welche bandgeschwindigkeit empfiehlt sich für meine b67

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matiss
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welche bandgeschwindigkeit empfiehlt sich für meine b67

Beitrag von matiss »

hallo,
ich beabsichtige demnächst meine b67 mal richtig einzumessen, und zwar mach ich das dann zum ersten mal, und das dann ohne erfahrene helfer. dafür habe ich mir nun ein nakamichi t100 als messgerät besorgt, und beabsichtige die maschine auf das emtec bzw rmgi sm 468 einzumessen. das service manual habe ich auch zur hand. nun muss ich mir noch ein bezugsband besorgen, und schon wegen der preise werde ich mich für eine geschwindigkeit entscheiden müssen. meine b67 kann 7,5, 15 und 30 ips, und bisher dachte ich, je schneller, desto besser. inzwischen habe ich erfahren, dass so manche toningenieure lieber auf 15ips aufnehmen, insbesondere wegen "schönerer" bässe. hierzu würden mich nochmal die erfahrungen anderer interessieren, und welche nachteile man unter umständer für die "schöneren" bässe in kauf nehmen muss. auch habe ich noch eine frage zum bezugspegel. wenn ich die maschine auf 514nWb als bezugspegel einstelle, wie es sich meines wissens für moderne tonbänder anbietet, brauche ich dann auch ein entsprechendes testband, also das mit dem frequenzteil, oder ist dieses unabhängib vom bezugspegel anwendbar? die frage stelle ich, weil ich bei bluthard nur bänder mit 320nW bezugspegel und anschließendem frequenteil finden konnte.
ich hätte zwar noch mehr fragen, aber der thread ist jetzt schon ziemlich lang.. vielen dank schonmal für jegliche antworten.
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Beitrag von Administrator »

Hallo Matiss,

zum Thema veränderter Frequenzgang bei 76 cm/s (also 30 ips) habe ich hier neulich mal einen Beitrag geschrieben der interessante Antworten enthält. Dieser sollte alle Nachteile und die wenigen Vorteile dieser hohen Geschwindigkeit aufzeigen.

Wenn Dir die Kosten für das Tonband nicht so wichtig sind, dann ist auf alle Fälle 38 cm/s (also 15 ips) zu empfehlen. Dies ist nach wie vor die übliche Geschwindigkeit bei allen Rundfunksendern und in Tonstudios. Mit dem SM 486 hält dann ein 1000m Wickel so um die 45 Minuten.

Aber um das deutlich zu sagen: auch bei 19 cm/s (also 7,5 ips) wird Deine Maschine noch eine sehr ordentliche Tonqualität erreichen. Der Frequenzgang reicht dann glaube ich so bis 18 KHz (bei 38 cm/s sind es auch nur um die 20 KHz) - und bei 76 cm/s um die 22 KHz).

Was die Bezugsbänder betrifft möchte ich andere Forenteilnehmer um Auskunft bitten. Davon habe ich leider keinen Plan. ;-)

Gruß
Christoph

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matiss
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Beitrag von matiss »

vielen dank schonmal für den link und die aufschlussreichen infos. ich muss gestehen, dass ich den vorzug von 76cm (praktisch linearen Aussteuerbarkeit über den vom menschlichen Gehör geforderten frequenzbereich) gegenüber 38cm noch ein bischen sacken lassen muss, bin mir nicht sicher, ob ich das verstanden habe. heißt das, das bei den anderen geschwindigkeiten eine unterschiedliche aussteuerbarkeit je nach aufgezeichneter frequenz möglich ist? der nachteil mit den kopfspiegelresonanzen leuchtet mir sofort ein, die tonbandaufzeichnung hält offenbar so einige überraschungen bereit....
erich
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B67 Einmessen

Beitrag von erich »

ich würde dir deine b67 einmessen; und zwar zum preis eines einmessbandes .
aber hamburg ist weit; 100 km südlich von stuttgart. ruf mal kai hilpert an 040 64492444

gruss

erich
matiss
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Beitrag von matiss »

Vielen Dank für das Angebot! Kai Hilpert hatte ich vor einiger Zeit schonmal angemailt, als es dann konkret werden sollte, habe ich jedoch keine Antwort erhalten. Ich könnte ihn natürlich einfach mal anrufen, inzwischen habe ich mich aber soweit mit der Thematik beschäftigt, dass ich das Einmessen selbst ausführen möchte. Das Nakamichi T100 habe ich extra dafür gekauft, und das Geld für ein Einmessband bin ich auch bereit zu bezahlen. Die Bandmaschine soll bei mir im Studio zum Einsatz kommen, und da ist es für mich auch interessant, verschieden Banttypen auszuprobieren, so dass ich diese Prozedur eventuell häufiger mal ausführen werde. Vielleicht kann mir ja noch Jemand die möglicherweise dumme Frage bezüglich des Testbands beantworten. Ich taste mich von der reinen Anwenderseite an die Technik heran, insofern sind Begriffe wie Bandfluss, und die Beziehungen der verschiedenen elektrischen Einheiten (wie nWb /dBu usw) zueinander noch recht undsurchsichtig für mich. Ich stelle mir vor, dass die Pegeltöne des Frequenzteils bei eine auf 514nWb eingemessenen Maschine einen geringeren Pegel anzeigen werden als bei 320nWb. Ist das für das Einmessen irrelevant, oder denke ich gar in die falsche Richtung?
dynavox
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Beitrag von dynavox »

matiss hat geschrieben: Vielleicht kann mir ja noch Jemand die möglicherweise dumme Frage bezüglich des Testbands beantworten. Ich taste mich von der reinen Anwenderseite an die Technik heran, insofern sind Begriffe wie Bandfluss, und die Beziehungen der verschiedenen elektrischen Einheiten (wie nWb /dBu usw) zueinander noch recht undsurchsichtig für mich. Ich stelle mir vor, dass die Pegeltöne des Frequenzteils bei eine auf 514nWb eingemessenen Maschine einen geringeren Pegel anzeigen werden als bei 320nWb. Ist das für das Einmessen irrelevant, oder denke ich gar in die falsche Richtung?
Hallo mattis,

eigentlich liegst Du mit deiner Vorstellung bezüglich Bandfluss und Pegel richtig. Halber Bandfluss = halber Pegel, etc...

Beispiel: Du hast eine Bandmaschine, welche bei einem Bandfluss von 514nWb einen Pegel von +6dBu (oder auch dBm) ausgibt, wird diese mit einem 320nWb Band lediglich +2dBu, entsprechend einer Spannung von 1V gegenüber 1,55V bei 514nWb abgeben.

Grundsätzlich kannst Du aber schon mit einem beliebigen Testband arbeiten, jedoch musst Du dich aber vorab auf einen gewünschten Pegel festlegen, mit dem Du in deinem Studio arbeiten möchtest.
Der Pegel in professionellen Tonstudios beträgt +4dBu (1,23V), der Rundfunkpegel hingegen +6dBm (1,55V). Im Hinblick auf Austauschbarkeit zwischen den Studios als auch Rundfunkanstalten, sollte man gleichermaßen auch der Entzerrungsnorm Aufmerksamkeit schenken, also Entzerrung nach NAB oder CCIR, die sich übrigens wiederum auf verschiedene Pegel beziehen. Bei der B67 lässt sich dies - soweit ich mich erinnere - mit entsprechenden Jumper getrennt nach Geschwindigkeit - individuell konfigurieren.

dynavox
matiss
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Beitrag von matiss »

hallo Dynavox,
vielen Dank für die Eläuterungen. Auf Austauschbarkeit mit Rundfunkanstalten kommt es nicht an (wird nicht stattfinden..), die Jumper habe ich kürzlich begutachtet, die Maschine ist derzeit auf CCIR eingestellt. Da dies die hierzulande übliche Norm zu sein scheint, wollte ich das auch so lassen. (oder gibt es einen Grund - außer Austauschbarkeit mit anderen Studios o.ä. - mit NAB zu arbeiten?) Mir kommt es vor allem darauf an, die volle Aussteuerbarkeit der Bänder nutzen bzw. ausreitzen zu können, ohne dabei die Verstärkerelektronik der B67 zu übersteueren. Die Aufnahmen sollen danach vorerst direkt digitalisiert werden, wobei meine Wandler sich an die Verschiedenen Arbeitspegel anpassen lassen.
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