A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Fragen und Antworten zur Technik bei den ReVox-Klassikern. Von der 36er-Serie bis zur C-Serie.

Moderator: Administratoren

Forumsregeln
In diesem Bereich geht es um die "Klassiker" der Firma ReVox. Gemeint sind Geräte aus den Anfangstagen der Firma, ReVox-Tonbandgeräten aller Art, B-Serie, C-Serie, S-Serie, H-Serie usw.
Antworten
revoxdealer
Neuling
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 4. Dezember 2010, 10:32

A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Beitrag von revoxdealer »

Hallo,

Habe eine A77 MK IV komplett Restauriert. Ich hatte vorher ein brummen auf dem rechten Kanal und habe ihn auch jetzt noch. Kann mir jemand helfen woran das liegen könnte? Bin kein Elektroniker sondern nur Laie.

Danke Klaus.
GerdK
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 13
Registriert: Montag 8. Juni 2009, 13:51

Re: A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Beitrag von GerdK »

revoxdealer hat geschrieben:Hallo,

Ich hatte vorher ein brummen auf dem rechten Kanal und habe ihn auch jetzt noch.
Ja, das hatte ich auch, mit nachgebauten Endstufen, 2N3055, Schaltplan und Layout wie Original.
Jetzt habe ich festgestellt:
Eine Endstufe wird heiss.
Mit dem Oscar habe ich eine überlagerte Frequnz von ca. 1,7 MHz gemessen. Da schwingt also etwas.
Das Prinzip der schwimmenden Endstufe ist ja ganz nett um Ströme über die Steckverbinder zu vermeiden, im Fehlerfall wird es aber schwierug.
Hat jemand hier eine Idee?

fragt
Gerd
--
Benutzeravatar
cavemaen

Re: A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Beitrag von cavemaen »

... Überspannung, nicht spannungsfeste Dioden und Kondensatoren.

Mä hann 235V inner Steckdose, keine 220V mehr!

Überprüfe alle Spannungen sekundärseitig vom Netzteil und taste Dich langsam bis zu den Endstufen durch.

Vorab taube die beiden aus, ob der Fehler mit der Steckkarte wandert oder aus den Vorverstärkerchen kommt.

Die A77 hat ab Werk noch Kondensatörli's verbaut, die jetzt überfällig sind!

Rudy
GerdK
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 13
Registriert: Montag 8. Juni 2009, 13:51

Re: A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Beitrag von GerdK »

Guten Tag,
cavemaen hat geschrieben: Überprüfe alle Spannungen sekundärseitig vom Netzteil und taste Dich langsam bis zu den Endstufen durch
Habe ich inzwischen, die Spannungen stimmen. Die zweite Endstufe verursacht auf dem gleichen Steckplatz keine Probleme.
Auf der Endstufe sind jetzt frische Elkos und alle Tantals haben die aufgedruckten Werte. Auch mit dem Schaltplan verglichen. Jetzt habe ich keine HF mehr dafür 50 Hz Brumm mit Oberwellen.
Der Ruhestrom beträgt auch keine 30mA sondern beginnt bei 70mA und steigt bis 120mA.
Der Fehler tritt auf beiden Steckplätzen auf,- aber nur mit dieser einen Endstufe, die andere verursacht kein Problem.
Wird der Eingang der Endstufe gegen Masse gezogen (LS Taster gedrückt) verstummt das Brummen. Ein Signal gibt die Endstufe wieder, - wenn es laut genug ist hört man das Brummen nicht mehr,- ist aber nicht die Lösung.
Servicemanual liegt mir vor, Messtechnik habe ich auch, nur ein Hinweis fehlt :-/

es rätselt,
Gerd
--
Benutzeravatar
cavemaen

Re: A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Beitrag von cavemaen »

Ich vermute den Fehler in der Gegentaktung.

Beispiel: Man hält ein Mikrofon vor einen Lautsprecher. Was passiert? Es koppelt, pfeifft oder bei weiterer Entfernung brummt es laut in der Resonanzfrequenz des Raumes.

Verstärker arbeiten auch so; man verstärkt ein Signal dadurch, dass man 2 Transistoren gegenkoppelt, gleicht dabei Frequenzfehler aus und macht das wieder so bis zur gewünschten Verstärkung.

In der Endstufe, welche ja mit Strom die Lautsprechermembranen in Schwingungen versetzen sollen, hat man wieder im Gegentakt 2 Transistoren (früher MJ...) als Komplementärpährchen sitzen.

Um diese bei fehlender Last nicht überschwingen zu lassen, hat man oft ein sog. Bouscherau-Glied (RC-Kobination) geschaltet, sonst wären die Endstufen nach dem Einschalten ohne Last gleich verdampft und nicht selten die Treiber mit in den Tod reißen, je nachdem welche Sperrschicht (NPN, PNP) zuerst durchschlägt.

Ich vermute, dass hier entweder einfach eine schlechte Masse in den oxydierten Federleisten die Ursache ist, oder der Ruhestrom der Endstufenkarte macht Randale.

Habe die Schaltung leider nicht zur Hand, kann mich aber noch schwach an die Zeit meiner A77 von 1971 erinnern.

Vorschlag: Krokokabel von Masse Steckkarte zur Maschinenmasse legen. Und?
_________________________________________________________________

Daher mache ich o.g. Aussagen nur unter Vorbehalt, da es Leute gibt mit Fachwissen in dieser Richtung.

Ich selbst kann vieles in Richtung Telefunken Studiobandmaschinen machen, habe aber relativ wenig Erfahrung bei Verstärkern / Endstufen.

Rudy
GerdK
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 13
Registriert: Montag 8. Juni 2009, 13:51

Re: A77 Brummen auf dem rechten Kanal

Beitrag von GerdK »

Guten Tag,
cavemaen hat geschrieben: Vorschlag: Krokokabel von Masse Steckkarte zur Maschinenmasse legen. Und?
Rudy
Nix geändert,-
aber, - wenn ich die Masse-Krokoklemme vom Oscar an den Massepunkt der Endstufe klemme ist das Brummen weg.

Schaltbilder gibt es hier:
http://www.revox.name/b200s/smdownload.htm

Es ist eine "schwimmende" Endstufe, über die Masse welche in den Rest des Gerätes führt fliesst nicht der Laststrom der Lautsprecher.
(wieder so eine REVOX Spezialität)

Messtechnisch finde ich bei den beiden Endstufen nur den Unterschied der Ruheströme:

ca. 15mA bei der nicht brummenden,
ca. 70mA bis 120mA bei der brummenden.
Im Servicemanual steht 30mA

einen freundlichen Gruß, sendet,
Gerd
--
Antworten