SM 468, 900, 911

Hier ist Platz für allgemeine technische Fragen die sich nicht speziell mit STUDER, ReVox oder anderen Firmen beschäftigen.

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revfan

SM 468, 900, 911

Beitrag von revfan »

Hallo,

ich weiß, dass hier schon bei verschiedenen Themen Verschiedenes zu diese Bändern geschrieben wurde. Könnte mir aber jemand kurz und knapp sagen, welches dieser Band wofür optimiert ist ? Ich habe mir die Datenblätter von RMG angeschaut und abgesehen davon, dass dort beim SM 911 etwas von "Industriestandard" und bei den anderen etwas von "High Bias" steht, keine so rechten Unterschiede beim Verwendungszweck ausmachen können :o .

Mir geht es nicht darum, Messwerte zu vergleichen, sondern um ein "Kochrezept", welches Band man am besten für was verwendetn soll.

Grüße

revfan
dago
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von dago »

Du musst schon auch oben die Zeilen lesen.

Da steht z.B. beim 911, dass dieses sehr gutes Wickelverhalten hat. Das ist vor allem bei den Studiomaschinen mit ihrer hohen Umspulgeschwindigkeit nicht unwichtig.

Grüße
Rainer
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revfan

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von revfan »

Hallo,

lesen ?? ;-) Nein im Ernst, auf Studiomaschinen sollten doch alle diese Bänder laufen, dafür sind sie doch gemacht. Außerdem würde dieses Kriterium doch sowohl beim 468 und beim 900 fehlen. Warum also diese drei Sorten ? Was kann das eine, das alle anderen nicht so gut können und wann nimmt man welches ?

MfG

revfan
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Krottendorf
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von Krottendorf »

Hallo.

Ich habe alle diese Sorten und LGR 50 und Per 528 ausprobiert und mühsam ein messen lassen ( für LGR50,per528,SM911 sogar mit Nagelneuen Messbändern) und auf allen Bändern das gleiche Stück aufgenommen und mit NAB und CCIR abgespielt.
Mit voller Konzentration habe ich ehrlich gesagt keinen Unterschied bemerkt. Einzig natürlich mit den verschiedenen Geschwindigkeiten 19/ 38/78, wird ein Unterschied klar bemerkbar, wobei auch der dem eigenen Empfinden entsprechen muss und man meiner Meinung nicht von besser und schlechter sprechen kann. Wenn man nicht gerade die Revoxbänder und Qualitätsmäßig darunter spielt kann es meiner Meinung auf bei diesen Bändern auch bei der schnellsten Abspul Geschwindigkeit und die macht bei der 820 ganz schön Wind kein Problem geben.

Aber immer mal selber probieren und das eigene Ohr entscheiden lassen, das bringt am meisten.


L.G. Konrad
wellenhertz
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von wellenhertz »

Hallo,

Vom Verwendungszweck her sind alle drei SM 900,911 und das 468 als Studio Master Type angegeben.
Das LGR 50 und PER 528 als Rundfunkband.

Laut einer Liste der AES: http://www.aes.org/aeshc/docs/basftape/basftapes.html

Wenn man auch mal die Bandkompression musikalisch, klangformend einsetzen möchte, so wird empfohlen eine Sorte früherer Generationen zu nehmen, die aufgrund kleinerer Dynamik mehr rauschen, sich jedoch leichter in die Kompression fahren lassen.
(laut Internetrecherche)

Ein aktueller Spulentonband Vergleichstest scheint nicht erhältlich zu sein.

Macht es denn eventuell Sinn, beim Vergleich von Tonbandsorten nach Gehör eine möglichst niedrige Geschwindigkeit zu verwenden, etwa 9,5 cm/s, da sich Qualitätsmängel wie die Gleichmässigkeit der Beschichtung und Pegelschwankungen dann stärker auswirken würden ?

Grüße,
Adrian
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cavemaen

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von cavemaen »

Nein Adrian, wenn Du mit nur 9,5cm aufnehmen möchtest, ist jede Kassette besser, der Vorteil (Bandfluss + Haedroom) ist bei 38cm optimal!

Bandtests gibt es schon lange nicht mehr. Erwartet wird, das hinten das rauskommt, was vorn zur Schallspeicherung reingegeben wurde und das klappt vorzüglich.

Ein Bandtest ist überflüssig, solange sich Geräte und Maschinen auf ein Band einmessen lassen.

In alten Beiträgen kannst Du lesen, von welchen Bändern man Abstand nehmen soll aufgrund von Verfall.

Rudy
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revfan

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von revfan »

Hallo,

also Krottendorfs Beitrag zeigt, dass wir von der Industrie auch früher offenbar schon ordentlich auf den Arm genommen wurden :( . Da wurden, diesem Beitrag folgend, offenbar damals schon Produkte entwickelt, allein um des zusätzlichen Umsatzes willen. Mit einem Standardband hätte man wohl nicht soviel Umsatz machen können, wie mit einem "optimalen" Band, das dann auch etwas mehr kosten darf.

revfan
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cavemaen

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von cavemaen »

... gar nicht mal mit Vorsatz.

Ampex / Quantegy hat einfach geschludert, bei anderen harmonierten Kleber und Trägerfolien nicht miteinander und große Qualitätsunterschiede bei global eingekauften Rohstoffen fielen erst auf, als Schmier-Chargen verkauft waren.

Das erzählte mir der Mann, welcher bei Agfa, später bei BASF und Emtec die Rezepturen für die Bandproduktion zusammen mischte.

Danach hat er die Produktion bei RMG in Holland begleitet und ist heute Pensionist (Rentner).

Mir ist das zu mühsam, meine Maschinen ständig umzumessen, mache ja "nur" U-Musik.

Meine Bänder laufen elektrisch und mechanisch sehr gut auf allen M15A und M21, alles andere incl. "Besserwissereien" und Leuten, die das Rad neu erfinden wollen und sich wichtig machen in div. Foren können mal meinen Mittelfinger lieb haben.

Winzige Unterschiede von 0,5dB Pegelunterschied oder Frequenzänderungen hört niemand raus und Leute, welche glauben, dass ihr in Teakholz und in Samt verpacktes Netzkabel für mehrere hundert Münzen zu klingen anfängt, für die kann ich gute Ärzte und Therapeuten empfehlen!

Rudy
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Krottendorf
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von Krottendorf »

Wuff

aber Rudolf. ( So muss ich Dich jetzt nennen )

Die letzten beiden Absätze sind doch etwas hart ausgefallen.

Lass doch jeden kaufen was er gerne mag, wie Du allerdings von den Tonbändern auf die Kabel kommst?? Hauptsache die Wirtschaft wird angekurbelt.

Wobei ich Dir da nur Recht geben kann, bei einer sogenannten Hörprobe hat mir ein Händler ein LS Kabel um fast 8.000,-- mitgebracht, nach ewigem gequatsche und ab und anschrauben der Kabel und dann den gequälten Hör Minuten wo man dem Händler dann mitleidig sag "man hat da schon irgendwie was gehört" ist der gute Mann drauf gekommen das mein altes Kabel ( eh schon um 250,--) angesteckt war.... ganz schön peinlich die Situation. Wenigsten wollte er mir das Kabel danach nicht mehr verkaufen. ( Hätte ich eh nicht gekauft )
Aber ein "lieber" Händler der auch mal Musik vom Band hören wollte hat sich in meine heiligen Hallen gedrängt ( Heilige Hallen = mein bescheidener Musikraum )


L.G. Konrad
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cavemaen

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von cavemaen »

Hallo Konrad!

Bin ich zu hart gewesen?

Sorry, aber wenn ich u.a. an die Kabel-Päpste denke, brennt mir 'ne Sicherung durch.

Das ist einfach vorsätzlicher Betrug, die Unwissenheit anderer auszunutzen für die persönliche Bereicherung.

Physik kann man nun mal nicht auf den Kopf stellen was einer der Gründe dafür ist, dass man mich auf keiner Messe oder Ausstellung mehr sieht.

Zu Zeiten der Deutschen Mark hatte ich mich auf der Frankfurter Musikmesse mit Betrügern der Weltfirma Bose gefetzt, welche mir damals einen Auftrag für eine Konzerthalle streitig machen wollten, richtig hinten herum mit dem Ziel, mich ausbooten zu wollen.

Hätten die das mal lieber gelassen und hätten mich die Brüder beim Vorbeigehen in Frankfurt bloß nicht angesprochen....!

Jetzt kennen die mich....

Rudy
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von wellenhertz »

Aus einem alten Studio Magazin entnehme ich, dass laut Auskunft des früheren technischen Direktors der BASF die Instabilität bestimmter Chargen auf die Verwendung von Polyurthane im Binder zurückzuführen sei.

Dies hätten Hersteller erstmals ab 1962 für deren Binder verwendet.

Schon in den 60ern währen die Testverfahren dermassen ausgereift, dass man eine Instabilität ausschliessen konnte, doch hätten manche Hersteller diese technische Möglichkeit einfach nicht verwendet.

Die Polyurethan-Binder sollen in der Zwischenzeit (bis 1990) dramatisch verbessert worden sein.

(( Nebenbei: aus dem Polyurethan werden nach Wikipedia auch saugkräftige Haushaltsschwämme hergestellt: ))
Bild

Die BASF soll eigene Binder auch an andere Hersteleer stillgeheim lizenziert haben.

In Posts, sollen Japanische Bandsorten der Maxell und TDK einen guten Rufe haben, es gäbe nie Probleme mit schmierenden Bändern.

Die mir vorliegende TDK SA Bandsorte wird unteranderem damit beworben, dass es einen "Binder höchster Zuverlässigkeit verwende".

Mag es vielleicht sein, dass die BASF einen Binder aus eigener Entwicklung an die Japaner verkaufte oder beruht die Schmierlosigkeit Japanischer auf einer Eigenentwicklung ?

Grüße, Adrian
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von cavemaen »

Hallo Arian,

danke für Deinen Beitrag, mit dem ich Dir Recht gebe.

Mir ist auch nichts negatives über TDK und Maxell zu Ohren gekommen und Kassetten laufen heute noch.

Leider gab es in Japan meines Wissens nach nur Langspielbänder - kein Profimaterial für offene Wickel.

In Japan baut man auch Atomkraftwerke ohne die Möglichkeit Kühlwasser (schweres Wasser) nachzufüllen, noch einen externen Stromanschluß für Schaltschränke zur Versorgung der Kühlpumpen und man lässt dort (weil gerade Sommer war) auch die Kellerfenster zur Lüftung der unter dem Meeresspiegel liegenden Notstromaggregate offen stehen (seufz)....

Rudy
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revfan

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von revfan »

Aber dafür schmieren Ihre Bänder nicht .

Wenn ich nur so sicher seien könnte, dass so etwas in den deutschen AKW's auch nicht passiert!!!

revfan
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cavemaen

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von cavemaen »

... damit uns das nicht passiert, schicker wir 's Merkel rein und schweißen die Türen zu!

Ich jetzt schlafen, damit mir das hier nicht passiert:
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Krottendorf
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von Krottendorf »

Hallo Rudy.

Bist Du sicher ein Germane?

L.G. Konrad
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revfan

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von revfan »

Hallo,

zumindest Maxell hat auch "dickes" Standardband auf Spulen gemacht. Das wurden auch gut getestet http://www.theimann.com/Analog/Misc_Tec ... ender.html.

Hatte selbst mal eine 18 cm Spule (!) mit diesem Bandtyp, habe sie aber verschenkt.

revfan
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cavemaen

Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von cavemaen »

Danke für den wertvollen Tipp, diesen Test kannte ich auch noch nicht!

Rudy
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wellenhertz
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Re: SM 468, 900, 911

Beitrag von wellenhertz »

Ich halte die Weitergabe von Entwicklungen der BASF nach Japan mittlerweile für unwahrscheinlich, auch unter der Tatsache, dass eine Lizenz des Chromdioxid verwehrt wurde, die Japaner dann das Chormsubstitut entwickelt hatten.

Grüße,
Adrian
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