Klangqualität M15a

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AAAMusik
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Klangqualität M15a

Beitrag von AAAMusik »

Hallo Forum,
ich höre erstmals auf einer fachmännisch eingemessenen M15a (Dank an Erich Schleicher)ein Rundfunkmasterband einer Live Jazz-Aufnahme (ohne Telecom, nur rot-weiß) von 1970. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine klanglich so überzeugende Produktion gehört zu haben, ich bin wirklich platt. Nun habe ich in meiner Bandhistorie eine Revox A700 gleich abgegeben (unterirdisch) und bin mit meiner Studer A810 nicht wirklich zufrieden (dann lieber gleich eine Sony DAT wie meine PCM 7010 oder auch 7040). Preis und Leistung ist bei der Telefunken M15a mehr als überzeugend, und ich kann nicht verstehen, warum die M15a so unterbewertet ist. Wird das ist einer M20 noch besser?

Grüße Gerald
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cavemaen

Re: Klangqualität M15a

Beitrag von cavemaen »

Ich hatte das Glück, verschiedene Bandmaschinen in meinen damaligen Postproduktionen zu nutzen, teilweise A/B-Vergleiche anstellen.

Dabei stellte ich fest, dass die Studer A810 mit den M20 / M21 identisch wunderbar warm und natürlich klangen und ich meine älteren M15 verkaufte.

Mit spitzen Ohren abgehört (Maschinen gut eingemessen versteht sich!), sind die M15A AV11 und WV11 besser geworden.

Die M15A als Arbeitspferd der ARD wurde so gut wie nie beworben, man versäumte Messen & Ausstellungen und ruhte sich am Verkaufserfolg an die ARD aus, so ein älterer Telefunken-Mitarbeiter.

In fast jedem Revox-Prospekt wurde eine A80 abgebildet, die Vermarkung bei Studer lief weltweit ab und das Design ist ansprechender.

Erst jetzt, nachdem jede noch brauchbare Studer ihren Besitzer wechselte, jetzt wird die M15A plötzlich interessant!

Sie ist nicht nur billiger und leichter reparierbar gegenüber den A812 / A820, sondern aufgrund Robustheit auch betriebssicherer gegenüber den überzüchteten vorgenannten Maschinen in gleichem Wartungszustand.

Klar, auch hier wurden Roedersteine, Wima's & Co. verbaut, aber es ist hier nur ein Teil des Aufwandes den Fehler auf einer der 18 Steckkarten in einer A820 zu suchen, ohne Herztropfen einnehmen zu müssen.... :?

Bremsen halten ewig, Fühlhebel-Elektronik gibt es nicht, der Capstan läuft netzfrequenzunabhängig aus einer Mischung mit Hallsensoren aus Motor und Capstanwellen-Tacho und die Maschine gilt als tropenfest.

Beliebt sind die M15A ab der 3. Bauserie, erkennbar an den rechteckigen Kufen und mit Schmetterlingsköpfen.

Auch Ferritköpfe waren lieferbar, stauben aber gerne mal bei älteren Bändern ein und müssen etwas anders eingemessen werden, waren aber in der Klassik sehr beliebt wegen der höheren Aussteuerbarkeit bei höheren Frequenzen (Streichern).

Mit Telcom C4 waren echte 80dB Dynamik drin!

Noch Fragen Kienzle?

R.
AAAMusik
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Re: Klangqualität M15a

Beitrag von AAAMusik »

Hallo Rudy, ich kann Dir nur recht geben. Ich habe eine M15a III.Generation jetzt betriebsbereit mit niedrigen Betriebsstunden und habe noch nicht mal die Telcom C4 angeschlossen. Es macht einfach nur Spass

Grüße Gerald
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