Studiotonbandmaschine der DDR
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Studiotonbandmaschine der DDR
Auch die DDR baute eigene Studiomaschine, die in unterschiedlicher Bezeichnung betitelt wird. Einmal wird sie RFT, ein andermal RFZ T-722 oder T-2221 genannt.
Da ich mich mit dieser nicht auskenne, möchte ich mich über Details zurückhalten und Euch mit folgenden Bildern erfreuen:
Da ich mich mit dieser nicht auskenne, möchte ich mich über Details zurückhalten und Euch mit folgenden Bildern erfreuen:
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
in Truhe:
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Hallo zusammen,
Hersteller der meißten DDR und Ostblock-Maschinen war die ungarische Firma "Mechlabor" wenn mich da nicht alles täuscht. Aber diese durchaus bekannte T2221 war wohl ein Produkt der Rundfunk Technischen Werkstätten (RFT).
http://mechlabor.infostream.hu/stm600-t ... 00-galeria
Gruß,
Hersteller der meißten DDR und Ostblock-Maschinen war die ungarische Firma "Mechlabor" wenn mich da nicht alles täuscht. Aber diese durchaus bekannte T2221 war wohl ein Produkt der Rundfunk Technischen Werkstätten (RFT).
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Gruß,
Christoph
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Richtig Christoph.
Leider konnte ich weitere Details nicht mehr anhängen, da mein Speichervolumen auf Deinem Server voll ausgenutzt ist.
Bin bis Freitag unterwegs.
Rudy
Leider konnte ich weitere Details nicht mehr anhängen, da mein Speichervolumen auf Deinem Server voll ausgenutzt ist.
Bin bis Freitag unterwegs.
Rudy
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Interessant ist dazu auch folgendes Video:
Es geht um die Abwicklung des ehemaligen Jungendradios der DDR (DT64). Der Bericht aus dem Jahr 1992 schildert den Abgesang des Senders und es gibt ein paar schöne Einblicke in die Sendetechnik und auf Bandmaschinen...
Ups - die haben die Bänder mit Schere geschnitten... Wie bekommt man es denn so hin, dass beide Schnittenden den gleichen Schnittwinkel haben?!
Oder auch dieses kurze Video...
Es geht um die Abwicklung des ehemaligen Jungendradios der DDR (DT64). Der Bericht aus dem Jahr 1992 schildert den Abgesang des Senders und es gibt ein paar schöne Einblicke in die Sendetechnik und auf Bandmaschinen...
Ups - die haben die Bänder mit Schere geschnitten... Wie bekommt man es denn so hin, dass beide Schnittenden den gleichen Schnittwinkel haben?!
Oder auch dieses kurze Video...
Christoph
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Man man man - wenn man bei YouTube mal ins Suchen gerät, dann ist oft kein Ende in Sicht...
Rundgang durch das Funkhaus Nalepastraße
http://www.youtube.com/watch?v=-fzFVPB56QI
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Christoph
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
DT64 war ein geiler Sender,konnte man hier im Norden noch einigermaßen empfangen und wurde auch von uns öfter gehört anfang der 90er..
( Hätte mir damals fast eine STM 610 gekauft,bevor ich mich auf Telefunken festlegte)
Schon Hammer,dass die mit der Schere rumgeschnitten haben. Denk mal die haben einfach 90° geschnitten,das ist am einfachsten zu kleben
Aber schauen trotzdem schick aus die Maschinen
>>Die Youtube-Suche sollte man ab 21 Uhr abstellen,sonst kommt man nächsten Tag nicht mehr aus dem Bett,kann da auch >>ein Lied von singen.. <
Gruß
Michael
( Hätte mir damals fast eine STM 610 gekauft,bevor ich mich auf Telefunken festlegte)
Schon Hammer,dass die mit der Schere rumgeschnitten haben. Denk mal die haben einfach 90° geschnitten,das ist am einfachsten zu kleben
Aber schauen trotzdem schick aus die Maschinen
>>Die Youtube-Suche sollte man ab 21 Uhr abstellen,sonst kommt man nächsten Tag nicht mehr aus dem Bett,kann da auch >>ein Lied von singen.. <
Gruß
Michael
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Wenn ich da mal einhaken dürfte…
Studiobandmaschinen kamen vor 1990 entweder aus Ungarn (Mechlabor; im Format 1/4", 1", 2") oder der DDR, obwohl es auch eine kleine Serienfertigung in der damaligen Sowjetunion hab. In der DDR stellten Sander & Janzen - später wurde daraus Thurow und dann der VEB Tontechnik Berlin - (z.B. T2211, T2221, SJ103/T103 aka R29 u.v.a.), das RFZ Berlin (R700, R722, R722/1 u.a.) und zum Schluß auch der VEB Fernmeldemeßgeräte (T4224) derartige Boliden her. Insbesondere die RFZ-Maschinen waren technisch (nicht aber optisch) fast auf Augenhöhe mit denen aus dem Westen Deutschlands (meint Telefunken M15A). In den DDR Aufnahmestudios standen Geräte von Mechlabor und Telefunken, beim Rundfunk Mechlabor und alle möglichen DDR-Fabrikate, in Kulturhäusern, Theatern, Betriebsfunkstudios usw. fast ausschließlich DDR-Maschinen.
Gut nachzulesen in den Beiträgen von Friedrich Engel, Zeitschichten, Magnetbandtechnik...
Studiobänder kamen von ORWO Wolfen/Dessau, gegen Ende auch von Stilon (Polen, AGFA Rezeptur) und versuchsweise von Polimer (Ungarn, BASF Rezeptur, keine Serienfertigung).
Ich habe (fast) alle Ost-Maschinen am Lager.
Wenn also mal jemand über Chemnitz fährt und schauen mag...
Studiobandmaschinen kamen vor 1990 entweder aus Ungarn (Mechlabor; im Format 1/4", 1", 2") oder der DDR, obwohl es auch eine kleine Serienfertigung in der damaligen Sowjetunion hab. In der DDR stellten Sander & Janzen - später wurde daraus Thurow und dann der VEB Tontechnik Berlin - (z.B. T2211, T2221, SJ103/T103 aka R29 u.v.a.), das RFZ Berlin (R700, R722, R722/1 u.a.) und zum Schluß auch der VEB Fernmeldemeßgeräte (T4224) derartige Boliden her. Insbesondere die RFZ-Maschinen waren technisch (nicht aber optisch) fast auf Augenhöhe mit denen aus dem Westen Deutschlands (meint Telefunken M15A). In den DDR Aufnahmestudios standen Geräte von Mechlabor und Telefunken, beim Rundfunk Mechlabor und alle möglichen DDR-Fabrikate, in Kulturhäusern, Theatern, Betriebsfunkstudios usw. fast ausschließlich DDR-Maschinen.
Gut nachzulesen in den Beiträgen von Friedrich Engel, Zeitschichten, Magnetbandtechnik...
Studiobänder kamen von ORWO Wolfen/Dessau, gegen Ende auch von Stilon (Polen, AGFA Rezeptur) und versuchsweise von Polimer (Ungarn, BASF Rezeptur, keine Serienfertigung).
Ich habe (fast) alle Ost-Maschinen am Lager.
Wenn also mal jemand über Chemnitz fährt und schauen mag...
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Der RFT stellte in diesem Marktsegment (Tonspeichertechnik) nur Consumer-Kram her, keine Studiomaschinen.Administrator hat geschrieben:Hallo zusammen,
Hersteller der meißten DDR und Ostblock-Maschinen war die ungarische Firma "Mechlabor" wenn mich da nicht alles täuscht. Aber diese durchaus bekannte T2221 war wohl ein Produkt der Rundfunk Technischen Werkstätten (RFT).
http://mechlabor.infostream.hu/stm600-t ... 00-galeria
Gruß,
Wikipedia verrät zum Thema RFT alles Relevante...
Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Hallo,
Thema 1: ich, obwohl "Wessi", finde es wirklich schade, dass die damalige Ost-Technik so sang- und klanglos verschwindet. Ich würde es sehr begrüßen, wenn jemand ( hoywoyboy ?) hier mal einige der wichtigsten Geräte mit einem Foto und Beschreibung kurz (oder auch gerne lang) vorstellen könnte, bevor es zu spät ist.
Das ist zwar nicht Studer, Revox oder Telefunken, aber doch eindeutig professionelle Studiotechnik und dürfte somit auch in Christophs Augen Gnade finden.
Thema 2 Das oben genannte Buch Zeitgeschichten ist nach meinem Geschmack im Layout unerträglich, wie eine endlos lange Worddatei ohne vernünftigen Rand, Abstände und für das Auge erholsame Absätze. Offenbar musste Papier für den Druck gespart werden. Aber als quasi lexikalische Informationsquelle, die einen sorgfältig recherchierten Eindruck macht, mit Informationen gespickt und mit vielen Quellen versehenen ist, ist es dennoch überaus empfehlenswert.
Wie ich gesehen habe, ist davon gerade (2013) die dritte, farbig bebilderte Auflage erschienen und als pdf Datei bei ebook shops für faire 19,80 EUR (das Buch kostete so um 140 EUR) zum Download (65 MB) erwerbbar.
Mir kommt zwar ansonsten kein ebook ins Haus, dieses hat aber kein DRM und kann mit einem normalen pdf Reader gelesen werden. Bei der doch wahrscheinlich recht übersichtlichen Auflage habe ich sogar Verständnis für diesen Vertriebsweg, da ansonsten solche Werke vermutlich gar nicht mehr erscheinen können. Was mich interessiert, habe ich mir trotz der Druckkosten ausgedruckt.
revfan
P.S.: Ich weiß, auch mein Beitrag ist zu lang geraten
Thema 1: ich, obwohl "Wessi", finde es wirklich schade, dass die damalige Ost-Technik so sang- und klanglos verschwindet. Ich würde es sehr begrüßen, wenn jemand ( hoywoyboy ?) hier mal einige der wichtigsten Geräte mit einem Foto und Beschreibung kurz (oder auch gerne lang) vorstellen könnte, bevor es zu spät ist.
Das ist zwar nicht Studer, Revox oder Telefunken, aber doch eindeutig professionelle Studiotechnik und dürfte somit auch in Christophs Augen Gnade finden.
Thema 2 Das oben genannte Buch Zeitgeschichten ist nach meinem Geschmack im Layout unerträglich, wie eine endlos lange Worddatei ohne vernünftigen Rand, Abstände und für das Auge erholsame Absätze. Offenbar musste Papier für den Druck gespart werden. Aber als quasi lexikalische Informationsquelle, die einen sorgfältig recherchierten Eindruck macht, mit Informationen gespickt und mit vielen Quellen versehenen ist, ist es dennoch überaus empfehlenswert.
Wie ich gesehen habe, ist davon gerade (2013) die dritte, farbig bebilderte Auflage erschienen und als pdf Datei bei ebook shops für faire 19,80 EUR (das Buch kostete so um 140 EUR) zum Download (65 MB) erwerbbar.
Mir kommt zwar ansonsten kein ebook ins Haus, dieses hat aber kein DRM und kann mit einem normalen pdf Reader gelesen werden. Bei der doch wahrscheinlich recht übersichtlichen Auflage habe ich sogar Verständnis für diesen Vertriebsweg, da ansonsten solche Werke vermutlich gar nicht mehr erscheinen können. Was mich interessiert, habe ich mir trotz der Druckkosten ausgedruckt.
revfan
P.S.: Ich weiß, auch mein Beitrag ist zu lang geraten
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Hallo,
auch wenn das jetzt völlig entgleist: hat jemand Erfahrung mit russischen Geräten (z.B. Олимп 005С, 006)?
Viele Grüße,
Hagen
auch wenn das jetzt völlig entgleist: hat jemand Erfahrung mit russischen Geräten (z.B. Олимп 005С, 006)?
Viele Grüße,
Hagen
Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Hallo "Genossen"!
Aufgrund mangelnder Erfahrung habe ich mich mit dem Eingangsartikel kurz gehalten.
Kollege hoywoyboy war schon bei mir und hat echt Ahnung von der Ost-Technik. Karsten komm, referiere ruhig mal und informiere uns!
Rudy
Aufgrund mangelnder Erfahrung habe ich mich mit dem Eingangsartikel kurz gehalten.
Kollege hoywoyboy war schon bei mir und hat echt Ahnung von der Ost-Technik. Karsten komm, referiere ruhig mal und informiere uns!
Rudy
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Ja gern, aber wo genau anfangen…
Ich sende mal ein paar Fotos zu Studiobandmaschinen des ungarischen Staatsunternehmens Mechlabor, das zudem auch ganz hervorragende Studiotonköpfe in Eigenregie entwickelt hatte (von Mono/Stereo bis hin zu 16 Spuren, die Stereo-Köpfe fanden auch Anwendung u.a. in der RFZ Maschine R 722/1 wogegen alle Fabrikate des VEB Tontechnik Berlin regulär Köpfe von Goldpfeil Hartmannsdorf bei Chemnitz verbaut hatten). Mechlabor mit Produktionsstätten in Budapest und Pecs war andererseits aber auch im Militärsektor tätig (Funksysteme, Radar).
Im Bild zu sehen ist meine Mechlabor STM-700 16-Spur nach erfolgreichem Antransport nach Chemnitz (Baujahr 1989/1990, früher eingesetzt für LP-/CD-Studioproduktionen beim Sorbischen Rundfunk). Insbesondere beim Rundfunk der DDR fungierten STM-610 Stereogeräte als äußerst zuverlässige Player für den quasi Dauerbetrieb. In Ü-Wagen (1970er und frühe 1980er Jahre) baute man die transportablen STM-310 ein, später oft ausgetauscht durch RFZ R722/1 und sogar Schweizer Nagra Player. Den größten Coup (in Sachen Geräteabsatz) konnte Mechlabor durch die (fast) komplette technische Ausstattung der Olypischen Spiele 1980 in Moskau landen.
In einem anderen Bild zu sehen sind 2 Studiomaschinen aus der Sowjetunion (äußerst seltene MEZ Reihe), Standard waren aber auch beidseits des Urals Geräte des Mechaniklaboratoriums...
ML schaffe es bis in die 1990er Jahre hinein, sich am Markt zu behaupten. Dann ging auch in Ungarn die Ära der Bandgeräte zu Ende. Ersatzteile kann man aber noch immer ordern beim ehemaligen Chef in Pecs.
Bis dann (morgen mehr), Dr. K
Das Hochladen der Fotos beherrsche ich wohl nicht (ständig Fehlermeldungen von wegen Bildformat oder Kontingent ausgeschöpft...) - kann jemand helfen? Danke.
Ich sende mal ein paar Fotos zu Studiobandmaschinen des ungarischen Staatsunternehmens Mechlabor, das zudem auch ganz hervorragende Studiotonköpfe in Eigenregie entwickelt hatte (von Mono/Stereo bis hin zu 16 Spuren, die Stereo-Köpfe fanden auch Anwendung u.a. in der RFZ Maschine R 722/1 wogegen alle Fabrikate des VEB Tontechnik Berlin regulär Köpfe von Goldpfeil Hartmannsdorf bei Chemnitz verbaut hatten). Mechlabor mit Produktionsstätten in Budapest und Pecs war andererseits aber auch im Militärsektor tätig (Funksysteme, Radar).
Im Bild zu sehen ist meine Mechlabor STM-700 16-Spur nach erfolgreichem Antransport nach Chemnitz (Baujahr 1989/1990, früher eingesetzt für LP-/CD-Studioproduktionen beim Sorbischen Rundfunk). Insbesondere beim Rundfunk der DDR fungierten STM-610 Stereogeräte als äußerst zuverlässige Player für den quasi Dauerbetrieb. In Ü-Wagen (1970er und frühe 1980er Jahre) baute man die transportablen STM-310 ein, später oft ausgetauscht durch RFZ R722/1 und sogar Schweizer Nagra Player. Den größten Coup (in Sachen Geräteabsatz) konnte Mechlabor durch die (fast) komplette technische Ausstattung der Olypischen Spiele 1980 in Moskau landen.
In einem anderen Bild zu sehen sind 2 Studiomaschinen aus der Sowjetunion (äußerst seltene MEZ Reihe), Standard waren aber auch beidseits des Urals Geräte des Mechaniklaboratoriums...
ML schaffe es bis in die 1990er Jahre hinein, sich am Markt zu behaupten. Dann ging auch in Ungarn die Ära der Bandgeräte zu Ende. Ersatzteile kann man aber noch immer ordern beim ehemaligen Chef in Pecs.
Bis dann (morgen mehr), Dr. K
Das Hochladen der Fotos beherrsche ich wohl nicht (ständig Fehlermeldungen von wegen Bildformat oder Kontingent ausgeschöpft...) - kann jemand helfen? Danke.
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Wie bereits geschrieben gab es in der DDR 2 maßgebliche Hersteller von Studiobandmaschinen: das RFZ (Rundfunk- und Fernsehtechnisches Zentralamt) der Deutschen Post mit Sitz in Berlin-Adlershof, Agastraße (und einer RFZ-Niederlassung in Leipzig) und den VEB Tontechnik Berlin in B-Prenzlauer Berg, Sonnenburger Straße, der aus dem Traditionsunternehmen Sander & Janzen (kurz: Saja; zwischenzeitlich als/unter Thurow KG firmierend) hervorging und auch Studioplattenspieler herstellte (z.B. T146). Die großen Innovationen in besagten Marktsegment gingen sicher vom RFZ aus, das über ausreichendes wissenschaftliches Forschungspotential verfügte und sich in der DDR um Studiotechnik, UKW- und Richtfunklösungen, Studiokonsolen, Grundlagenforschung, Raumakustik, Gebäudetechnik und und und kümmerte.
Die R700 vom RFZ mit 2 Capstanmotoren (insgesamt also 4 Motoren) war ihrer Zeit voraus, leider auch etwas anfällig und nicht robust genug für den harten Rundfunkalltag. Die R722 und insbesondere die R722/1 (technisch verbesserte R722) stehen meiner Meinung nach auf einer (technischen) Stufe mit der M15A von Telefunken. Im RFZ wurden zudem die Grundlagen gelegt für die 3-Teller-Cutter-Maschine T5234, die zur/nach der Wende von der Mess- und Tontechnik GmbH und später von der AnToMe GmbH gefertigt wurde - also die letzte Maschine mit DDR-Vergangenheit.
Daneben gab es mit dem VEB Fernmeldemeßgeräte Berlin (T4224 - Fertigung zwischen 1989 und 1990! mit der Möglichkeit zum Abspielen von Bändern mit deutscher und mit internationaler Schichtlage analog zur R29 / SJ103) und der Leipziger Fa. Gebr. Israel - später unter PGH Elektroakustik (auch Lieferant von Studiomischpulten) - weitere Lieferanten für Rundfunk und Studio.
Spätestens im Zuge der letzten Zwangsverstaatlichungen Anfang der 1970er Jahre verloren derartige Firmen wie Sander&Janzen/Thurow oder Israel ihre Selbständigkeit, fielen vollens unter das Planzifferndiktat des Wirtschaftsministerium...
In der DDR fertigte man in erster Linie Senkelmaschine zu 1/4", es gab aber auch 1" und 2" (R731; Z730, Z730/1, Z731...) Geräte, die sich insgesamt nicht durchsetzen konnten und von Telefunken M15 (im Falle des DDR Plattenmonopolisten Amiga/Deutsche Schallplatte zu Aufnahme-/Produktionszwecken) oder ungarischen Importen (Mechlabor) abgelöst wurden.
Die Studiotechnik in Analogie zu LAWO, BFE, Neumann, Telefunken & Co. nannte sich in der DDR 700er Technik (Kassettentechnik - Einschübe nach Gerätekatalog Ton der Form V "7xxx" , früher 300er Technik), Ende der 80er Jahre sollte daraus die 2000er Technik werden, die aber nicht mehr in Großserie gehen konnte.
Leider wurden die Seiten raupenhaus.de 2011 eingestellt, auf denen kostenlos auch Datenblätter und Handbücher zum Thema Studiotechnik geladen werden konnten - sehr bedauerlich.
Studiomischpulte kamen wie gesagt aus Berlin (RFZ, 700er wie Z776), Leipzig (RT 24/1, MP4084, KSG625 u.a.) und auch von Tesla Bratislava (ESR-Reihe) aus der CSSR.
Verweisen möchte ich nochmals auf das Magnetbandtechnik Zeitschichten Buch (auch online erhältlich, wenn auch schlecht gesetzt...), das DDR-Phonobuch von Ingo Pötschke, das FTF-Media Forum, meine Homepage www.soundsplash.de (dort unter Technik) und viele Foreneinträge...
Dr. K
Die R700 vom RFZ mit 2 Capstanmotoren (insgesamt also 4 Motoren) war ihrer Zeit voraus, leider auch etwas anfällig und nicht robust genug für den harten Rundfunkalltag. Die R722 und insbesondere die R722/1 (technisch verbesserte R722) stehen meiner Meinung nach auf einer (technischen) Stufe mit der M15A von Telefunken. Im RFZ wurden zudem die Grundlagen gelegt für die 3-Teller-Cutter-Maschine T5234, die zur/nach der Wende von der Mess- und Tontechnik GmbH und später von der AnToMe GmbH gefertigt wurde - also die letzte Maschine mit DDR-Vergangenheit.
Daneben gab es mit dem VEB Fernmeldemeßgeräte Berlin (T4224 - Fertigung zwischen 1989 und 1990! mit der Möglichkeit zum Abspielen von Bändern mit deutscher und mit internationaler Schichtlage analog zur R29 / SJ103) und der Leipziger Fa. Gebr. Israel - später unter PGH Elektroakustik (auch Lieferant von Studiomischpulten) - weitere Lieferanten für Rundfunk und Studio.
Spätestens im Zuge der letzten Zwangsverstaatlichungen Anfang der 1970er Jahre verloren derartige Firmen wie Sander&Janzen/Thurow oder Israel ihre Selbständigkeit, fielen vollens unter das Planzifferndiktat des Wirtschaftsministerium...
In der DDR fertigte man in erster Linie Senkelmaschine zu 1/4", es gab aber auch 1" und 2" (R731; Z730, Z730/1, Z731...) Geräte, die sich insgesamt nicht durchsetzen konnten und von Telefunken M15 (im Falle des DDR Plattenmonopolisten Amiga/Deutsche Schallplatte zu Aufnahme-/Produktionszwecken) oder ungarischen Importen (Mechlabor) abgelöst wurden.
Die Studiotechnik in Analogie zu LAWO, BFE, Neumann, Telefunken & Co. nannte sich in der DDR 700er Technik (Kassettentechnik - Einschübe nach Gerätekatalog Ton der Form V "7xxx" , früher 300er Technik), Ende der 80er Jahre sollte daraus die 2000er Technik werden, die aber nicht mehr in Großserie gehen konnte.
Leider wurden die Seiten raupenhaus.de 2011 eingestellt, auf denen kostenlos auch Datenblätter und Handbücher zum Thema Studiotechnik geladen werden konnten - sehr bedauerlich.
Studiomischpulte kamen wie gesagt aus Berlin (RFZ, 700er wie Z776), Leipzig (RT 24/1, MP4084, KSG625 u.a.) und auch von Tesla Bratislava (ESR-Reihe) aus der CSSR.
Verweisen möchte ich nochmals auf das Magnetbandtechnik Zeitschichten Buch (auch online erhältlich, wenn auch schlecht gesetzt...), das DDR-Phonobuch von Ingo Pötschke, das FTF-Media Forum, meine Homepage www.soundsplash.de (dort unter Technik) und viele Foreneinträge...
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Noch mehr…
Die Studiomonitore kamen zu DDR-Zeiten aus Ungarn (BEAG), Schulz Berlin (Lautsprecher), der Meißner Schrauber-PGH, Heli / Hempel Limbach-Oberfrohna (z.B. noch immer beim mir im Einsatz sind mehrere K12 Studio; O731) und in erster Linie (wie auch heute!) von ME (Musikelektronik) Geithain.
Mikrofone kamen (wie auch heute!) von Microtech (Mikrofontechnik) Gefell (Georg Neumann Ableger/Nachfolger Ost) und auch aus Leipzig (DM 622).
Studiotonköpfe lieferte das Mechlabor Budapest (für ML Maschinen und auch für R722/1) und der VEB Goldpfeil Hartmannsdorf (z.B. A2H9, A2H41, W2H41, W2H9...; auch unzählige Tonköpfe für Consumergeräte, Computer usw.), früher (vor der Goldpfeil-Ära) aus Leipzig...
Studioband lieferte in erster Linie das frühere AGFA-Werk in Wolfen / bekannt geworden unter der Marke ORWO als "ORiginal WOlfen" (das angesagte, international (BASF) kompatible Band hieß Typ 106, nach 1990 auch noch Typ 108, Stilon PX 5005 und Dessauer Magnetband).
Beim RFZ baute man auch Kompander wie die Dolby-A Modifikation V723 und ein Telcom C4 kompatibles Rauschminderungssystem, das heute aber extrem rar ist (und im Vergleich zum Telefunken ANT Original rein optisch wirklich unschön aussah).
Daneben existierte das Paralleluniversum Consumertechnik (RFT & Co., Tesla, Unitra) mit unzähligen meist unschön aussehenden Geräten für Otto-Normal. Von der Existenz, Qualität, Quanität und Vielfältigkeit der RGW-Studiotechnik erfuhr auch ich (und so ging es sicherlich 99% der Bevölkerung) erst nach 1990, als ich als Freier Mitarbeiter beim damaligen Jugendradio DT64 anheuerte.
Studiotechnik made in GDR / Hungary sah z.T. zwar scheußlich aus (Ästhetik spielte keine Rolle), spielte aber weltweit oben mit (sicherlich hinter westdeutschen und schweizer, z.T. auch US-amerikanischen Markenfabrikaten, merines Erachtens aber unter den ersten 5 im weltweiten Länder-Ranking).
Die Studiomonitore kamen zu DDR-Zeiten aus Ungarn (BEAG), Schulz Berlin (Lautsprecher), der Meißner Schrauber-PGH, Heli / Hempel Limbach-Oberfrohna (z.B. noch immer beim mir im Einsatz sind mehrere K12 Studio; O731) und in erster Linie (wie auch heute!) von ME (Musikelektronik) Geithain.
Mikrofone kamen (wie auch heute!) von Microtech (Mikrofontechnik) Gefell (Georg Neumann Ableger/Nachfolger Ost) und auch aus Leipzig (DM 622).
Studiotonköpfe lieferte das Mechlabor Budapest (für ML Maschinen und auch für R722/1) und der VEB Goldpfeil Hartmannsdorf (z.B. A2H9, A2H41, W2H41, W2H9...; auch unzählige Tonköpfe für Consumergeräte, Computer usw.), früher (vor der Goldpfeil-Ära) aus Leipzig...
Studioband lieferte in erster Linie das frühere AGFA-Werk in Wolfen / bekannt geworden unter der Marke ORWO als "ORiginal WOlfen" (das angesagte, international (BASF) kompatible Band hieß Typ 106, nach 1990 auch noch Typ 108, Stilon PX 5005 und Dessauer Magnetband).
Beim RFZ baute man auch Kompander wie die Dolby-A Modifikation V723 und ein Telcom C4 kompatibles Rauschminderungssystem, das heute aber extrem rar ist (und im Vergleich zum Telefunken ANT Original rein optisch wirklich unschön aussah).
Daneben existierte das Paralleluniversum Consumertechnik (RFT & Co., Tesla, Unitra) mit unzähligen meist unschön aussehenden Geräten für Otto-Normal. Von der Existenz, Qualität, Quanität und Vielfältigkeit der RGW-Studiotechnik erfuhr auch ich (und so ging es sicherlich 99% der Bevölkerung) erst nach 1990, als ich als Freier Mitarbeiter beim damaligen Jugendradio DT64 anheuerte.
Studiotechnik made in GDR / Hungary sah z.T. zwar scheußlich aus (Ästhetik spielte keine Rolle), spielte aber weltweit oben mit (sicherlich hinter westdeutschen und schweizer, z.T. auch US-amerikanischen Markenfabrikaten, merines Erachtens aber unter den ersten 5 im weltweiten Länder-Ranking).
Re: Studiotonbandmaschine der DDR
... immerhin, ein Parallel-Universum wie Du schon sagtest.
Vielen Dank erstmal an Dich, für Dein sehr lehrreiches Referat!
Ich konnte in Erfahrung bringen, dass die große RFZ Tonregie aus der Nepalestraße nach Weimar kam und dort in seine Bestandteile zerlegt und in iiBäh entsorgt wurde.
Habe auch Bilder von den Studios in Berlin, bin aber mit meinem Speichervolumen hier voll ausgeschöpft - nix geht mehr.
Karsten, mach weiter so und viel Spaß hier!
Rudy
Vielen Dank erstmal an Dich, für Dein sehr lehrreiches Referat!
Ich konnte in Erfahrung bringen, dass die große RFZ Tonregie aus der Nepalestraße nach Weimar kam und dort in seine Bestandteile zerlegt und in iiBäh entsorgt wurde.
Habe auch Bilder von den Studios in Berlin, bin aber mit meinem Speichervolumen hier voll ausgeschöpft - nix geht mehr.
Karsten, mach weiter so und viel Spaß hier!
Rudy
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Moin Rudy,cavemaen hat geschrieben:... bin aber mit meinem Speichervolumen hier voll ausgeschöpft - nix geht mehr.
ich erwähne es immer wieder mal gerne...
http://picasa.google.com/
Es gibt keinen wirklichen Grund sich vor Tante Google zu fürchten! Ob Du Bilder nun hier veröffentlichst und Google durchsucht das Forum und macht die Inhalte für alle per Google-Suche sichtbar, oder ob Du die Bilder gleich bei einem kostenlosen Google Dienst mit massig Speicherplatz hochlädst, macht doch keinen großen Unterschied!
Alle Bilder die Du dort veröffentlicht hast, kannst Du über die Schaltfläche "Img" hier im Forum problemlos einbinden - genau so, als hättest Du sie hier hochgeladen...
Schau es Dir doch einfach mal an bitte!
Gruß,
Christoph
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Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Hallo Christoph,Administrator hat geschrieben:ich erwähne es immer wieder mal gerne...
http://picasa.google.com/
wenn ich auf den o.g. Querverweis klicke bekomme ich: "Picasa is not currently available for your operating system".
Und mal ganz ehrlich: es kann doch nicht sein dass ich Programmcode (meiner unbedeutenden Meinung nach aus zweifelhafter Quelle) auf meinem Rechner installieren muss um hier Bilder zu zeigen. Und wie lange Google die Bilder behält weiß auch niemand; ich selber finde immer mehr "broken Links" auf dem Internet.
Ich habe auch Interesse an den Geräten aus dem Osten und ein paar Photos wären wirklich schön. Falls der Plattenplatz des Servers der begrenzende Faktor ist bin ich gerne bereit ein paar Terabytes zu spenden wenn damit das Bilderproblem gelöst wäre.
Viele Grüße,
Hagen
Re: Studiotonbandmaschine der DDR
Das ist auch meine Meinung. Ich veröffentliche hier im Forum sehr gerne Bilder und Informationen an Gleichgesinnte, möchte aber nicht damit die ganze Welt versorgen.
Es gibt andere Foren mit gewaltigem Hauen und Stechen, Mobbing und Beleidigungen, denen ich keine Reparaturhinweise, Schaltungen und Bilder gönne!
Mir ist es daher recht, ausschließlich hier unsere "Premium-Mitglieder" damit zu versorgen, aus denen sich schon recht nette persönliche Kontakte und Freundschaften entwickeln konnten.
Auch ich (wiederhole es gerne) bin bereit, etwas zu den Kosten dieses Forum beizutragen, damit es bleibt wie es ist und genügend Speicherplatz zur Verfügung steht!
Christoph, kann man nicht ältere Bilddateien löschen, sagen wir mal nach 6 oder 12 Monaten?
MfG Rudy
Es gibt andere Foren mit gewaltigem Hauen und Stechen, Mobbing und Beleidigungen, denen ich keine Reparaturhinweise, Schaltungen und Bilder gönne!
Mir ist es daher recht, ausschließlich hier unsere "Premium-Mitglieder" damit zu versorgen, aus denen sich schon recht nette persönliche Kontakte und Freundschaften entwickeln konnten.
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Christoph, kann man nicht ältere Bilddateien löschen, sagen wir mal nach 6 oder 12 Monaten?
MfG Rudy