M15A - Problem beim Einmessen

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Max
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M15A - Problem beim Einmessen

Beitrag von Max »

Hallo ich hab mir neulich noch eine M15A bei ebay gekauft.

Ja, ich weiss, sollte man nicht machen, man weiss vorher nie was man kauft!

Die Maschine ist eigentlich mechanisch voll in Ordnung allerdings ist die Entzerrereinstellung einer Aufnahmekarte anscheinend vom Vorbesitzer total verstellt worden, sodass ein einfaches Einmessen auf eine andere Bandsorte gar nicht möglich ist.

Zum Einstellen/Einmessen der Audioverstärker bräuchte ich Informationen zu den Werten der Entzerrereinstellungen an den verschiedenen Messpunkten der Eingangs- bzw. Ausgangskarten.

Versteht jemand mein Problem? Oder habe ich gar kein Problem sondern einfach keine Ahnung?

Für jeden Tip wäre ich dankbar.

Gruß und Danke,

Max
PhonoMax
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Beitrag von PhonoMax »

Lieber Max,

wenn ich mir die Sache so ansehe -ich meine die Versionen der M15-Eingangsstufe-, so dürften die auftretenden Probleme eigentlich gar nicht so schlimm sein, sollten deine Beschreibungen tatsächlich zutreffen. Es sei denn, du besäßest kein Schaltungshandbuch, das übrigens auch eine grundlegende und hilfreiche Beschreibung der Aufgaben der einzelnen Baugruppen enthält. Ohne Schaltung ist für dich u. U. wenig zu machen.

Alle Versionen des V396 (Aufnahmeentzerrer) weisen zwei Pegelpots (19 und 38 cm/s) und vier Entzerrungspots (2 x "Höhen 19", 2 x "Höhen 38" cm/s) auf, die unterschiedlich in den Frequenzgang eingreifen. Das Durchrechnen der RC-Glieder auf ihren Arbeitsbereich hin spare ich mir jetzt, weshalb ich derzeit nicht dezidiert sagen kann, welches Pot für welchen Bereich zuständig ist. Man kann dies ja auch ausprobieren. Die Aufnahmeendstufe enthält keine Einstellglieder mehr, sollte infolgedessen auch nicht mehr zur weiteren Verwirrung beitragen.

Du musst deine Gurke zunächst wiedergabeseitig mit tadellosem Bezugsband auf einwandfreien Frequenzgang nach allen Regeln der Kunst abgleichen (Spaltsenkrechtstellung nicht vergessen!). Dann wird (bitte bei 514 nWb/m -20 dB!) der funktionstüchtige Aufnahmekanal via Vormagnetisierung und Entzerrungseinstellung artgerecht eingerichtet. Man sieht daraufhin, wie die Pegelpots ungefähr stehen sollten, wonach man sich zunächst und über den Daumen auch für den derangierten Kanal richten kann. Sollten Zweifel an deren korrekten Positionen bestehen, so kann ein ungefährer Abgleich mit etwa 330 Hz (man liegt so deutlich außerhalb des klassischen Einflussbereiches der VM) erfolgen. Wenn man damit erfolgreich durch ist, gleicht man die VM und Entzerrung des derangierten Aufnahmeverstärkerkanales ab, wobei man zuvor ausprobieren sollte, welche Folgen das Drehen an welchem Pot hat. Höhen I wirkt gemäß Schaltungseinsicht als Kuhschwanzentzerrer, "Höhen II" setzt eine 'Boost-Beule' darunter.

Nachdem an deinem Gerät offenbar intensiver geschraubt wurde, empfiehlt sich nach dieser Ersteinmessung (war alles tadellos einstellbar?) eine Kontrolle der Spaltlage und eine neuerliche vollständige Einmessung, für die ich in jedem Falle deinen Durchblick erhoffe. Sollte der nicht vorhanden sein, versichere dich vielleicht doch eines kundigen Helfers.

Seiner wirst du u.U. ohnehin dann bedürfen, wenn andere Probleme vorliegen, wie beispielsweise solche an der bei dir sicher vorhandenen elektronischen Verstärkerumschaltung. Dann muss nach dem Fehler eben klassisch gesucht werden.

Eine M15 ist aber nicht nur bis ultimo reparabel, die Nf-Elektroniken sind auch nicht so kompliziert, dass man a priori verzweifeln müsste. Onkel Willis 'Risc-Maschinen' später und entsprechend komplizierter Generation können einem da leichter graue Haare bescheren.

Obige Anweisung setzt natürlich Fachkenntnisse und einen ordentlichen (= geeigneten) Werkzeugbestand voraus (Schaltungssammlung, breitbandiges Millivoltmeter, hinreichend klirrfaktorarmer und stabiler RC-Generator, X-Y-ansteuerbares Oszilloskop, Bezugsband, ggflls. Verlängerungsprint).

Wenn du diesbezüglich Land siehst, aber dennoch Fragen hast, dann frage einfach weiter.

Hans-Joachim
Max
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Beitrag von Max »

Hallo Hans-Joachim,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Mein grösstes Problem ist, dass ich keine Serviceunterlagen zur M15A habe.

Ich habe einen kompetenten Techniker zur Seite, der mir alle mechanischen Probleme wie Köpfe eintaumeln oder ähnliches lösen kann.

Allerdings ohne die Unterlagen kann auch er nur mit viel Geduld und Ausprobieren die Werte einstellen, die man einfach auf den entsprechenden Seiten nachschlagen könnte.

Wir bräuchten Informationen zur Einstellung

des Tonkanals und evntl. auch Schaltbilder der Verstärkerkarten.

Inwiefern unterscheiden sich denn die M15 und die M15A eingangsseitig? Die M15 hat Übertrager aber haben die beiden die gleichen Karten?

Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichem Gruß,

Max
panik
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Beitrag von panik »

hallo max



aso wegenb den eingangskarten ist die antwort ziemlich einfach....

m15 hat die kleichen karten wie die m10 also die alten stecker und insgesamt 8 karten. m15A hat diese sitral normstecker mit 31pin`s und insgesamt 4 karten, pro verstärker halt einen...

in ner keys vom vorletzten sommer ist eine gute anleitung um ne telefunken einzumessen, musst mal schauen ob die noch kriegst. eine alternative wäre dich an eine person wie erich zu wenden der dir das gegegen bezahlung macht. sicher kein billiger spass, aber dafür hast eine perfeckte einmessung von nem profi und kannst vernünftig arbeiten.

ich nenne dir halt noch diese möglichkeit weil wir in unserm studio auch eine m15A stehen haben und die wirklich sehr oft brauchen und da relativieren sich eben solche kosten.

gruss nik
mhmmm



digital ist nicht real
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cavemaen

Re: M15A - Problem beim Einmessen

Beitrag von cavemaen »

Schau bitte nach, ob das Beruhigungsröllchen im Kopfträger noch in Ordnung ist.

Sollte das schief stehen, schiebt sich das Band (meist hoch) und 3dB Pegel und Frequenzgang sind im Eimer.

Bei Umschaltern im Kopfträger (NAB / CCIR oder Mono / Stereo) kann dieser 'ne Macke haben.

Tausche beide Steckkarten mal gegeneinander aus und prüfe, ob der Fehler mit wandert.

Köpfe nur nass reinigen, sonst ist der Spalt hin. Bei Ablagerung und starkem Siff hilft Aceton auf Baumwolllappen und sich von alten Bändern trennen. Shamrock, 3M und Ampex /Quantegy 456 ect. gehören in den Müll.

Mach jemandem zum Polterabend 'ne Freude damit..!


Rudy
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