Revox G36 Wiedergabekopf

Fragen und Antworten zur Technik bei den ReVox-Klassikern. Von der 36er-Serie bis zur C-Serie.

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In diesem Bereich geht es um die "Klassiker" der Firma ReVox. Gemeint sind Geräte aus den Anfangstagen der Firma, ReVox-Tonbandgeräten aller Art, B-Serie, C-Serie, S-Serie, H-Serie usw.
MartinR
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Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier in diesem Forum und dies ist mein erster Beitrag.

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit einem G36 MkII (2-Spur). Für dieses Gerät hatte ich mir schon vor einiger Zeit mal einen neuen Kopf besorgt. Dieser hat die Nummer 116.036. Allerdings kann ich diesen Kopf nicht im Studer/Revox Kopfkatalog finden.

Kennt jemand die technischen Daten dieses Kopfes? Hat er die gkeichen Daten wie der alte (runde) Kopf in der MkII? Dieser ist mit 700mH angegeben. RDC ist (gemessen an einem verschließenen Kopf) 370R. Laut Katalog sollte ja eigentlich im G36 der .029 eingebaut sein.

Könnte man eigentlich den .027 Wiedergabekopf aus A77/B77 und A700 in das G36 einbauen, oder ist das mechanisch nicht möglich? Interessant sind hier die tech. daten von 270mH und nur 62R RDC.

Vielen herzlichen Dank schon einmal im voraus.

Viele Grüße,
Martin

PS: Gibt es im Großraum Frankfurt/Main evtl jemanden, bei dem man die Mechanik und Motoren auf Vorderman bringen lassen könnte?
RolfL
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von RolfL »

Hallo Martin,
dann erübrigt sich ja die Antwort per Mail. ;-)
Du hast das richtige Forum ausgesucht, hier wird Dir sicher geholfen. Das einzige was ich dazu beitragen kann ist diese Liste. http://recordist.com/studer/Studer_Head_Catalog.pdf

Netten Gruß
Rolf
Gruß Rolf
MartinR
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Rolf,

auf diesen Kopfkatalog bezog ich mich. Leider ist der Kopf .036 dort nicht erwähnt.

Viele Grüße,
Martin
MatthiasB.
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MatthiasB. »

Der Kopft paßt in die G36.
Das sind von Studer nachgefertigte, die verm. später als der letzte Stand des Studer Head Catalogue hergestellt wurden.
Köpfe aus A/B77 etc passen elektrisch nicht, da die Induktion zu niedrig ist oder es müßte der Verstärker angepaßt werden.
Viele Grüße

Matthias
MartinR
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Matthias,

vielen herzlichen Dank für deine Antwort.

Das der .036 mechanisch paßt habe ich mir fast gedacht ;-)
Mir ging es nur um die Frage der elektr. Parameter. Wenn natürlich der Kopf nach Erstellung des Kataloges erfolgte, ist alles klar.

Der Eingangsröhre ist die Induktivität des Kopfes recht egal. Hauptsache es kommt ein Signal. Dieses wird bei den A77/B77 Köpfen wegen der geringeren Induktivität vermutlich niedriger ausfallen als bei dem alten G36 Kopf. Irgendwo habe ich mal was von 2,5mV gelesen.

Viele Grüße,
Martin
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von Administrator »

Hallo Martin,

willkommen im Forum und viel Erfolg bei der Suche! :-)
Christoph

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revfan

Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von revfan »

Hallo,

das Problem ist die Impedanz des Kopfes, ich hoffe das ist der richtige Begriff hier Das korreliert mit Deinen Ausführungen zur Spannung. Die Impedanz der Köpfe muss bei Röhrengeräten viel höher sein, als bei Transistorgeräten. Ich habe hier ein Gerät der Firma Maihak, (Mk 4). Da wurden Eingangsübertrager hinter die Köpfe geschaltet, um niederohmige Köpfe verwenden zu können und das, obwohl es damals noch gar keine Transistorgeräte gab.

Ich habe so einen Kopf mal nachträglich bei einer D36 (erstes Stereotbgerät von Revox) eingebaut. Da mussten auch noch einige Kondensatoren raus, die auf die Resonanzfrequenz des alten Kopfes zur Höhenanhebung abgestimmt waren.
Da ich als E.Technik-laie so was nicht berechnen kann, habe ich so lange rumprobiert, bis der gemessene Frequenzgang gestimmt hat. Entsprechende Erfahrungen bei der G36 (habe da auch solche "neuen" Köpfe im Keller liegen) fände ich sehr interessant.

revfan
MartinR
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo revfan,

einen Eingangsübertrager für den Wiedergabekopf zu verwenden ist auch meine eigentliche Absicht. Mit dem original Kopf geht es nicht. Es kommt bereits bei 6KHz zu einer Resonanz und der Frequenzgang fällt danach drastisch ab.

Die Ausgangsspannung des originalen Wiederkopfes beträgt übrigens 3,8mV. Gemessen bei 1KHz 0dB 19cm/s 320nWb. Gibt es vielleicht jemanden der weiß, was bei einem A77/B77 Kopf so herauskommt?

Deine Erfahrungen bezüglich einen anderen Kopf einzubauen, würden mich interssieren. Ist der Kopfträger beim D36 gkeich dem G36?

Viele Grüße,
Martin
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revfan

Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von revfan »

Zumindest die "neuen" hochohmigen Stereoköpfe als Ersatzteile waren bei D36, E36, F36 und G36 soweit ich weiß die gleichen. Das liegt bei den Kosten für deren Produktion auch nahe. Die Kopfträger habe ich jetzt nicht im Kopf ;-)

Ich glaube nicht, dass das mit Deinen Eingangsübertragern etwas wird. Bei meiner Vollspur mono Maihak-Röhrenmaschine von 1953 für die Filmproduktion war auch nur ein Frequenzgang bis 10.000 Hz zu erzielen. Da wirst Du bei sicher nicht glücklich.

revfan
MartinR
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo,
revfan hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass das mit Deinen Eingangsübertragern etwas wird.
Was? Mit den niederohmigeren und eine deutlich geringere Induktivität aufweisenden Wiedergabeköpfen der A77/B77?

Könnte schon sein. Per Lundahl hat mir den Übertrager empfohlen, da er Kunden hat, die ihn genau für sowas einsetzen.

Viele Grüße,
Martin
MatthiasB.
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MatthiasB. »

Hallo Martin,

ich weiß jetzt nicht ob Du zwischenzeitlich schon weitergekommen bist.
Aber trotzdem nochmals meine Antwort: die 116 .36 Köpfe passen, auch elektrisch.
Schraub mal den Kopf aus dem Gehäuse, da müßte die 029 auf dem Kopf eingeprägt sein (WK) oder 023 (AK)
Der WK hat 700µH.
Viele Grüße

Matthias
MartinR
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Matthias,

nein, weiter bin ich noch nicht. Ich habe zwar den neuen G36 Kopf auf einem anderen Kopfträger montiert, aber noch nicht angeschlossen. Ich habe mich mal damit beschäftigt auf der linken Seite das Kugellager wie in der A77 einzubauen.

Inzwischen habe ich auch einen Wiedergabekopf aus einer A77. Ziemlich verschliessen, aber dafür war er billig. Mal sehen ob er sich montieren läßt. An der normalen Position könnte das problemtaisch sein, da der neue G36 Kopf eine asymetrische Befestigung hat, damit die Bandhebeln vorbei kommen. In der Mitte läßt er sich sicherlich montieren, allerdings ist dort keine Brummsperre. In wie weit diese Position funktionieren könnte, mal sehen.

Viele Grüße,
Martin
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revfan

Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von revfan »

Hallo,

das mit der Verkabelung war bei meinem D36- Umbau schon ein rechtes Gefummel. die sind verdammt kurz................

revfan
MartinR
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo,

mit den Tonkopfkabeln wird es kein Problem geben. Die sind lang genug, da neu. Außerdem ist bei mir alles inzwischen steckbar.

Viele Grüße,
Martin
PhonoMax
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von PhonoMax »

Liebe Mitleser,

nur ein paar Kleinigkeiten:

Ob Per Lundahl dich, lieber Martin, in jeder Hinsicht deines Anliegens richtig verstanden hat, als du die Übertragersache angesprochen hast, ist fraglich, denn deine Ergebnisse sprechen eine andere Sprache. Außerdem habe ich bis heute niemanden im Weichbild Studer-Revox kennen gelernt, der Kopfübertrager nachgerüstet hätte. Warum auch immer.

Die Wiedergabekopfpakete meiner verbliebenen A77ORF (aus der Epoche 200 mH) geben nach meinen betagten, heute wieder aufgetauchten Aufschreibungen bei 1 kHz, 514 nWb/m 1,5 mV ab. Ich kann mich allerdings an die Messung nicht mehr erinnern und daher für die einwandfreie Ausführung meiner Messung nicht meine Hand ins Feuer legen. Dennoch passt dies Ergebnis ins System. Bei 1kHz, 514 nWb/m geben die Kopfpakete meiner G36HS (letzter Serie) mit 1972 in Löffingen beim Umbau auf 38,1 cm/s erneuerten Köpfen (äußerlich gleich A77) etwa 6 mV ab, was mit den hier bereits erwähnten 3,8 mV bei 320 nWb/m bruchlos zusammengeht:

514 / 320 = 1,6

3,8 mV x 1,6 = 6,1 mV

Übrigens bewegen sich auch die Induktivitätsverhältnisse der Wiedergabeköpfe von G36 (800 mH, die im Thread weiter oben bemühten "µH" wären vielleicht doch etwas knapp...) und A77ff (200 mH) im selben Verhältnis (6mV/1,5mV=4) so dass meine heute nicht verifizierten Angaben zu den Kopfempfindlichkeiten doch allerhand Plausibilität für sich beanspruchen können.

Hans-Joachim
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Hans-Joachim,
PhonoMax hat geschrieben: Ob Per Lundahl dich, lieber Martin, in jeder Hinsicht deines Anliegens richtig verstanden hat, als du die Übertragersache angesprochen hast, ist fraglich
Ich hoffe du hälst uns beide jetzt nicht für unfähig ein simples Gespräch zu führen ;-)
PhonoMax hat geschrieben:denn deine Ergebnisse sprechen eine andere Sprache.
Mit dem G36 Kopf stimmt das. Mit dem niederohmigeren und der niedrigeren Induktivität des 0.27 sieht es wohl anders aus.
PhonoMax hat geschrieben:der Kopfübertrager nachgerüstet hätte. Warum auch immer.
Eigentlich finde ich es keine schlechte Idee. Sieht man sich die Ausgangspegel moderner Quellgeräte an, liegt das G36 doch erheblich darunter. Mit der doppelten Ausgangsspannung würde es wieder passen.

Zumal man zu den 6dB Pegelgewinn eine um 4dB geringere Störspitze erhält. Einen um 10dB besseren Fremdspannungsabstand finde ich daher eigentlich nicht schlecht.

Viele Grüße,
Martin
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Zusammen,

gibt es eigentlich für den neueren eckigen Kopf eine größere Brummsperre mit größerer Abschirmung? Ich frage da ich mit diesem Kopf und der kleineren Brummsperre eine um 4dB schlechteren Fremdspannungsabstand zu den 50Hz habe. Im Ersatzteilkatalog ist jedenfalls nichts aufgeführt. Meine mich aber zu erinneren, mal irgendwo was darüber gelesen zu haben.

Die mittlere Position ist leider keine Alternative. Hier wird es, komplett ohne Brummsperre, 10dB schlechter.

Viele Grüße,
Martin
PhonoMax
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von PhonoMax »

Lieber MArtin,

das könnte ich gewesen sein, denn meine nach wie vor in meinem Besitz befindliche G36MKIII (Nr. 73175) wurde 1972 in Löffingen auf 19/38 umgebaut und mit neuen Köpfen im Abschirmgehäuse der A77 versehen. Das alte Abschirmblech vor dem Wiedergabekopf blieb jedoch erhalten. Das tolerierte ich schon damals nicht und ersetzte es durch ein Abschirmblech der A77, das ich damals als Ersatzteil bei der Revox-Vertragswerkstatt hier in München erworben hatte. Meine einzige Sorge -welche Legierung ist das, lässt sie sich löten?- erwies sich als grundlos, denn das Anlöten der neuen Klappe am Federblechstreifen des Andruckrollenarms bereitete keinerlei Probleme. Nach angemessener Justage war die Brummspannung am Ausgang des Geräts geringer als mit den alten Köpfen und der zugehörigen Abschirmung.

Hans-Joachim
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von MartinR »

Hallo Hans-Joachim,

vielen herzlichen Dank für deine Nachricht.

Man muß also selbst Hand anlegen? Na gut. Löten, zumindestens an elektronischen Schaltungen, kann ich ja. Metalle verlöten? Naja, habe ich lange nicht mehr gemacht ;-)

Reicht da ein Lötkolben oder braucht es etwas mehr Dampf? Im Keller könnte noch ein kleiner Gaslöter rumliegen. Dafür hätte ich auch noch eine Düse.

Wenn das überhaupt noch nötig ist. Inzwischen habe ich mal den A77 Kopf in der Mitte plaziert und nach meinem besten Wissen und Gewissen eingestellt. Die Ausgangsspannung ist nur 6dB weniger, liegt also bei 1,9mV anstatt 3,8mV. Kein hörbarer Brumm ohne Brummsperre. Frequenzgang wie mit dem alten runden Kopf. Klanglich allerdings deutlich besser, obwohl der Kopf mit fast 5mm deutlichst abgenutzter ist als der alte.

Jetzt müßte nur noch der Übertrager die 6dB wieder aufholen. Ein Test wird folgen.

Viele Grüße,
Martin
PhonoMax
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Re: Revox G36 Wiedergabekopf

Beitrag von PhonoMax »

Lieber Martin,

das ganze liegt natürlich fast 50 Jahre zurück, in denen nicht wenig und vor allem anderes passiert ist. Erinnerlich ist mir auf jeden Fall, dass ich die mit zwei Schrauben am Andruckrollenarm befestigte Haltefeder der 50-Hz-Sperre für die Lötung natürlich demontiert habe, nachdem ich die Position der Mittenachse von 50-Hz-Sperre und Tonkopf mit einem Bleistift 'irgendwie' markiert hatte. Man möchte ja die Abschirmklappe vernünftig vor dem Tonkpf platzieren, damit die Sperrwirkung nur noch optimiert und nicht 'alles' montiert und dann neuerlich demontiert/umgelötet/montiert werden muss. Das klappte auf Anhieb.
Die Justagelanglöcher befinden sich übrigens in der Haltefeder, die mit Hilfe einer kleinen, zwei Gewindelöcher tragenden Lasche und zweier Schräubchen am Andruckrollenarm festgeklemmt wird. Die Lackung derselben geht bei den Umbauten natürlich dahin.

In Vorbereitung des Lötworgangs muss ich die Biegung des (mutmaßlich) aus Phosphorbronze bestehenden Haltestreifens an den größeren Biegeradius des neuen Abschirmblechs angepasst, möglicherweise auch sowohl den Haltestreifen als auch das Abschirmblech etwas abpoliert haben, um die bei mir offensichtlich großflächig erfolgte Lötung -ich habe das eben nochmals nachgesehen- sauber, zuverlässig und ohne Kochen und Braten ablaufen zu lassen zu können. Flussmittelreste fehlen völlig, weshalb ich Haltefeder und Abschirmblech sicher in einem Spiritusbad vom Kolophonium befreit habe. Löten mit Lötfett war in unserem Ingenieurs- und Musikerhaushalt geradezu verpönt. Wäre das nötig gewesen, wüsste ich das noch heute.

So wie ich die Lötung ansehe, waren dafür auf geeigneter Unterlage (Holz o.ä.) keinesfalls mehr als ein Ersa50 erforderlich. Es gab damals bei uns noch einen Ersa30 und einen Ersa80 aus den 1930er Jahren, der aber defekt war.

Mit meinen heutigen Löterfahrungen würde ich dafür bei geeigneter Lötspitze nicht mehr als 30 Watt aufwenden, weiß aber nur zu gut, wie und dass man mit Wärme sehr haushalten muss, also beim Löten jede Abführung derselben an größere Flächen und Massen zu vermeiden, den Wärmeübergang von der Kolbenspitze auf die Lötfläche aber zu maximieren hat.
Richtet man sich danach, ist faszinierend, was mit 16 W zu machen ist. Dass man damals mit Zinn-Bleilot lötete (der angehende Organist in mir sowieso), versteht sich von selbst.

Im Übrigen liegen ein paar Fotos vor, die vor 16 Jahren mit anderen Zielsetzungen entstanden, aber trotzdem zeigen, wie das noch heute 'so' aussieht.

Schließlich möchte ich daran erinnern, dass beim Einfügen deines Übertragers zwischen Kopfwicklung und Gitter der ersten Röhre des Wiedergabeverstärkers nicht nur das Nutz- sondern auch das induktiv in den Wiedergabekopf eingekoppelte (50 Hz-)Störsignal um den Übersetzungsbetrag des Übertrages angehoben wird, vorausgesetzt du findest einen geeigneten Übertrger oder lässt dir einen solchen von Haufe o.ä. bauen. Mit einer solchen Unternehmung (das waren immerhin 40 Übertrager) scheiterte ich vor Jahrzehnten -man bedachte meine fachlich so präzise wie fundierte Anfrage nicht einmal mit einer Antwort-, ein Bekannter indes hatte vor vielleicht zwei Jahren mit leidglich zwei Sonderanfertigungen im selben Haus nicht die geringsten Probleme.

Hinsichtlich der Ursache von Brummstörungen habe ich mich bei der G36 damals auch auf die Reise durchs Gerät begeben und habe das eine oder andere an Verbesserungen durch Umlegungen von Leitungen bzw. die Speisung der Beleuchtungen der Bedienungsorgane durch Gleichstrom erreicht, was aber schnell obsolet wurde, als ich etwa 1974 auf DolbyA umzusteigen begann. Da tat auch die G36HS tadellos mit, wenn man vom Line-Ausgang absah. Da musste etwas geschehen und geschah auch.

Hans-Joachim
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