Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Hinter der Abkürzung EMT verbirgt sich die Firma "Elektro-Mess-Technik Wilhelm Franz". Ein Unternehmen das 1940 von Wilhelm Franz in Deutschland gegründet wurde und dem ein schon fast legendärer Ruf in der Studiotechnik inne wohnt.

Moderator: Administratoren

Forumsregeln
In diesem Forum soll es um die legendären Produkte der Firma EMT gehen. Schallplattenspieler, CD-Player, Mischpulte, Hallgeräte etc.
Antworten
Benutzeravatar
Johanna
Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 17. März 2022, 10:30
Wohnort: Basel, Schweiz
Vergebene Danksagungen: 2
Erhaltene Danksagungen: 1

Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Beitrag von Johanna »

Ein Hallo in die illustre Runde!

Ich bin ganz und gar neu hier in eurem Forum und überhaupt im Bereich Tonbandtechnik.
Das Forum hat mir schon zum Verständnis enorm weiter geholfen und dank euch, kapiere ich schon etwas mehr ;)

Ich bin Restauratorin für moderne und zeitgenössische Kunst und habe nun eine Installation mit einem Akai 1721 L - Tonbandgerät, durch das ein Tonband-Loop läuft. Da meine Aufgabe nun ist, Ausstellungskopien herzustellen (das Werk läuft in der Ausstellung den ganzen Tag und benötigt deshalb immer wieder neue Loops), arbeite ich mich nun ein wenig in die Materie ein. In einem ersten Versuch, verklebte ich einen neuen Loop mit folgendem Tape: BASF: Klebeband-Spender 500mm x 5,8 mm x 30 mm. Allerdings war beim Abspielen des Loops die Klebestelle sehr stark zu hören. Muss ich ein dünneres Tape nehmen oder habe ich an anderer Stelle etwas falsch gemacht? Falls das Ganze im Forum schon an anderer Stelle erörtert wurde, habe ich es wohl übersehen... ;-)

Beste Grüsse aus der Schweiz,
Johanna
Benutzeravatar
A721
Lebende Forenlegende
Lebende Forenlegende
Beiträge: 660
Registriert: Donnerstag 16. September 2004, 23:43
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Vergebene Danksagungen: 69
Erhaltene Danksagungen: 218

Re: Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Beitrag von A721 »

Hallo Johanna,

mein erster Gedanke, das Klebeband wurde auf der dem Tonkopf zugewandten Seite angebracht. Wenn das der Fall sein sollte, bitte das Klebeband so anbringen, dass es auf der Rückseite (ggf nach unten -bei stehendem Gerät- oder der Betrachterin / dem Betrachter bei liegendem Gerät zugewandt) zu sehen ist.

Bei der „ordnungsgemäßen“ Verwendung des Klebebandes sollte keine nennenswerte Störung zu hören sein.

Wünsche viel Erfolg bei der Installation.

Viele Grüße
Bernd
Benutzeravatar
Niederberger Jean
Haudegen
Haudegen
Beiträge: 245
Registriert: Montag 15. Januar 2007, 21:41
Wohnort: Lugano
Vergebene Danksagungen: 286
Erhaltene Danksagungen: 102

Re: Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Beitrag von Niederberger Jean »

Hallo Johanna
wie Bernd schon schrieb muss das Klebeband auf der Aussenseite also nicht die magnetische Schicht welches auf die Tonköpfe zu liegen kommt geklebt werden.
Also der Dispenser (Klebeband-Spender 500mm x 5,8 mm x 30 mm) mit den Klebestücke von 3 cm Länge brauche ich selber auch und da entsteht absolut kein Störgeräusch. Als Tonjäger vor vielen Jahren mussten wir einmal an einem Tonjäger Wettbewerb einer Fabel (le corbeau et le renard > "der Rabe und der Fuchs" alle "R-Laute" herausschneiden und da fehlten dann nur die R-Laute....
Ich empfehle auch die Tonköpfe mit Isopropanol zu reinigen, welches man in der Apotheke kaufen kann und auch die Tonköpfe resp. Bandführungselemente sollten ab und zu entmagnetisiert werden mit einer speziellen Drossel (die Bernstein-Drossel ist sehr schwer zu finden aber es gibt auch andere Modelle. Achtung die Tonköpfe dürfen nicht mit metallischen Gegenstände berührt werden und auch die Entmagnetisierungsdrossel mit wenig Abstand zu den Tonköpfen benützen und mit Vorsicht das die Drossel nicht an die Tonköpfe springt und dann eingeschaltet von den Tonköpfen wegziehen circa 1.50 Meter mit kleinen kreisenden Bewegungen und dann erst die Drossel abschalten.
Mit freundlichen Gruessen
ein Revox Studer Fan aus dem Tessin.
Benutzeravatar
cavemaen

Re: Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Beitrag von cavemaen »

... und Bänder nicht im 90°-Winkel schneiden, sonst hört man die Klebestelle auch.

Für Loop's habe ich noch von EMT Bänder für die Loopmatic, welche eine Graphitschicht haben und so dafür geeignet sind - Bänder befinden sich noch zum Teil in den Loopmatic-Kassetten.

R.
EMT Loopmatic Seite.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
Johanna
Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 17. März 2022, 10:30
Wohnort: Basel, Schweiz
Vergebene Danksagungen: 2
Erhaltene Danksagungen: 1

Re: Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Beitrag von Johanna »

Vielen vielen Dank für eure schnellen und ausführlichen Antworten!

Reinigen mit Isopropanol, Entmagnetisieren mit Drossel und Schneiden im 45°-Winkel hatte ich vorher durchgeführt.
Aber ich frage mich gerade, ob ich eventuell tatsächlich den Logik-Fehler durchgeführt habe, das Band auf der falschen Seite zu verkleben :roll: , werde das nächste Woche nochmal in Augenschein nehmen...

Danke @cavemaen für den Hinweis mit der Loopmatic. Die Graphitschicht macht die Bänder dann stabiler?
Die Herausforderung bei der Installation ist, dass das Tonband nicht von einer Spule auf die nächste, sondern über das Tonband hinaus, über ein Mikrofon verläuft. Hier ein Bild der Arbeit:

https://www.artsy.net/artwork/pavel-buc ... eed-live-1

Mir erklärte jemand, dass allein der Magnet im Mikrofon und dass das Band im Loop darüber läuft, für eine permanente leichte Löschfunktion sorgt. Schon ein Werk, dass im Museum eine permanente Betreuung erfordert ;-)

Wünsche euch ein schönes Wochenende!
Beste Grüsse,
Johanna
Benutzeravatar
cavemaen

Re: Auf der Suche nach sehr dünnem Fixierband

Beitrag von cavemaen »

Nein Johanna, Hallo erstmal!

Die Graphitbeschichtung der Rückseite verhindert den Verschleiß bei Endlosbändern, wie es beim Filmton oft gefragt war bei permanenten Wiedergabeschleifen.

Bei Loopmatic wurde das Band innerhalb der Kassetten (mit 19cm stereo) auf dem Wickel gespult und innen wieder herausgezogen und erneut über den Tonkopf geführt.

2cm Klarband (oder chemisch entfernte Beschichtung) löste die Lichtschranke zum STOPbefehl aus und der Text, Geräusch oder Info stand erneut auf Tastendruck zur Verfügung.

Beispiel:

In "Sitcoms" ist permanent das gleiche Gelächter auch an unpassenden Stellen zu hören, oder in Ami-Filmen das nervige Reifenquietschen (auch bei Nässe und am Strand) wird so eingespielt.

Davon habe ich noch Bandreste da, auch noch Kassetten der EMT Loopmatic.

Rudy
Antworten