weder auf den Klang bezogen noch pegelmäßig.
VU Einheiten sind also nicht "zwischengeschaltet" wie ein Vor-, EQ, oder Aufholverstärker. Denn nur dann sind Qualitätsminderungen zu erwarten. Wenn auch nicht immer hörbar. Jedenfalls bei Studiotechnik.

Gruß

JR

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 11:24
von wtegel
Bleibt dieser irrsinnige hohe Preis für die VU Meter. Ein Nachbau würde doch viele stolze Studer Besitzer interessieren. Kann doch nicht so schwer sein!?
Gruß
Walter

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 11:57
von cavemaen
Ich weiß nicht ob ich es schon sagen darf, aber unser Heinzmen hat schon die ersten nachgebauten VU-Meter für Studer im Laborversuch.

Die Mechanik hält etwas auf, da die Bleche mehrfach gefaltet sind und es die orig. Schalter offenbar nicht mehr gibt.

Handwerklich eine klasse Arbeit, die meinen vollen Respekt hat!

R.

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 14:38
von 9146
Darf ich mal vorsichtig fragen um welche VU-Meter es hier überhaupt geht?

JR

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 14:57
von 9146
Sorry dass ich zuerst so pauschal gefragt habe.
Ich meine genauer:
- Ist A80 und A810 denn ident in diesm Detail?
- Geht es um analoge Zeigerinstrumente oder um LED Ketten bzw. Plama Pfeifen?
- Geht es um das reine Instrument, oder inkl. Elektronik bzw. sogar inkl. Gehäuse?
- Und wenn Letzteres, dann als Brücke oder wie?

Bin gespannt...

JR

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 17:29
von AAAMusik
Hallo JR,
es geht konkret um VUs für A810 , aktuell für stolze 1900 Ocken (Brücke würde extra kosten ca 450 Euro in der Bucht). Bei allem Wunsch nach möglichster Originaltreue habe ich den praktischen Nutzen hinterfragt (und der geht gegen Null). Zumindest schadet es nicht, wie Rudy offenkundig zu Recht betont.

@cavemaen: Natürlich verkraften die Analoggeräte auch +6dB, aber wenn nicht nur das Auge mitschaut, sondern auch das Ohr mithört, weil der Zeiger im Takt gegen den Ausschlagsbegrenzer schlägt, vermindert sich doch die audiophile Qualität der Aufnahme.
Im digitalen Bereich hingegen kann ich ich mir den Spitzenpeak anzeigen lassen, den aktuellen dB-Abstand bis 0dB und/oder einen Limiter vorschalten (oder komplett einen AES-Weg wählen, hier ist keine Einflussnahme möglich),
Bei analoger Aussteuerung über das Mischpult reichen mir meine Peakmeter meines mix-out in die Bandmaschinen und höre in die Nachbandkontrolle rein.
Klar, VUs sind gelinde gesagt überflüssig, aber es sieht schon gut aus, zumindest vintage, haha. Heinz hat auch schon mal Fotos seiner VUs veröffentlich, das sieht schon saugut aus (und spart 1900€-X)

M.E. sind A80 und A810 VUs nicht identisch

Grüße Gerald

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 18:19
von AAAMusik
Korrektur
In diesem konkreten Fall ist es eine Brücke mit VU für 1900 für eine A810 Grüße Gerald

Re: VU-Meter

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 23:27
von heinzmen
so soll es dann aussehen....

Bild

Gruss Heinzmen

Re: VU-Meter

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2017, 11:59
von AAAMusik
Hallo Heinz,
wenn ich das richtig sehe, ist das wie das Original (abgesehen von der Oberflächenfarbe), sieht super aus

Grüße Gerald

Re: VU-Meter

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2017, 16:39
von Studer_A807
Wann geht es in Serie? ;-)


Viele Grüße aus Köln

Klaus

Re: VU-Meter

Verfasst: Samstag 9. Dezember 2017, 21:47
von 9146
Okay, verstehe nun was gemeint ist.
Auch habe ich bei eBay die entsprechende Offerte gefunden.
Es erstaunt mich jedoch nicht, denn solche Versuche gibt es regelmäßig. Und nicht nur bei Studer Artikeln. Z.B. auch EMT's werden für bis zu 50T€ versucht an den Mann oder die Frau zu bringen.
Ich würde mich da nicht verrükt machen lassen. Das sind Versuche. Und mit viel Glück geht dann ab und an mal die Lotterie für diese Zocker auf. Ein Dummer wurde gefunden. Das ist aber bestimmt nicht die Regel.

Mit etwas Ausdauer findet man alles zu einem dann eher akzeptabelen Preis. Man muss nur die entsprechende Geduld mitbringen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Und wenn nicht, dann bieten sich solche Nachbauten an. Die wie in diesem Fall auch noch perfekt realisiert sind. Kompliment.

Also, viel Erfolg "AAAMusik". Auf welchem Weg auch immer...

JR

Re: VU-Meter

Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2017, 09:28
von wtegel
Hallo Heinzmen,

unlaublich, das sieht ja richtig gut aus! Bin echt begeistert. Die Lackierung wird bestimmt noch kommen.
Auch ich würde gerne wissen, ob man und wann man das erwerben kann. Auch ja, und günstiger als 1900 Euro sollte es auch sein.

Eigentlich aus technischer Sicht überflüssig, aber erst "mit" wird eine A 810 eine runde Sache.
Gruß
Walter

Re: VU-Meter

Verfasst: Dienstag 12. Dezember 2017, 18:50
von heinzmen
Ich wollte die VU für 1899,- anbieten....

Nein , war ein Scherz... ich habe noch keinen preis für die Einheiten... die müssen noch gelackt und beschriftet werden....
Dann kann ich mal rechnen.... Ich hatte nicht vor in Serie zu gehen....

Gruss Heinzmen

Re: VU-Meter

Verfasst: Mittwoch 13. Dezember 2017, 16:07
von cavemaen
... solltest Du aber, senkt die Herstellungspreise und macht Freunde!

Hast Dir schon so viel Mühe gemacht und unzählige Stunden investiert, das sollte belohnt werden!

Rudy