Das STUDER und ReVox Forum

Hallo,

ich habe ein Dutzend Bänder gebrauchte Bänder gekauft, dabei auch 5 1000m ORWO 106 Bänder auf Bobbies. Offenbar war das das DDR Gegenstück zu den westlichen LGR 50, Per 528 u.s.w.

Hat jemand schon mal damit Erfahrungen gemacht ? Sehen nicht aus, als ob sie schmieren würden, aber bevor ich die ganze Maschine putze, will ich vorher lieber mal fragen. Gehen die auch mit 19 oder nur 38 cm/sec vernünftig ?

revfan

Hallo!

Interessantes Thema ehrlich gesagt - würde mich auch interessieren!

In diesem Zusammenhang mal folgende Frage:
Mir wurde mal erzählt, dass ORWO damals in seinen Werken die Tonbänder für BASF Kassetten produziert hat die dann hier wieder verkauft wurden - also auf gut Deutsch: BASF hat seinerzeit bei ORWO in der DDR für den westdeutschen Markt produzieren lassen...



Weis jemand ob das stimmt?

Hallo,

ich habe von einen Freund eine ORWO Studioband zum Testen bei mir, soll das Gegenstück zu Per 528 sein.
Das Band wickelt sehr sauber und es ist kein Abrieb oder Schmieren festzustellen.

MfG

Jürgen

Hallo,

ich habe zwischenzeitlich folgende Seite gefundenhttp://orwo.bg19.de/. Dort gibt sich jemand wirklich liebevolle Mühe, Informationen zusammenzutragen, z. T. auch mit Messdaten.

Das Ganze ist auch ein Stück deutscher Geschichte, so zum Beispiel der Hinweis auf ältere Bänder mit russischer Beschriftung (ein Exemplar hätte ich gerne). Allerdings habe ich dort nichts zu praktischen Erfahrungen und Problemen gefunden, wie sie zum Beispiel mit den "Revox teuer verkauft aber Mist Bändern" (631) vorgekommen sind.

revan

Ich habe über das ORWO 106 nur Gutes gehört, auch soll es angeblich auch keine Schmier-Chargen gegeben haben!

Eine (sehr hübsche) Bekannte von mir arbeitete damals in Wolfen, aber in der Filmabteilung 35mm Filme.

Rudy

Hallo Rudy,

Deine Aussage ist ausnahmsweise mal wertlos. Wenn Du nur auf die Qualitäten der hübschen Dame schaust, wie willst du dann die Bandqualität beurteilen

revfan

P.S.: es scheint aber auch verschiedene Serien gegeben zu haben. Ich habe neben dem oben schon abgebildeten Karton, jedoch mit gelbem Aufkleber und der Aufschrift "ORWO AUDIO PROFESSIONAL" auch zwei weiße Kartons mit offenbar unbenutztem Band und der Aufschrift "VEB FILMFABRIK WOLFEN Fotochemisches Kombinat DDR"

Bei letzteren sind sehr edel aussehende Bobbies mit polierter Oberfläche dabei, bei ersteren billige schwarze Plastikbobbies. Allerdings geht das etwas durcheinander, weil ein Band auuch auf einem BASF Bobbie ist,

Hallo,

habe mir die Bänder mal näher angeschaut, wobei der Exotenstatus dieses Bandmatreials wohl daher kommt, dass Studer-, Telefunken- und Revoxinteressierte wohl eher "Wessis" seien dürften.

Ich habe diese, schon recht angegriffene Hüllenart (sieht aus wie AGFA):
mit diesem schwarzem Kunststoff- Bobby
und diese:

mit einem schick veredelten Bobby:

Die Rückseite erinnert sehr an Per 528 und LGR 50:


Auf der Schichtseite ist auffällig, dass das Band sehr glatt ist, nahezu plastikfolienartig. Ich habe auch den Eindruck, dass es etwas steifer ist als die genannten ähnlichen Bänder und auch etwas zum "Aufrollen" neigt, wenn man es am Bandende z.B.: zum Auflegen etwas krümmt.

Ich mache mal ein paar (allerdings rein akustische und nicht messtechnische) Probeaufnahmen und berichte dann mehr.


revfan

Der schwarze Karton war mir bisher völlig unbekannt, vermutlich neuerem Produktionsdarums.

Ich hatte Proben 106er in dem weißen Karton und welche in kleiner Schachtel auf 13cm Spule, die auf der Nagra wunderbar liefen und qualitativ sehr gut waren.

Irgendwo habe ich in der Garage noch welche mit Interviews vergraben...

Rudy

Zur Abrundung des Themas hier noch ein gerade beim Aufräumen gefundenes anderes Band von ORWO vom anderen Ende des Lieferspektrums mit 65 Metern auf 7,5 cm Spule im praktischen Postversandkarton:
Beispielhaft eine dafür geeignete jedoch westdeutsche Bandmaschine für angehende Profis :
Man beachte auch den originalen, allerdings passiven Abhörmonitor !!

Es handelt sich bei diesem Gerät tatsächlich um ein als Spielzeug verkauftes Gerät der Firma Trix (Modellbau) für - allerdings nur wohlhabende - Kleine mit Markteinführung um 1958, variabler Bandgeschwindigkeit von 3 bis 15 cm (der Drehknopf rechts unten) und einem Frequenzgang von 200 bis 4000 Hz.

revfan

Ich erinnere mich noch genau an meiner erste (Bandmaschine), eine Grundig TK46. Alles eingbaut in einen selbstgezimmerten Tisch mit Moncor-Mixer, 2 Garrard-Drehern und selbstgebauten Plärrern und Bassfallen drin.

Mein alter Herr hatte mir öfter der Strom abgedreht..... damals war ich 13 Jahre etwa und baute meine erste Diskoanlage mit Mashall Bassgitarren-Amp und 80W Box.

Die Bude (Hulabar) war voll und auch meine ersten Schallplatten verdunsteten....

Dennoch eine schöne Zeit, im Kino liefen Bud Spencer (Carlo Pedersoli)+ Terence Hill (Mario Girotti), James Bond Teil 1 und Luis de Funes bekam seine Anfälle (Pickel, schon wieder krieg ich Pickel, überall Pickel...) und ich ging zur Lehre und Abendschule gleichzeitig.

So kam ich dann recht früh an meine erste A77, A700, Telefunken T9, M10, PR99, A810, M15, M15A und M20+M21.

Wenn ich heute das Egebnis aktueller Schüler sehe ...

(Denk' ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um meinen Schlaf gebracht)

Abba so hat irgendwann fast jeder mal angefangen; klein und bescheiden.

Rudy