18500Hz bei 19cm??? Du glücklicher! Studiobandmaschinen brauchen das ab Werk nicht zu können, sondern nur 12500Hz und 15Khz bei 38cm.
Jens, miss doch mal mit einer Schieblehre die Bandbreite nach. Vielleicht sind es ja nur 6,2mm Breite. Wie ich bereits schrieb, kann sich das Band beim Bremsen gelängt haben, dann wird es schmaler und wandert zwischen den Bandführungen und Kopfspuren!
Hagen, ich habe kein Bild der Bandschneidemesserchen. Es handelt sich jeweils um zwei gegenläufig rotierende Messer, die ich damals nur im Betrieb, nicht im Stillstand sehen konnte!
Der Rohwickel bei BASF war rund 80cm breit, an den Rändern sah man stellenweise Abweichungen vom Ende der Beschichtungsmasse, das kam eh in den Müll.
Jede einzelne geschnittene Spur wurde auf Leerspulen oder Bobbies gewickelt, in voller Bandbreite des Rohwickels.
Die Messer verursachten einen schrillen Lärm incl. der Absauganlage und über alles war ein Plexiglasgehäuse gestülpt.
Getauscht wurden die Messer angeblich je nach Bandsorte alle 2-4 Stunden gegen geschärfte und sollen die Funktion
rotierender Rasierklingen in Scheibenform gehabt haben.
Zu Jens;
Der Löschkopf richtet die Partikel neutral auf, zuviel lässt die in alle Richtungen fallen wie Grashalme beim Landen eines Helikopters, zu wenig löscht nicht und der Rauschpegel steigt.
Beim Einmessen am ermitteln des Maximums der Vormagnetisierung hat man einen sehr spitzen Klang und man würde so jede Abweichung der Charge anderer Bänder und Sorten extrem rasch feststellen.
So hat jeder Hersteller von Bändern und Bandmaschinen eine Empfehlung herausgegeben, um wieviele dB in Abhängigkeit von
- Geschwindigkeit (9,5, 19, 38, 76)
- Entzerrung (NAB, IEC, CCIR) zusammen mit
- Bandfluss
- Spurenbreite (4spurig, 2spurig, oder 0,75mm Trennspur)
unterschiedliche
Bezugsbänder entwickelt, die nicht viel mit Messbändern und Justierbändern von iiBäh gemeinsam haben.
In meinem Schrank gibt es Bezugsbänder für HiFi-Maschinen, Studiomaschinen und ein ARD-Bezugsband. Dazu kommen noch Bezugsbänder in 1", 2", Klebeschienen ect. was ein eigenes Vermögen kostete.
Der Begriff Bezugsband ist geschützt und qualitativ am hochwertigsten, da neben der Herstellung an der physikalisch machbaren Grenze für jedes einzelne und vor der Aufnahme vorselektierte Band einen Messschrieb der Hinterbandkontrolle gibt und bei Abweichungen - aus welchen Gründen auch immer - das Band nicht in den Verkauf ging!
Aus der Hinterlassenschaft habe ich sogar von einem Ing. von Telefunken Konstanz Bezugstonköpfe bekommen und welche mit unterschiedlichen Kopfspaltbreiten, angepasst für das Bespielen von Bezugsbändern unterschiedlicher Geschwindigkeiten.
Man sieht also, das Thema ist eine Wissenschaft für sich nach jahrzehntelanger Entwicklung.
Privatleute sind glücklich, eine Kopie eines "Messbandes" zu besitzen, welches geschätzte 90-95% der Daten eines aufwändigeren Bezugsbandes erreichen kann.
Nicht jeder Besitzer einer Studer A80 kann Messbänder herstellen, da die BASF zur Aufspielung eine völlig eigene Verstärkerschaltung benutzte und als Tonquelle direkt Geräte der Firmen Wandel+Golter, sowie Rohde+Schwarz fernbedient angeschlossen waren, jedes Bezugsband war ein Unikat, ein Original und keine Kopie!!
Meine Frage an der damals verantwortlichen Mann nach Telefunken wurde so beantwortet, dass die Studer weniger Schlupf des Zählwerkes hatte als die zur Verfügung gestandene M15A.
Bezugs-Kassetten wurden aber mit einer modifizierten Telefunken M12 für 3,81mm Band bespielt, bevor das Band in die Gehäuse gefädelt wurde.
Zwei dieser hochpräzisen Tonwellen mit GA-Rollen habe ich noch incl. dem selektiertem Bandmaterial.
Bilder sind mir nicht mehr hier möglich, da ich mein Volumen voll ausgeschöpft habe (seufz).
Rudy