GELÖST: Schwingen beim Aufnehmen

Fragen und Antworten zur Technik bei den ReVox-Klassikern. Von der 36er-Serie bis zur C-Serie.

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In diesem Bereich geht es um die "Klassiker" der Firma ReVox. Gemeint sind Geräte aus den Anfangstagen der Firma, ReVox-Tonbandgeräten aller Art, B-Serie, C-Serie, S-Serie, H-Serie usw.
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wiedeholm
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GELÖST: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Hallo,
mir ist aufgefallen, dass bei weit aufgedrehtem Lautstärkeregler (zb bei Kopfhörerbetrieb) eine folgende Aufnahme schon beim Mithören eine Art Echo entwickelt bzw eben "schwingt". Ist das normal oder habe ich etwas zu scharf eingepegelt?
wenn ich den Lautstärke bewußt runter gegele, ist die Aufnahme sauber. Ich habe bereits getestet, ob das mit den einzelnen Stufen gedrosselt werden kann, aber dann geht dort auch Leistung bzw Klang verloren.
Was meint Ihr dazu?
feiertagliche Grüße
wiedeholm
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cavemaen

Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von cavemaen »

Frage:

bei welchem Gerät und welchen Geräte-Kombinationen, was wurde wie angeschlossen??

Das beschriebene Phänomen ist eine schlechte "Übersprechdämpfung", die oftmals bei Homerecording oder HiFi-Anlagen zu finden ist.

R.
Alfred
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von Alfred »

Hallo wiedeholm,

ich tippe hier mal auf einen Bedienfehler oder schlecht eingemessener aufnahmemaschine (von daher ist die Antwort auf rudys Frage sehr von Bedeutung)
Gruß Alfred
wiedeholm
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Danke für die schnellen Antworten.
Die A77 - 4spur hängt per Diodenbuchse (DIN-Stecker) an einem Grundig MR200. Könnte es da zu einer Rückkopplung kommen?
wiedeholm
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Nachtrag: habe schnell eine Aufnahme über AUX direkt vom cd-Player gemacht. Da kann ich die Lautstärke bis voll aufreißen und NICHTS passiert.
Also konzentrieren wir uns auf "Übersprechdämpfung"...
Alfred, hast Du Ideen?
Grüße
Wiedeholm
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

In der Schaltungssammlung wird vom Ändern der R316 und 321 von 10ko auf 3,3ko geschrieben. Bringt das etwas?
Alfred
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von Alfred »

Hallo wiedeholm,
ich denke immernoch es ist ein Verständnisproblem deinerseits! Das ist kein Übersprechen sondern Übersteuern des Bandes
falls du nicht im Besitz des Operatingmanuals bist solltest du es dir herunterladen.
https://www.reeltoreel.nl/studer/Public ... anuals/A77
Verstehe ich es richtig, dass du an der A77 die DIN-Buchse verwendest? wenn du am Grundig cinchausgang hast solltest du an der A77 auch die cincheingänge benutzen
Entscheidend ist welche Ausgangsleistung dein Grundig bringt.
Zitat" Da kann ich die Lautstärke bis voll aufreißen und NICHTS passiert." welche Lautstärke meinst du?
Cinchausgang eines Verstärkers an DIn-Eingang einer A77 bringt diese zum Übersteuern.
Gruß Alfred
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Magnettonmanni
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von Magnettonmanni »

wiedeholm hat geschrieben: Montag 6. Juni 2022, 17:35 mir ist aufgefallen, dass bei weit aufgedrehtem Lautstärkeregler (zb bei Kopfhörerbetrieb) eine folgende Aufnahme schon beim Mithören eine Art Echo entwickelt
Hallo,
dies ist die perfekte Beschreibung eines Vorechos.
Das haben alle Bänder, die konzentrisch aufgewickelt werden. Es gibt auch noch ein Nachecho. Das kannst Du ebenso hörbar machen.
Der Rest der Beschreibung paßt nicht zum ersten Satz.

Viel Grüße
Manfred
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Danke an alle.
Ich fange noch einmal an, denn hier ist vmtl. einiges durcheinander gekommen...stille Post.
Also: Ich höre zb ein Band mit dem Kopfhörer ab und drehe den Lautstärkeregler an der A77 weit auf (7 bis 8).
Danach will ich irgendetwas aufnehmen, stelle meine Eingangsregler / Pegel ein und gehe auf Aufnahme. Wenn ich den Lautstärkeregler nicht verändert habe, höre ich über KH die eben aufnehmende Musik und ein Zwitschern bis Kreischen, das aber auch auf der Aufnahme liegt! Drehe ich den Regler Aufnahme auf 4-5 herunter, bleibt alles sauber. Und ich rede nicht von dem Übersteuern der Verstärkerstufe!
Mache ich eine Aufnahme über AUX, dann kann ich den LAutstärkeregler (alles A77!) voll aufdrehen - die Aufnahme ist und bleibt sauber. Also hat es schon mit der Diodenbuchse / Dinbuchse zu tun.
Ich habe inzwischen eine Idee, die muß ich aber erst prüfen...mal sehen.
wiedeholm
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Ergänzung: es muß oben heissen " Regler LAUTSTÄRKE auf 4-5...."
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cavemaen

Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von cavemaen »

Echo über Band nennt man "Kopier-Effekt" und kommt gerne bei Langspielbändern vor.

Daher haben Studiomaschinen dickeres und stabileres Bandmaterial, was sich auch auf Wickeltellern spulen lässt - außer bei A77, die ist dafür zu schwach.

Versuche es mal mit Studiotape, obwohl der Oszillator der A77 zu schwach ist zum Einmessen, alternativ kann ein Echo auch aus dem angeschlossenen Verstärker kommen, daher das "Übersprechen" wodurch ebenfalls ein Echo entstehen kann.

R.
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Danke für die vielen tollen Ideen,
aber man sollte nicht vergessen, wie alt die Geräte sind! Und kalte Lötstellen gibt es nicht nur beim Grundig..
Die Steckerleiste für Leiterplatte "Aufnahmeverstärker Kanal 1" sorgte plötzlich für Aussetzer. Also Auseinanderbauen und nachlöten. Der Kanal ist wieder da und die Lautstärke beim Mithören läßt sich beim Aufnehmen bis zum Klirren aufdrehen - nicht kreischt mehr.
Alfred
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von Alfred »

Hallo Wiedeholm,

wenn dem so ist (kalte Lötstellen und dem anzunehmenden Alter der A77), dann steht eigentlich eine komplette Überholung der A77 an! Zumal deine anfänglichen Beschreibungen nicht immer ganz schlüssig waren.

Gruß Alfred
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cavemaen

Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von cavemaen »

Das kann ich bestätigen; bei der Fehlersuche fragt man ja nie nach, wo die Maschine in ihrem Lebenslauf überall herumstand.

Die A77 hat Federkontakte, die sehr gerne oxydieren wie die Heckklappe am VW und zwischen diesem Stahl und der Kupferplatine fließt ein kleiner Strom, was durchaus zu Kontaktprpblemen führen kann, besonders nach Transport, Themperaturschwankungen, jamand daran herumspielt oder nach Verleih.

Wenn aber ab einem bestimmten Pegel Verzerrungen auftreten, schreit die Maschine laut um Hilfe und möchte von ihren vertrockneten Kondensatoren befreit werden, dazu gehören alle Poti's auch mit in Rente - ausnahmslos!

Was auch gerne vorkommt ist die Tatsache, dass die VU-Ansteuerungselektronik Fehlfunktionen hat und wirr irgendwas anzeigt, was mit dem tatsächlichem Pegel absolut wenig zu tun hat, diese Platine kann nicht jeder justieren.

Immerwieder muß ich auch darauf hinweisen, dass sich eine Grundüberholung wirtschaftlich auch nur lohnt, wenn es der Zustand der Tonköpfe zulässt und der ist messbar und nicht immer am Kopfspiegel auszumachen.

Der Begriff "Kopfspiegel" wurde mal von einer Redaktion eines selbsternannten High-End-Magazins erfunden und macht seit dem die Runde, niemand spricht über den zugesifften und fast kurzgeschlossenen und so unwirksamen Kopfspalt, sondern fast alle Neubesitzer einer Bandmaschine meinen zuallererst die Werkseinstellungen der Tonköpfe verschlimmbessern zu müssen und wirft den Begriff "Kopfspiegel" in den Raum mit wenig Aussagekraft.

Nein, ein 5mm breiter Kopfspiegel kann noch lange in Ordnung sein, im Gegenteil:

je breiter dieser Kopfspiegel ist, desto mehr Fläche des Bandes liegen auf und umso geringer ist der Kopfverschleiß!

Schlimmer ist der Verschleiß der Kondensatoren, die austrocknen und ihre Wirkung verlieren oder schon durch Zukauf von abgelagertem Industriemüll (new old Stock) aus dem "Indernäd" genauso alt sind wie die Krüppel, die ich gerade ausgelötet habe.

So kann eine vor 5 Jahren revidierte Maschine (oder anderes HiFi-Gerät) durchaus schon wieder reif für die Werkstatt sein, andere laufen bis zu 40 Jahre störungsfrei - je nachdem mit wieviel Reserven die Schaltung vom Ing. geplant wurde wie z.B. Telefunken M10, M15 & M15A (keine Sorge, beim Blödmarkt führt man sowas nicht).

Also; bitte nicht die Nerven auf ein Zerren an irgendeinem Punkt beschränken, sondern raus mit dem alten Rotz und die Maschine einmal mit frischen Bauteilen durchsanieren und man wird lange Spaß daran haben - solange man das Gerät nicht verborgt oder in der Garage / Proberaum der Band zwischen Kakerlaken und der örtlichen Spinnenpopulation sich selbst überlässt, oder so ein Teil als "neuwertig" in iiiBäh andrehen lässt - nach 40 Jahren sind die nicht mehr neuwertig!

Nur so lässt sich die Mühle mit dazu passendem Bezugsband (nicht Messband aus'm Net) anständig einmessen.

R.
wiedeholm
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Re: Schwingen beim Aufnehmen

Beitrag von wiedeholm »

Nachtrag,,
nach einiger Zeit, diversen anderen Problemchen bin ich endlich dahinter gekommen: ich hatte das Gerät über ein kommerzielles "Diodenkabel" (bei uns im Osten hießen die so..) an meinen MR von Grundig angeschlossen. Da aber die einzelnen Adern in diesem Kabel nicht extra geschirmt sind, kommt es darüber (vermtl!) zum Hochschwingen der Eingangsstufen. Wenn ich also, wie bereits beschrieben, vom DVD mit Chinch reinkomme, passiert nichts. Splitte ich das Diodenkabel nach dem Ausgang am Grundig in Chinch auf (ist so ein Adapterkabel) und gehe so über chinch in die Revox und der Ausgang ebenso über chinch - läuft alles bestens. Entweder ist das gekaufte Diodenkabel auch zu lang (induktives Übersprechen) oder wirklich zu wenig geschirmt. Mein altes, selbst gebautes Diodenkabel mit 4mal geschirmten Adern läßt sich ohne Probleme über die beiden Diodenbuchsen (Radio-Revox) anschließen. Und ich habe Stunden nach der Ursache gesucht....
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