Das es kein Schellack gibt?
Das sagte mir ein Schneide-Ingenieur.
Man hatte damals bei DMM schon mit Halfspeed gearbeitet, da sonst der Saphir abgebrochen wäre.
Selbst Matrizzen mit Schellackbeschichtung wurden mit heißem Saphir geschnitten, damit die Flanken sauberer waren, in denen beim Abspielen zu Hause die Nadel perfekt geführt wurde - hört sich blöd an, ist aber so.
Heute schneidet man auf polierten Stahlplatten herum, wo keine großen Auslenkungen mit damals üblichem Dynamikumfang möglich ist - was ich in einem MDR-Film über das Werk in der Tschechei zu sehen war.
Dort ist man eher stolz darauf, die allerneuesten PCs und Programme zu haben und statt antiquarische Masterbänder im Archiv, nur auf Festplatten mit raschen Zugriffszeiten alles bequehm abspeichert.
Selbst Nachpressungen alter Alben sind grottenschlecht gemacht und kommen als Boomerang von Kunden in die Läden zurück, welche noch die alte Qualität kannten.
(Ja es gab damals auch schon u.a. von k-tel & Arcade Platten mit fragwürdiger Qualität)
Und wie heiß sollte eine Stahlplatte oder der Saphir sein, damit der Stahl weich wird und sich besser schneiden lässt??
Gar nicht.
Man verzichtet einfach auf Pegel mit Dynamik und hofft darauf, dass es niemnd merkt.
Und wenn man dem Vinylwerk schon eine kastrierte Datei zuschickt (
im Homestudio schon zu Tode kompremiert) und kein Mastertape dort mehr abgespielt werden kann, sagt das etwas einem Analog-Liebhaber aus dem Fach einiges, wie sich das €rgebis anhört und man im Laden für mindere Qualität abgezogen wird.
Niemand hält mehr eine große Studer oder Telefunken vor - nein, heute muß alles zwanghaft digital sein, selbst Dateien mit jede Menge Jitter drauf wird oftmals durch eine Röhrenstufe gejagt in der Hoffnung, noch etwas zu retten, was schon verloren ist.
Ich weiß, ich bin von gestern.
Aber das was man heute als Tonträger zu kaufen gibt, hätte man sich damals bei uns in den 1970er Jahren nicht gewagt!
meine M15 Rillensteuerung MT72 scal.jpg
Das war meine private Telefunken M15 mit Rillensteuerung für eine Schneideanlage.
Die lief an einem Telefunken V800 Tonregietisch, wurde später durch ein Studer 904 mit 50 Kanälen ersetzt und produzierte damit über 11 Jahre lang Hörfunksendungen im Haupfberuf und machte die eigene Messtechnik mit Service.
Mir kann niemand erzählen, was Dynamik und gehörrichtiges Abmischen mit Matering ist, da
jede Übertrgungskette nur so stark ist, wie deren schwächstes Glied!
R.