GELÖST: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Fragen und Antworten zur Technik bei STUDER Geräten.

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Kurt
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GELÖST: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Kurt »

Ich habe meine A80 VU-2 MK2 von 19/38 auf eine HS 38/72 von der Geschwindigkeit umgebaut.
Alle Komponenten und Karten habe ich dementsprechend gewechselt. Alles hat einwandfrei funktioniert. Am Ende habe ich sogar noch eine Zero Locator Karte eingebaut und verkabelt.
Alles bestens. Danach noch alle alten Kondensatoren getauscht, sowie auch mechanisch (alle Kugellager neu, Bremsen, …) die Maschine auf Vordermann gebracht. Auch die elektrische und mechanische Einstellung hat keine Probleme bereitet.
Dann kam ich zur Einstellung des Autioteils. Keine Besonderheiten aufgetreten bis zur Einstellung des Wiedergabe Frequenzgangs. Referenzband CCIR 35nWb/m eingelegt und mit der hohen Bandgeschwindigkeit angefangen zum Einstellen. Ganz nach Manual mit 1kHz Pegelton alle Schritte ausgeführt mit Leitungspegel +6dbu inklusive der Spaltkopfneigung. Dann kam ich zum Punkt Höhen Liniarisierung. Mit dem Meßband 10 kHz -10 db wollte ich die Wiedergabe Höhenentzerrung einstellen. Es ist mir aber nicht möglich den Pegel auf -10db einzustellen. Ich komme auf max. -18db und nicht drüber. Die Bass Liniarisierung funktioniert perfekt.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, da ich schon alles probiert habe. Ich habe mein Ersatzverstärkerteil schon bei einem Kanal probiert, kein Erfolg. Ich habe noch einen Monoblock, welchen ich ebenfalls probiert habe. Ebenfalls dasselbe Ergebnis. Sogar die Wiedergabekabel vom Wiedergabekopf zum Verstärkerteil habe ich gewechselt. Ebenfalls ohne Erfolg.
Ich bin verzweifelt. Vielleicht gib es eine vernünftige Erklärung was das Problem sein kann.
Ich bitte um Hilfe und bin auch bereit den Aufwand (sollte dies nur vor Ort in Österreich zu lösen sein) zu entlohnen.
Bricksounder
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Bricksounder »

Guten Morgen Kurt,

leider habe ich hier aus der Ferne auch keine "zündende Idee".

Aber wenn Du in Österreich (welche Ecke??) lebst könntest Du den David Küblböck kontaktieren:

Ostrong Audio / Niederösterreich / Yspertal. David ist einer der letzten "ORF-Tonband-Techniker" und er darf wirklich zu den Studer-Maschinen "DU" sagen. Ich verdanke ihm schon sehr viele kompetente Ratschläge und Reparaturen. Er kann natürlich nicht umsonst arbeiten aber er ist sehr fair zahlbar und kompetent ....

ich würde mich freuen wenn Dir der Tip hilft

einen guten Sound wünscht Dir Ralf
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cavemaen

Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von cavemaen »

Tipp:

1. würde ich prüfen, ob die Wiedergabekarte die Frequenz (noch) kann,

2. prüfe den Tonkopf mit einem "verlässlichem Bezugsband" und kein angelöschtes Abfall-Tape (Schmier-Charge) aus iiBäh.

3. Prüfe den Tonkopf solo und ziehe die Wiedergabekarten, da aufgrund Bauteilealterung der Eingangswiderstand sich ändern kann, auch

4. aufmagnetisierte Teile dieser oder einer anderen Maschine zuvor können Dein Bezugsband angelöscht und zu Schrott verarbeitet haben, falls es nicht schon beschädigt erworben wurde (kommt öfter vor).

5. Mit einer Lupe oder Mikroskop den Kopfspalt überprüfen, ob nicht Bandabrieb den Kopfspalt verstopft und die Kopfpole kurzschließt, dann kommt aus dem Kopf auch kaum noch Höhenanteil und Pegel raus und wenn man misst, dann misst man Misst!

Allg. Info:

Man kann mit bestimmten "Tonkopfreinigungsmitteln" den Kopfspalt auch dauerhaft zukleben / zubacken, besonders nach der Vergewaltigung einer Maschine mit klebigen Tonbändern (Schmier-Chargen) und ordentliches Aufdrücken mit dem Putzlappen - immer rein in den Spalt!

Erst die Tonköpfe der letzten Serien (Studer + Telefunken) hatten eine geschmolzene Glasperle im Kopfspalt, da passierte nichts mehr und die Lebensdauer verdoppelte sich zufällig noch...

R.
Tasos
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Tasos »

Hallo Kurt,
hast du mal mit dem Referenz band 315 nWb/m denn Wiedergabe Spiegel eingestellt und bist du beim richtigen Höcker?
Wenn nicht würde ich dir Ratten es auszuführen dann wirst du sehen wie der Pegel von Höhen Frequenzen hoch kommen.

Tasos
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Tasos »

Sorry: Ich meinte die Wiedergabe Phase bei 10 kHz!
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cavemaen

Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von cavemaen »

... bescheidene Frage;

was haben 315nWb mit der fehlenden Höhenwiedergabe zu tun und warum muß man zwanghaft die Taumelung von Tonköpfen verstellen??

Wenn der Kollege nicht auf seinen Höhenanteil kommt und vorher alles in Ordnung war, sollte man o.g. Punkte abarbeiten, bevor man Werkseinstellungen mit Azimuth, Kippwinkel und Umschlingungswinkel verstellt, wozu man keine Messmittel hat um das wieder zu richten oder vor dem Verschlimmbessern überprüfen kann?

Tonköpfe verstellen sich nicht von selbst.

R.
Alfred
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Alfred »

Hallo zusammen,

ist der Abschnitt 7 Verstärker, Kontrolle und Einstellungen entsprechend berücksichtigt worden.
a80.JPG
Gruß Alfred
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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cavemaen

Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von cavemaen »

... ja ist richtig, wenn man später beim Einmessen ist.

Wollte nur sagen, dass bei der Frequenzgangprüfung und dem Nichtvorhandensein der Höhen es erstmal nebensächlich ist, welchen Bandfluss das Bezugsband hat - das Messmittel Bezugsband aber sollte nicht aus fragwürdiger Herkunft und ggf. "angelöscht" sein, was mit auch Grund dafür sein kann, dass der Kollege kaum Höhen messen kann.

So wollte ich das rüberkommen lassen...

R.
pausenprofi
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von pausenprofi »

@cavemaen

Man kann mit bestimmten "Tonkopfreinigungsmitteln" den Kopfspalt auch dauerhaft zukleben / zubacken, besonders nach der Vergewaltigung einer Maschine mit klebigen Tonbändern (Schmier-Chargen) und ordentliches Aufdrücken mit dem Putzlappen - immer rein in den Spalt!

Ja- und was empfiehlt der Schreiber, um "den Spalt" wieder betriebsfähig auszuputzen ?

fragt der pausenprofi
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von pausenprofi »

Hallo Zusammen,
Bereits in meinem Post am 07.09.2015, 20:56
habe ich hier im Forum auf einen Sonderdruck von RTV bezüglich Fertigung der Revox Studer-Tonköpfe
hingewiesen, der per Suche nach "Harte Schweizer Köpfe" gefunden werden kann.

Grüsse vom pausenprofi
Tasos
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Tasos »

Hallo Kurt
Sorry ja die Köpfe verstellen sich nicht von selbst stimmt du hast recht (cavemaen)...
Ich bin nochmals über das Manual A 80 VU MkII gegangen und habe festgestellt dass es verschiedene Entzerrungen (Zeitkonstanten) gibt für verschiedene Geschwindigkeiten. Du hast für 7,5/15 noch die Wiedergabe EQ Board 1080.814 am Wiedergabe Amp eingebaut.
Nach dem umbau auf 15/30 Geschwindigkeit brauchst du aber denn 1.080.815.81 EQ Board damit die richtige Zeitkonstante stimmt für die Wiedergabe 10 KHz.
Für denn Record und Sync teil muss du das gleiche machen EQ 1.080.816 auf 817 beim Record und 1.080.816 auf 817 beim Sync Board.
Vielleicht braucht mann nur paar Kondensator zu ersetzen oder Wiederstände von vorhandenen 814er Board auf 815er umbau schau mal denn unterschied an im Manual.
So einfach wie man es meint meine Herren ist es NICHT.

Tasos
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cavemaen

Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von cavemaen »

Das Eingangsproblem war, dass der Kollege kaum Höhen in der Wiedergabe hat und dazu muß er nichts umbauen, sondern den Service machen.

Dazu habe ich versucht, Möglichkeiten zur Fehlersuche aufzuzeigen ohne auf Vollständigkeit zu pochen.

Auch wäre es zunächst unwichtig, welches Prüf-Test-oder Bezugsband er dazu nutzt, nur das verwendete Band sollte nicht angelöscht oder andersartig beschädigt sein - nur auf die Höhenwiedergabe ging es hier, die angeblich fehlt.

Vielleicht hat man dem Kollege auch ein solches Messband angedreht...?

Diese Möglichkeiten versuchte ich als Denkanstoß und Tipp dazulassen, bevor man seine Maschine zerlegt...!

Erst wenn ein brauchbares Bezugsband auf der Maschine liegt, der Tonkopf sauber und unbeschädigt ist, kann man ab dem Tonkopf anfangen zu messen bis rein in die Wiedergabekarten, auch dazu gab ich Hinweise.

Erst nach Beseitigung der Ursache seiner Höhenverluste sollte das erforderliche Bezugsband mit korrektem Bandfluß und Entzerrung aufgelegt werden, was aber zum Testen mit Fehlersuche (wie beschrieben) erstmal nebensächlich ist.

Auch ich habe meine teuren Bezugsbänder geschont und nicht permanent auf jedes Laufwerk geworfen, was man mir auf den Tisch stellte, sondern erstmal zur Kontrolle noch brauchbare "Alt-Messbänder" oder gute Kopien davon zur Fehlersuche genutzt, um nicht Original BASF-Bezugsbänder zu urinieren...

R.
Tasos
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Tasos »

Das Eingangsproblem war, dass der Kollege kaum Höhen in der Wiedergabe hat und dazu muß er nichts umbauen, sondern den Service machen. (Von Cavemaen Kopiert)
Diese Aussage ist Falsch er hat die Maschine ja von 7,5/15 auf 15/30 Ips umgebaut. Er kann ja zuerst die EQs mit den Studer Nummern überprüfen die ich Ihm angegeben habe und dann erst entscheiden was er machen will!
Ich bin überzeugt das dass der Fehler ist, habe jahrelang beim After Sales Service in Regensdorf bei STUDER gearbeitet.
Ich habe fertig!

Tasos
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Magnettonmanni
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Magnettonmanni »

Hallo, liebe Forianer,

haltet bitte den Ball flach.

Der Themenersteller baut eine A80 von 38 auf 76 um, baut einen Locator ein, wechselt alle Lager und hinterher ist alles bestens.

Alle Achtung!!!

("Da kann nich jeden mit" hätte Klempnermeister Röhrig gesagt.) - Das ist eine echte Leistung. -

Dann wechselt er noch alle Kondensatoren (warum? es war doch alles bestens!!!) und dann geht die Chose nicht mehr.
Das kann passieren. Da hilft nur beharrliches Suchen.

Ich würde eigentlich den TE schon mal wieder am Zug sehen. Der ist aber schon seit 2 Wochen abgetaucht.
Ich denke er hat seinen Fehler längst gefunden und nur vergessen, hier eine eigentlich selbstverständliche Rückmeldung abzugeben, damit man den nächsten Umbauer warnen kann.

Wie z,B. in dem Faden "A77 Endabschaltung" geradezu vorbildlich vorgetragen und gelöst.
Absolut perfekt abgewickelt und beschrieben von "gd251, Dieter"

Viele Grüße
Manfred
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Niederberger Jean
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Niederberger Jean »

Ich will keine Polemik machen, aber heute mit dem noch erhältlichen Bandmaterial welches es in sehr guter Qualität gibt,
frage ich mich warum eine Maschine auf 76cm/s umzubauen bei den hohen Preise für Bandmaterial.
Ausserdem wenn ich mich nicht täusche ist bei dcer 76 cm/s Geschwindigkeit die Bassaufzeichnung schlechter als
mit 38 cm/s.
Ich habe eine Stellavox SP8 mit Adapter für grosse Spulen (26.5 cm) und da meine ich das bei 76 cm/s man schon eine schlechtere Aufzeichnung der tiefen Töne hat und auch eine sehr kleine Aufnahmezeit.

Soeben gelesen
"With certain formats, 15 ips does offer some additional advantage beyond economy. When running 1/4” stereo or 24-track 2”, you will often find an improved low frequency response compared to running at 30 ips."
Mit freundlichen Gruessen
ein Revox Studer Fan aus dem Tessin.
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Magnettonmanni
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Magnettonmanni »

Hallo Jean,

das ist richtig.

Physikalisch bedingt nimmt die Welligkeit des Frequenzganges bei tiefen Frequenzen mit der Bandgeschwindigkeit zu.
Ebenso wird der Kopiereffekt deutlich stärker. Das sind für Bereiche, die an einem Normpegel festhalten müssen, erhebliche Nachteile völlig losgelöst vom Bandverbrauch. Das gilt unabhängig von der Spurbreite und -Zahl.

Es gab aber zur Blütezeit der Mehrspur-Technik durchaus ernst zu nehmende Bestrebungen, mit den hoch aussteuerbaren Bändern auf 76 cm/s zu arbeiten, weil man dadurch Störabstände im Bereich von 84 dB erreichen konnte. Das war nahe an der CD und man brauchte dafür keine Dolby-Geräte. Bei 32 Spuren braucht man da ordentlich Geld für Dolby für Aufnahme und Wiedergabe und war ewig dabei, die Pegel auf den schmalen Spuren nachzujustieren.

Die vielen Spuren erforderten diese hohen Störabstände, damit es am Schluß auf der Platte nicht zu sehr rauschte. Die durchkopierten Geräusche passen irgendwie zum Original besser dazu als das eklige Rauschen und bei dem möglichen Krach (mehr als 80 dB) ist das durchkopierte Signal vermutlich auch nicht störender, als die Geräusche, die beim Plattenschneiden sowieso entstehen. Rauschen stört aber immer.

Aufgrund der Amplitudenstatistik und der guten Höhenaussteurbarkeit bei 76 wäre eine Übersteuerung der Höhen bei üblicher Musik nicht mehr vorgekommen, zumal man dann auch kein Bassanhebung machte. Man nahm die Entzerrung von 17,5 us, wie zu Beginn der Magnettonnormung nach dem WK II.


Nur mal so zum Scherz:

Ein wimmerfreies Spitzenlaufwerk von Annodunnemals wäre zum Beispiel mit einem relativ breiten Sprechkopfspalt und üblichem Studer- Hörkopfspalt mit PER 528 in allen Meßwerten auf 19 so gut wie bei 38. der Klirrfaktor wäre sogar geringer.
Die Kopierdämpfung wäre höher, die Welligkeit bei tiefen Frequenzen geringer. Aber der Präzisionsschnitt im Bereich der klassischen Musik wäre sehr viel schwieriger und Schnittstellen könnten schon mal hörbar werden.

Außerdem hätte man dann bei 19 cm noch die Entzerrung ändern können, weil die Bänder eine wesentlich bessere Höhenaussteurbarkeit hatten, als zu Zeiten der Festlegung der Norm. Dann wäre es meßtechnisch noch besser geworden, aber besonders geschulte Ohren mit Erinnerung an das Original (der Musiker und der Tonmeister) hätten eventuell eine eher einsetzende Verklirrung der Obertöne feststellen können. - Also hat man alles vernünftigerweise so gelassen, wie es war. Es war ja hinreichend gut damals.

Deshalb weiterhin viel Spaß an der Musik
und der Tonjägerei

viele Grüße
Manfred

P. S. Es wäre zwar schön, wenn wir noch etwas vom TE hören könnten, aber sehr viel Hoffnung habe ich da nicht.
Hierbei würde ich mich gerne irren.
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cavemaen

Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von cavemaen »

Hallo Manfred!

Bei der M21 hat man Versuche mit breiteren Aufnahmetonkopfspalten gemacht, um noch genug Pegel bei 76cm aufs Band zu bekommen.
Dazu hatte ich die Versuchsköpfe bekommen mit 3,5 sowie 4,5 und 6my breiten Kopfspalten.

Eine meiner M15A's mit 76cm habe ich früh verkauft, da kaum Tieftonanteile aufgezeichnet werden konnten - mit dem serienmäßigen Aufnahmekopf und mich der so übrig gebliebene Klang an DAT-Recorderchen erinnerte.

Ich hatte ganz vergessen, dass er auf 76 umbaute, was aber zunächst wenig mit der Wiedergabe zu tun hat, eher auf mangelnden VM-Strom bei der Aufnahme über Band.

Mike Oldfield hat (mit 2 Studer A800) mit 76cm gearbeitet, da er gemäß einer BBC Dokumentation bei der langsameren Aufnahme bei 38cm und angepassten Halbtönen die Sythie-Effekte präziser hinbekam und die Amerikaner lieben die Studer's mit 76cm, da diese ohne Übertrager 48KHz können!

R.
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Kurt
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Kurt »

Hallo alle zusammen!
Sorry dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, wollte aber mal einige Tipps abwarten.

Zum Bezugsband:
Ich habe die Einstellung mit 2 Bezugsbändern probiert. Zum einen mit dem Studio Testband von Heinz Bluthard und zum anderen mit dem Bezugsband von Nagravox. Dass alle Bezugsbänder defekt sind, sowohl 15 und 30 ips ist nahezu ausgeschlossen. Außerdem habe ich eine A80 VU MK1, wo alles bestens mit der Einstellung funktioniert. Somit kann ich „angelöscht oder andersartig beschädigt“ ausschließen.

Zu den Platinen:
Natürlich habe ich bei der Wiedergabe auf die Nummer 1.080.804-11 mit EQ 1.080.815.81 gewechselt. Beim REC Teil ebenfalls 1.080.802.11 mit EQ 1.081.869 (ist aber für die Höhenliniarisierung der Wiedergabe nicht ausschlaggebend). Alle Platinen habe ich mit neuen Kondensatoren ersetzt. Zusätzlich habe ich noch Ersatz-Platinen mit den Original-Kondensatoren (selbe Nummern) wo ich ebenfalls das gleiche Problem habe. Die restlichen Platinen Tonmotor Regelung 1.080.372, Wickelmotorsteuerung 1.080.385, … sowie die Phasen- Kondensatoren und der Capstan Motor wurden ebenfalls getauscht.
Leider habe ich noch immer nicht den Fehler gefunden. Elektrische Einstellung der Stabilisator-, Bandzug-, Bremseinstellungen-, ... Platinen sind alle perfekt.

Zum Umbau:
Ich weiß, dass der Umbau auf eine A80 HS mit Vor- und Nachteilen behaftet ist (Mehr Bandmaterial, höherer Frequenzgang bei Höhen und etwas schlechter bei Bässen, …). Aber ich muss einfach bemerken, dass man hat einen „gewissen Vogel“, wie man auf gut Österreichisch sagt, haben muss und es gefällt mir einfach auch eine HS Maschine zu besitzen, da ich ja eine A80 MK1 VU 7,5/15 zusätzlich mein Eigentum nennen kann.

Da ich nun schon alles versucht habe mein Problem zu lösen, werde ich den Wiedergabekopf austauschen. Darum habe ich mir von audiohouse.ch einen neuen Kopf bestellt der diese Woche bei mir eintreffen sollte.
Wenn ich dann auch keinen Erfolg haben sollte, werde ich den Tipp von „Bricksounder“ aufgreifen und mal David Küblböck kontaktieren.

Ich werde natürlich alle auf dem Laufenden halten und
Danke für die zahlreichen Postings
Kurt
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Magnettonmanni »

Hallo Kurt,

ich finde es nett von Dir, daß Du mich hast irren lassen.

Eigentlich habe ich große Schwierigkeiten, Deinen Fehlertext zu verstehen, denn es ist ja alles in Ordnung, nur geht irgendetwas nicht.

Dein Argument mit "haben wollen" kann ich gut verstehen. Ich selbst habe noch alte Mühlen (T8f und T9u) mit 76, die das damals können mußten, weil sonst die Forderungen des Rundfunks mit den alten Bändern nicht zu erfüllen waren.
Ich gebe aber auch unumwunden zu, daß es schon sehr reizvoll ist, den rasenden Bandtellern zuzusehen. Bei den alten Boliden genügt mir das, und nur deshalb baue ich meine A 81 auch nicht um.

Jetzt zur Umbauerei und Normung: willst Du europäisch oder US-amerikanisch?
Bei europäisch hättest Du die Widergabeentzerrer erst einmal so lassen können. Denn die haben bei beiden Bandgeschwindigkeiten 35 us als Normvorgabe von Annodunnemals. Mit modernen Bändern kannst Du Dich kaum vor den Höhen retten, wenn man erst einmal nur die Geschwindigkeit erhöht und ansonsten alles so läßt, wie es ist. So machst Du es am besten beim nächsten mal.
Dann kann es sein, dass Du die Höhen gar nicht genug drosseln kannst. So ist es bei meinen alten Verstärkern. - Die Altvorderen konnten das nicht alles vorausahnen. - Die brauchten Höhenanhebungen bis zu 20 db, damit überhaupt etwas gerade wieder runterkam und es nicht zu sehr rauschte. Dafür klirrte es dann.

Nun ist bei Dir ja bereits alles am Rollen, wenn Du schon einen neuen Kopf bestellt hast. Sonst hätte ich gesagt," gib doch mal etwas NF an die Kopfanschlüsse. Da muß dann doch hinten ordentlich Dampf rauskommen."
Leider ist es von der norddeutschen Tiefebene bis ins Bergische zu Dir zu weit, sonst wäre ich gern zum Helfen vorbeigekommen. - Hast Du schon einmal die Kopfträger getauscht? Die Verstärker sind es ja nicht, hast Du geschrieben.

Bevor Du den Hörkopf tauschst, solltest Du sicher sein, daß die Verstärkerzüge o.k. sind. Mit defekten Verstärkern können nur ganz wenige Spezialisten Köpfe tauschen, wenn Spurlagen und Höhenjustage stimmen sollen. Da schaffst Du Dir eventuell die nächste Baustelle.

Der Frequenzgang bei den Tiefen ist nicht schlechter, er ist nur welliger. Selbst die US-Norm (17,5 us) hat bei 76 keine Tiefenanhebung, die häufig zu Übersteuerungen durch Bässe bei den niedrigen Geschwindigkeiten geführt haben.
Hier könnte man noch sehr tief in die Sinnhaftigkeit der Tiefenanhebung einsteigen, das hat aber vorerst nichts mit Deinem Problem zu tun.

Es ist sehr lobenswert, daß Du uns auf dem Laufenden halten willst.
Darauf freue ich mich.

Viel Grüße
Manfred
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Kurt
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Re: Hilfe: Einstellen Höhenliniarisierung

Beitrag von Kurt »

Ich habs geschafft!
Durch eure zahlreichen Ratschläge habe ich wie im letzten Post geschrieben den Wiedergabekopf getauscht.
Nach korrekter Einstellung des Kopfes, habe ich ein Erfolgserlebnis gehabt, dass ich mir gleich ein Bier aufgemacht habe. Nach langer Zeit des Testens sowie Tausch aller Verbrauchskomponenten habe ich nun eine einwandfreie perfekt eingestellte Suder A80. Ich freue mich voll.
Es der Wiedergabekopf der Mucken gemacht hat, was ich mir nie gedacht habe. Caveman hat mir schon als 5.ten Punkt gesagt, dass ich mit einem Mikroskop den Kopfspalt überprüfen sollte. Da ich kein Mikroskop habe, habe ich diesen Punkt als letzten Fehler in Erwägung gezogen.
Egal, Fehler gefunden und alles funktioniert nun einwandfrei.
Werde aber trotzdem den Kopf untersuchen, was da wirklich mit dem Kopfspalt los ist.
Danke nochmals für die hilfreichen Infos, welche letztendlich mir geholfen haben um nun eine perfekte Studer mein Eigen nennen zu können.
Kurt
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