Hallo Waldemar!
Sicher lobt der Verkäufer sein Gerät - er will es ja verkaufen!
Erfahrungsgemäß werden kaum brauchbare Revöxe zu fairen Bedingungen angeboten, ja schon das Putzen oder Ersetzen einer Lampe wird gerne als "generalüberholt" angepriesen...
Ob die Kondensatoren 2 oder 20 Jahre alt sind, kann man nur messtechnisch erfassen bei dem nun 50 Jahre altem Maschinchen.
Komischerweise spielt fast immer einer der Vorbesitzer an irgendwelchen Potis herum und verstellt die Werkseinstellungen der Tonköpfe, der Bandzug stimmt nicht mehr und nicht selten fassen Kollegen bei einer "Überprüfung" solche Geräte nur noch an, wenn man sie gleich revidiert.
"Nur mal schnell einmessen" geht gar nicht, da sich Arbeitspunkte nur aufgrund Bauteilealterung verstellen, oder der Vorbesitzer seinen Spieltrieb mit dem Schießbudenschraubendreher nicht im Griff hatte.
Wie Christoph schon andeutete braucht man u.a. ein Bezugsband - für jede Geschwindigkeit, Entzerrung und Bandfluss.
Dann einige Messgeräte plus deren Bedienung sollte vorhanden sein und bevor man ein Bezugsband auflegt, sollte die Maschine entmagnetisiert werden, um das Bezugsband (die höhere Stufe von Messbändern) nicht aufgrund aufmagnetisierter Bandführungselemente anzulöschen!
Klar, bei einem HiFi-Gerät reicht ein Messband für 29,-€ völlig aus.
Aber privat legt sich niemand eine Löschdrossel zum degaussen (entmagnetisieren) hin, ein Set Bezugsbänder, Generatoren und geeichte Pegelmesser ect.
Ich möchte Dir und anderen Bandmaschinen-Fans keine Angst machen, aber eine Revision kann leicht den Zeitwert einer Maschine überschreiten und wenn die Tonköpfe runter sind, hat man einen wirtschaftlichen Totalschaden stehen - wie so oft aus iiBäh....
Mein Tipp:
Anschließen, Band drauf und testen.
Geht 'se, Glück gehabt.
Ein Kanal hängt, siehe oben.
Rudy