Problem mit B67 MkI SYNC

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gogosch
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Problem mit B67 MkI SYNC

Beitrag von gogosch »

Hallo!
Habe ein vetracktes Probem mit meiner B67.
Nach einer unbestimmbaren Zeit fällt der CH1 teilweise (zu etwa 75%) aus.
Konnte das Problem auf den SYNC-Verstärker reduzieren, da beim Tausch der SYNC-Karte, der Fehler mitwandert.
Wenn man in so einem Fall die INPUT-Taste kurz drückt (S-INP wird mit -12V beaufschlagt) und sofort wieder ausrastet ist der Kanal wieder da.
Habe schon die J-FETs Q1 - Q4 gegen extrem niederohmige Spzialtypen getauscht, jedoch ohne Erfolg.
Seltsam ist nur dass in so einem Fall auch an Pin12 die reduzierte Spannung ansteht, als wie wenn irgendwo zwischen Pin12 und Pin11 die Spannung ungewöhnlich belastet wird. Beim "Aufdrehen" des Repro-Reglers geht dann auch am Pin13 die Spannung zurück.
Der Signalverlauf geht von Pin10 nach Pin13 und dann von Pin12 nach Pin11 zum Symmetrierverstärker auf der Repro-Karte.
Zwischen dem Ausgang Pin13 und Eingang Pin12 befindet sich nur der "Repro Regler" vom FrontPanel.
Die Schaltspannungen S-REP und S-INP sind entweder + oder -12V (Funktion ausgewählt) gemäß Vorgaben.
B67-SYNC.png
Hat da jemand einen Tipp?
LG
H.
Nachtrag: Die Signaländerng geht nicht abrupt, sondern langsam "logarithmisch exponentiell", vonstatten.
Am Anfang unmerklich, langsam und schlussendlich schnell bis zu etwa -30db, ohne Knacken oder andere Geräusche!
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cavemaen

Re: Problem mit B67 MkI SYNC

Beitrag von cavemaen »

Schade, dass Dir noch niemand antwortete.

Die Schilderung lässt auf einen Kondensator schließen, auch die kleinen Tantal-Tropfen.

Mein Tipp dazu: wirf alle raus, denn einer hat entweder Themperaturprobleme, oder ist nicht mehr spannungsfest.

Rudy
gogosch
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Re: Problem mit B67 MkI SYNC

Beitrag von gogosch »

Heute habe ich durch Zufall den Fehler gefunden. Habe mir die Platine nochmals mit der Lupe, vor allem um den JFET Q1 angesehen, (lt Schaltung die einzige Möglichkeit das Repro-Signal zu schwächen) und bemerkte dort Verkrustungen wie durch ein Flussmittel. Kratzte mit dem Fingernagel und irgendwas bröselte. An sich ganz normal. Steckte die Platine hinein und der linke Kanal war nun völlig tot.
Daraufhin reinigte ich diese Stelle mit Kontakt WL und seither keine Ausfälle mehr. Bemerkenswert dabei ist, dass ich den JFET Q1 schon mal getauscht habe, und diese Stellen neu verlötet habe.
Jedenfalls ist dieser vertrackte Fehler endgültig Vergangenheit!
LG
g.
gogosch
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Re: Problem mit B67 MkI SYNC

Beitrag von gogosch »

... und das Problem ging weiter:
Heute nach ~6h (!!!) Standby war es wieder soweit: linker Knal tot.
Jetzt überprüfte ich die Spannungen am Gate von den JFETs.
Am Gate von Q2 sollten ca.10V anliegen, doch ich konnte keine Spannung messen.
In der Folge überprüfte ich den Print und bemerkte dass C5 und R15 vertauscht eingebaut waren:
Ein klassischer Bestückungsfehler.

Somit sperrte der JFET Q2 nur so lange, als C5 Ladung hatte.
Durch den hohen Gate-Widerstand von mehreren 100MOhm entlud sich C5 nur sehr langsam.
Durch meine vorhergehende Reinigung ging die Entladung von C5 sichtlich noch langsamer vonstatten.
Damit nicht zu Ende: Heute fiel auf meiner C270 plötzlich das linke VU-Instrument sporadisch aus.
Vor allen nach dem Einschalten. Wenn man die Aussteuerung voll aufdrehte ging es wieder eine Zeit.
Lange Rede kurzer Sinn: Der Lötpfosten, wo das Masse-Kabel des VU aufgesteckt war, hatte eine kalte Lötstelle,
die sogar mit einer Lupe nicht erkennbar war.Aber das war im Vergleich zum vorigen Problem eine leichte Übung.
LG
g.
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cavemaen

Re: Problem mit B67 MkI SYNC

Beitrag von cavemaen »

Das kann vorkommen.

Früher gab es ein Lötbad bei Telefunken in Konstanz, dort führte man bestückte Platinen mehrmals über eine heiße Rolle eines Lötbades solange, bis auf der obenliegenden Bestückungsseite das Lot durch die Beinchen der Bauteile sichtbar wurde.

Angeblich brauchte man sehr lange, bis die Anlage nach jedem Hochfahren endlich störungsfrei durchlötete und man die ersten Platinen nicht von Hand nacharbeiten mußte...

Warum sollte das bei Studer nicht anders gewesen sein...

Ich habe mich von Neumann W495 Filtern getrennt, da sich komischerweise erst nach Jahren die zum Teil unter den Bauteilen verborgenen Durchkontaktieren auflösten - bei der Fehlersuche wirs Du wahnsinnig!

Philips DDC 900 Recorder kann man jetzt wegwerfen, da aufgrund auslaufender SMD-Kondensatörchen Miniaturleiterbahnen durchgeäzt werden und Ersatz gibt es nicht.

Nun habe ich Schaltungen gefunden in Röhrentechnik für verschiedene Vorverstärker (Tipp als Link hier veröffentlicht), u.a. auch einen Nadeltonentzerrer mit EF12k.

Dieser Röhrentyp ist innen liegend aufgebaut und als Stahlröhre bekannt unempfindlicher gegen Magnetfelder, als der bekannte modernere Industriemüll.

Rudy
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