A 807 Keine Wiedergabe

[senderweimar]

Hallo zusammen,

meine A 807 macht mir mächtig Probleme. Die Funktionen Wiedergabe, Vor- und Rücklauf wollen nicht mehr.
Sobald eine gewählt wird läuft die Maschine kurz an, der Bandzug lockert sich und sie schaltet auf Stopp.
Passiert ist das ganze mitten im Betrieb. Den voherigen Titel hat sie noch problemlos gespielt, und beim
nächsten war dann Schluss.
Vielleicht kennt jemand hier das Problem.

[MatthiasB.]

Hallo senderweimar,


hast Du mal kontrolliert, ob, wenn die Maschine kurz anläuft, auch das Bandzählwerk arbeitet, also die Min. und sek. gezählt werden?

Ich hatte vor kurzem nämlich ein ähnliches Problem, Wiedergabe i.O. gewesen, Band zurückspulen wollen und nichts ging mehr.
Maschine lief kurz an und schaltet gleich auf Stop.
Ursache war die linke Bandzählrolle (heißt das jetzt so?), da hatte sich oben die kleine Inbusschraube gelöst und die Rolle hat dadurch geklemmt und somit fehlte das Signal für den Bandtransport.
Alles wieder festgezogen und alles funktioniert wieder.
Vorsicht, wenn die Rolle sehr locker ist, kann es dir passieren, daß beim bloßen Berühren das Oberteil "wegfliegt" (da sind eine Feder, ein Distanzstück und ein Kugellager drunter) und Du dann die Teile suchen mußt , ist mir so gegangen, vorallen die kleine Schraube läßt sich schwer finden.

Vielleicht ist das die Ursache auch für Dein Problem?


Viele Grüße

Matthias

[senderweimar]

Hallo Mathias,

erstmal Danke für den Tipp.
Leider hat es nicht geholfen. Die Bandzähluhr zählt nicht. Die Rolle ist auch beweglich, und wenn ich an ihr
drehe läuft auch das Zählwerk mit.
Die Maschine läuft nur eine Sekunde an, lockert den Bandzug und schaltet auf Stopp.
Ist vielleicht eine Steuerungsbaugruppe abgeraucht ? Komisch ist auch, dass beim Anschalten (Netz) kurz alle
Lampen aufleuchten.

[MatthiasB.]

Hallo senderweimar,

schade, daß mein Tip bei Deiner Maschine nicht geholfen hat.
Bist Du schon einen Schritt weitergekommen?
Gibt es neue/andere (hoffnungsvolle) Hinweise zu Deinem Problem?

Im Zusammenhang mit Deiner Fehlerbeschreibung (alle Lämpchen blinken nach Einschalten) eröffnet sich gleich noch meinerseits eine Frage an alle lieben Forumsmitglieder, die vielleicht auch etwas zur Lösung Deines Problems beitragen könnte:
Wenn die Maschine ausgeschalten bzw. komplett vom Netz getrennt ist, wie erfolgt die Sicherung der Software?
Sind das EPROMs oder gibt es einen Stützakku? Könnte es im ungünstigsten Fall sein, daß das Programm (bzw. ein Teil davon) "abgestürzt" ist, da irgendwelche Daten verlustig gingen? Ich weiß nicht, wie Studer das bei der A807 gelöst hat, aber wenn da irgendwo ein Akku bzw. eine Batterie zum Datenerhalt eingebaut ist, wäre es doch denkbar, daß der/die bei dem Alter der Geräte "den Geist aufgegeben" haben.
Ich glaube mal gelesen zu haben, daß gewisse Studermaschinen über so einen Akku verfügen (sollen).
In dem Zusammenhang wäre es vielleicht auch interessant von Dir zu wissen, ob beim Einschalten Deiner Maschine
die Softwareversion angezeigt wird.

Ich wünsche Dir bei der Fehlersuche weiterhin viel Erfolg.
Halte uns doch bitte auf dem laufenden oder berichte mal hier , wenn Deine Maschine wieder läuft.,an was es lag.
Wir können so alle noch was lernen.


Viele Grüße
Matthias

[kairo]

moin, moin,

Die 807 speichert die änderbaren Parameter wie z.B. Entzerrung, Zählerstand, Locator u.s.w.
in einem E-Eprom. Es sind glaube ich sogar zwei davon, was aber im Moment aber egal ist.
Bei der 810, 812 und 820 werden diese Daten noch im RAM belassen. Da ein RAM ein flüchtiger Speicher
ist ( Strom weg = Daten weg ) wird es mit einer Batterie oder einem Akku bei fehlender Netzspannung
versorgt ( gepuffert).
Ein E-Eprom behält seine Daten auch ohne irgendeine Stromversorgung.

In der 807 wird dieses E-Eprom immer dann mit den aktuellen Parametern aus dem natürlich
immer noch vorhandenem Betriebs-RAM beschrieben wenn die Netzspannung abgeschaltet wird.

Das Betriebssystem und somit auch die Grundfunktionen der 807 ´sind wie bei 810, 812, 820
( 816 fehlt mir leider immer noch ) in Eprom´s abgelegt, sind also nicht veränderbar. ( ausser bei Defekt )

Das Problem der Radioweimarer 807 wir wohl nicht eventueller Datenverlust sein.
Die Maschine sollte eigentlich ( wie auch die Anderen bei leerem Akku ) mit den Grundparametern weiterlaufen.

Deshalb auch von mir die Frage: Zeigt die Maschine noch die Software-Version an?

Grüsse
Klaus

[PhonoMax]

N' Abend in die Runde,

nachdem ich die 807 nie in den Fingern hatte, sondern schon zu Lebzeiten der Großmutter (B67) gen Nullen und Einsen republikflüchtig geworden war, wagte ich eigentlich nicht, hier in die laufende Diskussion mit klugen Reden hineinzufunken.

Dennoch fällt etwas auf, weshalb ich mich aufs Eis begebe:

Wenn die Maschine anläuft, danach aber den Betrieb geordnet einstellt, spricht eigentlich alles dafür, dass die Mikroprofessorsteuerung noch nicht so zerstreut ist wie der Prof. beim 60. Jahrtag seiner Antrittsvorlesung: das Ding geht also. Auch die Lampenprüfung beim Einschalten würde mich absolut nicht stören, sofern danach alles so tut, wie es wohl soll. Stattdessen hake ich aber bei der Beobachtung unseres Bach-Städtlers ein, die da sagt:

"Die Bandzähluhr zählt nicht. Die Rolle ist auch beweglich, und wenn ich an ihr
drehe läuft auch das Zählwerk mit."

Wenn ich das richtig deute, arbeitet das Zählwerk im Stillstand bei händischer Bewegung der Leitrolle, nicht aber beim regulären Bandlauf.

Daraus schließe ich, dass auch die 807 die Impulse des Zählwerks als Bandbewegungsinformation heranzieht, die aber beim Bandlauf auf der defekten 807 in der Stadt Herders und J. G. Walthers nicht zur Verfügung stehen ("Die Bandzähluhr zählt nicht."), was der Prozessor als nicht einwandfreien Bandlauf deutet und daher für geordneten Rückzug sorgt: Bandstop. Das festzustellen benötigt er etwa 1 Sekunde.

Demnach wird irgendwo beim regulären Bandlauf die Bandbewegungsinformation durch irgendeine Assistentenstelle nicht gen Professor weitergeleitet. Nachdem im Stand das Zählwerk zählt, muss irgendein elektronischer Schalter vor dieser wohl mit einem Kurzschluss aufwartenden Stelle in der Zählimpulsweiterleitung geöffnet sein, der im Moment des Maschinenstarts geschlossen wird, so dass die Impulse -nun kurzgeschlossen- nicht einmal mehr an den Zähler selbst geleitet werden können (wenn dieser nicht ohnehin dem Prozessor hierarchisch nachgeordnet ist); vom Prozessor sind die Pulse allemal nicht mehr auszuwerten.

Also, und nachdem ich keine Schaltung der 807 habe:

Signalfluss der Zählwerksimpulse vom -mutmaßlich- optischen Aufnehmer unterhalb der Leitrolle bis zum Prozessor theoretisch und vielleicht auch praktisch mit Oszilloskop verfolgen. Wo wird da wann und unter welchen Bedingungen wie geschaltet? Könnte mein geschildertes Szenarium halbwegs zutreffen?

Ich meine: Die Maschine geht, detektiert aber inkorrekten Bandlauf und zieht halt ihre etwas monokausal angelegten Schlüsse daraus.


Hans-Joachim

[kairo]

schön das Ihr noch wach seid,

mit der 807 wird nichts weiter sein. " geraucht" hat ja
wohl nichts.

das aufblinken aller Lämpchen ist normal.
Solange braucht der "Prof." halt um sich die Karten zu
legen. Nennt man auch "Reset".

Hab an meiner 807 mal den ( einzigen ) Bandzughebel
beim Druck auf den Startknopf per Hand blockiert und siehe da-
die Maschine schaltet sofort ab, nicht einmal die Andruckrolle
hat Zeit auszufahren.
Blockiere ich hingegen die Zählrolle dauert es schon 1-2 Sekunden
bis der " Prof." dieses als Fehlverhalten interpretiert und das Gerät
in den Stop-Zustand schaltet.

Frage an Senderweimar: fährt die Andruckrolle nach betätigen
der Start-Taste kurz aus?

Grüsse
Klaus

[senderweimar]

Hallo zusammen,

hier ein paar Antworten:

Die Softwareversion wird nicht angezeigt.

Die Andruckrolle fährt kurz aus, dann schaltet die Maschine auf Stopp.

@PhonoMax: Deine Theorie ist für mich naheliegend. Beim Einschalten der Maschine ist seit dem Ausfall ein "Klack"-Geräusch
zu hören. Klingt wie ein Schalter.
Auf jeden Fall ist es ein Anhaltspunkt um die Maschine durchzuprüfen.