defektes ACE Pult

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snowfall
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defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Hallo

Bin letztens das Risiko eingegangen und habe über ebay ein defektes ACE Pult erworben. Wird morgen abgeholt.
Laut Beschreibung sind mehrer Kanäle defekt, einige sollen aber noch so in etwa funktionieren.
Ich bin halt der Annahme, das ältere Pulte, qualitativ sehr hochwertig sind, da das Homerecording zu derzeit noch nicht so kostengünstig wie heute möglich war.
Funktionierende Pulte aus der Zeit sind halt immer noch teuer und bergen zudem bestimmt auch das Risiko, schnell mal kaputt zu gehen.
Hab mir somit lieber gleich etwas defektes aber sehr preisgünstiges zugelegt und hoffe, es wieder zum Laufen zu bekommen.
Dummerweise habe ich mit Reparieren noch nicht so viel Erfahrung, da bei mir bis jetzt immer alles ging, aber irgendwann muss man es ja sowieso mal lernen. :lol:
Hier mal meine Herangehensweise. Wenn irgendetwas davon falsch ist oder jemand noch ne Idee hat, würde ich mich über eine Antwort sehr freuen.

Möchte also zu Beginn erstmal, da das Pult aus einzelnen Modulen besteht, die defekten Module mit den Funktionierenden tauschen, um zu sehen, ob es an der Platine liegt, oder eben direkt an den Modulen. Als nächstes würde ich nach kalten Lötstellen schauen oder ob irgendwo etwas oxidiert ist und da neu löten
Hat jemand vielleicht ne Ahnung, welche Bauteile ansonsten am ehesten nach 30Jahren den Geist aufgeben?
Hier im Forum wird ja auch viel über Elkos geredet, wäre vielleicht auch ne Ursache.
Weiter unten wollte auch schon jemand bei diesem Pult die Elkos wechseln.
Die Bezeichnung der Elkos ist ROE 22/16, wobei ich nicht genau weis, welcher Wert mit 22 gemeint ist. µF?
Was die Voltzahl angeht, könnte ich doch theoretisch gefahrenlos Elkos benutzen, mit nem höheren Wert als 16?
Was für Elkos würdet ihr mir den empfehlen?


Vielen Dank
dago
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von dago »

Hallo Unbekannter,

da hast du dir ja gleich mal eine richtig große Aufgabe gestellt.

Ich würde erst mal alle Module entfernen und dann versuchen, die Netzteile einzuschalten. Sollte das gehen, kannst du erst einmal die Spannungen messen. Hast du überhaupt Schaltungsunterlagen ?

Grüße
Rainer
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Danke erstmal für deine Antwort. ;-)
Ja, ist schon ne große Aufgabe für den Anfang, aber ich stehe ein Glück nicht ganz alleine da.
Ein Freund, der sich ein bisschen mehr als ich mit Elektronik auskennt, unterstützt mich da noch.
Bin ja mal gespannt, wenn der Mischer morgen kommt.
Ich sags mal so, sollte das Pult von mir nicht wiederherzustellen sein, kann ich wenigsten noch den dazugehörigen Pultständer nutzen. Auch wenn das nur ein kleiner Trost wäre. :roll: Aber ich habe ja auch nicht viel ausgegeben, Von daher ist es das Risiko schon wert, denke ich.
Wobei ich jetzt erstmal positiv denke, dass man das Pult schon irgendwie wieder hinbekommt, wär halt Schade drum. ;-)

Ne, habe leider keinen Schaltplan.
Bin ja froh, dass einige Kanäle wenigstens noch funktionieren. Da scheint der Mischer ja wenigstens nicht ganz tot zu sein.
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cavemaen

Re: defektes ACE Pult

Beitrag von cavemaen »

Hallo erstmal...

Ohne Schaltungsunterlagen kannst Du getrost die Finger davon lassen, man kann nur noch mehr zerstören.

Wenn einige Kanäle funtionieren, ist schon mal das Netzteil in Ordnung.

Je nach Chipsatz kann man da auch "rückwärts" messen, habe ich schon mal gemacht, dauert aber.

Wer sich nicht auskennt, soll um Himmels Willen da nicht drin rumfingern, da oftmals MOS-Bauteile verarbeitet wurden!

Man kann bei gezogener Kassette die Ein -und Ausgangswege messen, die Stromversorgung der "Krabbler" (ICs) und im eingebautem Zustand auch Kondensatoren.
Dazu habe ich speziell ein C-Prüfgerät mit Kelvin Messkabel und Erdungsband!

Mein Tipp:

Pack das Pult in eine Tüte und suche Unterlagen.

Leider ist der Herr Becker in Konstanz (abe) nicht mehr so zugänglich wie früher und macht nur noch Mechanik.

Als ich ihn vor wenigen Monaten besuchen wollte, bin ich abgeblitzt!

Guten Klang für schmales Geld (Zitat vom Heinzmen) bekommst Du auch von DDA, Studiomaster Serie 4 ect. aber auch von Behringer.

Stopp, nicht lästern!

Ulli lässt aktuelle Schaltkreise verbauen, die auch in renomierten Großkonsolen gesockelt sind, nur nimmt Ulli Behringer die stehende Version, die es hier extrem selten gibt.
Auch taugen Behringer, Mackie & Co. nichts on Stage sondern nur im Kellerstudio, da heftige Erschütterungen und der Wechsel von Bühne zum kalten Auto + zurück die Geräte nicht lange leben lassen.

Aber klanglich dufte und durchaus brauchbar.

Mein UB502 klingt besser, als ein Yamaha 01R bei einer Großveranstaltung, da beim letzteren über die PA die Wandler prasselten vom übelsten!

Viele geben 'n Haufen Kohle für Studer 189 ect. aus und vergessen, dass diese Pulte früher mal gut waren und locker 30 Jahre alt sind.

So ist es auch bei dem AC+E Mischpult. Unterlagen hat die ARD, werde das mal im Hinterkopf behalten.

Sollte Dein Pult nicht diskret aufgebaut sein, kann nur der NE5534 und TL084 verbaut worden sein.

Zwischenzeitlich gibt es die nächste Generation von verdammt guten Schaltkreisen.

Eine Generalüberholung aller Regler, neuer Potis (gibt nur noch Müll) und Kondensatoren kommt einem Neubau gleich und ist nicht bezahlbar.

Manchmal ist auch nur eine "Break-out-Buchse" vergammelt oder ein Beinchen der Steckkontakte abgebrochen, der Spannungsregler der Eingangskassette nach ELKO-Kurzschluß....

Die Stunden kann niemand bezahlen.

Rudy
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Auch Dir erstmal danke für die schnelle Antwort. :-)

Macht mir natürlich jetzt nicht unbedingt Mut, aber wenns denn so ist. :roll:
Werd erstmal nicht wirklich viel reparieren, wie Du schon sagtest, wenn ich nicht genau was, wo der Fehler ist.
Schaue mir das Pult ganz gemütlich in ein paar Tagen mit einem Bekannten, wenn dieser bisschen Luft und Zeit hat, an.
Er baut jahrelang Lautsprecher und bastelt Frequenzweichen und so. Hat elektronisch , was das angeht, schon Ahnung, wenn er auch nicht unbedingt mit Mischern arbeitet.
Werd dann auch nur erstmal schauen, ob überall Strom anliegt, irgendwo kalte Lötstellen sind oder was oxidiert ist, oder wie Du sagst was abgebrochen ist. Nen Satz Elkos könnte man ja aber trotzdem bestellen, das wäre preislich jetzt nicht so teuer. Vielleicht sind die ja wirklich nur ausgetrocknet. Welche ich da bestellen würde, ist mir allerdings noch unklar, da ich mit dem Wert 22 nicht zurechtkomme. Und ansonsten kommts in die Tüte, wie Du so schön sagst und ich warte auf nen Schaltplan, wenn ich denn mal einen irgendwie bekomme. Jetzt wurde wieder mal ein ACE-Pult mit Teilweise defekten Kanälen woanders angeboten. Also ich denke, die haben da irgendwo evtl. alle das selbe Problem mit irgendeinem Bauteil. Wenn es wirklich erstmal nicht zum Laufen zu bekommen ist, habe ich ja immernoch meine Digitalkonsole. Also keinen allzugroßen Zeitdruck, wenn dann wäre es nur auf Dauer ein Platzproblem.
Behringer, naja, ich weiß nicht, auch wenn Du da recht hast, aber ich selber habe mit dieser Marke leider keine guten Erfahrungen gemacht. Dann doch eher Soundcraft, Allen & Heath oder die Yamaha IM8 Reihe. Zum Beispiel mein kleines Spirit hat, wenn auch nur für Monitorzwecke, doch einen erstaunlich guten Klang und das schon seit über 10 Jahren. DDA oder Studiomaster Serie 4 kenn ich noch nicht, werd mir die mal anschauen.
Aber eigentlich will ich ja doch das ACE und ich rede schon wieder über ganz andere Mischer. :lol:
Mir gefällt das Teil einfach von der Architektur, dem Aussehen und so... Und für 118 Euro ist das auch alles noch in nem moderaten preislichen Rahmen, trotz defekt.

Danke für Deine Antwort, werds auch erstmal alles so, wie hier geschrieben wurde, machen.


Grüße Robert
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cavemaen

Re: defektes ACE Pult

Beitrag von cavemaen »

Hallo Roh-Bert!

Mein Tipp (nich bös jemeint) is:

Wennde nich weiß was uff'm Kondensator steht; bitte lasses sein, machst nur mehr kaputt!

Kalte Lötstellen sind bei dem Pult ausgeschlossen, denn das passiert nur in Lötbädern...

Rudy
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Hallo R(a)u-dy! ;-)

Naja doch.
Was auf dem Kondensator steht, weiß ich. :lol:
Mit Bild...
Siehe Link: http://forum.studerundrevox.de/viewtopi ... =24&t=1420


Kann nur nix mit den Werten anfangen, falls ich neue Elkos bestellen müsste.
Falls dort der Fehler liegen sollte, kann das Pult ja so aber auch nicht bleiben..

Ich schau mir den Mischer aber am besten erstmal an, danach weiß ich evtl. auch mehr und kann hier somit genauer schreiben...

Grüße
Robert
Zuletzt geändert von snowfall am Samstag 30. Oktober 2010, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

So jetzt isses da.
Also mein erster Eindruck war, als ich´s mit meinem Vater in die Wohnung getragen habe...
was´n da verbaut! Stahlträger? :o
Das Ding wiegt so viel, wie dreimal mein Tascammixer übereinander gepackt. Und das Tascam fand ich ja schon leicht schwer.

Optik: Der Traum, wenns ums Mischen geht. Die Regler richtig dick und griffig, mehr möchte ich dazu auch nicht sagen.
Schön auch die VU-Meter, aber das wusste ich ja schon vorher... Kanäle 24, naja okay... aber sind für mich voll ausreichend. Top zum Mischen!!!
Erstmal schon sehr viel Freude!

Und jetzt die EQ-Sektion: Auf den Fotos war ja nicht allzuviel davon zu erkennen...
Aber jetzt wo ich´s sehe... Ich glaube, ich kann auf digitale zusätzliche EQ´s schon gut verzichten.
Also zu den EQ´s:
Erstmal die üblichen Low-und High-cuts, dann logischerweise auch High und Low und jetzt kommts und das find ich ja mal geil, zwei durchstimmbare Mitten, mit "mein lieber Scholli" und jetzt kommts, mit Q. Na wenn das nichts ist. :lol:
Solo dann auch noch möglich, was die Recording-Fähigkeiten unterstreicht. Na gut, Spuren hätte ich auch am Pc auf Solo schalten können. Aber wer hat, der kann und so geht´s halt auch geiler, als mit Mausklick, zumal beim späteren Routen in Hardwarezeugs, dann das Solo auch schon wieder sehr tragend wird.
Neu kann man ein analoges Pult mit diesen Features eigentlich fast gar nicht bezahlen.


Rundum glücklich...,
Wenn da nicht diese kleine Sache wäre... :?

Also ich machs erstmal von außen sauber und versuche irgendwie an so einen Schaltplan zu kommen.
Noch keine Ahnung wie.
Aber dann muss wirklich irgendwas gemacht werden, so gehts ja nun auch nicht.
dago
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von dago »

Wer hat dir das Teil denn verkauft, hat der nicht noch die Unterlagen ?

Würde unheimlich viel helfen.

Grüße
Rainer
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Leider nicht. :roll:

Aber jemand anderes verkauft gerade auch so ein defektes Pult, und das mit besagten Unterlagen.
Ich hab ihn schon angeschrieben, ob er mir evtl. den Schaltplan kopieren und mir die Kopie zusenden kann, gegen eine Preis für den Aufwand.
Hat aber noch nicht geantwortet. Naja, die Anfrage war ja aber auch erst gestern abend.

Hoffentlich wirds...


Ansonsten gibts ja hier auch noch einige, die so ein Teil besitzen.
Vielleicht hat ja da irgendjemand so einen Plan.
Muss ich mal paar private Nachrichten losschicken.
Beispielsweise VintageKing hat ja sogar neue Elkos bestellt und eingebaut.
Vielleicht weiß er mehr drüber...
Ob sein Pult mit den neuen Elkos nun funktioniert, steht aber nicht mehr da.
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Habe jetzt mal meinen Kumpel das Pult anschauen lassen.

Eine Sicherung für 3A, mit kompletter Halterung fehlt, ist weg.
Er will erstmal das Netzteil reparieren. Dann sehen wir mal weiter, ob das Pult denn dann funktioniert.
Signale habe ich noch keine durchlaufen lassen.
Was mich anfangs wenig, ihn aber sehr beunruhigt hat ist, dass die Fader sehr stockend laufen und
somit eventuell irgendwie die Kontakte futsch sein könnten. :o
Na gut, step by step. Erstmal das Netzteil.
Wenn ich Glück habe, bekomme ich vielleicht sogar nen Schaltplan. Wär ja wirklich super.
Dann wüßte man das mit den Kondensatoren vielleicht auch, ob es sich bei dem Wert 22 um Nano oder Mikro F handelt.
Nur mal so am Rande, ich machs nicht. Aber hätte man es nicht auch probieren können, erstmal den Elko mit der geringeren Kapazität zu nehmen?
Wenns den zerruppt, ist es der andere... :lol:
Hoffentlich liegts blos am Netzteil.
dago
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von dago »

Hallo Robert,

für die Regler besorgst du dir erst mal Ballistol. Aber vorsicht, weniger ist hier mehr. Auf jeden Fall alle Staubflocken mit Q-Tip vorab entfernen !! Solltest du die Faderschicht reinigen müssen, kannst du hier auch Ballistol verwenden, muss jedoch nachher mit einem Q-Tip (am besten mit Lederspitze) gereinigt werden.

Grüße
Rainer
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Wird gemacht. ;-)

Erstmal bis jetzt nochmal ein riesiges Dankeschön an Dich und cavemaen für die Tipps.
@ cavemean: weiß schon, dass Du`s nicht bös meinst. Machst Dir halt Sorgen um´s Pult.
Find ich auch gut so. :-)


Viele Grüße

Robert
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Schlimm Schlimm Schlimm...

Also immer noch kein Signal durch das Pult durchlaufen lassen.
Jetzt ist erstmal das Netzteil repariert.
Hoffentlich kann ich das einigermaßen erklären. :lol:
Also...
Das Netzteil hatte 4 Ersatzsicherungen mit Halterungen für -18 V, +18 V, 5V und 48V.
Von daher war nur ein Ersatzsicherungshalter ausgebaut worden.
Da bei dem Pult beim Einschalten des Netzteiles die Led für -18V nicht leuchtete, haben wir diese Sicherung entnommen und sie uns angeschaut, ob sie beispielsweise durchgebrannt ist (konnte man aber nicht erkennen). Wir haben uns dann trotzdem erstmal prinzipiell alle Sicherungen angeschaut, die man von außen entfernen konnte, ob auch mit den Werten alles stimmt. Das war ein Fehler. Nach dem Entfernen und wieder eindrehen der Hauptsicherung, war auf einmal Ruhe. Das Kuriose an der Sache, war die Sicherung draußen, leuchtete der Ein/Aus-Schalter, war die Sicherung drinn, erlosch er. drehte man das Stromkabel an der Steckdose, leuchtete prinzipiel der Schalter nicht.
Haben also das Gerät danach aufgeschraubt und gemessen. Also mein Kumpel. Ich habe das mehr interessiert verfolgt. ;-) Also erstmal war da jemand schon drann gewesen, mit reparieren. Neuer Transformator eingebaut und alle Kabel ziemlich liederlich und auch gefährlich mit Lüsterklemmen befestigt.

So, am Transformator kam jetzt kein Saft mehr an. Irgendwie ein Kurzer im Hauptsicherungshalter, an dem man auch die Voltspeisung von 110 Volt und 220 Volt einstellen konnte.
Kaltgerätebuchse außerdem defekt und Masse konnte man auch vergessen. Mein Kumpel hat sich erstmal um Masse und Buchse gekümmert, dann alle Kabel an dem Hauptsicherungshalter/Voltumschalter entfernt und eine Ersatzsicherungshalterungen für die Hauptsicherung verwendet. Alle alten Kabel und Lüsterklemmen entfernt und alles ordentlich und neu verkabelt. Bei allem nach dem Transformator, also Leiterplatte, etc., wurde aber nichts verändert, außer das Reinigen einiger Kontakte.
Netzteil läuft jetzt wieder ordnungsgemäß und sicher. Das Einzige ist, dass bei einem Pin für 48V Phantom-Speisung, 50Volt, also zwei Volt mehr, anliegen.
Das wird aber auch schon vorher so gewesen sein.

Jetzt die Frage, sind die 2Volt mehr, schädlich für Kondensatormikrofone?
Ansonsten nehmen wird die Sicherung dort erstmal raus.


Nächstes Problem wäre das Mastermodul, um das man sich kümmern müsste. Dort wurde auch gefuhrwerkt. Irgendjemand hat dort schon selbst den Lötkolben geschwungen, dabei von der Platte ne Kontaktbahn abgezogen und dass dann mit nem ollen abisoliertem Kabel und viel Lötzinn versucht zu brücken. Außerdem ist das Mastermodul, alle anderen Module sehen super aus, fast vollständig an allen Kontakten oxidiert.
Unter dem Modul im Gehäuse ist auch ein häßlicher brauner Fleck zu erkennen, neben dem auch die Gehäuseschrauben weiß oxidiert sind.
Da ist bestimmt mal was an Flüssigkeit reingelaufen oder hat sich dort angesammelt. Werden erstmal bei fast allen Kontakte neu löten müssen, so gehts ja nicht. Nur gehen die Platinen umständlich aus dem Modulgehäuse auszubauen, da sich dort zwei Platinen, wegen L/R, dicht nebeneinander befinden, mal schauen...
Da über das Modul auch die komplette Stromversorgung aller Module läuft, wäre das eine mögliche Ursache, warum evtl. die meisten Kanäle nicht laufen.
Was den Schaltplan anbelangt, habe ich gute Chancen einen zu bekommen. Aber erstmal müssen alle Kontakte überholt und die gebrückte Leiterplatte mit ner neuen Lötspur und diesmal ohne Kabel versehen werden.


Viele Grüße

Robert
dago
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von dago »

Hallo Robert,

das mit den 48V könnt ihr erst einmal vergessen. Kein Problem.

Um die defekte Leiterbahn zu brücken, kannst du entweder die abgeschnittenen Enden von Widerständen oder ähnlichem nehmen, oder du besorgst dir Kupferlackdraht, welchen man auch für Lochrasterplatten verwendet.

Da war bestimmt mal Cola am Werk. War bei mir auch so, ist aber alles wieder behoben.

Grüße
Rainer
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Danke dago für Deine Antwort.

He He, genau ;-)
Also mit der Brückung, genauso haben wir es auch in etwa gemacht und damit nichts abfällt, nochmals mit wenig Kerzenwachs an der Platte versiegelt.
Danke für die Antwort auch mit der 50-Volt-Frage.
Da können wir die Sicherung ja dann wieder reinmachen.
So, Leiterplatte jetzt ohne Ausbau aus dem Modulgehäuse überholt, da nur die äußere sichtbare, äußerlich Mängel aufwieß. Die andere haben wir mit der Taschenlampe über den kleinen Schlitz (Platten liegen sehr dicht nebeneinander) begutachtet und keine gravierenden Mängel festgestellt.
Haben bei der zu überholenden Leiterplatte erstmal alle oxidierten dreckigen Löt-Kontakte mit Azeton gereinigt und dann neu verlötet. Ca. fünf leicht unterbrochene Leiterbahnen hat mein Kumpel mit Sandpapier vorbehandelt und neu verlötet. (war leider zu diesem Zeitpunkt grad nicht anwesend, hätte ich mir gern mal angeschaut). Außerdem hatten die 2 Sicherungen im Modul teilweise keinen Kontakt in den Halterungen, aber auch behoben.
Alle am Gehäuse liegenden Steckverbindungen für die Module ausgesaugt und dann erstmalig mit den Modulen verbunden. He He He... :D

Bis auf 9 Einzelkanäle, die wir aus Zeitgründen noch gar nicht eingebaut haben, funktionieren alle, mit einem sehr satten Sound. Bei einem Kanal, der stumm blieb, mehrmals am Gain-Regler gedreht, schwupps kam auch dort der Sound durch. Prinzipiell funktionierte fast alles, was wir stichprobenartig getestet hatten. Viel müssen wir noch testen, wie die 6 der 8 Sub-Gruppen, beziehungsweise die ganzen direkt-outs, Mic-Preamps...
Das Einzige, was wirklich gestern nicht funktionierte, war der linke Record-Ausgang. Die 2 XLR-Outs haben wir noch nicht getestet, da schon sehr spät und grad kein Kabel zur Hand, beziehungsweise reagieren aber die VU-Meter auf Faderbewegungen. Von allen anderen Ausgängen des Mastermoduls haben wir erstmal 4 getestet, die aber alle einwandfrei funktionierten. Ein paar Regler am Modul kratzen bisschen, bei einem Regler verschwindet kurz der Sound, aber ansonsten..., das könnte man durch Reinigen evtl. schon in den Griff bekommen...
Auf deutsch gesagt, alles stichprobenartig getestete hat gestern geklappt, bis auf den linken Record-Ausgang des Mastermoduls, da aber auch die VU`s reagieren und auch die Fader funktionieren, muss der Fehler ziemlich weit am Ende der Kette sitzen. Mal schauen...
Jetzt wird erstmal auch Ballistol besorgt. ;-)

Durch den satten und gleichklingenden Sound in allen Kanälen, glauben wir nicht an ausgetrocknete, bzw. austrocknende Elkos. Die müssten ziemlich gut in Schuss sein. Schaltplan wird trotzdem noch unbedingt besorgt. Erstens, falls später mal was sein sollte oder etwas bei den weiteren Tests nicht funktioniert oder wir den Fehler im Masterausgang nicht finden, beziehungsweise doch was ausbauen müssten.


Bin erstmal echt glücklich.
Da kann man sich jetzt schon fast auf die Optik stürzen, wie Holzseitenteile abschnörkeln und neu lackieren, TFT-Monitor-Ablage basteln...
Jaja :D

Danke für Deine Hilfe bis jetzt, dago.



Viele Grüße

Robert
dago
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von dago »

Hallo Robert,

da freuen wir uns doch alle mit, wenn wir wieder einen im Boot der analogen Fans haben ! ;-)

Grüße und viel Spaß
Rainer
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Danke Danke ;-)

Ja, gestern nochmals getestet.
Im Vergleich zur Käuferbeschreibung: "teilweise Sounds auf einigen Kanälen"
funktioniert das Pult eigentlich wieder ziemlich ziemlich gut.
Ausgänge des Mastermoduls sind doch okay. (Es handelte sich dabei um einen Lesefehler meinerseits, übermüdet, hinter und unterm Mischpult, eingeengt mit der Wand und außerdem unter sehr sehr schlechten Lichtbedingungen an diesem Fleckchen :lol: )

Probleme bereiten mir nur 3 Module von insgesamt 33.
Bei einem Modul funktioniert die EQ-Sektion nicht, da beim zuschalten dieser, alle Bässe verschwinden und ich starke dB-Einbuße in den anderen Bändern habe.
Ohne EQ ist das Modul aber voll einsatzfähig und zu gebrauchen. (evtl. Elko-Problem)
Bei dem zweiten funktioniert das gesamte Modul, allerdings nur, wenn man genügend Gain (Spannung) vorher drauf gibt. Dann läuft es 1 Minute vollkommen i.O., aber dann wird die dB-Zahl gleichmäßig runtergefahren und es verstummt. (diesmal eindeutiges Elkoproblem würde ich meinen)
Und bei dem Mastermodul sind zwei Regler im Eimer. (Master 2 und 3) Die knistern und knacksen und mal verschwindet beim Aufdrehen der Linke, der Rechte oder beide Kanäle. Da ich aber über genügend weitere Ausgänge am Modul verfüge und die Fader auch wieder Top funktionieren (lassen sich fast alle durch den Gebrauch übrigens auch wieder schön schieben), kann ich auf Master 2 und 3 eigentlich auch verzichten.
Achso, und bei vielen Gain-Reglern wird der Sound beim Aufdrehen nicht ganz gleichmäßig laut sondern bisschen stockend.
Aber einmal auf den Wert gebracht, sind alle Kanäle gleichbleibend was Klang und Ausschlag der VU-Meter angeht, auch nach Stunden.
Klingt jetzt zwar erstmal viel an Problemen, aber bei der Vielzahl der Kanäle und Regler find ich das trotzdem echt wenig.
Ansonsten kein Rauschen, Knistern oder sonst was. Kann man mit leben, find ich.

Schaltplan habe ich erstmal einen in 19 seitiger gescannter Form vorliegen.
Zwar ist die Lesequalität nicht unbedingt die beste, aber ich habe erstmal überhaupt einen und das auch noch in kompletter Form. ;-)
Da bin ich wirklich mehr als zufrieden.


So, dann heißts erstmal über Schaltplan bei den beiden Modulen evtl. die Elkos auswechseln, das Pult fertig reinigen (Regler und so) und vielleicht kommt man ja auch noch an das ein oder andere Modul nachgekauft ran, um von 24 auf 26 Kanäle zu erweitern.
Ich denke, das Hauptproblem bei dem Pult bestand darin, dass durch defektes Netzteil, bzw. Mastermodul nicht genügend Spannung zu den anderen Modulen geleitet werden konnte. Jetzt sind die Probleme bei dem Pult gering, und überschaubar. Und ich kann schon zufrieden damit arbeiten.

Dann also nochmals Danke an Dich. ;-)



Viele Grüße

Robert
snowfall
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von snowfall »

Hallo mal wieder. ;-)

Bin bis jetzt verzweifelt auf der Suche nach Elkos, da ich keine passenden finde. Jedenfalls wenn die Werte stimmen, stimmt die Größe nicht wirklich.
Es sind Kondensatoren mit den Werten 22 micro F., 16 Volt von Roderstein, Bipolar. Von den gleichen Abmessungen her, habe ich Elkos von Roderstein auch bei einigen Eurer Bandmaschinen auf Fotos gesehen (solche kleinen roten Becherkondensatoren). Da meine Module sehr kompakt gebaut sind, kann ich leider keine Größeren einlöten. Hat jemand ne Idee, welchen Kondensator ich bestellen könnte? Macht es klanglich einen großen Unterschied, wenn ich auf Folienkondensatoren notfalls verzichten muss? Ansonsten klappt bis auf zwei Module, das gesammte Pult fast 1A. ;-)



Viele Grüße

Robert
JayK
Jungspund
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Re: defektes ACE Pult

Beitrag von JayK »

Moin,

hier eine Bezugsquelle für bipolare Kondies:

http://www.experience-electronics.de/de ... tm#bipolar

Dort findest Du einen 22 µF/63 V bipolar, RM 5, 0.80 €

Ist zwar 63V, kannst Du aber m.b.M.n. nehmen. Rufe einfach mal dort an...

Gruss
Jonny
Antworten