GELÖST: ReVox A77 Signalabstürze

Fragen und Antworten zur Technik bei den ReVox-Klassikern. Von der 36er-Serie bis zur C-Serie.

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wiedeholm
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GELÖST: ReVox A77 Signalabstürze

Beitrag von wiedeholm »

Hallo,
ich habe eine A77, 4spur seit einem Jahr und inzwischen fast alles erneuert / gewechselt. Soweit läuft auch alles. Allerdings kam es immer wieder zu unerklärlich Pegelabstürzen auf beiden Kanälen (aber differentiert). Da habe ich die Wiedergabe-Platinen getausch - Fehler blieb auf dem Kanal, wo er erschienen war. Alles mögliche getestet, das Problem blieb. Interessanterweise war das Signal nicht völlig weg, sondern nur seltsam leise (ich kam immer auf "ELKOS?"). Bis ich dann eine einfache Brummprobe am Kopf machte und plötzlich ist alles voll da. Wie gesagt unterschiedlich auf beiden Kanälen. Mal im Betrieb ..ein Kanal weg oder eben zu leise, oder nach längerem AUS und dem Einschalten nur ein oder kein Kanal....kurzen Tips mit dem Schraubenzieher an die heissen Kopfanschlüsse und sofort alles da. Die Wiedergabeplatine habe ich getauscht, darauf die C's ebenso. Wer kennt dieses Phänomen und hat Erfahrungen? Sollte es an Kontakten liegen..?
bitte um Hilfe
Grüße
Wiedeholm
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cavemaen

Re: Signalabstürtze

Beitrag von cavemaen »

Hallo Wiedeholm!

Wie weit ist Deine Erfahrung im Umgang mit der Reparatur von solchen Geräten?

Eine A77 kann inzwischen 50 Jahre alt sein und sollte die 3. oder 4. Vollrevision bekommen - ohne Ausnahme!

Vor der Revision macht man eine Bestandsaufnahme um zu prüfen, ob eine Revision wirtschaftlich noch sinnvoll ist.

So sollte man bei "abgelutschten Tonköpfen" beispielsweise das Gerät lieber als Teileträger hinstellen, da allein neue Tonköpfe den Zeitwert der A77 weit übersteigen zuzüglich die Arbeitsstunden plus weitere erforderliche Ersatzteile.

Jetzt aber genau auf den Einzelpunkt eines aktuellen Fehlers hinarbeiten und genau nur diesen zu suchen lohnt nicht, da in 3 Wochen das nächste Öffnen des Gehäuses anstünde!

- Alle Schalter,
- alle Federkontakte vom Motherboard wo die Platinen drin stecken,
- alle Kabelstecker,
- alle Relaisekontakte reinigen, Relaisekontakte können noch ausgeschlagen sein und neben dem Gegenkotakt greifen, Kondensatoren können blöd machen bei bestimmten Themperaturen oder bestimmten Frequenzen, andere nicht mehr spannungsfest sein aufgrund 240V Netzspannung....

Wo soll ich da raten zu suchen oder anzufangen??

Beim Service prüfte ich mit zuerst die Betriebsspannungen, sowie Stromaufnahme der einzelnen Pfade, ggf. mit und ohne Belastung / Abnehmer der Energie, so findet man u.a. eine def. Schaltung.

Ohne zuverlässige Betriebsspannung(en) aus dem Netzteil ist jeder weitere Arbeitsschritt umsonst, ohne sichere Steckverbindung, sichere Kontakte der Poti's, der Federkontakte ect. sind weitere Arbeiten auf den Platinen fragwürdig...

Wurde am Netzspannungswähler gespielt, könnte der aufgrund Korrosion brutzeln da er nie verstellt wurde, sind Lager schwergängig und haben statt Fett nur noch Fensterkitt drinnen, schnarren die Bremsen, werden die Motoren heiß und nimmt der Bandzug ab...?

So, nun überschlage die Arbeitsstunden, erforderlichen Ersatzteile und missachte die Angebote in iiBäh, da dort selten was Gutes angeboten wird.

Viel Erfolg!

Rudy
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Re: Signalabstürtze

Beitrag von pausenprofi »

Hallo Wiedeholm,
das klingt nach meiner Erfahrung für Schwingungen im Wiedergabeverstärker im UKW Bereich.
Vermutlich hast Du beim Erneuern der Transistoren alle mit Stromverstärkung C
eingebaut.
Der Wiedergabeverstärker ist da aber empfindlich, man darf da nur BC 109
+ BC108 mit nicht zu hoher Stromverstärkung einbauen -
evtl. ausgemessene Transistoren der Gruppe C mit max B 500
oder mal Gruppe B mit B 300 versuchen.

Und bitte Rückmeldung welche Erfolge Du hast.
Ernst
wiedeholm
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Re: Signalabstürtze

Beitrag von wiedeholm »

Hallo,
Dank an Rudy und Ernst,
ich bin nach langem Nachdenken und Gegenproben auf die Fehlerquelle gekommen: die Kondensatoren auf der Grundplatte.
Beide hatten auch schon ihre Jahre weg und die Zeit zeigt ihre Wirkung...! Nach dem Wechsel ist der Fehler nicht wieder aufgetreten. Dank des wunderbaren servicefreundlichem Aufbaus der Revox ist die Fehlersuche entspannt, auch wenn man manchmal auf der Leitung steht. Die Transistoren habe ich noch nicht gewechselt, eben wegen des Schwingungsrisikos.
Ich danke Euch nochmals
Grüße aus Jena
Wiedeholm
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