GELÖST: Qualität des Bandmaterials

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mAts
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GELÖST: Qualität des Bandmaterials

Beitrag von mAts »

Hallo werte Leute,

ich habe im Rahmen einer "Verschrottungsaktion" einer Firma etwa 150 Spulen Bandmaterial für mich (bzw. für eine A67 und eine B77 MKII) retten können. Da die (komplett unterschiedlichen) Bänder leider in einheitlichen Kartons ohne Aufschrift verpackt sind, kann ich daraus keine Schlüsse über die Qualität der Bänder ziehen. Daher meine Frage: gibt es eigentlich Faustformeln oder sonstige Regeln, nach welchen man auf die "in-etwa-Qualität" des Materials schließen kann, bzw.: worauf sollte ich achten?

Danke
mAts
PhonoMax
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Re: Qualität des Bandmaterials

Beitrag von PhonoMax »

Lieber Mr. Ats,

deine Frage ist eigentlich eher etwas unselig gestellt. Nehmen wir nämlich an, du wärest nicht in den Besitz irgendeines Katastrophenmaterials gelangt, besteht dein Problem weniger in der "Qualität" deiner Bänder als in deren unbekannten Betriebsparametern, die bei der Einmessung hochwertiger Bandgeräte wie der B77 und vor allem der A67 angemessen zu berücksichtigen sind. Klassisch miese Bandqualität per se sollte in den letzten 20 Jahren -also bis zum Ableben der EMTEC- eigentlich nicht mehr vorgekommen sein. Es gab offensichtlich zweite Wahlen bei allen großen Herstellern (...), die aber 'normalerweise' ausreichend weit (in die Länder der dritten und vierten Welt) verräumt wurden, um nicht doch wieder hier auf dem sehr qualitätskritischen Markt (öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten!) aufzutauchen. Na ja; solche Rechnungen wurden aber oft genug ohne das traditionell aktive, moderne Transportgewerbe aufgemacht.

Nachdem deine Zuträgerfirma das Bandmaterial aber sicher nicht 30 Jahre gelagert hat, dürfte es zweifellos aus den letzten 10, maximal 20 Jahren stammen. Damit entspräche es zwangsläufig dem praktisch letzten Stand der Technik.

Kommentierte Fragen:
Welcher Bandtyp wurde dir überlassen, also ein solcher von 50µ (Standard), 35µ (Langspiel) oder vielleicht noch geringerer Stärke? Die Stärke des Bandes kann man mit gewisser Erfahrung erfühlen. Langspielbänder sollten auf Studiomaschinen und solchen, die bei 38 cm/s aufnehmen, eigentlich besser nicht eingesetzt werden, weil die Kopierdämpfung bei hohen Bandgeschwindigkeiten nicht mehr zureicht. Man kämpft mit Vor- und Nachechos beachtlicher Dimension. Außerdem liegt die Aussteuerbarkeit dünnerer Bänder unter der des Standardbandes, das sich zudem wesentlich besser schneiden lässt. Die Situation verschärft sich zum Doppelspielband hin natürlich weiter, das dann obendrein auch noch mechanisch unerfreulich kritische Allüren entfaltet.

Welche Farben haben deine Bänder (Schicht und Rückseiten),
wie stark sind die Schichtoberflächen klandriert,
auf welcher Art Spulen sind die Bänder gewickelt,
wie sehen Vor- und Nachspann aus,
gibt es überhaupt angeklebten Vor- bzw. Nachspann?
Ist die Rückseite des Bandes mit Typ und Chargennummer bedruckt, liegt eine Mattierung der Bandrückseite vor?

Wenn hierzu Antworten und/oder ggflls. halbwegs aussagekräftige Fotos vorliegen, kann unsereiner trotz seiner nun längeren Digital- als Analogvergangenheit unter Umständen den Typ deines Bandes / deiner Bänder bereits visuell erschließen. Ansonsten misst man die Betriebsparameter grosso modo nach und sieht dann, wohin der Laden driftet.

Technische Verfahren zur Arbeitspunktermittlung unbekannter Bänder:
Schließlich gibt es neben der etwas lästigen, weil enorm aufwändigen Generalermittlung der Betriebsparameter auch noch ein summarisches Verfahren, das auf dem Abgleich der Bandempfindlichkeiten bei 1 kHz und 10 kHz basiert und dem Anwender eine annähernd zutreffende Arbeitspunktermittlung eines unbekannten Bandes gestattet. Ergänzt man diese Einstellung durch eine Klirrfaktormessung, kommt man praktisch unweigerlich in die unmittelbare Nähe der vom Konstrukeur des Bandes intendierten Arbeitspunkte. Dies Verfahren beschreibe ich, wenn die Ansicht des Bandmaterials nichts ergibt.

Da auch Modulationsrauschminimum und Arbeitspunkt (Klirrfaktorminimum und optimaler Aussteuerungskompromiss bei 1 kHz UND 10 kHz) bei neuzeitlichen Bändern recht gut zusammenfallen, kann man auch einen tieffrequenten Ton (ca. 50 bis 60 Hz) aufnehmen, gleichzeitig wiedergeben und dabei die Vormagnetisierung auf Rauschminimum abgleichen. Dieses Minimum ist aber sehr flach, weshalb man schon recht genau hinhören muss, um hier eine 'hinreichend optimale' Einstellung zu finden.

Ich verfüge mittlerweile wieder über ein ziemlich umfangreiches Archiv mit Angaben zu vielen, auch sehr alten Bändertypen, so dass die wesentlichsten Infos abzurufen sein dürften. Beim mehr oder weniger professionellen Einsatz klassischen Magnetbands, also bei der Eigenproduktion, kommst du aber ohne solide Festlegung auf möglichst einen Bandtyp, vor allem aber um Grundkenntnisse in der Einmessung nicht herum. Andernfalls werden die Ergebnisse trotz allem von bescheidener Qualität bleiben. Das verschärft sich noch, wenn man Rauschminderer, und dabei vor allem Dolbys Produkte (Typ A oder SR) einsetzt. Prinzipbedungt vergrößert jeder Rauschminderer die Frequenzgangfehler des Speichers um den Kompressions- bzw. Expansionsgrad. Und der Frequenzgang ist gemeinsam mit Klirrfaktor und Aussteuerbarkeit des Bandes nun einmal unmittelbar vom Zusammenwirken des Bandes mit Tonkopf und Vormagnetisierung(spegel) bestimmt.

Da biss bislang (seit 1940) keine Maus ein Magnetband ab.

Hans-Joachim
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mAts
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Re: Qualität des Bandmaterials

Beitrag von mAts »

Sehr geehrter Hans-Joachim,
zunächst herzlichen Dank für die ausführliche Antwort!
...
deine Frage ist eigentlich eher etwas unselig gestellt.
Dies habe ich befürchtet. ;-)
...
Nachdem deine Zuträgerfirma das Bandmaterial aber sicher nicht 30 Jahre gelagert hat...
...
dürfte es zweifellos aus den letzten 10, maximal 20 Jahren stammen.
Leider nein. Die ältesten Bänder stammen nach den Schildchen für die Aufnahme auf den neutralen Schachteln aus 1960, die jüngsten aus 1984. Nach den wenigen noch vorhandenen Originalschachteln zu schließen handelt es sich dabei ausschließlich um Agfa und BASF Material, aber dennoch alle ziemlich verschieden: BASF LGS (35), BASF PES 26 und ein paar wenige BASF ferro-LH - von AGFA eigentlich nur PE 31.
...
besteht dein Problem weniger in der "Qualität" deiner Bänder als in deren unbekannten Betriebsparametern, die bei der Einmessung hochwertiger Bandgeräte wie der B77 und vor allem der A67 angemessen zu berücksichtigen sind.
Auch wenn ich derzeit noch nicht ganz genau weiß, was beim Einmessen wirklich geschieht (ich werde diesbezüglich ein paar fachkundig anmutende Seiten im Netz aufsuchen) vermute ich jedoch, dass die Maschinen auf genau jenes Bandmaterial eingemessen sind - da ich ja beides aus gleicher Quelle erhielt.
...
Welcher Bandtyp wurde dir überlassen, also ein solcher von 50µ (Standard), 35µ (Langspiel) oder vielleicht noch geringerer Stärke?
Endlich kann ich eine halbwegs fundierte Aussage treffen. :-) (Als Maschinenbauer verfüge ich selbstverständlich über eine Mikrometerschraube): stichprobenartige Messungen an 10 verschiedenen Bändern ergaben leider 35-40µ.
Welche Farben haben deine Bänder (Schicht und Rückseiten),
Da ist alles hellbraun, meist sehen beide Seiten ziemlich ähnlich aus.
wie stark sind die Schichtoberflächen klandriert,
Kalander(-walzen) kenne ich leider auch nur aus dem Maschinenbau, was ist hier damit gemeint?
auf welcher Art Spulen sind die Bänder gewickelt,
Die Hälfte auf Kunststoffspulen, wie bei Vatis Magnetofon - nur größer. Die andere Hälfte sind auf Bobbys.
wie sehen Vor- und Nachspann aus,
gibt es überhaupt angeklebten Vor- bzw. Nachspann?
Meistens grün und recht kurz.
Ist die Rückseite des Bandes mit Typ und Chargennummer bedruckt, liegt eine Mattierung der Bandrückseite vor?
Habe ich bei keinem einzigen Band entdeckt. Die Bandrückseite ist immer viel glänzender, als die Vorgerseite (was mich doch ziemlich verwundert hat).
...
Andernfalls werden die Ergebnisse trotz allem von bescheidener Qualität bleiben.
Da ich dem technischen Exkurs leider nicht so ganz folgen kann, habe ich mit verschiedenen Bändern mir gut bekannte Musikstücke auf allen Maschinen bei gleichem Pegel von CD aufgenommen und danach (zusammen mit der CD) halbwegs synchron wiedergegeben. Dabei habe ich am Pult mit geschlossenen Augen auf den Mute-Schaltern Klavier gespielt. Ich konnte zwar stets die Maschinen lokalisieren - was aber nach meinen (Schweine-) Ohren an einem eher angenehmen Unterschied lag.
Ich vermute jetzt stark, dass dies absolut nichts aussagt. ;-)

Aber solange ich mit dieser gehörten Qualiät, die ich bei diesem Versuchsaufbau erreichte, rechnen kann, bin ich glücklich und zufrieden. Selbstverständlich werde ich ehrlich versuchen, mich in diese Materie einzuarbeiten. Aber ich kenne mich, daher... oje.

Bezüglich Rauschunterdrückung: ich vermute, dass keine der Maschinen mit einem solchen System ausgerüstet ist. Ganz abgesehen davon, ist es ja mitunter auch das Rauschen, was mich an den Geräten interessiert... ;-)

Vorerst einmal herzlichen Dank für die Hilfe und liebe Grüße
mAts
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mAts
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Re: Qualität des Bandmaterials

Beitrag von mAts »

Da ich beim Aussortieren der Bänder immer noch nicht viel weiter bin, und morgen etwa weitere 300 Stück folgen, habe ich mir nachfolgende Regeln überlegt, welche sich doch ein wenig nach meinen Erfahrungen mit Kassettenbandmaterial richten. Falls irgendwelche Punkte total falsch sein sollten, bitte ich um entsprechende Entgegnungen (Danke!):
  • * sehr hellbraune Bänder sind eher älter?
    * bei jüngerem Bandmaterial kann man seitlich durch die Spule eine Lichtquelle sehen, bei älterem nicht?
    * sehr unschön aufgewickeltes Bandmaterial deutet auf älteres/stark benutztes Material hin?
    * eine glänzende Oberfläche auf der dem Tonkopf zugewandten Seite deutet auf höhere Qualität?
Falls jemand noch zusätzliche Merkmale weiß, bitte auch um Nachricht.

Danke und liebe Grüße
mAts
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Re: Qualität des Bandmaterials

Beitrag von PhonoMax »

mAts hat geschrieben:
  • * sehr hellbraune Bänder sind eher älter?
    * bei jüngerem Bandmaterial kann man seitlich durch die Spule eine Lichtquelle sehen, bei älterem nicht?
    * sehr unschön aufgewickeltes Bandmaterial deutet auf älteres/stark benutztes Material hin?
    * eine glänzende Oberfläche auf der dem Tonkopf zugewandten Seite deutet auf höhere Qualität?

In neuerer Zeit deutet dunkleres Bandmaterial tatsächlich auf ein geringeres Alter hin. Grundsätzlch lässt sich diese Behauptung in dieser Form über die Magnetbandgeschichte insgesamt aber nicht aufrecht erhalten. Ich lege dir Bandmaterial der Reichsrundfunkgesellschaft aus der Gleichstromvormagnetisierungszeit (vor 1940) vor, und du wirst es anhand obiger "Regel' 55 Jahre jünger datieren. Das wäre natürlich Kokolores. Auch die Rückseitenmattierung ist schon eine recht betagte Erfindung der "Baddischen" (IGFarben/BASF), setzte sich aber erst durch, als auch Amateurgeräte professionelle Spulgeschwindigkeiten erreichten.

Das unschöne Wickeln ist eine fast lebenslange Beigabe des Amateurbandmarktes und des Bandmarktes außerhalb Europas, wo in der Regel mit Doppelflanschspulen gearbeitet wurde. In Deutschland und den angrenzenden Ländern hat der Offenwickel auf Kernen jedoch bis zum Ende der Analogbandtradition seine zentrale Rolle zumindest im Profibereich allemal und aus allerbesten Gründen bewahrt, weshalb man immer auf exquisite Wickelqualität achtete.

Das Kalandrieren der Bandoberflächen ist dasselbe, das du aus deiner beruflichen Erfahrung kennst. Es wurde in der Magnetbandtechnik aber erst schrittweise eingeführt, als die obere Grenzfrequenz allgemeingültig die rrg-spezifische 10-kHz-Marke sich zu überklettern anschickte. Und selbst dann blieb der professionelle Bereich -etwa ab derselben Zeit (frühe 1950er) schrittweise auf 38,1 cm/s umsteigend- noch bei relativ rauem, "selbst reinigendem" Material, weil die Betriebszuverlässigkeit höher angesetzt wurde als die Wiedergabe von 20 kHz, die der Rundfunk sowieso abfilterte. Selbst auf der LP Eduard Rheins ("Mecki", "HörZu","Ein Student ging vorbei") hatten 20 kHz keinen konstitutiven Platz. Also wofür?

Ab den HiFi-Tagen wandelt sich das Bild langsam, man steigt auf 20 kHz und Stereobetrieb um, weshalb auch die Profis die Schichtseite ihrer Bänder immer stärker polieren mussten, um die intendierten Frequenzobergrenzen mit der geforderten Zuverlässigkeit einzuhalten: Der Abstandseffekt nimmt bei rauen Bändern andere Formen an als bei sehr glatten. Bei den Amateuren war dieses Problem schon wesentlich drängender, weil denen aus finanziellen Gründen an möglichst geringen Bandgeschwindigkeiten und schmalsten Spurbreiten (Vierspur!) gelegen war. Bei Profis kam beides aus ganz anderen Gründen (Schnitt!) nicht in Frage und andere Prinzipien und Probleme drängten sich -wieder- in den Vordergrund: Hatten die Amateure schon jahrelang LH-Bänder (Low-Noise-{b]H[/b]igh-Output) gefahren, so ließen sich diese Wünsche beim Rundfunk erst deutlich später und mit Kompromissen durch das 528 erfüllen: Rund 10 Jahre nachdem das professionelle, aber bei Rundfunks aufgrund seiner spezifischen Vorstellungen nicht anwendbare LH-Band 468 als Kind eines in der Magnetbandgeschichte sehr verdienstvollen Wieners in Leverkusen erschienen war. Um den hiesigen Anforderungen an den Bandlauf zu genügen, mussten da besondere Maßnahmen ergriffen werden, um diesen praktisch wie Amateurbänder kalandrierten Bändern die transatlantisch mäßigen Wickelallüren abzugewöhnen. Ach ja: Der benannte Wiener in Leverkusen (Dr. Friedrich Krones) ist auch der Vater der modernen Einmessprozeduren.

Wirklich gut wickelnde Amateurbänder sind sehr selten, BASFs LPR35 ist da eine der ganz seltenen Ausnahmen. Es wickelt fast wie ein professionelles Band, wozu nicht verschwiegen sei, dass auch ein hochwertiger Bandtransport das Seine zum schönen, bandschonenden Wickel beiträgt. Vergleiche dazu einen Wickel auf der A67/A700 und einen solchen auf einer B77, von A77 und G36 schweigen wir.

Deine Bänder von LGS26 bis PE31 (alles Vor-LH-Zeit) gehören daher eigentlich nicht auf freitragende Wickel. Der schnelle Bandtransport droht dort regelmäßig zum Vabanque-Spiel mit Blumenkohlabschluss zu verkommen. Die Bänder in deinem Besitz sind nicht nur daher von sekundärer Eignung für professionelles Gerät, sondern auch weil professionelle Aussteuerungsgepflogenheiten (38,1 cm/s) bei diesem sehr dünnen Bandmaterial zum einen zu deftigen Vor- und Nachechos führen, zum anderen nur reduzierte Aussteuerung zulassen und durchwegs für 38,1 cm/s nicht einmal spezifiziert sind. Solltest du aber das Bandgerät als 'analogen Limiter', Sättigungen des Bandes als Klangeffekt einsetzen wollen, sind solche Bänder mitunter erste Wahl, weil sie noch 'richtig' (hörbar) in die Sättigung gefahren werden können, was dir mit einem 900 oder 911 (LH-Band der letzten ausgeführten Generationen; ehedem BASF) oder 499 (ehedem Ampex/Quantegy) durchaus schwerfallen wird.

Deine mit grünem Vorspann versehenen Bänder aus Westfertigung sind also tatsächlich vergleichsweise alte Amateurbänder (Lang- und Doppelspielband der Vor-LH-Zeit), weshalb der Umgang mit ihnen aber aus historiografischen Gründen interessant sein kann: Man hört in das Leben der damaligen Zeit hinein.

Der professionelle Vorspann im Westen war zu weiß (77 bzw. 76,2), rot (38,1) und blau (19 cm/s) genormt. Wo derlei auftaucht, könnte also professionelles Material anhängen.

Professionelle Rauschunterdrückungen waren zwar technologisch natürlich als Teil der Bandgeräte anzusprechen, wurden aber von sehr speziellen und entsprechend seltenen Ausnahmen abgesehen {i]nie[/i] in die Bandgeräte eingebaut, sondern als Zusatzeinschübe in Racks untergebracht. Angesichts der Bandtypen und auch deren Alter glaube ich mit dir nicht an kodierte Aufzeichnungen auf deinen Bändern. Dolby A (Markteinführung ca. 1968) begann sich hierzulande erst ab etwa 1970 langsam 'zu entwickeln' und erhält schon 1976 im Telcom einen ernsten und teilweise weit überlegenen Konkurrenten.

Mit den technischen Daten deiner Bänder kann ich dir größtenteils dienen, ebenso wie mit Literatur, die du dir zu Gemüte führen solltest, um im PDF-Crashkurs deine mehr oder minder professionellen Geräte sinnvoll nützen zu lernen. Wenn deinerseits Interesse am einen, anderen oder beidem besteht, solltest du mir ein Mail zukommen lassen.

Zur Einmessungsfrage kannst du ja den terminus technicus mal in diversen Foren durch die Suchfunktion laufen lassen. Da kommt jede Menge.

Hans-Joachim
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