Revoxverstärker, -receiver

Hier kannst Du über Deine Favoriten diskutieren und findest einen Platz für allgemeine Dinge zum Thema ReVox, die nicht unbedingt technisch sind.

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tranerainer
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Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von tranerainer »

Liebe Revoxerfahrene,

nachdem ich bandmaschinenmäßig mit Revox A und B 77 HS und Studer A807 VUK mittlerweile ganz gut ausgestattet bin überlege ich ev. einen Verstärker oder Receicer aus der Revox B-Serie oder später zu erwerben. Angebote dazu gibt es immer wieder. Meine Frage: Ist das pure Nostalgie oder können diese Geräte mit heutigen Neugeräten um ca. 1000,--€ mithalten? Design und Ausstattung würden mit ja gefallen.
Grüße tranerainer

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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Hallo Rainer!

Es wird viel über hohe Geschwindigkeit in Verbindung mit Frequenzgängen von bis zu 50 KHz geschrieben, aber damit fängt man sich bei nicht korrekten Abschlußwiderständen erst richtig Ärger ein.

Beim Endverstärker legt man wert auch ein gutes Netzteil mit genügend Reserven (ELKOs), Ausstattung wie VU-Meter, TA-Entzerrer-Eingang, Tonbandausgang ect.

Der B-750 hat schon einiges.

Nun kommt es aber noch auf die innere Stimme an; früher in der Produktionsjahren der Revox konnte sich kaum jemand die Geräte kaufen aufgrund Familiengründung, Hausbau ect.

Ausgerechnet jetzt, als die Kinder aus dem Haus gehen, da möchte man sich von damals unerfüllte Wünsche gönnen.

Da steht man aber nicht alleine da, vielen wollen das und genau dieser Aspekt treibt nun die Preise hoch und es sollte stets der Verstand eingeschaltet bleiben, ob ich überzogene Preise für einen Porsche 911 von 1973 abdrücken möchte und künftig viel in die Werterhaltung stecke, oder lieber Alternativen eingehe.

Gut, bei HiFi-Technik rostet keine Bodengruppe durch, aber die Schalter wurden hunderte Mal benutzt, die Steckverbindungen, Poti und oft steht der Netzspannungswähler noch auf 220V, die Gleichrichter wurden heiß, ELKOs haben Schwächeanfälle, Trimmpotis oxydieren und können bei lauter Musikwiedergabe aufgrund Luftvibrationen plötzlich hochohmig werden und die angeschlossenen Lautsprecher töten!

Wenn man dann noch sündhaftes Geld für den Amp bezahlt hat (außen hui - innen Pfui), steigt der Blutdruck.

Ein Servicemann hat keine Roentgenaugen und man kann nur durch seine Ohren beurteilen, ob das Teil läuft und nix zerrt.

Mein Tipp:

Taschenlampe beim Kauf mitnehmen und durch die Schlitze leuchten, ob man schon innen herumgesprüht hat nach dem Motto; schnell Potispray rein und weg damit und bei mittelhoher Lautstärker mit einem Handschlag auf das Gehäuse hauen!

Hat das Gerät plötzlich Aussetzer, können die Steckverbinder angegammelt sein, die Trimmer verabschieden sich und mit der Lampe kann man schnell erkennen, ob das Gerät mal feucht gestanden hat und innen angelaufen ist.

Hier gilt: Preis drastisch runter oder stehenlassen. Denn die Chance, ob man ein gutes Gerät erwisch hat oder Müll, steht 1:1.

Viel Glück!

Rudy
Zuletzt geändert von cavemaen am Samstag 14. Januar 2012, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
tranerainer
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von tranerainer »

Nachdem ich nicht sehe, ob meine Schnellantwort angekommen ist hier nochmals:
Danke für die umfangreiche, praxisgerechte Antwort, war für mich hilfreich!
Grüße tranerainer

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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Gerne Rainer - hier wirst Du immer geholfen!

Die A-Serie würde ich nicht mehr kaufen, aber die Revox B-Serie war und ist nach meiner Meinung noch immer die schönste und beste.
Die C und H- Serie ist nur noch abgespeckte Massenware und sieht aus, als wären die Platinen aus Fernost zugekauft worden, um mit dem Namen Revox Geld zu verdienen.

Finger weg bei älteren PLL-Tunern, die altern nach 3 Jahren und klingen nicht mehr. Dann lieber noch was älteres mit vielen manuell abgestimmten Bandfiltern drin, die klingen bis heute (Beispiel: B-760, B-739/780) und können nachjustiert werden!

Die haben schon früher enorm Geld gekostet und waren aufwendig bei der Herstellung - heute sind die zufälligerweise daher auch Preisstabil.

Viel Glück bei Deinen Anschaffungen!

Rudy
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von tranerainer »

Die Emotion-Serie ist zwar auch schon 20 Jahre alt, sieht aber elegant aus (CD-player, Tuner, Verstärker) - empfehlenswert?
Grüße tranerainer

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revfan

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von revfan »

Hallo,

kenne nur den A78 Verstärker, von dem ich zwei besitze. Trotz einer professionellen Revision (Elkos, Gleichrichter) würde ich auch sagen, dass die nur dann interessant sind, wenn man ein Gerät sucht, das optisch zu einer A77 passt. Optisch gefällt er mir nach wie vor aber sehr gut.

In analoge Tuner investiere ich gar nichts mehr. Ohne analoge Rundfunkstation schweigt der beste Tuner.

revfan
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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Hallo Rainer, verehrte Forenteilnehmer,

zu der Evolution-Serie kann ich nichts sagen, da ich diese weder gehört, noch eine zum Service hatte und auch niemanden kenne, der mir verlässliche Aussagen dazu machen kann.

Die aktuelle Serie im "Zigarrenkisten-Miniformat" gefällt mir sehr wenig, da auch hier die "Eingeweihde" abgespeckt sind, wenige Krabbler (ICs) verbaut wurden und der Preis dafür einfach viel zu hoch ist!

Will damit sagen, dass man - rückblickend auf vorangegangene Serien - hier mit dem Namen Revox augenscheinlich nur noch Geld verdienen will.

Über die Qualität kann und möchte ich nichts sagen, da alle Geräte funktionieren, solange die noch neu oder neuwertig sind und die angegebenen Daten kein Normalo nachprüfen kann.

Fakt ist aber, dass eine Endstufe eine gewisse Mindestmasse haben muß, je nach Schaltungsaufwand, außer bei MOS Fets incl. Vor+Nachteilen.

Auch eine Tuner Baugruppe braucht Abstand zwischen diversen Schwingkreisen, damit diese sich nicht gegenseitig beeinflussen, außer: man baut gleich in PLL-Schaltungstechnik. Ist zwar billiger und im Neuzustand mit messtechnisch guten Daten, aber nicht für lange Zeit (Garantiezeit überstehen halt alle, danach...).

Dann kann niemand sagen, welche Schalter + Potis verbaut wurden, wieviele Schaltzyklen Lebensdauer haben die und gibt es in 5 Jahren Ersatz??
Wie lange leben ELKOs? Ich habe in Elektrinik-Katalogen welche gesucht und festgestellt, dass man welche verkauft mit einer Lebensdauer von nur 2000 Stunden, und danach?? Service, wegwerfen, in iiBäh entsorgen???

Bitte nicht für 4.000,-€, da erwarte ich etwas besonderes!

Im durchschnittlichen Wohnzimmer mag das durchaus ausreichend sein. Ich kenne Leute wie ich es auch bin, bei denen der Tuner (oder mein Grundig Satellit 5000) täglich 4-6 Stunden laufen und dazu noch gut klingen.

Gut, wenn was (selten ist) im Hörfunk kommt, muß der Studer A726 ran, das große Mischpult an, Röhrenendstufe die die großen JBL an und rund geht es.
Alternativ kommt eine asbachuralte Musikkassette in den A710, welche schon jahrezehnte unter diversen Fußmatten längst vergangener Autos dahinfristeten - aber fast alle immer noch laufen und klingen!

Mach das mal mit einer DAT-Kassette....

Ich persönlich würde die neue Revoxanlage nur kaufen, wenn der Preis stimmt. Für 8.000,-DM empfände ich diese Zigarrenkisten als eine Frechheit!

Rudy
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A721
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von A721 »

Hallo zusammen,

jetzt muss ich doch eine Lanze für die jüngere Revox-Generation brechen. Es ist keineswegs so, dass nur versucht wird mit dem Namen Revox Geld zu machen. Nach der schmerzlichen Trennung von Studer sind ja plötzlich ganze Bereiche nicht mehr verfügbar gewesen; die Entwicklungsabteilungen und auch die Produktion vieler Modelle waren in der Schweiz. Revox hatte nach der Trennung einen schweren Stand und hat sich sehr mühsam und erfolgreich einen Nischenplatz in der Haussteuerung und -vernetzung geschaffen. Mehr war doch gar nicht mehr möglich. Ansonsten wären sie heute nicht mehr präsent.

Vom aktuellen Produktprogramm laufen bei mir unter Anderem der M51 mit digitaler Endstufe, der Audioserver M37 sowie ganz neu der M100. Am M51 läuft beispielsweise meine Studer A810 ebenso wie ein B791 Plattenspieler. Gerade der M51 verkörpert typisch Revox, Gehäuse aus dem vollen geschnitzt, durchdachte Bedienung, komfortabel und Made in Villingen-Schwenningen. Auch der als Zigarrenkiste, ich nehme an, er ist gemeint, betitelte M100 ist ein feines Gerät mit einem sehr leistungsfähigen Verstärker und einer guten klanglichen Abbildung.

Revox war schon immer hochpreisig, auch die neuen Modelle, die in Kleinstserien gefertigt werden, haben ihren Preis. Wer Revox heute etwas besser kennt, kann bestimmt einschätzen, was dort geleistet wird.

Viele Grüße
Bernd
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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Ja schon Bernd.

Aber in der 100er Serie ist Spielzeug reingepackt worden, was meiner Meinung nach zu überpreisig ist:

http://www.revoxsammler.ch/Revox-Preisl ... 202011.pdf

Rudy
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von tranerainer »

Als Verursacher für das Thema möchte ich mich nocheinmal dazu melden. Also wenn man die aktuelle Preisliste ansieht, dann kann ich Rudy schon verstehen, wenn er von "überpreisig" spricht. Das ist ja wirklich üppig. Sollte ich einen brauchbaren Revox-B-Serie-Receiver erstehen werde ich meine Erfahrungen gerne hier kundtun.
Grüße tranerainer

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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von A721 »

Hallo Rudy,

der M100 in der Grundkonfiguration kostet 4.500 €. Zu diesem Preis erhälst Du neben einer sehr komfortablen Gesamtsteuerung einen sehr guten Verstärker, einen RDS-Tuner sowie ein DVD / CD-Laufwerk und eine lernfähige IR-Fernbedienung. Auch das Gehäuse mit Aluprofilen und Glasfronten ist durchaus als wertig zu bezeichnen. Wenn ich die letzte B-Serie mit B250, B260 und B226 dem gegenüberstelle, so erscheint mir der Preis nicht überhöht. Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Kleinserie handelt. Die B-Serie hatte völlig andere Produktionszahlen und darüber hinaus mit den Studer-Ablegern auch erweiterte Zielgruppen. Ich denke, das darf nicht vergessen werden. Die Entwicklungs- und Herstellungskosten sind für Revox heute in einer völlig anderen Dimension angesiedelt.
Bernd
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von Administrator »

A721 hat geschrieben:Die Entwicklungs- und Herstellungskosten sind für Revox heute in einer völlig anderen Dimension angesiedelt.
Hallo zusammen,

dem möchte ich zustimmen! Über Geschmack - gerade bei Design - lässt sich vortrefflich streiten. Mir persönlich gefallen die Geräte. Die Verarbeitung und Anumtung wirkt sehr wertig für mich.



Hier noch ein Video welches Speziell die Herstellung zeigt:



Aber Rudy, Du bist nicht der Einzige, dem der M100 nicht so gefällt. Hört Euch doch mal das Interview an was ich mit dem ehemaligen ReVox Designer Manfred Meinzer geführt hatte... ;-)

Gruß,
Christoph

Technik ändert sich - Gefühle bleiben!

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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

... nun ja, die Entwicklungskosten, wenn die nicht wären.

Ich habe früher mit professioneller Tontechnik gehandelt und selbst Geräte mitentwickelt, gebaut, vertrieben und beim FTZ in Darmstadt zugelassen.

Ein Europakarte mit Übertragern drauf ect. kostete damals zu Zeiten der DM im Verkauf weniger als die Hälfte dessen, was damals namenhafte Firmen haben wollten, das war mit mein Hauptverkaufsvorteil.

Jetzt gibt es viel bessere CAD-Programme für die Entwicklung; ich brauche entweder nur die Verdrahtungspfosten vorzugeben, die mechanischen Abmessungen oder die Schaltkreise (ICs), den Rest mit dem gesamten Platinen-Layout macht der PC.

Danach photobeschichtete Platinen belichten, entwickeln, bohren und noch die Bestückung und fertig ist die Schaltung.

Das Ganze dann in ein schönes Gehäuse rein, was zuvor gepulvert und eingebrannt wurde, vergoldete Anschlüsse ran (Goldanteil aller Steckverbindungen max. 0,10€ da billiges Industriegold mit 70% Kupferanteil!), vielleicht noch einen massiven Potiknopf aus Messing (vergoldet) und eine gute Aufmachung bei perfekter Beleuchtung, Edelholzfurnier von 0,15mm Stärke und Klavierlack überzogen, das macht einen sehr teuren Eindruck.

Ich schätze daher die Herstellungskosten der 100er Revox-Serie auf rund 500,-€uro - ohne Vertrieb, Werbung, Lagerungs und Versandlogistik.

Das Blech wird mit CNC-Maschinen an einem Tag durchgefahren mit geschätzten 100-500 Stück je Tag und Teil, das Pulvern auch und die Bestückung einer Platine schaffen (bei meinem alten Lieferanten) rund 20 junge Frauen 40 bis 60 Platinen am Tag mit gesetzlichen Arbeitszeiten und üblichen Pausen bei durchschnittlich 100 Bauteilen.

Also so teuer ist das in der Fertigung nicht, was den 10fachen Preis rechtfertigen würde.

Der aktuelle VW Golf beispielsweise kostet in der Basisversion den Konzern 8.600,-€ Herstellungskosten incl. Lohn, Energie, Werkzeugabschreibung und Logistik.
Abgegeben an Direkthändler wird er für das Doppelte und für ein weiteres Drittel darf ich ihn dann bestellen.

Ein Porsche hat in etwa die gleichen Herstellungskosten im Bezug auf Lohn, Logistik, Maschinen ect. nur halt mehr Zulieferer-Anteile bedingt durch Elektronik, Leder, Räder ect.
Lassen wir den aktuellen 911er mal 17.000,- in der Herstellung kosten, im Laden kostet dieser schwere Spritsäufer aber ab 60.000,-€uronen und wird gekauft (oder geleast) von gebräunten Sonnenkönigen, welche für sich (z.T. unter Mindestlohn) arbeiten lassen (Rudy bleib ruhig)!

So teuer ist das alles nicht. Der große bekannte Mikrofonhersteller in Berlin beispielsweise kalkuliert zum Selbstkostenpreis einfach hinter diese Summe eine Null dran, basta.

Dafür kann sich der Geschäftsführer (innerhalb der Arbeitszeit) eben diesen 911er kaufen und bekommt den von uns Kunden auf Firmenkosten wieder vollgetankt.

So läuft das hier.

Würde der oben genannte Hersteller dieser "Stereoanlage" sich mit 1.500,- oder 1.950,-€ begnügen, könnten seine Mitarbeiter sich ihre eigenen Produkte auch leisten können, es würden auch viel höhere Stückzahlen verkauft incl. Erschließung neuer (anderer) Märkte und der Laden würde brummen!

Da aber die Geschäftsleitung mit Sicherheit weder VW Golf oder Opel Astra fährt und sich nicht mind. 150 Arbeitsstunden monatlich in der Firma aufhält (dazu hat man Sklaventreiber in Form von Zeitarbeitgebern + Vorarbeitern) und das Leben in verschiedenen Cafe's, Sonnenstudios, Spielhöllen und Urlaubsorten teuer ist, versucht man stressfreier mit weniger Stückzahlen das gleiche Wirtschaftsergebnis zu erreichen und solange man seine Produkte loswird, da ändert sich auch nichts.

Tipp:

nehmt die Handynummer Eures Chefs und gebt diese in ein Suchprogramm mit GPS-Funktion und schaut mal, wo der Typ sich während seiner Arbeitszeit überall aufhält, aber bitte nur dann, wenn Euer Betriebsklima ohnehin schon im Eimer ist.
Sonst würde ich das lassen...

Rudy
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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Danke, klasse Video!

Ich kenne aber keinen "Low-Noise-Netztrafo", das ist ein handelsüblicher Ringkerntrafo.

Vorteil: weniger Streuung durch geringere Induktivitäten außen, früher schirmte man mit Mu-Metall ab

Nachteil: wird ein Ringkerntrafo mal heiß, isser im Eimer und verliert dauerhaft an Leistung aufgrund teilw. Gaussverlusten.

Dann habe ich wieder diese (verfl..) Molexstecker gesehen, die in fast jedem Studernetzteilen nach Jahren Ärger machen.

Die Bestückung mit SMD-Bauteilen geht vollautomatisch mit kaum Personal.

Vorteil: SMD-Technik ist unempfindlicher gegenüber äußeren EMV-Einflüssen und SMD-Bauteile sind billiger, man spart auch Platz.

Nachteil: ich löte freiwillig keine SMD-Krabbler aus, denn meist reißt man die Leiterbahn mit ab = Schrott der Platine.

Nun ja, ich werde dieses Produkt nicht weiter schmälern, wem es gefällt....

Ich rechne noch immer um in DM und für 9.000,-DM ist der Preis unakzeptabel.

Rudy
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von hugohabicht »

cavemaen hat geschrieben:Nachteil: ich löte freiwillig keine SMD-Krabbler aus, denn meist reißt man die Leiterbahn mit ab = Schrott der Platine.
Hallo Rudy,

freiwillig loete ich auch keine aus, aber wenn das Teil kaputt ist hat man leider kein Wahl. Ich nehme mal an mit Krabbler meinst Du die mit den vielen Beinchen. Das geht mit einem Heissluftgeblaese eigentlich relativ schmerzfrei und ohne die Platine kaputt zu machen. Es gibt sogar Blechabschirmungen mit kleinem angefedertem Sauger dran der das Teil behutsam abhebt wenn das Lot schmilzt. Wenn Du mit einer Heizplatte die ganze Platine zusaetzlich noch vorher auf so 120-150 Grad aufwaermst sollte der erfolgreichen Entloetung eigentlich nichts im Wege stehen.

@Christoph: schoene Videos!

Viele Gruesse,
Hagen
.
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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Hallo Hagen!

DieHitze auf einen kleinen Punkt zu leiten ist problematisch.

Mein Bruder hat einen Rahmen als Aufsatz zum Lötkolben, der nur die Beinchen wärmt und löst.

Das hilft aber nur gelöteten Krabblern, nicht bei geklebten, die bricht man brutal mit 'ner Zange runter mit einem Geräusch, welches ich nur vom Zahnarzt kenne bei der Extraktion...!

Mit Heißluft verbrennt man leider auch benachbarte Bauteile, lötet diese aus und zerstört die Schläuche der Kondensatoren, ggf. das Elektrolyt tritt aus.

Normal große ICs kann ich auf Sockel setzen und bei komplett diskreter Bauweise kann ich mich besser rein und durchdenken - außer bei den älteren Telcom C4, des is ma z'vuil.

Schau Dir die Revox B-Serie an:

Handwerklich hohe Kunst, extrem sauber verarbeitet, reichlich Platz zwischen den Bauteilen, gesteckte Platinen mit zusammengefassten Schaltkreisen, empfindliche Baugruppen in Blechgehäusen versteckt und das ganze nach Probelauf über Nacht (Einschwingen der Tuner) von Hand abgeglichen.

Die sind und waren ihr Geld wert und laufen noch heute!

Rudy
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A721
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von A721 »

Hallo Rudy,

Du gehst von 100 - 500 Gehäusen pro Tag aus, das ist noch nicht annähernd realistisch. Revox würde sich glücklich schätzen, wenn sie Gehäuse für 100 Geräte täglich benötigen würden. Andererseits besteht die Frau- / Mannschaft bei Revox noch nicht einmal aus 100 Mitarbeitern in Deutschland und der Schweiz. Die Bestückung der Platinen oder Module erfolgt bei kleineren Zulieferern im Umfeld von Villingen-Schwenningen, zu Studer-Zeiten wurde das alles selbst gefertigt.

Revox ist ein kleines aber feines Nischenunternehmen und recht erfolgreich. Und M51 oder M100 laufen auch im 24-Stunden-Dauertest....
Bernd
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von hugohabicht »

Hallo Rudy,

bei geklebten Bauteilen auf der Unterseite die im Wellenbad geloetet werden hast Du natuerlich Recht; die sind schwerer zu entfernen. Ueblicherweise sind aber nur diskrete Bauteile oder SO IC's (1,27mm Pinabstand) dort zu finden da bei kleinerem Pinabstand die Welle alles zusammenloetet. Die Verfahrensweise beim Ausloeten ist aehnlich nur dass man das Bauteil herunterhebeln muss.

Bei richtiger Temperaturwahl darf nichts eigentlich kaputt gehen da alle Bauteile ja urspruenglich im Heissluftofen geloetet wurden; d.h. alle Materialien muessen dafuer geeignet sein. Bei den seit 2006 (?) vorgeschriebenen bleifreien Loten ist die Loettemperatur sogar noch mal 20 Grad hoeher. Dass das Lot wenn Du die Bauteile darum nicht durch ein Blech abschirmst schmilzt ist eigentlich kein Problem; das erstarrt dann auch wieder.

Deinen Ausfuehrungen zur B-Serie kann ich nur zustimmen; von der mechanischen Konstruktion und von der Elektronik sind die Geraete ein absoluter Traum. Das hat mich schon vor zig Jahren als Schueler davon ueberzeugt mir einen 2,5 Jahre alten B780 zuzulegen. Wenn ich an die (meist japanischen) Geraete denke die mir meine Freunde damals immer zur Reparatur gebracht haben graust es mir noch heute...

Die Fertigungstechnik hat sich aber weiterentwickelt. Die Materialkosten im Vergleich zu den Lohnkosten sind (noch) so niedrig dass die automatische Fertigung mit Oberflaechenmontage und Ersetzen von kompletten Baugruppen im Reparaturfall sich guenstig auf die Dividende der Aktionaere auswirkt. Die Sache ist einfach viel billiger und kleiner. Bastler (so wie ich auch) bleiben da leider auf der Strecke; nicht zuletzt schon wegen Mangel an Dokumentation oder Testsoftware.

Ich muss Dir allerdings auch gestehen dass ich meine Bastelarbeiten meist in SMD Technik ausfuehre. Die Loetpaste mittels Rakel und Schablone von Hand aufgedruckt, die Bauteile in die Paste gedruckt und ab in meinen Reflow-(sprich Pizza-)Ofen fuer den ich bei A.....n ganze 36 Euro bezahlt habe. 5 Minuten spaeter hast Du ein professionelles Ergebnis in einem Bruchteil der Zeit (und Geld) die die ganze Baugruppe in Durchsteckmontage gekostet haette (Es sei denn Du nennst ein Wellenloetbad Dein Eigen; dann sind die Bauteile und Platinenkosten aber immer noch hoeher). Falls Du Dich mal in Cork aufhaelst bist Du hiermit herzlich zu einer Vorfuehrung eingeladen.

Viele Gruesse,
Hagen

p.s.: Habe gerade gesehen dass ich hier im Forum schon eine Tonbandspule habe. Wenn ich die zweite bekomme kann ich endlich ein Band abspielen :lol:
.
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cavemaen

Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von cavemaen »

Hallo Hagen!

Edinburgh steht auf meiner Wunschliste ganz oben incl. Roslyn Chapel !!

Da wäre es ja nicht mehr weit, um ein Guinness gemeinsam zu schlürfen, aber irgendwie schmeckt mir Köstritzer besser.

Aber gegenwärtig kämpfe ich ums Überleben, habe über 3 Monate gearbeitet, vor 4 Wochen den ersten Lohn bekommen und warte noch immer auf den Rest!

Ich hätte vorher fragen sollen, wieviel Geld ich mitbringen soll beim Antritt dieses Jobs, denn Ausrüstungsgegenstände mußte ich mir sowieso selbst kaufen.

Gestern traute ich mich endlich daran, einen DAT-Recorder zu öffnen. Einen Fostex PD4 habe ich zum Laufen bekommen und jetzt kommt ein Panasonic SV-3700 und 3900 ran, von denen ich 8 Stück stehen habe - noch.

Letztere hatte Appetit auf Band und frassen die Kassette!

Am liebsten sind mir meine Telefunken M15A und M21, die laufen und klingen sehr gut!

Grüße aus www.borken-hessen.de

vom Rudy
hugohabicht
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Re: Revoxverstärker, -receiver

Beitrag von hugohabicht »

Hallo Rudy,

Edinburgh ist eine tolle Stadt; ich war schon mehrmals da und mir hat es immer gut gefallen. Nach Cork ist es allerdings noch ein gutes Stück weiter. Im Augenblick würde ich Dir sowieso nicht empfehlen her zukommen; bei dem Wetter bekommst Du nur Depressionen; es sei denn Du magst Regen. Aber im Sommer ist es sehr schön; nie zu heiß und es ist auch ziemlich lange hell; man kann also was unternehmen.

Viele Grüße,
Hagen
.
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