B780 Siebelkos

Fragen und Antworten zur Technik bei den ReVox-Klassikern. Von der 36er-Serie bis zur C-Serie.

Moderator: Administratoren

Forumsregeln
In diesem Bereich geht es um die "Klassiker" der Firma ReVox. Gemeint sind Geräte aus den Anfangstagen der Firma, ReVox-Tonbandgeräten aller Art, B-Serie, C-Serie, S-Serie, H-Serie usw.
Antworten
Benutzeravatar
dub
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 7
Registriert: Montag 30. August 2021, 14:18
Erhaltene Danksagungen: 4

B780 Siebelkos

Beitrag von dub »

Hallo zusammen!

Nachdem ich kürzlich meinen ersten B780 erstand (unverbastelt und voll funktionsfähig), möchte ich ihn langfristtauglich machen.

Netzteil und Entstörkondensatoren, dann sollen auch die Endstufen inklusive Siebelkos gemacht werden.

Hätte jemand freundlicherweise die Abmessungen der Original - Frakos 4700mF parat? Vor allem die Höhe, der Durchmesser scheint mir 35mm zu sein.

Würde eher auf Nummer sicher gehen und die Kapazität nicht deutlich erhöhen (maximal 6800mF).

Was hieltet Ihr von Kemet, F&T oder Mundorf Mlytic in dieser Position? Konkrete Modellempfehlungen?

Danke und Gruß,

Marc
Benutzeravatar
cavemaen

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von cavemaen »

Tipp:

je nach Hersteller können heute die Abmessungen enorm schwanken, da man andere Isolierstoffe hat.

Noch anstrengender wird es, eine passende stehende Elko-Version zu finden, welche zum alten Lochbild der Platine passt.

Bitte nicht in iiBäh kaufen, denn oftmals sind die Teile schon so alt wie die, welche gerade ausgelötet wurden!

Reichelt & Co. verkaufen frische Ware.

Im Audio-Signalweg empfehle ich die schwarzen von Panasonic
oder Vishay, andere können sich negativ auf das Klangbild auswirken.

R.
eyes
Trippel As
Trippel As
Beiträge: 123
Registriert: Montag 23. März 2009, 10:48
Vergebene Danksagungen: 117
Erhaltene Danksagungen: 94

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von eyes »

Ehrlich gesagt: "Unverbastelt und voll fkt.fähig........."
Warum vorsorglich tauschen ? Zumal oft die "Neuware" nicht besser ist, als das alte, verbaute Zeugs..........
Wenn revidieren, dann richtig - und dazu gehören dann vor allem, die nicht für jedermann bekannten u. zugänglichen (revoxinternen), Updates. (Sind umfangreicher, als man glaubt.)
Ausnahme: Die RIFA`s : Die gehören getauscht. (Auch bei einem fkt. Gerät).
Für mich gesprochen: Sich am Gerät erfreuen und im Falle eines Falles das Gerät dann in wirklich kundige Hände geben.....
Servus
Tom
Benutzeravatar
dub
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 7
Registriert: Montag 30. August 2021, 14:18
Erhaltene Danksagungen: 4

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von dub »

Bedanke mich sehr, auch für die Überlegung eventuell nichts oder nicht zuviel zu tauschen.

An die Siebelkos dachte ich unter anderem, weil ich zum Tausch der RIFA's ja eh die Endstufen ausbauen muß.

Und nachdem ich dies eben nur einmal machen und dann für sehr lange in Ruhe lassen möchte, hielte ich die Erneuerung der Siebelkos für eine jedenfalls erwägenswerte Idee.

Und natürlich würde ich, wenn ich dies tue, nur die bestmögliche Qualität verwenden (könnte auch bei Bürklin, Digikey, RS-Components etc. ordern). Daher die Frage nach der Höhe der Originale.

Kennt diese zufällig jemand?

Würden mir die mitlesenden Experten zustimmen, die Kapazität nicht auf 10000mF zu erhöhen?
Sollte man dies doch gefahrlos tun können, gäbe es ja das Angebot von revox-online..

Nochmals danke!

Marc
Benutzeravatar
dub
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 7
Registriert: Montag 30. August 2021, 14:18
Erhaltene Danksagungen: 4

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von dub »

Nachtrag an R. (cavemaen):

Welche "schwarzen" Panasonic oder Vishay Modellreihen meinst Du genau?

Hatte in einem Parallelforum einmal davon gelesen, daß der Revox - Service gar Frolyt - Elkos aus aktueller Produktion nutzt.
Kann aber natürlich auch falsch sein.
Weiss jemand zufällig etwas hierzu?

Marc
Benutzeravatar
cavemaen

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von cavemaen »

Stimmt,

habe mein Studer 962 abgegeben, da die Beinchen diverser Elko's den Signalweg durch die Platine zur anderen Seite durchkontaktieren, wo Unterbrechnungen & kalte Lötstellen vorproduziert sind.

Mein früheres Studer 904 mit 50 Kaqnälen (zuzüglich Summen & Perepheriemodule, Send & Returnwege nicht mitgerechnet) hatten je Eingangskanal geschätzte 40 Kondensatoren drin, vor deren Tausch ich mich gedrückt habe!

(Ein Freund schätze mal in seinem Studer 905 die Anzahl der blauen Philipse auf etwa 5000 Stück)

Da schätzte ich meine frühere Telefunken V800 Tonregie oder die 400er Serie von Neumann, wenig Bauteile, leicht verfolgbare Signalwege bei primitiver Wartung, mit denen ich unzählige Hörfunksendungen produzierte.

Aber mein Vorredner hat Recht; oftmals sind die alten damals verbauten Kondensatoren langlebiger, als der Industriemüll, der uns heute angedreht wird.

Ich hatte u.a. mal eine Studer A810, B67 und PR99 auf dem Tisch, in denen diese Dinger wenige Jahre zuvor (voll revidiert lt.Besitzer) getauscht wurden.

Ergebnis: rund jeder Dritte verstorben und Elko's zum Teil ausgelaufen....

Fast 3 Monate verschlang die Suche nach einem sporadisch auftretenden Kurzschluß in einer fertig revidierten A820.

Grund:

ein u.a. nagelneu verbauter Tantal hatte Anwandlungen, mal einen Kurzschluß zu bekommen und dann wieder Stunden und Tage durchzulaufen.
Bei 18 Steckkarten und unzähligen Bauteilen such mal schön und rate, wo der Übeltäter lauert - man hat 3 Sekunden Zeit dafür, danach erfolgt die Sicherheitsabschaltung!

R.
micha1422
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 10
Registriert: Samstag 7. Dezember 2019, 15:38
Vergebene Danksagungen: 6
Erhaltene Danksagungen: 7

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von micha1422 »

Hallo Marc,

gegen Frolyt spricht tatsächlich nichts. Made in Germany seit 73 Jahren. Schon zu DDR-Zeiten waren die (Vorgänger) nicht schlecht. Sind nur nicht so leicht zu bekommen, teilw. bei Bürklin. In meinem, beim Revox-Service in Villingen revidierten, B215 fand ich dann auch die Frolyt-Elkos vor und habe nicht schlecht gestaunt.

Gruß Micha
Benutzeravatar
dub
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 7
Registriert: Montag 30. August 2021, 14:18
Erhaltene Danksagungen: 4

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von dub »

Hallo Micha,

danke, das bestätigt dann meine Info. Frolyt gibt es auch noch bei banzaimusic zum Beispiel.

Was hieltet Ihr beispielsweise von diesem Siebelko (gefahrlose Erhöhbarkeit der Kapazität vorausgesetzt) bezüglich Qualität:

https://www.digikey.de/de/products/deta ... =388813798 ?

Gruß,

Marc
micha1422
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 10
Registriert: Samstag 7. Dezember 2019, 15:38
Vergebene Danksagungen: 6
Erhaltene Danksagungen: 7

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von micha1422 »

Hallo Marc,

also, ich würde auf jeden Fall bei den verbauten Nennkapazitäten bleiben (habe ich auch bei meinen vielen bisherigen Revisionen so gehalten). Die Gründe dafür sind vielfältig, z. B. bei höheren Kapazitäten höhere Belastung des Trafos und der Gleichrichter, was zu Schäden führen kann).

Ich weiß, dass diese Frage auch oft einen kleinen Glaubenskrieg auslöst. Einige meinen etwa, mit größeren Siebelkos ein besseres "Bassfundament" zu hören. Mir jedenfalls genügen die technischen Daten in der damaligen Bestückung vollständig.

Gruß Micha
Benutzeravatar
dub
Jungspund
Jungspund
Beiträge: 7
Registriert: Montag 30. August 2021, 14:18
Erhaltene Danksagungen: 4

Re: B780 Siebelkos

Beitrag von dub »

Hallo, Micha (und andere)!

Das hilft mir wirklich sehr.

Für Suchende wäre dies ein genau passender Elko, richtig?

https://www.digikey.de/de/products/deta ... =388952618

Ich bitte um Korrektur, um nicht eventuell jemanden in die Irre zu führen, falls inkorrekt.

Was würdet Ihr auf den Endstufenplatinen ausser den Elkos, auch den kleineren noch altersbedingt vorsorglich tauschen (nur die wichtigen Teile)?

Vermute ich recht, daß die oben erwähnten schwarzen Panasonic die der NHG Serie sind, oder andere?

Wären diese auch an anderen Stellen den bewährten FC - Typen vorzuziehen?

Danke und allen einen schönen Abend!

Marc
Antworten