A77 Transistoren gegen rauschärmere Typen austauschen!

[retfox]

Seit gegrüßt!
Eine A77 habe ich ersteigert und so allmählig herausgefunden, es ist eine MK I.Dem Tonkopf nach zu urteilen ein 4-Spur-Gerät. Wegen einiger defekter Elkos in weißer Verkapselung auf dem Aufnahmeverst.und abgebrochener Poti-Abgreifer habe ich mich entschlossen zu einer Frischzellenkur. Bei Recherschen stieß ich auf eine Abhandlung über Qualitätsverbesserungen an A77 durch besser abgeschirmte Leitungen und Neubestückung mit rauschärmeren Transistoren. Leider blieb offen wer die neuen T´s sein sollten. Z.Z. sind es ja noch BC108 und 109C in den Eingangsstufen. Quelle kann ich leider nicht mehr nachvollziehen.Wer von Euch hat konkrete Erfahrungen gemacht mit Transitoraustausch?

von retfox

[Administrator]

Hallo retfox,

willkommen hier im Forum!

Habe Deinen Beitrag mal in den Bereich "Revox Technik" verschoben.

Schöne Grüße und viel Spaß sowie Erfolg hier im Forum wünscht,

[Struppi]

@ Hallo retfox,
von mir ein Herzliches Willkommen in diesem schönen Forum hier,

eine sehr gute Revision bekommst du bei :
http://www.revox-bandmaschine.de

ist nicht ganz billig, aber dafür TOOOOOOOP Qualität.

[PhonoMax]

Lieber Grünfuchs,

solange du deine A77 nicht vor Band als Vorverstärker verwendest, was wegen der begrenzten Aussteuerbarkeit der Line-Ausgangsstufe der A77 aber nicht unbedingt zu empfehlen ist, bringt ein Transistortausch für eine von dir sicher intendierte Steigerung des Geräuschspannungsabstandes über Band nichts. Das Verfahren des Hf-Magnetofons nach Walter Weber kann über Band nämlich schlicht nicht mehr als 55-65 dB (je nach dem, wie man das misst) oder etwa 1000 reproduzierbare Pegelstufen. Und da liegen die Verstärker deutlich drüber.

Daran hat sich auch hinsichtlich des Bandes seit der Mitte der 1950er Jahre nicht mehr 'so viel' geändert, außer dass man die Aussteuerbarkeit des Bandes erhöhte, was aber in erster Linie der Senkung des Klirrfaktors (K3; der K2 ist dagegen molekularphysikalisch bedingt bedeutungslos; dies als Ergänzung zu dieser Tage anderweitig geposteten Aussagen) zugute kam.

Vor Band kannst du bei -von dir zu verantwortenden- ungünstigen Betriebsbedingungen einen Unterschied zwischen BC 10X und den modernen Nachfolgern wahrnehmen. Hinter Band ist dies aber ohne jede Relevanz. Die den albernen Fortschrittsglauben der 1960er-1980 (das ist heute aber nicht anders; fachliche Kompetenz wird aus unserer ökonomiefaschistoiden Fortschrittsgläubigkeit nämlich auch nicht deutlich) dokumentierenden Elkos kann man ersetzen, muss dies aber nicht unbedingt, wenn man handwerklich soweit auf Draht ist, wie ich das für dich aus deinem Post ableiten 'zu dürfen können glaube'. Der eine oder andere Elko (auch die Rifa-Wickel-Cs kommen in die Jahre und gehen hoch) wird 'kommen'. Wenn es soweit ist, reicht es immer noch, dann zuzugreifen.

Hans-Joachim

[retfox]

Guten Tag PhonoMax,

sehr hilfreiche Antwort, die ich auch noch immer verinnerliche. Vor Band sind die Kanäle wohlklingend, mit Kopfhörer bisher gehört.Nach Band höre ich li. wohl bloß den übersprochenen Teil von re. jetzt auch einige Datenblätter äquivalenter T´s angesehen. Im Wesentlichen ist da auch die Fahnenstange das x-te Mal erreicht worden. Je nach Hersteller von z.B. BC 547C ist F=1,4...2. ( im Vergleich dazu 4 vom 109)Ja, wäre tatsächlich nur das Experiment und man und frau weiß nicht vorher, was das Höhrempfinden dazu meinen könnte. Ich kann nicht vergleichen zw. 2. identischen Maschinen, die gleich abgestimmt und gleiches Band (neu) und gleichen Reinigungszustand aufweisen können, nur sich unterscheiden durch dieses
Tuning für 120 € ,laut Hinweis von Struppi(Danke)
(ein Kostenfaktor für sich + Eigenrisikomontage). Ist immer mit Vergleichen nur eine Momentzustands-aufnahme. Ich will damit Dir nur zustimmen, dass vieles nur von Geschäftstüchtigkeit zeugt und die ja auch von einigen gelöhnt wird. Ich muss mich mehr auf die Reparatur meines li.Kanals konzentrieren. Den Tausch der 1968 eingebauten Elkos will ich unbedingt machen und nicht warten,bis die sich ergossen haben oder mit dickem Qualm Schaden anrichten an anderen Baugruppen und Bestandteile, vornehmlich mechanischer Natur. Wenn die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls ohnehin sehr groß ist,den Teil, bei einer kommenden Fehlersuche, ausschließen zu können.Diese Horrorvorstellung und die erste erkannte Defekte reichten mir um mit Bänderspielen aufzuhöhren und mit der Reparatur loszulegen. Wie weit defekte Condensatoren zu Folgeschäden in der Schaltung führen, wäre auch interessant zu wissen.Elkos müssen sein, Trimmer, die zuverlässig Kontakt haben, die sind echt mürbe an meiner MK I, trau den Dingern nicht mehr.

Übrigens: Hinweis für Interessierte: 20K-Trimmer habe ich lediglich bei Farnell gefunden als blauen Würfel und Stck/0,19 +MwSt.( nicht RoHs-konform). Besser als 1,1 und 10 Stck. nehmen müssen. Bei mindeststückzahlen-abhängiger Bestellung mancher Positionen hab ich leicht den Drang nach tunen verloren.Aber Farnell ist gut sortierter Fachhandel. Hat auch Panasonic FC-Serie. Conrad nicht. Doch viele Größen in uF gibt es nicht mehr, wahrscheinlich nicht mehr üblich. Irgendwo gelesen, Dass Kapazitätstoleranzen verschmerzbar sind, wenn parallele Baugruppen kondensatoren mit gleichen toleranzen bekommen.

retfox