Lieber Franz,
hier kannst du Weihnachten feiern:
ftp://ftp.studer.ch/Public/Products/
Ehe sich die Kerzen aber in der sommerlichen Hitze biegen, wären in deiner Werkstattausstattung noch ein X/Y-Oszilloskop und ein Bezugsband hilfreich, um die Spaltsenkrechtstellung wiedergabe- und dann aufnahmeseitig zu überprüfen. Hilfreicher als eine Klirrfaktormessbrücke.
Agfas PER 528 ist/war das Normalband der bunzdeutschen ö.-r. Rundfunkanstalten, mit dem diese (endlich und ersehnt) zur Hifi-Low-Noise-Zeit aufschlossen. Zur nicht uninteressanten Geschichte dieses Bandes habe ich an diversen Stellen schon einmal etwas abgesondert, denn dieses Band, unter dessen Lauf die EMTEC abgehalftert wurde, repräsentiert die lange (öffentliche) Geschichte der Magnetbandaufzeichnung in Deutschland, die vor wenigen Tagen (10. Juni) ihren 65. Geburtstag feierte. Siehe
http://mb.abovenet.de/forum2/showtopic. ... eadid=4923
Und nachdem wir schon einmal bei einem solchen Ereignis definitiv kulturhistorischer Dimension sind, habe ich hier (letztes posting)
http://www.razyboard.com/system/thread- ... 53521.html
ein paar offene Fragen beantwortet. Abseits von Einmessung und dergleichen mehr.
AGFA/BASF/EMTEC gründete die letzten gut 20 Jahre fast auschließlich auf Zusammenarbeit mit Studer, weshalb man gerade auch von den Kopfspaltabmessungen her die Datenblattangaben der BASF/EMTEC einer A810-Einmessung zugrundelegen kann.
So beträgt der Delta-10-kHz-Wert des 528 bei 38,1 cm/s für eine VA von 514 nWb/m -3,5 dB, sofern du auf Klirrfaktorminimum abgleichst. Bei 19, 05 cm/s werden -5 dB empfohlen. Solltest du wie die ö.-r. Anstalten zur Klirrfaktorverringerung (0,2 % bei VA) mit 320 nWb/m und TelcomC4-Rauschminderern oder aber 76,2 cm/s fahren, müsste ich mein Druckmaterial zum 528 durchsehen, weil meine Rechner-Files diese Informationen nicht hergeben.
Zur Frage der Einmessung, ihrer Fallstricke, Möglichkeiten, Voraussetzungen für einen einwandfreien Gerätebetrieb und die hitorischen Gegebenheiten haben wir so interessant wie ausführlich (und mitunter auch kontrovers) in einem Nachbarforum diskutiert. Dort wäre in der Suchfunktion einfach nach "Einmessung" bzw. "einmessen" zu suchen. Aber Vorsicht: Da kommt allerlei Lesestoff:
http://mb.abovenet.de/forum2/
Die oben angesprochene Diskussion förderte auch Literatur zum Thema zutage, weiterhin wird die Geschichte der Einmessung beleuchtet (ich hoffe, das war in dieser Diskussion; meine Beteiligung garantierte die Einbeziehung der Geschichte eigentlich....). Diese nämlich baut erst seit Beginn der Stereozeit auf die Delta-10-kHz-Methode, die offenbar auf den aus Wien gebürtigen AGFA-Mann Friedrich Krones zurückgeht. Vorher wurde bei Profis der Nf- und der Hf-Strom separat und mit eigenem Messgerät (R57) eingestellt...
Ansonsten offeriert uns die Deutsche Welle auf ihrem Server noch immer hilfreiche Erklärungen zur Einmessung traditioneller, analoger Bandgeräte:
http://www.dw-world.de/dw/0,,3907,00.html
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,357209,00.html
http://www9.dw-world.de/rtc/infotheque/ ... agrec.html
http://www9.dw-world.de/rtc/infotheque/ ... dures.html
Ich würde mir das herunterladen (und zusätzlich rechts und links auch anderes Interessante mitnehmen), solange es noch 'da' ist. Die Uhr läuft ab. Unweigerlich.
Hans-Joachim