4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

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4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von Naviflux125 »

Hallo liebe Bandmaschinenfreaks,

ich habe gehört, daß vorhandene Bandmaschinen oft von 4 Spur auf 2 spur zurückgerüstet werden. Die Gründe dafür sind einleuchtend.
Ich für meinen Teil bevorzuge 4 Spur Maschinen, da diese Technik neben seinen Nachteilen auch einen für mich entscheidenden Vorteil hat: ich bekomme mehr auf das Band.
Für meine A77 bin ich seit geraumer Zeit auf der Suche nach möglichst gut erhaltenen Aufnahme - und Wiedergabeköpfen, da ich meiner Maschine demnächst eine Neu-Einmessung und neue Köpfe gönnen will (die alten haben einen Kopfspiegel von ca. 6mm).
Falls jemand solche Köpfe herumliegen haben sollte und sie entbehren könnte würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen. Preislich wird man sich sicher einig.

Desweiteren wäre ich über Tipps, dankbar, die die Einmessung anbelangen. Diese möchte ich gerne in einer dafür eigens spezialisierten Fachwerkstatt durchführen lassen.
Vielleicht kennt ihr ja jemanden, der diesen Service anbietet und zuverlässig macht?


Viele Grüße, bis dahin...

Leon
MatthiasB.
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Re: 4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von MatthiasB. »

Viertelspurköpfe werden inzwischen mit Gold aufgewogen, sodaß eine realistische Chance, daß Du preiswert welche bekommst, gleich null sein wird.
Wenn Dir das Hobby das wert ist, würde ich mir neue Köpfe bei Revox in Villingen kaufen bzw. dort gleich einbauen und die Maschine dort einmessen lassen. rechne aber mal mit rund 1500EUR an Kosten, falls nicht noch mehr an der Maschine gemacht werden soll/muß.
Viele Grüße

Matthias
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Naviflux125
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Re: 4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von Naviflux125 »

Hallo Matthias, vielen Dank für deinen Tipp! Bisher bin ich davon ausgegangen, daß lediglich die Produktion der 2-Spur Köpfe wieder aufgenommen wurde.
Vor ein paar Tagen habe ich recht günstig eine A77 mit einem Kopfspiegel von etwa 3mm erstanden.
Ich habe mich dazu entschieden, diese Maschine zu benutzen, anstatt nach guten gebrauchten Köpfen zu suchen. Eine größere Investition in fabrikneue Köpfe würde ich jedoch hinnehmen! Momentan versuche ich mich in die Einmessung und Tonkopfeinstellung einzuarbeiten. Gar nicht so einfach. Allerdings bleibt mir keine andere Wahl, da die in der Maschine verwendeten Trimmpotis teilweise ohne sie zu berühren, auseinanderfallen und ich mir das Einmessen ohnehin selbst beibringen möchte. Ein vernünftiges Test-Band fehlt noch, die Auswahl ist sehr groß und ich weiß noch nicht genau, welches ich nehmen sollte. Da ich meine Maschine noch mindestens 50 Jahre benutzen möchte, ist solch ein Band (ca. 90€) eine hinnehmbare Investition. Ich frage mich nur, wie die Spurjustage mit einem Vollspurband bei einer 4-Spur vernünftig funktionieren soll. Ansonsten bin ich, was die technischen Gegebenheiten anbelangt recht gut ausgestattet: Voltmeter bis 50kHz, hochohmig, Frequenzgenerator, 2 analoge Oszilloskope, ein Counter und ein uraltes Rohde und Schwarz NF_Millivoltmeter Baujahr 1961 kann ich mein Eigen nennen.
An der Praxis scheitert es noch. Daher auch der Kauf einer zweiten A77, um experimentieren zu können. Besagtes Gerät (Baujahr ca. 1980) läuft bereits wieder.
Ich freue mich über Unterstützung unserer Experten!

PS: Eine komplett restaurierte UHER Report 4400 mit transplantierten Tonkopf aus einem Schlachtgerät wartet auch noch auf ihre Justage:)

Viele Grüße
Leon
MatthiasB.
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Re: 4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von MatthiasB. »

Bevor Du mit dem Versuch, eine ca. 40 Jahre alte Maschine einzumessen beginnst, sollte diese erstmal gründlich überholt werden.
Dazu zählen die berühmt-berüchtigten Rifa Kondensatoren aka "Knallfrösche" und auch die meisten Kondensatoren auf den Platinen und die Trimmer, die einfach zerbröseln.
Eine sehr gute Restaurationsanleitung findet man hier:
https://tonbandforum.de/showthread.php? ... ep+by+step
Inwieweit man den Umfang reduziert, ist einem selbst überlassen, aber die wichtigsten Sachen sollte man hat angehen.
Erst danach macht das Einmessen Sinn.
Sehr gute Meßbänder macht Peter Ruhrberg, der in dem von mir verlinkten thread anzutreffen ist->einfach kontaktieren.
Viele Grüße

Matthias
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Re: 4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von Naviflux125 »

Hallo Matthias, danke für den Tipp!
Sellbstverständlich ist die Instandetzung eine größere Sache. Ich möchte darüber nicht so viel schreiben, da es hierzu bereits einige Beiträge gibt. Was ich bisher gemacht habe:
Die Motorkondensatoren habe ich getauscht (und die alten durchgemessen), als auch Elkos, Tantalkondensatoren, Papierkondensatoren, sowie die teilweise auseinandergefallenen Trimmer. Die neuen sind momentan wie die originalen eingestellt, aber nur ungefähr.
Ich las gerade, daß dein Kollege die Kondensatoren für die Motoren nicht getauscht hat. Gerade die älteren Kondensatoren (Frako beispielsweise) waren gerne PCB-haltig, und das möchte ich nicht in der Wohnung haben, weshalb nun drei sehr großzügig dimensionierte Reihenkondensatoren, ursprünglich für Leuchtstofflampen gebaut, dort ihren Dienst tun.

Bei der Instandsetzung der Drehzahlregelung habe ich Leitungen an eine neue DIN-Buchse geführt, um die Geschwindigkeit außen am Gerät verändern zu können. Verbaut ist bereits die neuere Drehzahlregelung mit dem NE555 timer IC. Eine selbstgebaute Einschaltverzögerung für die VU-Meter hat die A77 nun auch. Die Schaltung hierfür habe ich selbst entworfen und arbeitet mit 3 Reed-Relais an den 27V vom Netzteil.
Zudem sind alle Lager geölt, etc, was eben nach 45 Jahren gemacht werden sollte...
Das war für mich auch kein Problem. Bleibt nur noch das Einmessen- das ist die letzte Hürde für mich über die ich noch springen muß.
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Re: 4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von Naviflux125 »

Hallo Freunde des magnetischen Bandes!
Der Beitrag kann gelöscht werden. Die A77 habe ich gestern nach Servicemanual mithilfe meines Gehörs eingemessen und abgeglichen! Der Feinabgleich geschah dann professionell mit meinem NF-Millivoltmeter, Frequenzgenerator und Oszilloskop. Es ist erstaunlich, wie präsent der Klang nun bei 9,5cm*s^-1 ist, Original- und Hinterband sind nicht mehr zu unterscheiden, selbst nicht über Kopfhörer! Ich hätte nicht gedacht, daß sich die Vormagnetisierung derart stark bemerkbar macht, ich bin begeistert und hole mir daher noch eine dritte A77, diesmal die Dolby-Version zum instandsetzen.
Falls die Schaltpläne der Einschaltverzögerung als auch der Varispeed- Ausgang im Forum auf Interesse stoßen, mache ich dazu noch einen Beitrag. der Umbau ist nicht schwer und komplett reversibel, sodaß der Originalzustand auch nach der Modifikation wiederhergestellt werden kann.

Danke für die Tipps und Tricks die ich auf diesem Board erlangen konnte,

viele Grüße

Leon

PS: Die Köpfe in meiner ersten "heiligen" A77 werde ich an Ort und Stelle belassen und soweit abnutzen, bis "nichts mehr da ist".

Anbei ein Bild von der durch Reibung aufgedrückten Bandführung rechts. Die Maschine meines Großvaters hat definitiv viele Stunden hinter sich und lief früher täglich bei meinen Großeltern im Wohnzimmer:
photo_1_2024-02-23_18-26-48.jpg
Der Kopfspiegel vom Aufnahmekopf der A77: exakt 5mm; selbstverständlich ist dieser der frisch erworbenen ReVox nur rund halb so groß. Der Kopfspiegel meiner beiden A77 am Wiedergabekopf weist eine trapezförmige Form auf Anscheinend ein ReVox-Problem, stört mich aber nicht da ich in meinen Messungen nur geringe Pegelabweichungen feststellen konnte. Was sich störend bemerkbar macht ist die nicht-Linearität bei 200 Perioden pro Sekunde und darunter, hier beobachte ich Abweichungen nach oben von ca. 3db sodaß ich mein Millivoltmeter auf den nächstgrößeren Bereich stellen mußte.
photo_1_2024-02-23_18-34-03.jpg
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MatthiasB.
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Re: 4 Spur Aufnahme und Wiedergabeköpfe A77, Einmessung

Beitrag von MatthiasB. »

Wenn auch Dein Beitrag schon etwas älter ist, noch eine kurze Antwort von mir:

Schön, daß die Maschine wieder gut klingt und Du zufrieden bist. 5mm Kopfspiegel ist noch nicht der Tod des Kopfes, diese Zahl hat sich durch eine in den 70er Jahren veröffentlichen Beitrag in der Hifi Zeitung halt so ins Gedächtnis der Leute gebrannt.
Daß die Viertelspurköpfe immer etwas nach unten trapezförmig aufgehen, ist der unterschiedlichen Härte des Materials der Spurpakete und des Gehäuses geschuldet. Die letzten Serien hatten deswegen zusätzliche Pakete aus Kernmaterial verbaut.
Viele Grüße

Matthias
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