Mit Würsten gegen Kündigungen
Verfasst: Dienstag 22. September 2009, 03:34
Die Mitarbeiter der Firma Studer arbeiten heute Nachmittag (22.09.2009) nicht. Sie feiern ein Fest. Damit kämpfen sie – zusammen mit der Unia – gegen den Stellenabbau. Die Geschäftsleitung schweigt.
Um 14 Uhr steht die Produktion der Studer Professional Audio in Regensdorf heute still. Denn die rund 100 Mitarbeiter haben beschlossen zu kämpfen – gegen die Auslagerung der Produktion nach England und somit gegen die Entlassung von rund 35 Mitarbeitern. Unterstützung für ihr Anliegen bekommen die Arbeiter von der Gewerkschaft Unia. Die Arbeit niederzulegen, sei kein Streik, betont ein Vertreter der Personalkommission, der namentlich nicht genannt werden will. Geplant sei ein Fest mit Bratwürsten und Getränken. Ausserdem würden alle Mitarbeiter die drei arbeitsfreien Stunden wieder ausgleichen. «Wir möchten mit unserer Aktion Aufmerksamkeit schaffen und der Konzernleitung zeigen, dass wir für unseren Arbeitsplatz kämpfen werden», sagt er.
Salamitaktik vermutet
Genau diese beschloss nämlich, die Produktion von Regensdorf nach England auszulagern. Die Entwicklung, der Service und das Ingenieurwesen blieben laut Karl Willi, Manager Operation der Studer, in Regensdorf («ZU»/«NBT» berichteten). Als Grund für diese Massnahme gibt die Studer konzernweite Sparbemühungen an, wie einem internen Dokument zu entnehmen ist, das der Redaktion vorliegt. Allerdings werfe die Produktion in Regensdorf laut der Unia immer noch Gewinn ab, trotzdem werde hier zugunsten des Konzerns der Rotstift angesetzt. Hinter der Auslagerung vermuten die Regensdorfer Mitarbeiter eine Salamitaktik. «Es ergibt keinen Sinn, die Produktion nach England zu schaffen, die Entwicklung und den Service aber hier zu lassen», sagt der Vertreter der Personalkommission. Er und seine Mitstreiter befürchteten, dass irgendwann alles nach England gehe und der Standort Regensdorf geschlossen werde.
Kein Kommentar aus England
Die Unia und die Personalkommission teilten der Geschäfsleitung nicht direkt mit, dass die Belegschaft die Arbeit niederlegen wird. «Wir haben aber auch kein Geheimnis darum gemacht. Es ist bekannt, dass die Aktion am Dienstag stattfinden wird», sagt der Mitarbeiter-Vertreter. Reaktionen der Geschäftsleitung auf den Stillstand bei Studer erhielt weder die Personalkommission noch die Unia. Auf Anfrage wollte in Regensdorf wie auch in England niemand zur Situation Stellung nehmen. Unklar ist, was mit den Produktionsliegenschaften in Regensdorf künftig geschehen wird.
Sicher ist, dass auch das hauseigene Studer Revox Museum per sofort geschlossen bleibt. Dem Trägerverein fehlen Mitglieder und Räume, um dieses zu erhalten.
Quelle: Zürcher Unterländer / 22.09.2009 / Autorin: Ines Rütten
Um 14 Uhr steht die Produktion der Studer Professional Audio in Regensdorf heute still. Denn die rund 100 Mitarbeiter haben beschlossen zu kämpfen – gegen die Auslagerung der Produktion nach England und somit gegen die Entlassung von rund 35 Mitarbeitern. Unterstützung für ihr Anliegen bekommen die Arbeiter von der Gewerkschaft Unia. Die Arbeit niederzulegen, sei kein Streik, betont ein Vertreter der Personalkommission, der namentlich nicht genannt werden will. Geplant sei ein Fest mit Bratwürsten und Getränken. Ausserdem würden alle Mitarbeiter die drei arbeitsfreien Stunden wieder ausgleichen. «Wir möchten mit unserer Aktion Aufmerksamkeit schaffen und der Konzernleitung zeigen, dass wir für unseren Arbeitsplatz kämpfen werden», sagt er.
Salamitaktik vermutet
Genau diese beschloss nämlich, die Produktion von Regensdorf nach England auszulagern. Die Entwicklung, der Service und das Ingenieurwesen blieben laut Karl Willi, Manager Operation der Studer, in Regensdorf («ZU»/«NBT» berichteten). Als Grund für diese Massnahme gibt die Studer konzernweite Sparbemühungen an, wie einem internen Dokument zu entnehmen ist, das der Redaktion vorliegt. Allerdings werfe die Produktion in Regensdorf laut der Unia immer noch Gewinn ab, trotzdem werde hier zugunsten des Konzerns der Rotstift angesetzt. Hinter der Auslagerung vermuten die Regensdorfer Mitarbeiter eine Salamitaktik. «Es ergibt keinen Sinn, die Produktion nach England zu schaffen, die Entwicklung und den Service aber hier zu lassen», sagt der Vertreter der Personalkommission. Er und seine Mitstreiter befürchteten, dass irgendwann alles nach England gehe und der Standort Regensdorf geschlossen werde.
Kein Kommentar aus England
Die Unia und die Personalkommission teilten der Geschäfsleitung nicht direkt mit, dass die Belegschaft die Arbeit niederlegen wird. «Wir haben aber auch kein Geheimnis darum gemacht. Es ist bekannt, dass die Aktion am Dienstag stattfinden wird», sagt der Mitarbeiter-Vertreter. Reaktionen der Geschäftsleitung auf den Stillstand bei Studer erhielt weder die Personalkommission noch die Unia. Auf Anfrage wollte in Regensdorf wie auch in England niemand zur Situation Stellung nehmen. Unklar ist, was mit den Produktionsliegenschaften in Regensdorf künftig geschehen wird.
Sicher ist, dass auch das hauseigene Studer Revox Museum per sofort geschlossen bleibt. Dem Trägerverein fehlen Mitglieder und Räume, um dieses zu erhalten.
Quelle: Zürcher Unterländer / 22.09.2009 / Autorin: Ines Rütten