Ich grüße Euch!
Ihr habt nicht unrecht, die älteren Geräte WS5 und WS6 reichen völlig aus. Mein damaliger WS6 brachte eine sehr gute Sinuswelle und wurde den auch nur los, da damals ein Besucher bei mir nicht ohne das Teil aus dem Haus wollte...
Diese älteren Geräte arbeiten mechanisch / magnetisch, ohne getaktete Elektronik.
Ich habe den nie offen gehabt, kenne das System aber von der Bahn in Form von älteren Lade/Entladegeräten von Reisezugwagen.
Da sitzt ein Trafo drin, welcher bei abfallender Wechselspannung eine aufgerollte Kontaktfeder über Kontakte auf oder abwickelt, jenachdem ob zuwenig oder zuviel Spannung angeboten oder verbraucht wird.
Quasi ein Regeltrafo, der sich mechanisch selbst verstellt.
Die sind zwar lahm mit 0,5Sek. (geschätzter) Regelzeit, das macht ein getaktetes Gerät in Millisekunden - solange es funktioniert.
Dieser fahrbare Riesentrafo oben im Link hingegen ist der Vorgänger moderner getakteter Schaltungen; hier wird auch getaktet, aber mit zwei Röhren E130L wieder in einen sekundären Ausgangstrafo, der eine reine Sinuswelle hergibt.
Dort werden die 220V abgegriffen und der Steuerstufe zugeführt als Referenzspannung, die immer gleich bleibt, egal was sekündar im Stromnetz passiert.
Fällt die allg. Versorgungsspannung, regelt das Gerät den Ausgang im begrenzten Rahmen hoch mit ansteigender Stromaufnahme im Quadrat (z.B. 10% weniger Spannung = 10% mehr Strom).
Sicher sind 3KW ausrechnend, aber wer Röhrengeräte mit fest für 220V gewickeltem Netztrafo benutzt, wird langfristig nicht ohne so'n Teil auskommen, oder muß sich einen neuen Netztrafo wickeln lassen!
Meine
TAB-Telefunken V76 habe ich exakt aus diesem Grund verkauft, da bei 230V eine hörbare Verdoppelung der Brummspannung vorhanden war und bei 235V die Röhrengitter knisterten!
Mein studierter Bruder sagte mir gestern, dass technisch intakte Geräte 235V aushalten müssten und nur bereits altersschwache ELKOs ausfallen würden.
Bei schwer erhältlichen Glimmstengeln wie der EF804S beispielsweise werden 100,-€uronen aufgerufen, da muß ein provozierter Defekt bei Überspannung meiner Meinung nicht sein.
Die Telefunken T9 bekommt sogar heiße Motoren trotz erneuerter MP-Kondensatoren, da der damals in den 1950er Jahren verwendete Kupfer-Lackdraht keine gute Isolierung hatte wie heutiger.
Wickelmotoren der Telefunken M10 wurden mit geänderten Läufern bis in die M15A übernommen und laufen klaglos.
Als man die M15 einführte, fuhr man folgenden Test:
An einem Regeltrafo drehte man auf bis 260V und wieder runter bis auf 170V. Erst bei Erreichen von 170V Netzspannung fiel die Audioelektronik aus.
Das testete mein Bruder in jungen Jahren bei einer Privatfeier im Wald aus mit Baumarkt-Stromaggregatchen, M15, Verstärker und Boxen.
Ergebnis: Der Waldmeister (Förster) war derart sauer, dass die Buben Waldverbot erhielten, aber die Telefunken M15 lief durch!
Rudy