GELÖST: Teac Dat Recorder

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BonyTanks
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GELÖST: Teac Dat Recorder

Beitrag von BonyTanks »

Hallo in die Runde,
ich hoffe jemand von Euch kann mir Auskunft geben. Seit einiger Zeit verursacht mein Teac R9 "Aussetzer", die sich
folgendermaßen bemerkbar machen:
Im Play-Betrieb geht die Leuchtdiode der Schublade manchmal aus und nach einger Zeit ist kein Ton mehr zu hören.
Wenn ich dann "stopp" drücke und das Band einmal raus und wieder reinmache ist für den Moment alles in Ordnung, bis der
Fehler nach einiger Zeit wieder auftritt. Ich würde das Gerät ungern "entsorgen", weil ich viele eigene Aufnahmen damit
gemacht habe und dafür 1997 viel Geld ausgegeben (3500,-DM) habe.
@Rudy: Ich weiß: "Dat-Kassettchen"... Aber ich hänge halt an dem Teil.
Liebe Grüße
Uwe

P.S.: Treffen sich zwei Jäger..... beide tot :-)
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cavemaen

Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Puuuh, da hilt nur 1: Manual besorgen und sich da durcharbeiten.

Aber grundsätzlich hat der Datenverlust, dem zuvor ein Anstieg der Fehlerblöcke vorausging, folgende Ursachen:

Also; Die DAT-Kopftrommel mit seinen 30mm Durchmesser saust mit 3000 Umdrehungen inner Minute und arbeitet wie 'n Videorecorder, indem das Band um 180° um das Kopfrädchen herumgedrückt wird wie ein U.

Bei der Aufnahme taucht ein Ton oder Bildkopf (jetzt mal völlig egal) in das Band ein, schreibt die Daten auf's Band und kurz vor dem Austauchen wird ein Chroma-Impuls auf den Rand des Bandes geschrieben und damit umgeschaltet auf den gegenüberliegenden Kopf, welcher gerade ins Band eingetaucht ist.

Beim Abspielen wird dieses Chromasignal wieder zur Synchronisierung gebraucht, um zeitrichtig abzutasten. Beim Video sieht man den oberen Bildrand nach rechts weglaufen aufgrund des Zeitfehlers, da das Chromasignal nicht oder nur fehlerhaft gefunden wurde und die Elektronik schaltet - verspätet - um.

DAT-Recorder machen den Scheiß aber im Megaherzbereich und die Kassettchen verschleißen irre schnell !!

Ich persönlich würde folgendermaßen vorgehen:

- Manual besorgen und sich mit dem Kram vertraut machen, sofern man einen Oszi bedienen und Schaltpläne lesen kann.

- altes Kassettchen rein und mit Brille, Lupe ect. beobachten, wie die lächerliche Mechanik funktioniert, wird dabei das hauchdünne nichts von Band auch volle 180° voll eingefädelt und läuft das ohne zu verknittern??

- DAT-Messkassette beschaffen und rein damit in die intimste Öffnung Deines DAT-Mädchens.

- Jetzt messen, ob die Frequenzen verlustfrei und ohne Datenabbrüche vom Kopfrädchen runterkommen, da diese Dinger einem enormen Verschleiß unterliegen.
Bei Sony sind Mini-Tantals bekannt, die im Kopfrädchen liegen und streiken (mir würde bei 3000 Touren auch der Kopf...).

Für die Stromversorgung, Funktionsumschaltungen und Aufgaben der Platinen gibt es im Manual Messpunkte, die man nach einer bestimmten Reihe durchgeht....

Aber ich tippe eher auf Verschleiß im Laufwerk incl. Schubfachmechanik + Kopfrädchen, was "richtige Bandmaschinen" zum Glück nicht haben.

Bedenke aber, das ein def. Laufwerk auch einen wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommt und das Ver(un)sicherungen bei Schäden an Hi8-Kram incl. DAT-Recordern hellhörig werden und den Gutachter einschalten - denn sie wollen ja ihr Geld vermehren, odder? (Zitat aus der Werbung)

Den gleichen Fehler habe ich in einem meiner Fosdrex PD4; ma gehter, ma nit, Nullen und Einser halt!

Wenner funkst, dann kommt irgendwann ein Zerren, geht in ein Kreischen über und dann wars das!

Und: Die Mikroeingänge rauschen wie'n Wasserfall, dafür brauche ich kein Digital verehrte Lügenbarone der Industrie!!

Rudy
hugohabicht
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von hugohabicht »

cavemaen hat geschrieben:Den gleichen Fehler habe ich in einem meiner Fosdrex PD4; ma gehter, ma nit, Nullen und Einser halt!
Hallo Rudy,

da tust Du den Nullen und Einsen aber Unrecht. Nach Deiner Beschreibung liegt der Fehler ja wahrscheinlich in der Mechanik bevor die Nullen und Einsen überhaupt entstehen. Aber ansonsten stimme ich Dir voll zu; die Magnetbandaufzeichnung bei der die Köpfe mit 3000 Upm rotieren und bis in die Megahertze hinein hat Ihre Tücken. Mit feststehenden Köpfen und bis so ca. 20kHz aber durchaus beherrschbar :-) .

Viele Grüße,
Hagen
.
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cavemaen

Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Aus dem Grund hatte ich mich damals auch für das DCC-System von Philips entschieden.
BonyTanks
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von BonyTanks »

Hallo Rudy,
jetzt bin ich mal wieder sehr viel schlauer, kann aber, weil Technik-Legasteniker, nicht viel damit anfangen.
Trotzdem vielen Dank.
Aber was soll ich nun machen? Gibts für diese Teile noch irgendeinen Service? Oder kann mir jemand aus dem Forum
helfen. Ich fahre sehr gerne Auto ;-)
Liebe Grüße aus Bad Oeynhausen

Uwe
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von Administrator »

BonyTanks hat geschrieben: Aber was soll ich nun machen? Gibts für diese Teile noch irgendeinen Service?
Hallo Uwe,

den Service bekommt Du hier:

http://www.triplex-service.de/

Die machen Tascam und Teac Service (siehe auch die Linksammlung im STUDER und ReVox Infoportal ;-) )

Gruß,
Christoph

Technik ändert sich - Gefühle bleiben!

Das STUDER und ReVox Infoportal | Tonbandgeschichte
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cavemaen

Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Nun, mein ehemaliger Kunde in Berlin hatte den DAT-Schnittplatz für über 60.000,-DM, für den er heute auch nur noch was von Liebhabern (der Technik, nich seiner Frau!) bekommt.

Ein Kosten-Voranschlag kostet i.d.R. einen Stundenlohn eines Technikers und würde mit einem Reparaturauftrag verrechnet.

Man kann selbst entscheiden, ob eine Reparatur lohnt, oder man etwas anderes nimmt.

Ich selbst habe in den DAT-Teilen noch nie gelötet, da ich eine Abneigung gegenüber SMD-Teilen habe. Bisher habe ich den einen oder anderen Erfolg mit mechanischen Eingriffen gehabt und Justierungen in Verbindung mit Reinigung.

Einen Tipp hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, für Bandmaschinen + DAT gleichermassen gültig;

wenn die Bremse der abwickelnden Seite zu locker wird und der Anpressdruck an die Tonköpfe / Kopfrad zu schwach werden, bricht der Datenfluß auch zusammen!

Da schaue ich auch gleich nach dem "Abdeckeln" nach und achte u.a. auf Bandabrieb + Siff im Gerät. Ferner sieht man manchen ELKOs von außen schon an, ob sie das zeitliche gesegnet haben...

Vorschlag:
komm mal zu mir nach Nordhessen zum Kaffee und ich schau mal unverbindlich nach. Dafür nehme ich nichts und Du brauchst nur den Sprit.

Alternativ nenne ich Dir die Fa. Friedhelm Mantel in Kassel, der macht u.a. Sony und Revox-Service und arbeitet noch ehrlich.

Rudy
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von BonyTanks »

Hey Rudi,
tausend Dank für Dein Angebot. Alles weitere per mail.
Gruß

Uwe
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von Michara »

Wenn Du gar nicht weiter kommst kann ich mir das Teil auch gerne anschauen. Habe alle DAT-Messkassetten von Sony (Drehmoment, Alignment u.s.w.) und natürlich das Messequipment.

Grüße Micha
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cavemaen

Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Das wäre prima, denn ich besitze keine Messkassetten und kann nur die Mechanik "augenscheinlich" prüfen und messen, ob ein kontinuierliches Signal gelesen wird.

Hört sich aber nach mechanischem Problem an - bei allen Bändern??

Rudy
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von gogosch »

Zumeist ist der Kassettensensor über'n Jordan, das sind kleine Stifte die von unten das Vorhandensein der DAT-Kassette signalisieren. Diese Stifte schalten auch die Kassettenfachbeleuchtung.
Ein Tropfen Ballistol auf die Stifte und alles funktioniert wieder!
LG
g.
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von BonyTanks »

cavemaen hat geschrieben:Das wäre prima, denn ich besitze keine Messkassetten und kann nur die Mechanik "augenscheinlich" prüfen und messen, ob ein kontinuierliches Signal gelesen wird.

Hört sich aber nach mechanischem Problem an - bei allen Bändern??

Rudy
Hallo Rudy,
tja, dass mit den Bändern ist so'ne Sache. Ich dachte bis gestern "bei allen Bändern". Bis ich ein Uralt-Kassettchen abgespielt habe
und der Fehler nicht auftrat. Werde mal weiter testen und Bescheid geben.
Wäre eigentlich schade wenn der Fehler nicht mehr auftritt, da wir ja schon so halb verabredet sind ;-)
Liebe Grüße und Euch allen ein schönes, sonniges ?? Wochenende.
Uwe
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cavemaen

Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Habe bei meiner "DAT-Krücke" festgestellt, dass der auch nicht jede Angebotene Kassette mag (muß 'n Weibchen sein).

Markenbänder laufen (noch), billigere Kassetten aber ignoriert das Aas bei mir auch!

Vermutlich schmieren auch die DATs langsam, so wie das bei Videokassetten und analogem Bandmaterial auch vorkommt...!

Greif doch mal zur Lupe und schau, ob das Kopfrädchen zugesifft ist, denn dann wird das Band vom Kopfrad angehoben und ohne Kontakt kein Datenfluss, Capiche?!

In einem parallelem Beitrag siehst Du professionelle MAZ-Maschinen, von denen vor 20 Jahren noch Spielfilme kamen.

Das sind mind. 15cm große langsamlaufende Kopfräder mit dreiviertelzölligem Band, wo das Theater nicht vorkommt. Wenn, dann klemmten die U-Matic Kassetten gleich ect.

Finger weg von Ampex, 3M und unbekanntem Zeug!

Rudy
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von Cinetech »

cavemaen hat geschrieben:In einem parallelem Beitrag siehst Du professionelle MAZ-Maschinen, von denen vor 20 Jahren noch Spielfilme kamen.
Das sind mind. 15cm große langsamlaufende Kopfräder mit dreiviertelzölligem Band, wo das Theater nicht vorkommt. Wenn, dann klemmten die U-Matic Kassetten gleich ect.
Vermute mal, damit ist "mein" Beitrag gemeint ;-)

Die Kopftrommel mit Durchmesser ~13.5cm rotiert da alles andere als langsam. Ich möchte da nicht reinpacken, wenn sich das Ding auf Vollgas dreht. Würde mal schätzen, dass wir es hier auch mit 3'000 rpm zu tun haben (50 Halbbilder/s mal 60s/min).
Zudem ist es 1" Band ;-)
Es grüsst Patrick
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Ich ging von meinen U-Matic Maschinen aus, DAT-Kopfrädchen sausen mit 3000 Touren.

Deine MAZ und mein Kram läuft (geschätzt) um 1000 Umdrehungen, zumindest analog.

Rudy
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

und mein AD-Wandler dazu (Sony PCM 1630):
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Michara
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von Michara »

cavemaen hat geschrieben:Ich ging von meinen U-Matic Maschinen aus, DAT-Kopfrädchen sausen mit 3000 Touren.

Deine MAZ und mein Kram läuft (geschätzt) um 1000 Umdrehungen, zumindest analog.

Rudy
Du weißt auch alles oder? :? Eine DAT Kopftrommel rotiert schon immer mit 2000 U/min,bei der C-Format MAZ rotiert die Kopftrommel mit 3000 U/min! Sorry Rudy, aber das musste ich jetzt mal loswerden. :-)

Grüße MIcha
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von Cinetech »

1 Umdrehung = 1 Halbbild. Alles andere wäre irgendwie auch etwas komisch.
Es grüsst Patrick
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cavemaen

Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von cavemaen »

Ich möchte mich nicht 100%ig festlegen, aber bei Digital-Audio läuft das nun mal nicht mit Halbbildern, sondern nach dem Datenfluss der codierten Signale.

Bei TV haben wir 624 Zeilen x 15.000Hz = 15624Hz Zeilenfrequenz.

DAT-Recorder laufen mit 3000 Umdrehungen / min. mit dem 30mm Kopfrädchen. Was C-VHS da macht, weiß ich nicht - hat mich auch noch nie interessiert.
Diese Aussage erhielt ich in Regensdorf von einem Ing. von Studer, da ich wissen wollte, aus welchem Grund Studer keine DAT-Recorder anbietet.

Studer wußte damals schon, welche Probleme es mit dieser Mini-Mechanik geben könnte und befürchtete erhebliche Rückläufer mit Beschädigung des Namens!

Das große U-Matic-Kopfrad läuft wesentlich langsamer als diese 3000 Touren sagte ich, da ich beide Techniken geöffnet im Betrieb hatte zum Reinigen, oder nach Bandsalat (ohne Soße) den Bandlauf kontrollieren mußte.

(wenn jemand gewaltsam eine Kassette herausreißt, verbiegen sich nunmal Bandführungen)

Zu diesem Thema habe ich zwar nie einen Servicelehrgang gemacht, lasse mich aber gerne eines besseren belehren von jemanden, der sich damit wirklich auskennt.

Ich beende jetzt hier meine Stellungnahme, da es sonst zu keinem Ende kommt und sonst noch schlimme Worte fallen können, ähnlich wie in anderen diversen Foren!

Rudy
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Re: Teac Dat Recorder

Beitrag von Cinetech »

cavemaen hat geschrieben:Was C-VHS da macht, weiß ich nicht - hat mich auch noch nie interessiert.
VHS macht pro Umdrehung der Kopftrommel ein Vollbild, sprich es wird pro Spur ein Halbbild aufgezeichnet. Trommel dreht sich folglich mit 1500 U/min.
C-Format hat die selbe Philosophie mit einem Halbbild pro Spur. Da hier aber die Köpfe nur einmal vorhanden sind und nicht doppelt, wie bei VHS mit nur 180° Umschlingung, dreht die Trommel doppelt so schnell, mit 3000 U/min.
Es grüsst Patrick
<3m0

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