Studer 2" A80 VU MkII Restauration

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timkroeger
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Studer 2" A80 VU MkII Restauration

Beitrag von timkroeger »

Hallo zusammen,

hier - wie bei der Vorstellung versprochen - der Thread zur Restauration meiner A80. Es gibt ein paar Dinge, die mir noch Kopfzerbrechen bereiten, aber ansonsten bin ich mit dem Zustand der Maschine sehr zufrieden. Mechanisch scheint alles gut zu funktionieren, ich werde aber mehr wissen, wenn ich mit dem Transport Service durch bin. Erst müssen ein paar elektronische Probleme behoben werden.
  1. Geber des Bandende Sensors funktioniert nicht.
  2. Kondensatoren sind alle noch original mit Date-Code XX/78
  3. Ein paar Kanalmodule fallen während des Aufnahmebetriebs aus
Zu 3: Hier habe ich bei 3 Modulen bereits komplett alle Karten mit neuen Elkos versorgt. Im Ergebnis sind die Module etwas stabiler aber nicht fehlerfrei. Nachdem ich die Stabilisationskarte von Kanal 1 (mit neuen Kondensatoren) auf den zuvor tadellos funktionierenden Kanal 3 eingebaut habe, zeigte auch Kanal 3 diese Ausfälle. Der Einbau der funktionierende aber originalbelassenen Stabilisationskarte aus Kanal 3 in Kanal 1 (komplett recapped) zum Gegentest zeigte 2 Minuten lang keine Fehler. Normalerweise tritt der Fehler nach ca. 20 Sek. auf. Im letzten Schritt, bei dem die Stabilisationskarten wieder in ihre ursprünglichen Module eingebaut wurden, zeigen nun beide Module Ausfälle und das originalbelassene, zuvor tadellos funktionierende Modul 3 zeigt die schlimmsten Aussetzer. Tauschen anderer Karten bringt keine Verbesserung, allerdings tritt der Fehler nicht mit gezogener Recording Driver Amp Karte auf. Ist sie nicht gezogen, werden die beiden 5W/4R7 Widerstände (R3, R4) auf der Karte _sehr_ heiss, sodass man sich die Finger daran verbrennt.

Ich habe zwei Videos aufgenommen, die das Verhalten genau zeigen.

Modul 1 (recapped): https://youtu.be/bwbOemnvGtQ
Modul 3 (original): https://youtu.be/y8aUkChRnUw

Mit dem Multimeter habe ich gemessen, dass die +12V Rail im Record Betrieb immer wieder auf etwa 10V abfälllt, bei den Aussetzern dann auf -1,3V. Ich habe neue Gleichrichter und Spannungsregler bestellt, um auszuschließen, dass diese einfach an Altersschwäche leiden. Ist es normal, dass die beiden extra groß dimensionierten Widerstände (R3, R4) auf der Record Driver Amp Karte so heiss werden? Jetzt habe ich natürlich wenig Lust, weiter munter Karten zu tauschen, da ich nicht noch weitere Module unbrauchbar machen möchte. Hat jemand eine Idee zu dem Fehler?

Ich werde jetzt erst einmal die Karten unter dem Transport recappen (Frakos und Rifas) und dann Spannungen messen, nicht dass da was inne Wurst ist; einer der Rifas ist jedenfalls aufgeplatzt und wenn ich das richtig verstehe hat das mit Bremsen oder Spulen zu tun. Wäre vermutlich sinnvoll gewesen, dass vor den Verstärkern anzugehen...

Ansonsten ist die Maschine echt interessant: der Headstack hat zwei extra Köpfe links und rechts neben dem Löschkopf.
studer-a80-headstack4.jpg
Vermutlich wurde hier Automation der Konsole gelesen und geschrieben. Köpfe sind mit der Autolocator Kiste (sieht stark nach Prototyp aus) verbunden:
studer-a80-autolocator-automation1.jpg
studer-a80-autolocator-automation2.jpg
studer-a80-autolocator-automation3.jpg
Hier noch einmal ein Blick aufs Typschild.
studer-a80-serial1.jpg
studer-a80-serial2.jpg
Viele Grüße
Tim
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studer289
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Re: Studer 2" A80 VU MkII Restauration

Beitrag von studer289 »

Was meinst du mit Geber für den bandende-sensor(das lämpchen)beim kopfträger?

Herzlich Clemens
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timkroeger
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Re: Studer 2" A80 VU MkII Restauration

Beitrag von timkroeger »

Hi Clemens,

ja, das Symptom ist, dass das Lämpchen (wenn es eines ist - ich habe noch nicht genauer nachgesehen) nicht leuchtet und die Motoren bei Bandende nicht abschalten.

Viele Grüße
Tim
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timkroeger
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Re: Studer 2" A80 VU MkII Restauration

Beitrag von timkroeger »

Hallo zusammen,

und danke an heinzmen, der mich darauf hingewiesen hat, dass einer der Elkos auf der Recording Amp Driver falsch gepolt war; da hatte ich beim recappen wohl Butter an den Fingern. Schnell korrigiert, allerdings hat das den Fehler nicht behoben. Ein kurzer Test hat gezeigt, dass nicht nur R3 und R4 auf der Karte sehr heiss werden, sondern auch die dazu gehörenden Transistoren Q1 (BC160) und Q2 (BC140); vielleicht sind die kurzgeschlossen, oder das HC1 davor macht Probleme. Mal sehen, ich hab die Kanäle mit nach Hause genommen und werde die Bauteile und die drum herum in Ruhe durchmessen. Kann ich irgendwo nachlesen, wie man HC1 sinnvoll testen kann - ggf. auch ohne es auszubauen? Es ist bereits ein Austauschmodul eingebaut und nicht diese blauen vergossenen Scheiben wie bei dem ein oder anderen meiner Kanäle.

Gruß
Tim
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