vom Anfang des Magetophones

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cavemaen

vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Gefunden im "Tonbandmuseum".

Die Geschichte vom Anfang des Magetophones, ein Interview u.a. mit Herrn Thiele, wie es zur Entwicklung des ersten Gerätes kam, vom Brand der Funkausstellung 1936, der "Erfindung" der HF-Vormagnetisierung und wer so alles beteiligt war:

http://www.tonbandmuseum.info/thiele-interview-1.html
FPfleumer
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Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von FPfleumer »

Heinz Thiele (FU Berlin) hatte 1981 nochmal die "Alten von damals" nach Berlin eingeladen und dieses Gespräch auf Magnetband aufgenommen. Die vorhandene Abschrift ist in vielen Abschnitten vom Sinn her schwer zu verstehen bzw. mißverständlich.

Wir nehmen an, daß der Redakteur, der die erste Abschrift dieses Bandes anfertigte, beim damaligen Abhören des Bandes nicht alle Zusammenhänge des technischen Umfeldes vorliegen hatte, bzw. daß diese nicht so einfach zugänglich waren wie heute. Aus der Abschrift und den Tonaufzeichnungen und unserem eigenen Erfahrungs-Hintergrund haben wir versucht, die doch recht komplexen zeitlichen Zusammenhänge abzugleichen und zu verdeutlichen und so haben wir das damalige Gespräch / Interview in einer eigenen Version ergänzt, kommentiert und hoffentlich verständlich nacherzählt.


Heinz Thiele war nie Mitglied der FU, das Gespräch fand in Schwarzenbek (bei Hamburg) statt, der Redakteur, dem hier durch die Blume Inkompetenz bescheinigt wird, war bzw. ist meine Wenigkeit. Ich werde mir garnicht erst die Mühe machen, diese Version mit meiner (weitgehend wortgetreuen) Abschrift zu vergleichen, die natürlich in erster Linie für "insider" gedacht war. Im Übrigen dürfte diese website schon an die sieben Jahre alt sein.

Würde bitte jemand den Tippfehler im Betreff korrigieren?

Das Interview als PDF-Datei ist auf Anfrage per PN erhältlich.

F.E.
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revfan

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Alles Humbug.

Das Wahre für die Ohren gibt es hier :sound: :sound: :

http://www.amazon.de/Formative-Years-Au ... tive+Years

Sir Thomas Beecham mit dem Londoner Philharmonischen Orchester. Soweit ich gelesen habe, die erste ernsthafte jemals auf Tonband aufgezeichnete Musikaufnahme.
Die Aufnahme erfolgte am 19.11.1936 im Feierabendhaus der Basf in Ludwigshafen anlässlich eines Besuchs von Sir Thomas bei Basf

Auf der selben CD auch die mit die allerersten erhaltenen Versuche für "binaurale" also Stereoaufnahmen in den Abbey Road Studios (ja da waren nicht nur die Beatles ;-) ) mit den selben Aufführenden durch Alan Blumleim, dem Erfinder der Flankenschrift für Schallplatten und vielem anderen im März 1934.

Wirklich beeindruckend

revfan
FPfleumer
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Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von FPfleumer »

revfan,

könntest Du bitte die Bemerkung "Alles Humbug" etwas näher erläutern, z.B. worauf sie sich bezieht?

Die CD kenne ich nicht, es ist gut möglich, dass die Beecham-Aufnahmen auf einer Überspielung der Originalbänder basieren, die ich Ende der 1980er/Anfangs der 1990er Jahre gemacht habe (technische Details nur bei Interesse).

F.E.
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cavemaen

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Hallo erstmal...

Nun, so perfekt bis ins Detail muß doch nicht alles sein, selbst unsere Regierung liest sich offenbar den Vertrag bestehend aus 8 Aktenordnern voll mit Toll-Kollekt nicht durch und unterschreibt!!

Den erwähnten Artikel fand ich dennoch sehr informativ, insbesondere der Teil darüber, welche Probleme man damals hatte.

Vieles über Herrn Vollmer wußte ich auch nicht, kannte ihn durch meinen Besuch in Plochingen beim Ersatzteilekauf für eine Vollmer 204 und einer mir damals verreckten 236 Mehrspurmaschine.

Überascht hatte mich auch zu erfahren, wieviele Produktionsstätten AEG-Telefunken allein in Berlin und Hamburg hatte, die Bauteilefertigung in Backnang und das Magnetophone in Konstanz nur ein Nebengeschäft der Industrie-Elektronik war, die als Haupteinnahmequelle europaweit Briefsortieranlagen bauten.

Nur eine handvoll Leute fertigten fast im stillen Kämmerlein die M15A mit M20 und M21 Bandmaschinen.

Aber zum Hauptthema möchte ich noch ausführen, dass man die ersten Aufnahmen auf brauchbaren Bandmaschinen mit geeignetem Trägermaterial am 26. April 1943 im Hause des Rundfunks Saal 1 unter der Leitung von Helmut Krüger gemacht wurden.

Die ersten Stereoaufnahmen überhaupt sind überliefert auf dünnen Decelith-Folien.

Dazu verwende man zwei Decelith Folienaufnahmegeräte mit mechanisch verkoppelter Achse, an das jeweils ein Mikrofon angeschlossen wurde.

Gefunden wurden diese entwendeten Aufnahmen in erst junger Zeit in St. Petersburg durch Zufall;

man fand in alten Kartons geschnittene (bespielte) Decelith Schallfolien, stets immer zwei Stück mit identischer Beschriftung.

Synchron abgespielt auf zwei separaten Laufwerken entdeckte man, was man vor sich hatte...

So habe ich das noch in Erinnerung von dem Tonmeister in München, der im Auftrag der AES diese Aufnahmen restaurierte und digitalisierte.

Der NDR sendete diese ersten Stereoaufnahmen am 25. April 1993, wovon mir auch ein Mitschnitt vorliegt.


Ob nun zuerst das Huhn oder das Ei da war - die erste überlieferte Tonbandaufnahme oder allererste Stereoaufnahme, da möchte ich mich nicht festlegen, mich gab es damals noch nicht und die betreffenden Herren werden weniger, ferner besteht die Gefahr immer, dass man Daten verwechselt und ein Streit darüber ausbrechen kann, was ich verhindern möchte.

Daher sind Details nach so vielen Jahren und unzählige Buchveröffentlichungen, Autoren, Verlage und Rundfunk-Archive nie ganz auszuschließen.

Es wäre nett, wenn sich unser Mitglied "FPfleumer" sich outen würde, denn mir ist der tatsächliche Name bekannt und dahinter steckt ein hochkarätiger Mann aus dieser langen Entwicklungszeit unserer geliebten Bandmaschinen, der noch alle damaligen Beteiligten persönlich kennt und aus seiner geschätzten Erfahrung sprechen kann!

Rudy
Zuletzt geändert von cavemaen am Samstag 29. März 2014, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von STUDER 970 »

... googelst Du unter "Zeitschichten – Magnetbandtechnik als Kulturträger" ... :-)

LG
Jean
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revfan

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Hallo,

@FPfleumer: das bezog sich auf die unsinnige Diskussion über eine Sache, die eigentlich keinen interessiert, nämlich: "wer darüber wie berichtet wie es war". Interessant ist doch: "wie war es" und vor allem "wie klingt es" :sound: :sound:

Auf der CD findet sich zu diesem Teil der Aufnahmen (der Fokus des englischen Begleittextes liegt technisch mehr auf der Arbeit von Alan Blumlein) tatsächlich die Angabe:
"Sources: Tracks 1-6 Friedrich Engel lately of BASF" ;-) ;-) ;-)

sowie "Transfers, Editing and Remastering Engineer: Roger Beardsly"

Also mich würden die technischen Details schon sehr interessieren ;-)


@Rudy: Ich glaube, da würfelst Du zwei Sachen zusammen.

Die wenigen erhaltenen Aufnahmen im Haus des Rundfunks in Berlin Ende des Krieges von Arthur Rother/Walter Gieseking; Walter Lutze und Herbert Karajan (!) von u.a. Helmut Krüger, veröffentlicht z.B.: hier:http://www.amazon.de/Karajan-Berlin-The ... 1222324825 und hier http://www.aes.org/historical/store/ Letzteres ganz unten "50 Jahre Stereo-Magnetbandtechnik" die nach dem Krieg wieder aufgefunden wurden einerseits

und andererseits Aufnahmen der Bilder einer Ausstellung und Poeme du feu unter dem Dirigat von Leopold Stokowski, die schon 1932 in den Bell Telephone Laboratories USA stattfanden und als älteste überlebende Stereo-Aufnahmen auf Platte gehandelt werden, z.B.: hier http://www.amazon.de/Berlioz-Wagner-Men ... Recordings für einen Schwachsinnspreis seit Jahren angeboten.

In Europa war es wohl der oben erwähnte Alan Blumlein mit der auf der eingangs angeführten - sehr empfehlenswerten - CD ebenfalls enthaltenen Aufnahme von Mozarts Jupitersyphonie von Sir Thomas Beechem mit den Londoner Philharmonikern, der da Pionierarbeit geleistet hat.

Vermutlich gab es aber auch - wie stets - einen Chinesen, der bereits 3000 Jahre vorher über Stereo nachgedacht hat ;-)

revfan

p.s.: ich weiß, der Beitrag ist zu lang
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cavemaen

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Hallo Arno!

Det glob ick ne, die ersten Deutschen Stereoaufnahmen kamen vom alten Furtwängler 1943 meines Wissens nach. Karajan lag doch noch in den Windeln, oder?

Den Amis glaube ich nichts, die klauen, fälschen und sabotieren was das Zeug hält was Patente und Ehrlichkeit anbelangt!

Warum sollen ausgerechnet die kaugummifressenden Cowboys vor uns eine Stereoplatte produziert haben, gab es bei denen denn schon Strom?? :lol:

Mit exakten Daten bin ich vorsichtig, da ich den Daten auf meinen CDs vertrauen muß, möchte aber keine Diskussion darüber losbrechen.

Nach meinen Informationen waren die ersten Stereoaufnahmen die auf Decelith in St. Petersburg gefundenen und wann die älteste Magnettonaufnahme gemacht wurde, kann und werde ich nicht bezeugen - war nicht dabei.

Schönen Abend noch!

Rudy
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revfan

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Hallo Rudy,

das mit dem Herrn Karajan stimmt schon (war natürlich auch nicht dabei :lol: ). Aufgenommen wurde der 4. Satz von Bruckners 8. Sinfonie in c-moll mit der Preußischen Staatskapelle in Berlin 1944.

Der 2. und 3. Satz sind in Mono erhalten, der erste fehlt (so der CD Text). Karajan ist - so wikipedia - im April 1908 geboren worden, war damals also immerhin schon 35/36. Die Aufnahme des 4. Satzes auf der CD - sicherlich elektronisch/digital :o überarbeitet, kling übrigens überaus ordentlich :sound: :sound: und die CD gibt es für wenig Geld.

revfan
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cavemaen

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Ich kapituliere vor Deinen Details Arno, Respekt!

Mir ist übrigens auch aufgefallen, dass Aufnahmen mit über 70 Jahren Alter keine GEMA mehr anfällt, Aufnahmen erheblich billiger und von Orchestern bevorzugt gespielt werden.

Einer meiner früheren Arbeitgeber veranstaltet in unregelmäßigen Abständen Konzerte zum Teil mir großer Besetzung, aber dargeboten wird stets das "aktuälteste" was die an Noten u.a. im "Knöchelverzeichnis" finden können.

Richtig gute Sachen wie Werke von Mozart, Wagner ect. sind sehr selten zu hören und in Ballungszentren vom Eintrittspreis her unerschwinglich!

Mir in Kassel die 3. Besetzung irgendeiner osteuropäischen (notleitenden) Besetzung anzutun, ist nicht mein Ding.

Leider sind auch in den asbachuralten Aufnahmen auch sehr wenige darunter, die wirklich gut klingen und ein Hörgenuß sind.

Wie in der Popularmusik gefühlte 95% der Konsumenten-CDs besch.... reproduziert werden, gab es schon damals echte Könner und Leute, welche nur auf einer Planstelle festsaßen, anders kann ich mir bei damals gleicher Ausbildung die unterschiedlichen Ergibnisse nicht erklären...

Heute wundert mich nichts mehr, Hauptsache laut und ordentlich jede Dynamik zu Tode kompremiert, im Studio, beim Mastering und beim Senden nochmal - plus permanent wiederkehrende Playlists machen jeden Hörgenuss zunichte, den Rest besorgen selbsternannte "Hitradios" und zwanghaft in jeden Titel reinplappernde Möchtegern-Moderatoren aus sich selbst vernichtenden HiFi-Anlagen plärrend.

Mahlzeit!

Rudy
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revfan

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Hallo,

man soll sich eigentlich ja nicht selbst zitieren, aber hier noch einmal meine Bitte an PFleumer:
Auf der CD findet sich zu diesem Teil der Aufnahmen (der Fokus des englischen Begleittextes liegt technisch mehr auf der Arbeit von Alan Blumlein) tatsächlich die Angabe:
"Sources: Tracks 1-6 Friedrich Engel lately of BASF" ;-) ;-) ;-)

sowie "Transfers, Editing and Remastering Engineer: Roger Beardsly"

Also mich würden die technischen Details schon sehr interessieren ;-)
revfan
FPfleumer
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Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von FPfleumer »

Im Moment geht es bei mir etwas knapp mit der Zeit zu (Strohwitwer mit "Besuchs-Agenda").

Es gibt eine ältere Analog-Überspielung der Beecham-Aufnahmen, die jedoch nicht dokumentiert ist; von dieser Überspielung sind nur Kopien bekannt, jedoch nicht, wie viele Generationen zwischen "Original" und jeweiliger Kopie liegen. Daher wurde die Überspielung unter optimierten Bedingungen unmittelbar auf DAT wiederholt, und zwar am 6. Mai 1992.

Alsdann: die technischen Details.

Überspielmaschine: M20 "hist" von AEG-Olympia, Zwei-Kanal-Wiedergabekopf (… Spekulation auf das Auftauchen weiterer Stereo-Aufnahmen der RRG …), zur Überspielung alter Bänder umgerüstet (Bandgeschwindigkeit max. 1 m/s, Bandbreite 6,5 mm (nicht 6,3 mm), mit Varispeed; zur Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt ein Testband mit Aufzeichnungen der Wellenlänge 1 mm und Bandfluss 320 mWb/m, damit Wiedergabe-Frequenz in Hz gleich Bandgeschwindigkeit in mm/s. Wiedergabe-Entzerrung: nach Frequenzgang-Grafiken der Reichsrundfunk-Gesellschaft rekonstruiert - Mittelstellung des V5, eine Behelfslösung, da der Wiedergabefrequenzgang des Magnetophon K2 nicht rekonstruierbar ist, u.a. wegen unbekannter Eigenschaften der damaligen Wiedergabeköpfe).

Bandmaterial: Celluloseazetat-Band, Breite 6,5 mm, ca. 50 ... 60 µm dick, beschichtet mit schwarzem Fe3O4, Bandgeschwindigkeit 1 m/s.
Das Aufnahmegerät Nr. 1028 stammt aus einer ersten Serie des Magnetophons Modell 1936

Vor der Erstabspielung wurden die Bänder absprachegemäß 48 h in feuchter Atmosphäre gelagert (um Bandbrüchen des möglicherweise gealterten Celluloseazetats vorzubeugen); erwartungsgemäß gab es beim Überspielen keine mechanischen Probleme.

Pegelsicherung am Anfang der Überspielung: oben genanntes Testband 320 mWb/m, auf M 20 hist. abgespielt (auf der CD wohl nicht enthalten).

Die Beecham-Aufnahmen, über deren Entstehung keine weiteren technischen Details bekannt sind (auf einem Foto ist ein Kondensator-Mikrofon zu erkennen) beweisen, wie beschränkt die Eignung des (Gleichstrom-Vormagnetisierungs-) Magnetophons für Musikaufzeichnungen war. Sir Thomas Beecham soll sich für das moderne Aufzeichnungsverfahren interessiert, das Ergebnis jedoch skeptisch beurteilt haben - es heißt, er habe für seine Aufnahmen künftig das mechanisch / optische Philips-Miller-Verfahren bevorzugt.

Revfan: falls Du die AES-CD "50 Jahre Stereo auf Magnetband" hast: die beiden Aufnahmen "Brahms-Serenade" und "Tristan-Vorspiel" sind auf der M 20 hist überspielt worden.

F.E.

editiert: Vertipper "cm/s" muss heißen "mm/s"; Fabriknummer des Magnetophons K 2: richtig 1028
Zuletzt geändert von FPfleumer am Freitag 28. März 2014, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Hallo,

vielen Dank Pfleumer für die interessanten Details :sound: :sound:

Werde mir den Beitrag ausdrucken und ganz altmodisch abheften. Die CD habe ich auch.



revfan
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cavemaen

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Da darf ich mich auch anschließen; Vielen Dank!!

Wie war das mit der allerersten Versuchsgeschwindigkeit mit 140cm, betraf das ein Papiertonband, oder noch das alte Drahttongerät?

Wann senkte die RRG die Bandgeschwindigkeit vom 100cm auf 76 und wie kam man gerade auf 76cm??

Hessische Grüße,

Rudy
Alfred
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Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von Alfred »

cavemaen hat geschrieben:Da darf ich mich auch anschließen; Vielen Dank!!

Wie war das mit der allerersten Versuchsgeschwindigkeit mit 140cm, betraf das ein Papiertonband, oder noch das alte Drahttongerät?

Wann senkte die RRG die Bandgeschwindigkeit vom 100cm auf 76 und wie kam man gerade auf 76cm??

Hessische Grüße,

Rudy
Hi Rudy,

möglicherweise war das schon ein Versuch der Anpassung an die 30 inch per second = 76,xx cm

Gruß Alfred
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cavemaen

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Hallo Alfred!

Das kann richtig sein, aber begann die Amerikanisierung schon so früh??

Immerhin wurde die Tonbandbreite schon damals von 6,5mm auf 6,3mm = 0,25inch (Viertelzoll) genormt, man behielt aber beharrlich die Außenschicht mit "Deutscher Schichtlage" bis zum Schluß bei - Studer ignorierte das und fertige schon früh für internationale Kunden, abgesehen von der Studer A81 und A816 und nationale TV-Studios Bandmaschinen in internationaler Schichtlage.

Was das Thema mit der ersten Tonbandaufnahme, der ersten oder ältesten erhaltenen Stereoaufnahme werde ich mal im Deutschen Rundfunkarchiv recherchieren, wenn ich demnächst wieder restaurierte Decelithaufnahmen dort abgebe.

Auch interessiert mich die Datengröße der im Server abgelegten Musiktitel, welche größer sein sollen, als die auf dem Konsumermedium CD.

Ferner interessiert mich der Weg des Datenflusses vom Server bis zum analogen Sender, da dort vorletzten Herbst in moderne Technik investiert wurde incl. digitale StereoCoder und Optomod's mit einem Plus an Tonqualität (bei einigen Programmen).

Rudy
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revfan

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Hallo,

habe irgendwo mal gelesen (glaube in einem meiner Ton+Band Heftchen - wirklich keiner Zum Tauschen hier ? - okay, das ist keine präzise Quellenangabe :roll: ), dass man erst in Deutschland in den 30-ern statt der 100cm 77 cm festgelegt hatte und dann daraus erst in den USA 30 Zoll, exakt also 76,2cm gemacht wurden, was dann international durchgesetzt hat.

revfan
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cavemaen

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von cavemaen »

Stimmt, da war doch mal was mit den 77...

Internationale Schichtlage hat Ampex "erfunden".

Habe mal gelesen, dass die AEG Magnetophone als Kriegsbeute mitgenommen und nachgebaut haben und um künftigen Patentschutz aus dem Weg zu gehen, hat man bei dem ersten Nachbau (Ampex 200A) diese andere Schichtlage gewählt.

Es gibt im Net div. Schriften über die Ampex 200A mit Jack Mullin....

http://de.wikipedia.org/wiki/Ampex

Rudy

Diesen Prospekt kann man rippen (die dort machen's auch):
http://www.recordist.com/ampex/apxlit.html
firstthird
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Registriert: Mittwoch 20. Oktober 2004, 17:22

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von firstthird »

Hallo,

auf die AEG-Patente (und nicht nur die) mußte man keine Rücksicht nehmen: die waren mit dem Ende des Krieges verloren.
Wie man hier sehen kann, wurde die AMPEX 200A auch noch für deutsche Schichtlage gebaut:

http://www.recordist.com/ampex/jpg/apx200a3.jpg

Erst die AMPEX 300 hatte internationale Schichtlage. Wahrscheinlich gab es zwischen diesen beiden Maschinen irgendwelche Normierungskonferenzen. Dazu müßte ich jetzt aber selber erst nachlesen. Vielleicht kann F.E. etwas dazu posten
Übrigens hatte fas AEG AW 38 1950 schon internationale Schichtlage

Viele Grüße
Frank
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revfan

Re: vom Anfang des Magetophones

Beitrag von revfan »

Hallo,

das mit den Patenten stimmt so nicht ganz. Deutsche Auslandspatente konnten in den USA schon nach dem Kriegseintritt der USA beschlagnahmt werden mit der Folge, dass sie sogar gegen den ursprünglichen Patentinhaber geltend gemacht werden konnten.

Aber keine "Sorge", die Deutschen waren auch nicht besser und ermöglichten ebenfalls bereits während des Kriegs die Verwendung deutscher Patente, deren Inhaber u.a. Briten und Amerikaner waren.

Erst kommt das Fressen, dann die Moral.........das gilt definitiv weltweit :lol:

revfan
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