RMG 911 als Ampex 456

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Janek89
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RMG 911 als Ampex 456

Beitrag von Janek89 »

Hallo!!!
Außer eine Studer A 807 nutze ich in meinem Studio eien Tascam MSR 16 S. Diese Maschine ist auf dem Ampex 456 eingemessen und läuft sehr gut heute noch.
Nach 15 Jahren muss ich langsam auf neue Bänder umsteigen.
Sind die RMG 911 kompatibel zuz den Ampex 456?
Vielen Dank
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cavemaen

Re: RMG 911 als Ampex 456

Beitrag von cavemaen »

Nein, die haben einen anderen Arbeitspunkt!

Auf jeden Fall muß die Maschine umgemessen werden, da es sonst Pegelsprünge zwischen vor -und Hinterband und zu Frequenzeinbrüchen kommt!

Ampex gab damals Mehrspurmaschinen ein Band mit und die Kunden kauften - wie soll es auch anders sein - dieses Ampex (zuletzt: Quantegy) auch nach.

Leider schmieren die irgendwann und unzählige Aufnahmen gingen verloren. Leider auch Agfa PEM 469 und jetzt vereinzelt auch das 468.

Die ARD nimmt PER 528, was auch bei 19cm sehr gut klingt, ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, auch mit dem 911 und LGRs auf AEG-Kern.


Gruß,

Rudy
consequentaudio
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Re: RMG 911 als Ampex 456

Beitrag von consequentaudio »

Soweit ich mich informiert habe, hängt die Wahl der Bandsorte zu einem grossen Teil davon ab, was man damit machen will - in welchem Bereich man(frau) den Arbeitspunkt setzt und welchen Referenzlevel dafür angesetzt wird, was wiederum vom Material abhängt das aufgenommen/abgehört werden soll.

Handelt es sich um bereits fertige Produktionen (CDs oder Schallplatten) hat man mit weniger Dynamik zu tun als in einem Studio, in dem man uU grossem Dynamikumfang mit hoch aussteuerbaren (high bias) Tapes begegnen muss um das Bandrauschen gering zu halten, bei mittleren Geschwindigkeiten meisst dann auch noch mit dolby(SR).
Im Rundfunkbereich sieht das dann schon wieder anders aus, durch den FM Sendebetrieb ist da schon von vornherein geringere Dynamik gefragt, deshalb wird dort generell auf hig bias tapes verzichtet, uA basf und auch Ampex haben dafür eigene tapes entwickelt, BASF PER528 nachfolger ist RMG SM468 und meines Erachtens nach auch ein heisser Kandidat für den HiFi bereich da ein günstiger Arbeitspunkt und ein (nachdem bereits in der regel fertig gemasterte(in der Dynamik und Frequenz bereits optimierte) eingeschränkter Dynamikereich auch in der HiFi applikation der Fall ist.

I
Ich habe mir gerade verschiedene RMG Bänder kommen lassen, allerdings wird es noch einen Weile dauern bis ich mich auf ein Band "einigen" werde, zuviele Möglichkeiten der verschiedenen Arbeitspukte mit dazugehöriger Entzerrung -

Was dazu interessant sein könnte wenn Du Bobbies hast:

studiobedarf.berthold@T-online.de

hatte vor 2 Wochen noch original BASF PER 528 auf Lager, allerdings mit schichtlage aussen (muss also einmal umgespult werden) - ich hab das für einen ziemlich günstigen Kurs bekommen.

Zum RMG 900:
Letzte Woche habe ich mein 355nWb Referenzband auf 0db eingemessen aber das juckt das 900 herzlich wenig - diese Woche werde ich mal auf -4db gehen um mehr Sättigung zu erreichen. Generell ist es bei diesen Experimenten von Vorteil wenn man selbst einmessen kann und auch den nötigen physikalischen Hintergrund versteht um die Ergebnisse zu deuten und nach den eigenen Anforderungen zu modifizieren (in meinem Fall bin ich selbst noch nicht ganz so weit, ich habe allerdings jemanden mit dem ich stundenweise darüber diskutieren kann und der in Studioelektronik und Logarithmusrechnen ein ASS ist, sonst sähe ich da ein bischen verloren aus... :-) aber dort wo noch bildungslücken offen sind kann man diese ja auch schliessen, die Zeit und den Willen vorausgesetzt...

Ich bin jedenfalls mal wieder dabei meine Mathematikkenntnisse aufzufrischen....
http://www.mathematik.net/logarithmen/0-inhalt-1.htm

Einen gute Resource für Studiotechnik im Allgemeinen, hier zB Referenzpegel im besonderen ist auch

http://www.sengpielaudio.com/MeterVergleichsTabelle.htm


also, "welches Band" ist eine Frage die man entweder den Profis überlässt die die Maschine dann auch gleich drauf einmessen , oder man lässt sich (so wie ich) auf ein neues Abenteuer ein und investiert viel Zeit , Gehirnschmalz und Geld in Testequipment...


Ich hoffe das hilft ein bischen, ausserdem sind hier auf dem Forum ja auch einige Leute unterwegs die davon richtig Ahnung haben...



Viel Spass wünsche ich Dir in jedem Fall :-)

Klaus
endlandmusic
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Re: RMG 911 als Ampex 456

Beitrag von endlandmusic »

Hallo Miteinander,

hatte vor geraumer Zeit die selbe Problematik anliegen. Hatte sehr günstig eine MSR-24 1" bekommen, die auf Ampex/Quantegy 456 eingemessen war. Alle meine anderen Maschinen ( Studer 1/4" ) sind auf EMTEC 911 eingemessen, da ich von diesen Bändern noch grössere Mengen sehr preiswert erstehen konnte. Weiterhin verwende ich noch EMTEC 900, die nehme ich hauptsächlich zum Mastern auf der A-80 mit der Einmessung auf die 911er ( man möge mir verzeihen... ). Sie klingen brillanter und machen in der Sättigung mehr Druck. Ich stelle hier ausnahmsweise mal den Sound vor die Messergebnisse.

Doch nun zur MSR: Das Ampex ist grundverschieden zum RMG/EMTEC und inkompatibel von den Arbeitspunkten, gerade auf Mehrspurmaschinen ( bei der MSR-16 1/2" ist die Spurbreite mal eben so breit, wie eine Stereospur bei einer Cassette ) mit dbx oder DolbyS.
Ich messe meine Maschinen selber ein, habe auch das nötige Equipment und, denke auch, das Know-How dazu.
Ich habe die Maschine sowohl mit den Ampex 456, als auch mit noch nagelneuen 3M 996 bekommen. Allein die Unterschiede zwischen diesen Bändern sind enorm.
Ein vernünftiges Einmessen der Tascam ist also unerlässlich, und ohne dies kann man die Sache von vornherein vergessen. Glücklicherweise konnte ich mir ein 1" NAB Bezugsband beschaffen. Meine MSR 24 war vom Vorbesitzer recht zufriedenstellend eingemessen und sehr gepflegt, trotzdem hat ein Ummessen auf das 911 enorme Verbesserungen gebracht.
Sie klingt viel transparenter und dynamischer.
Du hast den Vorteil, dass die MSR 16 noch getrennte A/W Köpfe hat, was das Eimessen natürlich enorm erleichtert, ich muss halt immer wieder zurückspulen. Aber: Nur Geduld bringt die Rosen.
Hier noch ein paar Tips:
- 910/911 sind lagerfähiger, die Ampex gelten als sehr "schmieranfällig", auch die 996 sind da nicht vor sicher
- die MSR-16 arbeitet nicht mit Studiopegel, sondern Consumerpegel, dies beim Bezugsband berücksichtigen
- Pegelunterschiede an den Randspuren 1,2 & 15,16 sind normal, deswegen werden sie meißt für Bassdrums & Syncspuren verwendet
- das Einmessen des dbx ist mit einer kalibrierten, externen dbx-Einheit ein Kinderspiel, DolbyS sollte nur von einem Fachmann mit dem entspr. Equipment gemacht werden
- um die Köpfe zu schonen kann man nach dem Einmessen getrost den Wiedergabekopf ausbauen, man hat dann quasi einen Erstzkopf für Umme
- es gibt nicht mehr viele, die noch Mehrspurmaschinen einmessen, daher mit grösseren Kosten und Transportwegen rechnen
- Du kannst jegliche Einmessversuche an einer Mehrspur schon im Vorfeld vergessen, wenn der Bandzug und die Bandführungen nicht richtig eingestellt sind
- Die Ersatzteilsituation bei Tascam ist, zumindest hier in der Schweiz, sehr entspannt. Habe für meine 24er eine Ersatzandruckrolle bei Tascam als neues Originalteil!!! für unglaubliche CHF 84.- ( EUR 60.- ) bekommen, allein in der Bucht wollen die für die Nachbauten EUR 149.- auch das Aufarbeiten von Multitrack-Pinch-Rollern in den Staaten kommt schon auf USD 150.- + Porto, daher lieber mal öfter beim Hersteller direkt fragen, funktioniert auch bei Studer/Revox, die haben noch erstaunliche Sachen zu absolut normalen Preisen da.
Hoffe ich konnte Dir etwas behilflich sein.
Grüesse
Jens
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