Studer A807 Defekt

Fragen und Antworten zur Technik bei STUDER Geräten.

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Egbert
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Studer A807 Defekt

Beitrag von Egbert »

Hallo liebes Forum,

ich bin erstaunt und erfreut, dass es noch Leute gibt, die sich für so olle Studer-Spulendreher begeistern können.

Habe mir vor anderthalb Jahren so eine A807 Mastermaschine gekauft und außer ein paar Tests nix damit gemacht. Als ich gestern endlich mal eine Spule komplett bespielt habe, musste ich leider fest stellen, dass der Patient „leiert“.

Am Anfang klingt es ganz normal, in der Mitte sind die Tonhöhenschwankungen schon nicht mehr zu überhören und zum Schluss wird es ganz katastrophal. Bei kleinen Spulen natürlich von Anfang an.



Kann mir jemand sagen, wo da der Fehler liegen kann? Bandzug, Capstan-Steuerung oder dergleichen? Ist das ein gängiger Fehler oder eher die Ausnahme? Hat man als Normal-Anwender überhaupt eine Chance oder ist das ein Fall für den prof. Service?



Kurz zur Vorgeschichte: Das Gerät stammt aus Beständen der BBC und die Englishmen haben die Maschine auch benutzt, das ist deutlich zu sehen. Habe es aber von einem Service-Techniker gekauft, der eine Generalüberholung durchgeführt hat inklusive Einmessen. Eine Vorführung war selbstverständlich und die Frequenzgangmessung wurde vor meinen Augen noch mal durchgeführt. Alles schien perfekt.



Kann mir jemand einen Tipp geben? Würde mich sehr freuen…



Egbert



Gerhard2
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Beitrag von Gerhard2 »

Hallo Egbert,



das hört sich nach fehlerhafter Bandzugregelung an oder (ganz einfach, aber hast Du sicher schon überprüft) nach verschmutzten Bandführungen.

Wo steht denn die linke Umlenkrolle im Play-Betrieb (oben, Mitte, unten)?

Evtl. ist auch nur die Andruckrolle "hart" geworden. Du kannst ihr mal mit der Hand "nachhelfen", indem Du sie in Richtung Tonwelle drückst. Wirds dann besser?



Nicht verzagen

Gruß

Gerhard
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Willkommen!

Beitrag von Administrator »

Hallo Egbert,



herzlich willkommen im STUDER und ReVox Forum! :D

Schön das Du uns gefunden hast...



Ich selber habe auch eine A807 und kenne die von Dir beschriebenen Probleme von Zeit zu Zeit nur zu gut... Bei mir liegt es definitiv an dem Bandfühlhebel neben der festen Umlenkrolle. Vor allem kleine Spulen (z.B. 18 cm) mag meine A807 auch nicht so gerne... Je länger das band läuft um so weiter nach oben verschiebt sich logischer Weise der Bandfühlhebel und dann treten auch irgendwann die Störungen auf. Bei mir hilft es dann immer wenn ich kurz auf "Stop" drücke und dann wieder auf "Play" - danach ist der Hebel "entlastet". Das Problem bei meiner Maschine ist auch das der Hebel viel zu träge ist und nicht locker und leicht zurück federt.

Kann mir jemand mal grundsätzlich sagen ob das an irgend welchen Federn liegt die man einstellen kann oder muss da was geölt werden?!



Schöne Grüße in die Runde!



Gruß
Christoph

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Egbert
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Beitrag von Egbert »

Hallo Gerhard, hallo Christoph,

vielen Dank für Eure Antworten. @Gerhard: Also die Führungsrolle steht im Playbetrieb im oberen Drittel, beim Umspulen im oberen Viertel. Beim Anlaufen geht sie bis fast ganz nach oben. Sauber machen: ja, das wäre zu einfach gewesen. Hab ich aber auch noch mal gemacht, schadet ja nix. Die Andruckrolle finde ich nicht zu hart, habe sie auch mal ausgebaut und ein wenig shamponiert. Habe dann noch die Leerspule gewechselt, die alte eierte doch ziemlich, das Band lief aber ruhig. Habe auch die Tachorolle abgeschraubt. Ist aber alles relativ leichtgängig.



@Christoph: Eine tolle A807 hast Du, die meine hat keine VUs und die Polsterung der Handauflage fehlt. Habe mal irgendwo die Empfehlung eines Tonmeisters gelesen, man soll keine Spulen unter 18cm verwenden, dazu sei die Regelung zu ungenau. In der BA steht freilich was anderes. Bei meiner wandert der Bandzugshebel nicht, er bleibt sturheil in etwa Zweidrittel-Position oben. Vielleicht ist das auch nicht ok? Den Bandzug kann man einstellen, laut BA ist die Solleinstellung 60-70p. Es sind zwei Federn: Zugfeder kurz und Zugfeder lang. Ölen oder fetten würde ich da nix, wie ich das sehe sind das Messingbuchsen auf Stahlachsen. Wenn die verharzen sind die schwer wieder zu reinigen.

Anyway, habe gestern bis in die Nacht gefummelt und es lief dann irgendwann mit den großen Spulen. Habe die verjaulte Passage am Bandende neu aufgenommen und es scheint ok. Höre immer noch ganz leichte Tonhöhenschwankungen, aber kann sein ich bin jetzt hypersensibel.

Mal sehen, vielleicht mal reine Sinustöne aufnehmen.



Ciao,



Egbert



Gerhard2
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Beitrag von Gerhard2 »

Hallo Egbert,



na da haben wir denn Kern des Pudels vermutlich getroffen....;-))



Dass die Umlenkrolle "feststeht", spricht für eine funktionierende Regelung.

Dass sie im oberen Drittel steht, spricht für zu starken Bandzug. Sie sollte eher im unteren Drittel stehen. Hängst allerdings auch von der Kraft und Einstellung der Federn ab. Aber probiere doch einfach mal eine verrringerte Einstellung. Schaden kann das auf keinen Fall.



Weisst Du, wie man das nachstellt?



Und: Öl und Schmiere sind hier Tabu (davon habe ich Christoph auch schonmal versucht zu überzeugen.....:-)))



Gruß

Gerhard
Egbert
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Beitrag von Egbert »

Hallo Gerhard,

ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass auf den meisten Fotos die Führungsrolle ziemlich weit unten steht. Habe heute noch mal eine zweite Spule komplett bespielt, die Rolle steht jetzt knapp über halb. Kann also nur besser werden…

Nein, habe keine Ahnung, wie der Bandzug eingestellt wird, aber ich werde es nachlesen, habe ja das SM. Mir ist auch aufgefallen, dass das Shuttle sofort stramm nach vorn läuft. Das Band sollte doch in Neutralstellung stehen?



Ich werde mich mal in das rote Buch vertiefen…



Egbert



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Beitrag von Administrator »

@ Gerhard



Keine Sorge - ich habe noch nie irgendwas geölt... :D Werde ich auch nicht tun... Ich dachte halt nur das eine Möglichkeit sein könnte - aber versprochen: ich werde im Zusammenhang mit Federn und Bandzug nie wieder das Wort Öl in den Mund nehmen (schmeckt ja auch nicht) und auch nach Möglichkeit nicht mehr eintippen... :wink: Ansonsten soll mich der Hammer treffen... :hammer:



Die Einstellung der Führungsrolle kann man ganz leicht selber einstellen. dazu einfach die zwei kleinen schrauben auf der LINKEN Klebeschiene (unter den Umlenrollen) lösen und die Klebeschiene abnehmen. darunter eröffnet sich einem dann der ein oder andere Einstellknopf den man mit einem kleinen Schraubendreher bearbeiten kann...



Die Frage in die Runde ist jetzt nur wie man das wirklich perfekt einstellt?! Ich vermute das meine Probleme die von Zeit zu Zeit auftauchen damit zusammen hängen das ich da mal dran rumgespielt habe... (ich konnte es halt nicht lassen) :roll: .

Es dürfte doch relativ schwer sein da eine 100% tige einstellung zu treffen, oder?! Schließlich verwende ich manchmal 18cm Spulen, dann wieder 26er und von Zeit zu Zeit auch Bobbys im Offenwickelbetrieb... Letztendlich soll das Band ja auch einigermaßen staff gewickelt sein was ja auch direkt mit dieser Einstellung zusammen hängt. Wie mache ich das also richtig?! In meinem roten Ordner steht nichts dazu - aber ich glaube bei mir fehlen sowieso die ein oder anderen Seiten...



@ Egbert



Danke für das Kompliment zu meiner Maschine... Ich liebe das Teil auch echt heiß und innig... Wo hast Du denn das Bild gesehen? Auf der "Über mich" Seite auf http://www.studerundrevox.de.vu?!

Ganz nebenbei bemerkt: wie kommst Du eigentlich an eine ehemalige Maschine der BBC? Kommt die direkt aus London oder wie?! Bei eBay ersteigert? Ich wusste gar nicht das die BBC STUDER Maschinen verwendet (hat)...



Gruß in die Runde...
Christoph

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Egbert
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Beitrag von Egbert »

Ja, Christoph,

habe Deine A807 auf der "Über mich"-Seite gesehen. Wenn sich der Forumbetreiber schon die Mühe macht, sich vorzustellen, lese ich mir das auch durch. :-) Diese Ausführung hätte ich auch gern gehabt, aber kein Angebot gefunden.

Mit der Banzugeinstellung: das hört sich ja einfach an. Mal sehen, heute abend.

Wie ich zu meiner Maschine gekommen bin, kann ich ja mal unter einer anderen Rubrik schreiben.



Ist vielleicht 'ne nette kleine Geschichte…



Egbert



Gerhard2
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Beitrag von Gerhard2 »

Hallo Freunde des Bandzuges,



ich bin in der glücklichen Lage, eine Einstellanleitung für den Bandzug zu besitzen. Man muss zuerst mal die Motorsteuerung für die Spulmotoren checken, sozusagen "eichen".

Dann ist die Bandzugwaage (Umlenkrolle und Hebel) dran. Sie muss auch auf eine bestimmte Ausgangsspannung bei einer bestimmten Auslenkung eingestellt werden (zwei Trimmer Offset und Verstärkung).

Dann gehts an die Einstellung des Betriebsbandzuges. Das geht optimalerweise mit Tentelometer, zur Not aber auch durch Ausmessen der Lage der Rolle (oben <-> unten). In diesem Zuge wird auch der Library-Bandzug und der Bandstillstand im Shuttle-Betrieb eingestellt.



Interesse an einem Scan?



Gruß

Gerhard
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Beitrag von Administrator »

@ Gerhard2



aber klar doch habe ich da ein gesteigertes Interesse dran...



Kannst mir den Scan ja mal per Email zukommen lassen wenn Du Lust hast. Wenn Du nichts dagegen hast würde ich ihn dann vielleicht auch in der Tontechnik-Galerie und / oder auf meiner STUDER und ReVox Seite im Bereich A807 zur allgemeinen Verfügung stellen (als Download)...



@ Egbert



Klar - schreibe Deine Geschichte ruhig mal im Forum auf. Würde mich auch sehr interessieren. Außerdem könnten da eh schon längst mehr Geschichten drinnen stehen... Folglich ist jede Geschichte herzlich willkommen und bereichert das Forum ein wenig mehr.



Gruß
Christoph

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Beitrag von Egbert »

Hm,

das ist grob gesagt das, was auch SM steht. Bleibt noch nachzutragen, dass die Einstellungen mit einer 100mm Spule vorgenommen werden, auf Bandmitte gespult. (Irgendwo muss noch ein Karton mit alten Bändern sein…) Habe die Abstände mal mit einer großen Spule nachgemessen. Im Playbetrieb sollte der Abstand mit dem 10cm-Wickel zwischen 58 und 62mm liegen. Mit der großen Spule habe 67mm gemessen. Könnte das nicht in etwa hinkommen? Im Rewind-Betrieb sollen es dann 67mm sein. Na ja, der Hebel zittert ein wenig, aber es kommt hin. Ich werde also nicht wild an den Potis drehen, zumal die Maschine jetzt auch nicht mehr wimmert. Die Grundeinstellung ist mechanisch, 60pond +-2 pond. Ich fürchte, wenn die Einstellung nicht korrekt ist, fummelt man sich bei den folgenden Einstellungen den Wolf…

Shit, statt auf Z-Loc zu drücken, habe nur Rewind gedrückt, es hat mit das Bandende zerfetzt, das gute Emtec 911 :cry:



Egbert



Gerhard2
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Beitrag von Gerhard2 »

Klar, ich habe ja auch das SM zitiert...



Egbert, ich meine, der Bandzug wird ja geregelt, und dann ist der Wickeldurchmesser egal.

Die Zugkraft wird durch die Auslenkung des Hebelarms gegen die Kraft der Federn dargestellt. D. h., wenn der Hebel immer an derselben Stelle steht (58-62mm in Play), dann ist die Regelung ok.

Nur Dein Sollwert erscheint mir für "Play" deutlich zu hoch, wenn Du 67 mm misst.

Ich würde mit dem "Play"-Trimmer 60 mm einstellen. Das solllte es dann gewesen sein.

100 mm Bandwickel sind m. M. nach nur für die Überprüfung der Bremsen nötig, weil hier mit Federwaage gemessen wird. Beim Bandzugmessen mit Tentelometer wird direkt am Band gemessen, da ist der Hebelarm egal.



Gruß

Gerhard
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Beitrag von Egbert »

Hallo Gerhard,

ja, das klingt logisch, ich werde es mal ausprobieren. Die kleinen Spulen funktionieren nach wie vor nicht, gestern habe ich mal eine 10er-Spule raus gesucht, die lief generell viel zu langsam, mit starken Schwankungen. Wenn der Bandzug zu hoch eingestellt ist, müsste sie doch eher zu schnell laufen? Die beiden großen Spulen habe ich gestern auch noch mal komplett durchlaufen lassen, ohne Probleme.



Na, mal sehen…



Egbert



Gerhard2
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Beitrag von Gerhard2 »

Hallo Egbert,



stell Dir das so vor:



Die Capstanwelle mit Andruckrolle ziehen das Band von der linken Spule runter. Der linke Motor "zieht" praktisch dagegen, damit keine Schlaufen entstehen. Das ist der Bandzug. Ohne Bandzug würde die Spule unkontrolliert ihr Band abrollen. Der rechte Motor wird entsprechend andersrum geregelt. Er "zieht" das Band aus der Capstan/Andruckrollen-Anordnung.



Wenn jetzt die ganze "Zieherei" zu stark ist, hat der Capstan keine Chance, das Band mit Sollgeschwindigkeit zu transportieren. Je nach Reibung, Banddicke, Konstanz der Regelung kommt es dann zum Leiern, weil mal der rechte Motor, mal der linke gewinnt.



Bei kleinen Spulen haben die Wickelmotoren natürlich leichteres Spiel, den Capstan zu "überstimmen".



Nur Mut: runter mit dem "Play"-Bandzug!



Gutes Gelingen

Gerhard



.
Egbert
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Beitrag von Egbert »

Hallo Gerhard,

ja, das ist mir schon klar. Obwohl ich immer davon ausgegangen bin, dass der Capstan ja auch eine Regelung hat und gegen den Bandzug regeln kann. Jetzt habe ich den Abstand x auf ca. 60mm eingestellt, so wie es im SM steht (58-62mm). Ist ja eigentlich auch verständlich, das der Bandzugshebel/-fühler nach oben hin mehr Spiel haben muss.

Habe mal zwei alte Bänder aufgelegt, 13er Spulen. Jaaa, da gibt es schon ein paar seltsame Stellen, aber na ja, es sind alte Bänder… Da ist eine 10er Spule, die leiert hartnäckig weiter. Habe mehrmals reingehört. Der Trick von Christoph (start-stopp) funktioniert nur kurzfristig. Das Band hat wohl selbst eine Macke und da es nicht wichtig ist stört es mich nicht weiter. Ein anderes Band habe ich auch schon in die Tonne gedrückt, habe so wenigstens eine Leerspule ;-)

Herzlichen Dank jedenfalls für die Hilfestellung, ich hätte gar nicht gewusst, wo ich da ansetzen muss! Werde mal den Bandzug im Auge behalten, aber ich denke, es ist abgehakt.



Ein schönes Wochenende!



Egbert



MatthiasB.
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Re: Studer A807 Defekt

Beitrag von MatthiasB. »

Hallo liebes Forum,

bei meiner A807 ist nun leider auch ein Wehwehchen aufgetreten, und da ich denke, daß die Ursache ebenfalls mit der Bandzugreglung zu tun haben könnte, führe ich hier das Thema fort und mache keinen neues auf.

Folgender Fehler ist spontan aufgetreten: Beim schnellen Umspulen, egal ob vor oder zurück, flattert der Bandzughebel mehrmals stark über fast den gesamten Bereich, ehe er sich kurz unter der Hälfte des Weges einpegelt. Er pegelt sich dann so bei ca 60% (von oben gesehen) ein und behält auch diese Stellung, ebenso bei Play.
Wenn man den Hebel mit der Hand bewegt, klingt es irgendwie metallisch, als ob die Feder schleift. Kann die Feder gebrochen sein oder gibt es da mehrere? Wie kann man das prüfen, bzw. kommt man daran?
An der Bandzugreglung an sich wurde nichts verstellt, hat auch bis jetzt bestens funktioniert, selbst mit kleinen Spulen (15er).
Mir kommt es auch so vor, als wenn die Maschine nicht mehr mit voller Geschwindigkeit umspult, es scheint merklich langsamer zu sein und es wirkt irgendwie angestrengt.
Bandpfad ist sauber, es sind auch keine Schmierbänder, bei denen das Problem auftritt.
Ehe ich an der Bandzugreglung "rumschraube", wollte ich erstmal Eure Meinung einholen.

Vielen Dank!


Viele Grüße
Matthias
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Matthias
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Re: Studer A807 Defekt

Beitrag von Administrator »

Hallo Matthias,

die A807 hat tatsächlich eine größere Feder für den Bandzug und die kann natürlich gebrochen oder auch mal ausgeleiert sein. Du kommst ganz einfach an die Feder dran wenn Du das silberne große Blech entfernst (also das unter den Spulen sozusagen). Es sind glaube ich 8 Schräubchen und dann kommt man schon dran. Natürlich musst Du auch die beiden Umlenkrollen und die Tonkopfabdeckung abschrauben und abnehmen. Unter der Tonkopfabdeckung befindet sich sozusagen noch ein Rahmen den man auch mit runter nimmt. Klingt jetzt viel schlimmer als es ist - in 5 bis 10 Minuten ist aber alles offen (ich hatte es bei meiner A807 ein paar mal gemacht um mir das Innenleben anzusehen ;-) )!

Noch was: drehen sich denn die Umlenkrollen einwandfrei oder haben die einen Widerstand - klemmen also evtl.? Könnte mir zwar nicht vorstellen warum es so sein sollte - wäre aber möglich - gerade weil Du meintest das sich die Maschine ein wenig quält beim Spulen...

Gruß
Christoph

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MatthiasB.
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Re: Studer A807 Defekt

Beitrag von MatthiasB. »

Hallo Christoph,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Sämtliche Rollen sind leichtgängig, es wird auch die korrekte Spielzeit angezeigt, allerdings ist mir gestern noch etwas aufgefallen:
Wenn man von Stop in den Playbetrieb schaltet, läuft das Band erstmal mit sehr hoher Geschwindigkeit an, normalisiert sich aber in 1-2 sek.
Es kommt mir vor, als wenn der Aufwickelmotor das Band zu stark zieht, sodaß es zwischen Capstan und Andruckrolle durchgezogen wird. (Wäre ja logisch, wenn der Abwickelmotor falsche Bandzugwerte erhält)
Die Andruckrolle ist i.O., nicht verhärtet oder verschmutzt.
Ich werde erstmal die Feder "freilegen" und schauen, ob es daran liegen könnte.
Wird vermutlich aber erst am WE, da sich gestern noch ein weiterer Kanditat, meine REVOX A77, verabschiedet hat.
Dort wird der rechte Kanal nicht mehr wiedergegeben.
Angefangen hat es mit Knistern und Kratschen, wenn man im Bereich der VUs auf das Gehäuse drückte, war es kurz besser und dann war ganz Ruhe.
Evtl. der Umschalter Rec.-Bereitschaft (neben VUs)? Oder die Platine dort?
Ich laß mich überraschen.

Schönes WE

Matthias
Viele Grüße

Matthias
MichaelB
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Re: Studer A807 Defekt

Beitrag von MichaelB »

Hallo Matthias,

möglich wäre auch, dass das Ferrit der Aufnehmerspule für den Bandfühlhebel gebrochen ist und jetzt irgendwo klemmt. Das schabt dann, wenn man den Bandfühlhebel bewegt. Dann wird natürlich, da die Gesamtinduktivität des Kreises gestört ist, auch der Bandzug nicht mehr korrekt eingestellt und es passieren möglicherweise noch andere komische Dinge. Das ganze funktioniert auch mit defektem Spulenkörper, allerdings setzt das eine sorgfältige Neu-Einstellung voraus. Wenn der Spulenkörper allerdings komplett gebrochen ist, dann hilft nur noch Austausch.

Gruß
Michael
MatthiasB.
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Re: Studer A807 Defekt

Beitrag von MatthiasB. »

Hallo MichaelB.,

danke auch für Deinen Tip.
Bin leider am WE nicht dazu gekommen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Dafür "rennt" die A77 wieder ordentlich, es waren zum Glück nur Kontaktprobleme gewesen.

Viele Grüße

Matthias
Viele Grüße

Matthias
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