Verfasst: Dienstag 21. November 2006, 21:15
Lieber Patrick,
einmal abgesehen davon, dass dieses Problem mit allergrößter Wahrscheinlichkeit allein an einem Fehlgriff (oder mehreren solchen) deinerseits liegt, also zu beseitigen sein sollte, lebt -meines unmaßgeblichen Wissens- ein altgedienter, nach wie vor branchenaktiver Studer-Mann der ehedem Löffinger Geschäftsleitungsriege in deinem Heimatkanton, wenn er denn zuhause ist.... Außerdem sind die Regensdorfer zwischen Enzo und den Resten der Althardstraße von dir ja nicht so weit entfernt wie von mir, weshalb die Revoxszene auch hinsichtlich technisch kundigeren Personals leicht bis Schaffhausen schwappt. Das ist doch Symbol genug.
Zur elektronischen Sache und gleich sehr handfest:
Welcher Art ist dein Brumm? Ein schöner Grundton und keine sägenden Obertöne drüber oder ein stark partialtongesättigtes Störspektrum?
Die Schaltzeichnung steht auch noch aus. Ich wäre dir herzlich dankbar, wenn ich da einmal Einblick in dein Konzept nehmen dürfte. Bei einem solch dramatischen Brumm, wie du ihn schilderst, ist am Konzept bzw. seiner Ausführung irgendetwas daneben, es fehlt eine Erdung, du hast eine Brummschleife, eine kapazitive Gleichspannungsabtrennung fehlt etc. pp.
Die Köpfe der A80 unterscheiden sich prinzipiell nicht so erheblich von denen der A77, dass da so gut wie gar nichts gehen sollte. Außerdem muss die durchaus niederohmige Technik der A77 brummfrei zu betreiben sein. Brummt es aufnahmeseitig oder wiedergabeseitig? Hast du die Wiedergabeverstärker schon einmal ohne jeden Tonkopf direkt am Tongenerator betrieben? Hast du ebendies schon einmal aufnahmeseitig in einem ordentlichen Testaufbau auf dem Arbeitstisch versucht? Über welchen Messgerätepark verfügst du? Eine Verstärkerschaltung, die in einem Gehäuse arbeiten soll, muss dies auch außerhalb auf dem Werktisch am Labornetzgerät tun.
Messungen sollten grundsätzlich mit einwandfreiem Millivoltmeter (kein Digitalmultimeter, die richten oft nicht über das gesamte Audioband ordentlich gleich) und einem Oszilloskop parallel erfolgen. Vergleichsweise ideal (und völlig ausreichend) sind für solche Zwecke Geräte wie Grundig/Hartmann&Brauns MV 5-O oder MV1000, die in einem Gerät Millivoltmeter und Oszilloskop vereinigen. Natürlich geht jedes andere Millivoltmeter von Heathkit bis Leader, Philips bis Hewlett-Packard mit jedem anderen Oszilloskop von Tectronix bis zum russischen No-Name-Gerät genauso. Arbeiten muss der Kram halt und von dir adäquat angeschlossen und bedient werden.
Zunächst musst du die Funktion deiner Verstärker prüfen:
Wiedergabeverstärker:
Aufgrund der 'etwas eigenen' Eingangsschaltung des A77-Wiedergabeverstärkers solltest du die Basis von Q801 (vor dem Gegenkopplungswiderstand R801, der die Basis von Q801 weiterhin gleichspannugnsmäßig mit den Emitterwiderständen R806 und R807 von Q802 verbindet!) mit deinem Tongenerator über einen zusätzlichen Elko (+ zur Basis Q801) beaufschlagen. Für die Testfrequenz von 1 kHz ist der Wert unkritisch: ca. 100 µ. Was kommt am Schleifer des Pots P801 für ein Signal an, wenn du etwa 3 mV (1 kHz) auf den Eingang des Verstärkers (der hat nur 2 Transistoren...) legst? Verbrummt, nicht verbrummt, verzerrt, nicht verzerrt? Wenn das Signal gut ist, reduziere die Spannung am Schleifer von P801 (diesen verdrehend) auf 20 mV gegen Masse und gib dies Signal auf die Line-Endstufe der A77. Du solltest dort dann etwa 2,5 Volt am Anschluss 10 oder 11 der Karte messen können.
Aufsprechverstärker:
Dasselbe (also ohne Kopfbelastung) macht man mit dem Aufsprechverstärker (wieder 1 kHz), legt aber auf den Anschluss 13 der Aufsprechverstärkerkarte (Eingang, keine A77-Vorstufe verwenden) etwa 25 mV. Welches Signal kommt am Ausgangskondensator des VU-Verstärkerles (C509), welches am Schleifer des Pots P503 an? Die Verstärkung bis dahin (P503) beträgt (bei 1 kHz) etwa 30 dB (= 1:31), es müssen also 770 mV anstehen. Völlig verbrummt oder einwandfrei? Wenn einwandfrei, geht man eben mit der Prüfspitze hinter die Endstufe, die die Tonkopfwicklung ansteuert. Ohne Kopfbelastung sollten dort (10 dB Verstärkung bei 1 kHz, wenn ich mich nicht verrechnet habe) je nach Stellung von P503 und ohne Kopfbelastung 1,5 bis gut zwei Volt anstehen. Auch dort alles einwandfrei? Wenn ja, dann ist eigentlich alles gelaufen. Man schließt danach die Köpfe nach A77-Muster an (zweiadrig geschirmte Leitung für den Wiedergabekopf, Schirm nur einseitig auflegen, Kopfgehäuse brauchen Massekontakt. Beim Aufsprechkopf ist keine Abschirmung nötig), verdrahtet die Hf-Vormagnetisierung einwandfrei und prüft den Hf-Oszillator auf Funktion. Dafür ist ein geeigneter Löschkopf erforderlich, weil dieser Teil der Generatorschaltung ist. Die Löschkopfersatzspule der A77 deutet unmittelbar auf diesen Bezug hin. Für dich aber sollte dies weniger bedeutend sein, weil du sicherlich keinen Einkanal-Halbspurbetrieb vorsiehst.
Dann erfolgte die Einmessung.
Hans-Joachim
(, der Tonmeister und Musiker ist, kein E-Technik-Ingenieur)
einmal abgesehen davon, dass dieses Problem mit allergrößter Wahrscheinlichkeit allein an einem Fehlgriff (oder mehreren solchen) deinerseits liegt, also zu beseitigen sein sollte, lebt -meines unmaßgeblichen Wissens- ein altgedienter, nach wie vor branchenaktiver Studer-Mann der ehedem Löffinger Geschäftsleitungsriege in deinem Heimatkanton, wenn er denn zuhause ist.... Außerdem sind die Regensdorfer zwischen Enzo und den Resten der Althardstraße von dir ja nicht so weit entfernt wie von mir, weshalb die Revoxszene auch hinsichtlich technisch kundigeren Personals leicht bis Schaffhausen schwappt. Das ist doch Symbol genug.
Zur elektronischen Sache und gleich sehr handfest:
Welcher Art ist dein Brumm? Ein schöner Grundton und keine sägenden Obertöne drüber oder ein stark partialtongesättigtes Störspektrum?
Die Schaltzeichnung steht auch noch aus. Ich wäre dir herzlich dankbar, wenn ich da einmal Einblick in dein Konzept nehmen dürfte. Bei einem solch dramatischen Brumm, wie du ihn schilderst, ist am Konzept bzw. seiner Ausführung irgendetwas daneben, es fehlt eine Erdung, du hast eine Brummschleife, eine kapazitive Gleichspannungsabtrennung fehlt etc. pp.
Die Köpfe der A80 unterscheiden sich prinzipiell nicht so erheblich von denen der A77, dass da so gut wie gar nichts gehen sollte. Außerdem muss die durchaus niederohmige Technik der A77 brummfrei zu betreiben sein. Brummt es aufnahmeseitig oder wiedergabeseitig? Hast du die Wiedergabeverstärker schon einmal ohne jeden Tonkopf direkt am Tongenerator betrieben? Hast du ebendies schon einmal aufnahmeseitig in einem ordentlichen Testaufbau auf dem Arbeitstisch versucht? Über welchen Messgerätepark verfügst du? Eine Verstärkerschaltung, die in einem Gehäuse arbeiten soll, muss dies auch außerhalb auf dem Werktisch am Labornetzgerät tun.
Messungen sollten grundsätzlich mit einwandfreiem Millivoltmeter (kein Digitalmultimeter, die richten oft nicht über das gesamte Audioband ordentlich gleich) und einem Oszilloskop parallel erfolgen. Vergleichsweise ideal (und völlig ausreichend) sind für solche Zwecke Geräte wie Grundig/Hartmann&Brauns MV 5-O oder MV1000, die in einem Gerät Millivoltmeter und Oszilloskop vereinigen. Natürlich geht jedes andere Millivoltmeter von Heathkit bis Leader, Philips bis Hewlett-Packard mit jedem anderen Oszilloskop von Tectronix bis zum russischen No-Name-Gerät genauso. Arbeiten muss der Kram halt und von dir adäquat angeschlossen und bedient werden.
Zunächst musst du die Funktion deiner Verstärker prüfen:
Wiedergabeverstärker:
Aufgrund der 'etwas eigenen' Eingangsschaltung des A77-Wiedergabeverstärkers solltest du die Basis von Q801 (vor dem Gegenkopplungswiderstand R801, der die Basis von Q801 weiterhin gleichspannugnsmäßig mit den Emitterwiderständen R806 und R807 von Q802 verbindet!) mit deinem Tongenerator über einen zusätzlichen Elko (+ zur Basis Q801) beaufschlagen. Für die Testfrequenz von 1 kHz ist der Wert unkritisch: ca. 100 µ. Was kommt am Schleifer des Pots P801 für ein Signal an, wenn du etwa 3 mV (1 kHz) auf den Eingang des Verstärkers (der hat nur 2 Transistoren...) legst? Verbrummt, nicht verbrummt, verzerrt, nicht verzerrt? Wenn das Signal gut ist, reduziere die Spannung am Schleifer von P801 (diesen verdrehend) auf 20 mV gegen Masse und gib dies Signal auf die Line-Endstufe der A77. Du solltest dort dann etwa 2,5 Volt am Anschluss 10 oder 11 der Karte messen können.
Aufsprechverstärker:
Dasselbe (also ohne Kopfbelastung) macht man mit dem Aufsprechverstärker (wieder 1 kHz), legt aber auf den Anschluss 13 der Aufsprechverstärkerkarte (Eingang, keine A77-Vorstufe verwenden) etwa 25 mV. Welches Signal kommt am Ausgangskondensator des VU-Verstärkerles (C509), welches am Schleifer des Pots P503 an? Die Verstärkung bis dahin (P503) beträgt (bei 1 kHz) etwa 30 dB (= 1:31), es müssen also 770 mV anstehen. Völlig verbrummt oder einwandfrei? Wenn einwandfrei, geht man eben mit der Prüfspitze hinter die Endstufe, die die Tonkopfwicklung ansteuert. Ohne Kopfbelastung sollten dort (10 dB Verstärkung bei 1 kHz, wenn ich mich nicht verrechnet habe) je nach Stellung von P503 und ohne Kopfbelastung 1,5 bis gut zwei Volt anstehen. Auch dort alles einwandfrei? Wenn ja, dann ist eigentlich alles gelaufen. Man schließt danach die Köpfe nach A77-Muster an (zweiadrig geschirmte Leitung für den Wiedergabekopf, Schirm nur einseitig auflegen, Kopfgehäuse brauchen Massekontakt. Beim Aufsprechkopf ist keine Abschirmung nötig), verdrahtet die Hf-Vormagnetisierung einwandfrei und prüft den Hf-Oszillator auf Funktion. Dafür ist ein geeigneter Löschkopf erforderlich, weil dieser Teil der Generatorschaltung ist. Die Löschkopfersatzspule der A77 deutet unmittelbar auf diesen Bezug hin. Für dich aber sollte dies weniger bedeutend sein, weil du sicherlich keinen Einkanal-Halbspurbetrieb vorsiehst.
Dann erfolgte die Einmessung.
Hans-Joachim
(, der Tonmeister und Musiker ist, kein E-Technik-Ingenieur)