A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Fragen und Antworten zur Technik bei STUDER Geräten.

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Karl Michael Müller
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von Karl Michael Müller »

Hallo allerseits!
Nun scheint's vollbracht. Habe via ebay ein zweites c4 Mod. 232 erstanden. Es ist sogar das "Schwestermodell" zu meiner kürzlich erstandenen Einheit (vom selben Verkäufer erworben). Wie mir auf Anfrage mitgeteilt wurde, sind beide Einheiten an einer M15A drangewesen und beide exakt gleich auf +6dBu eingestellt.
Das hört sich alles so schon mal gut an ...
Hoffe, dass sich das dann auch an meiner Studer ebenso sehr gut anhört ... :D

Michael
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PhonoMax
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von PhonoMax »

Lieber Karl M.,

wat mutt, dat mutt: Angestöpselt, geht, oder es ist doch etwas defekt. Man weiß ja nie.... Simpelste Funkltionsprüfung zweier Einheiten: Ausgänge der Kodierer an die Eingänge der Dekodierer anschließen, und hinten muss dasselbe herauskommen wie vorne hineinlief.

Die Frage ist jetzt lediglich, aber nicht funktionsentscheidend, ob deine 807 + 4 dBu oder + 6 dBu abgibt. Doch dies betrifft allein die Pegelerwartung nach der Dekodierung, die -solltest du eine + 4 dB-Maschine (1,21) mit + 6 dB (1,55) aussteuern- halt um 2 dB nach oben verschoben ist. Dem Telcom selbst sind die 2 dB gleichgültig.

Übrigens wird eine Sache von neuzeitlichen Nutzern von Bandgeräten mit eigebauten VU-Messwerken oft übersehen: Die Kodier- bzw. Dekodiereinheiten werden nominell zum Teil des Bandgerätes, d.h. die eigentlich verbindliche Aussteuerungskontrolle erfolgt vor der Kodier- bzw. über Band (so gewünscht) hinter der Dekodiereinheit (und dies eigentlich ja auch artgerecht nach IRT mit 10 ms Messintegrationszeit: Einmal dabei, nie mehr davon!...).

Auch wenn die nun zu schildernden Details auch bereits bei Dolby A vorliegen, so wurde beim Telcom daraus ein bewusst angelegtes 'Feature': Im Arbeitspegel von Kodierer und Dekodierer schneiden sich nämlich Kodierungs- und Dekodierungskennlinie, d.h. an diesen Stellen findet beim Betrieb keine Signalveränderung statt, die Eingangsspannungen von Kodierer bzw. Dekodierer entsprechen den Ausgangsspannungen: Siehe Text oben. Darüber wird der Kompressor (Kodierer) zum Expander und der Dekodierer zum Kompressor, d. h. es kehren sich die Arbeitsweisen von Kodierer und Dekodierer um. Auf diese Weise nimmt man die effektive Aussteuerung des Bandes in einem Bereich zurück, der der aufnahmeseitigen Anhebung nicht mehr bedarf, wohl aber einer leichten Aussteuerungsrücknahme, um den dann relativ schnell ansteigenden Klirrfaktor im Zaume zu halten.

Die Kennlinien des Systems kennst du ja aus dem Wermuth-Aufsatz, od'r?

Hans-Joachim
Karl Michael Müller
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von Karl Michael Müller »

Hallo Hans-Joachim
Die Tatsache, dass die beiden Telcom c4 Einheiten bis dato an einer großen TFK Studiomaschine hiengen und dort auch einwandfrei funktioniert haben, macht mich relativ relaxed, was das zu erwartende Ergebnis an meiner A807 angeht. Zumal, wie ich mich noch recht erinnere, ich die A807 auch auf 1.55V (+6dBu) eingepegelt hatte (auf RMG SM-900 und bei 400Hz/1kHz Kges.: <<1%)
Ich denke, dass sich nun die ganze Sache einfacher als erwartet darstellt. Eigentlich nur 'plug'n play' ... keine Einstellerei.
Aber man wird noch sehen - oder besser: man wird's hören ...

Zur Info folgen einige Messwerte meiner A807, die es gilt mit den Telcom's zumindest nicht zu verschlechtern ...
A807 SN div. Bewertungen.jpg
A807 SN 0.33-Octave Bewertung.jpg
A807 Frequenzgang A_W NAB 38cm_s.jpg
Ich kann ja dann auch noch Frequenzgänge der Kompander/Kompressor Module (pegelabhängig) schreiben, wenn ich beide c4 habe. Dann kann ich sehen ob über alles Uin = Uout und der Frequenzgang flat ist (sollte so bleiben wie oben gemessen ... :D )

Was mich im Moment noch etwas beunruhigt, ist der relativ hohe Störpegel bei 50Hz und 150Hz selektiv (siehe Bild 2). Er tritt zwar bei der Geräuschspannungsmessung (bewertet mit dem Psophometerfilter =~ CCIR) nicht in Erscheinung, aber man kann ihn (unbewertet - linear) schon hören. Die 50Hz dürften Einstreuungen in den Kopf sein; vielleicht streut mittlerweile der Netztrafo nach all den Jahren etwas mehr???).
Was hier wohl von Haus aus bei Studer für Grenzwerte galten???
Was aber die 150Hz angeht, kann ich mir im Moment noch keinen Reim drauf machen wo die wohl herkommen ... Kapstan???
Bemerkenswert sauber ist die Sache bei 100Hz, was noch auf gut funktionierende Siebelkos hindeutet.

Michael
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von PhonoMax »

Lieber Karl M.,

von dir las ich:

"Zur Info folgen einige Messwerte meiner A807, die es gilt mit den Telcom's zumindest nicht zu verschlechtern ..."

Na, ich glaub', mich tritt'n Feod...., denn all das ist weg, wenn die Telcoms in Betrieb sind, du hörst und siehst nichts mehr; wenn ein leeres Band läuft, 'verhält sich dieses dann praktisch wie der unmoduliierte Ausgang eines CD-Players: Funkstille.

Tonbandgeräte brummen in erster Linie, was angesichts der Tatsache auch nicht verwundern darf, dass jede Menge durchaus leistungsfähiger, in der Regel wechselspannungsgetriebener Bandbewegungsgeräte, vulgo "Motoren" genannt, in unmittelbarer Nähe von hochempfindlichen, ebenfalls induktiven Aufnehmern Dienst tun. Inwieweit man die dabei entstehenden Felder abschirmt, ist eine Frage des Preises, den man als Hersteller oder als Kunde zu zahlen Willens ist. Studer schließt da genauso wie Telefunken Kompromisse, die bei einer A77 (oder G36) anders aussehen als bei einer A80 und 1950 anders als 1990. Gedrängt gebaute Geräte machen mehr Probleme als weitläufige Anlagen, Röhrengeräte mehr als solche in Transistortechnik.
Du willst in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass das Induktionsgesetz (U = - k * delta phi/delta t) trotz einer Reihe kompensierender Verluste in der Anlage eines Bandgerätes stark frequenzabhängig und für tiefe Frequenzen durchaus nachteilig ist, weshalb ja auch professionelle Rauschminderer dieses Rauschen auch im tiefen Frequenzbereich bekämpfen. Die 150 Hz sind der dritte Partialton der 50-Hz-Störung, die eben nicht sinusförmig ist. Da könntest du einmal nachforschen, woher die kommen, ob sie in der Elektronik entstehen (was in einem solchen Falle wahrscheinlich ist) oder in den Wiedergabekopf (Schirmklappe davor gewesen?) induktiv eingekoppelt werden. Dann müssten sie aber irgendwoher von einer mit 150 Hz (bzw. oberwellengeladenen 50 Hz) von einer Induktivität (Trafo, Motor) abgestrahlt werden... Hast du einwandfreie Ausgangsleitungen (nein, nicht solche mit einem Meterpreis von 8,65 Euro, sondern einwandfrei geschaltete) verwendet, sind deine Ausgänge trafogekoppelt, hast du korrekt desymmetriert, hattest du u. U. den Eingang mit in der Lufthängenden Leitungen auf den Ausgang durchgeschaltet (geht ja bei der 807, soweit ich weiß) und dir da irgendwoher etwas geholt?

Ich hatte vor geraumer Zeit historische Aufnahmen auf CD zu überspielen, bei denen das Bandrauschen auf der gemasterten CD aber durchlaufen sollte, obgleich man dem in den Satzpausen schon originaliter durch die aggressive Einfügung von Gelbband zu Leibe gerückt war. Mein Versuch, dem durch die Aufnahme originalen Bandrauschens ab einem unmodulierten, aber gelöschten 528 abzuhelfen, scheiterte jedoch, weil die Interferenzen der beiden Wickelmotoren deutlichst zu hören waren, was mir in klassisch analoger Zeit nie aufgefallen war.... Ich verwendete deshalb weißes Rauschen vom Tongenerator des Mischpultes, dekorrelierte dies und hatte damit ein (für die CD) etwas brauchbareres 'Bandrauschen' als das vom wiedergebenden Bandgerät 50-Hz-interferierend unterfütterte Rauschen eines neuzeitlichen Analogbandes.

Studers professionelle Geräte sind untadelig, aber prinzipbedingt (das Prinzip heißt nicht Studer, sondern Magnetbandgerät!) nicht brummfrei. Außerdem sind eine 807 und eine 810 unterschiedliche Geräte, was dich aber mit Telcom nicht mehr zu stören braucht.

Die Telcoms brauchst du nicht zu messen, sollten die wirklich 1,55 V als Arbeitspegel eingestellt haben (wie man das ermittelt, weißt du ja nun), gilt ganz unanalog plug'n play, definitiv: 1,55V rein bedeutet zwangsläufig 1,55V wieder raus, und das bei 90 dB Störabstand. Dann herrscht also Ruhe; wenn nicht, hast du die Telcoms nicht eingeschaltet. Überlege dir aber, wer dein Aufnahme-Telcom beaufschlagen soll; die 8 kOhm Eingangswiderstand treibt nicht jeder Amateurgeräte-Ausgang.


Hans-Joachim
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von Karl Michael Müller »

PhonoMax hat geschrieben:... Na, ich glaub', mich tritt'n Feod...., denn all das ist weg, wenn die Telcoms in Betrieb sind, du hörst und siehst nichts mehr; wenn ein leeres Band läuft, 'verhält sich dieses dann praktisch wie der unmoduliierte Ausgang eines CD-Players: Funkstille.

Vorsicht mit den jungen Pferden! Das was du auf meinen Protokollen als Störpegel siehst, das ist der S/N vom Wiederhabeverstärker (und nur selbiger, nicht das Bandrauschen!) Dieser Störpegel ist schon weit weg (ca. 105dB bei 1kHz und linear schlechter werdend bis zu ca. 85dB bei 20kHz). Über Band, gelöschtes und vormagnetisiertes Band voausgesetzt, wird's bekanntermaßen deutlich schlechter - und hier dürfen dann die Telcom's ihren Zauber entfalten. Die von mir gemessenen tieffrequenten Störungen gehen im Bandrauschen fast völlig unter, aber da - im Gegensatz zu den kleinen Dolby B/C's auch in tiefen Frequenzen komprimiert wird, kann sich u.U. eine Verbesserung ergeben, wenn aufgrund geringen Pegels in diesem tiefen Frequenzbereich stark dekomprimiert/komprimiert wird. Aber im Falle von hohem Pegel wird nicht viel passieren und es bleibt als Grundstörung der gemessene sektive S/N von 80dB bei 50Hz bzw. 75dB bei 150Hz erhalten. Zwar überdeckt durch lautes Signal (und folglich nach Fraunhoferinstitut's MP3 Philosophie nicht mehr wahrnehmbar) aber trotzdem immer noch vorhanden.
Da wir aber nach Perfektion streben gilt doch, dass wir versuchen sollten, erstmal das Equipment auf Vordermann zu bringen. Maximal!


Tonbandgeräte brummen in erster Linie, was angesichts der Tatsache auch nicht verwundern darf, dass jede Menge durchaus leistungsfähiger, in der Regel wechselspannungsgetriebener Bandbewegungsgeräte, vulgo "Motoren" genannt, in unmittelbarer Nähe von hochempfindlichen, ebenfalls induktiven Aufnehmern Dienst tun. Inwieweit man die dabei entstehenden Felder abschirmt, ist eine Frage des Preises, den man als Hersteller oder als Kunde zu zahlen Willens ist. Studer schließt da genauso wie Telefunken Kompromisse, die bei einer A77 (oder G36) anders aussehen als bei einer A80 und 1950 anders als 1990. Gedrängt gebaute Geräte machen mehr Probleme als weitläufige Anlagen, Röhrengeräte mehr als solche in Transistortechnik.

Ist schon klar! Nur wird sich eine Firma Studer mit ihren im Professionellen Bereich verwendeten Geräten nicht erlauben, ein Inhouse-Ranking mit schlechteren Störspannungsabständen bei 50Hz in ihren Topgeräten zu dokumentieren. In dieser Klasse sind die Geräte bis auf geringste Abweichungen bis an die Grenzen des physikalisch machbaren gegangen. Ohne die technischen Daten einer A807 zu einer A820 zu kennen, möchte ich sagen, dass man da nicht über 10 dB bessere Störspannungsabstände bei der A820 spricht (wirbt).

Du willst in diesem Zusammenhang auch bedenken, dass das Induktionsgesetz (U = - k * delta phi/delta t) trotz einer Reihe kompensierender Verluste in der Anlage eines Bandgerätes stark frequenzabhängig und für tiefe Frequenzen durchaus nachteilig ist, weshalb ja auch professionelle Rauschminderer dieses Rauschen auch im tiefen Frequenzbereich bekämpfen. Die 150 Hz sind der dritte Partialton der 50-Hz-Störung, die eben nicht sinusförmig ist. Da könntest du einmal nachforschen, woher die kommen, ob sie in der Elektronik entstehen (was in einem solchen Falle wahrscheinlich ist)

150Hz als 3.Harmonische der Netzfrequenz mit höheren Pegel als die Grundwelle? Unwahrscheinlich. Und während die 50Hz-Störung quasi "Seitenbandfrei" ist, liegt bei den 150Hz noch was drumrum, nein ich glaub nicht, dass die 150Hz der 50Hz-Störung entstammen. Das muss was eigenständiges sein. Was ich damals leider nicht gemacht habe, war die Geschwindigkeit des mitdrehenden Kapstans zu verändern. Wäre die Störung dann frequenzmäßig mitgegangen ... Und da die 100Hz (Gleichrichter) S/N-mäßig sehr weit weg sind (im noise verschwinden) kann's eigentlich auch nicht die Spannungsversorgung mit Halbwellenstörungen sein.

oder in den Wiedergabekopf (Schirmklappe davor gewesen?) induktiv eingekoppelt werden. Dann müssten sie aber irgendwoher von einer mit 150 Hz (bzw. oberwellengeladenen 50 Hz) von einer Induktivität (Trafo, Motor) abgestrahlt werden...

Klappe war zu. An Einkopplung über den Kopfspalt glaube ich nicht. Während der Wert von 50Hz w/wo stark differiert, tut sich bei den 150Hz nicht viel. Könnte mir vorstellen, dass da eine Störquelle auf die Leitungen oder die Masse induziert.

Hast du einwandfreie Ausgangsleitungen (nein, nicht solche mit einem Meterpreis von 8,65 Euro, sondern einwandfrei geschaltete) verwendet,

Habe mich bemüht, einwandfreie Messbedingungen zu gewährleisten. Bitte auch zu beachten, dass der resultierende Wert für Geräuschspannung schon in etwa dem entspricht, was Studer im Prospekt angibt. Und Fremdspannung (linear) ist nun mal in der Magnetbandtechnik von anderer Schwierigkeit als in der linearen Audiotechnik.

sind deine Ausgänge trafogekoppelt,

Bei der A807 sind Ein und Ausgänge trafosymetriert - (so ich weiß)

hast du korrekt desymmetriert, hattest du u. U. den Eingang mit in der Lufthängenden Leitungen auf den Ausgang durchgeschaltet (geht ja bei der 807, soweit ich weiß) und dir da irgendwoher etwas geholt?

Natürlich sind einige Optionen offen, von denen ich heute nicht mehr sagen kann, ob oder ob nicht ... Allerdings kann ich den Brumm bei einwandfrei angeschlossenem Nachverstärker in etwa schon in dem Verhältnis hören (will mich aber da jetzt nicht auf's dB festlegen), wie ich ihn gemessen habe. Aus meiner Erfahrung liegt in einem solchen Falle und bei dem Alter der entsprechenden Elkos und Trafos nahe, dass sich da was im Laufe der Zeit verschlechtert hat. Und das könnte der geneigte Studer-Freund und Restaurator kennen. Darauf hoffe ich (auf den Tip aus berufenem Munde: schau doch mal Elko xyz an oder ...). Auf Elkos komme ich immer zuerst, da sie einer erheblichen Alterung unterworfen sind, zumal, wenn auch noch warm geworden im Betrieb. Aber auch Motoren können durch Verschleiß oder höhere Reibungskräfte mehr Strom aus der Elektronik ziehen und folglich "ganz natürlich" jetzt mehr streuen.

Ich hatte vor geraumer Zeit historische Aufnahmen auf CD zu überspielen, bei denen das Bandrauschen auf der gemasterten CD aber durchlaufen sollte, obgleich man dem in den Satzpausen schon originaliter durch die aggressive Einfügung von Gelbband zu Leibe gerückt war. Mein Versuch, dem durch die Aufnahme originalen Bandrauschens ab einem unmodulierten, aber gelöschten 528 abzuhelfen, scheiterte jedoch, weil die Interferenzen der beiden Wickelmotoren deutlichst zu hören waren, was mir in klassisch analoger Zeit nie aufgefallen war.... Ich verwendete deshalb weißes Rauschen vom Tongenerator des Mischpultes, dekorrelierte dies und hatte damit ein (für die CD) etwas brauchbareres 'Bandrauschen' als das vom wiedergebenden Bandgerät 50-Hz-interferierend unterfütterte Rauschen eines neuzeitlichen Analogbandes.

Studers professionelle Geräte sind untadelig, aber prinzipbedingt (das Prinzip heißt nicht Studer, sondern Magnetbandgerät!) nicht brummfrei. Außerdem sind eine 807 und eine 810 unterschiedliche Geräte, was dich aber mit Telcom nicht mehr zu stören braucht.

Trotzdem wird eine Firma Studer das hochfrequende Verstärkerrauschen nicht mit hohem (Schaltungs-)Aufwand unter die 90dB drücken und dann das Brummen nicht ebenso aufwendig zu beseitigen (minimieren) suchen. Schau noch mal auf mein Messblatt: würden die beiden Störungen (50 bzw. 150Hz) in etwa dem durchschnittlichen S/N von 90dB entsprechen oder nur knapp drüber liegen - OK. Aber für meinen Geschmack liegen die um 10dB zu hoch. Diese Formanten müssen doch einen Entwicklungsingenieur unbedingt motivieren, noch was zu tun ...
War's den so vielleicht original (Auslieferungszustand)? Kann diese Frage jemand beantworten??!


Die Telcoms brauchst du nicht zu messen, sollten die wirklich 1,55 V als Arbeitspegel eingestellt haben (wie man das ermittelt, weißt du ja nun), gilt ganz unanalog plug'n play, definitiv: 1,55V rein bedeutet zwangsläufig 1,55V wieder raus, und das bei 90 dB Störabstand. Dann herrscht also Ruhe; wenn nicht, hast du die Telcoms nicht eingeschaltet. Überlege dir aber, wer dein Aufnahme-Telcom beaufschlagen soll; die 8 kOhm Eingangswiderstand treibt nicht jeder Amateurgeräte-Ausgang.

Deswegen wollte ich auch Telcom c4 (der Einfachheit halber) :D
Der treibende Ausgang ist niederohmig symetrisch (elektronisch symetriert)

Michael



Hans-Joachim
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von PhonoMax »

Lieber Karl Michael,

all die Dinge die du berechtigterweise anmahnst, sind von mir bedacht, aber wegen der Komplexität -man faselt sich ja wund- nicht en Detail diskutiert worden. Der Hinweis, der Herkunft der 150 Hz einmal nachzugehen, war letztlich das, was in diese Richtung weisen wollte. Natürlich ist mir aufgefallen, dass der Pegel des dritten Partialtons höher lag als der des ersten, was aber in der Musik gar nicht so selten vorkommt, man braucht ja nur einen Blick auf die realisierbaren Saitenlängen von Instrumenten und die zugehörigen Stimmtöne zu werfen, einmal abgesehen davon, dass gedeckte Orgelpfeifen nicht nur auf die Ausgabe des 2. Partialtons verzichten (!!), sondern durch die Deckung auch mit halber Körperlänge auskommen. Wenn Beethovens Residualhören Gegenstand eigener Untersuchungen war, uns allen das Residualhören tägliche Übung ist, dann gehört derlei letztlich auch in diese Kiste.

Was du zumindest gedanklich angefertigt hast, ist eine FFT-Analyse des Störspektrums, das sich in deinem Fall auch im Großen und Ganzen (abgesehen von den 50/150 Hz; 100 Hz scheinen zu fehlen[!]) ja auch im normalen Rahmen bewegt (Spektrum steigt zu den Tiefen hin an), insbesondere, da bei Bandlauf das breitbandige Rauschen (weißes Rauschen ist per definitionem in jeder Hinsicht breitbandig) die Störgrößen im Gemeinspektakel 'auffängt'.

Dabei kommen die Studeraner ins Spiel, die keine High-Endies waren und wie diese mit Zahlen nach Kräften ohne Sinn und Verstand jonglierten und dieselben in ungeahnte Höhen oder mikroskopische Kleinigkeiten 'verwandelten', sondern von ihrem Fach besessene 'breitbandig' aufs Problem blickende Fach-Leute, die nicht an einer Ecke immensen Aufwand trieben, der an der anderen durch physikalische Bedingtheiten wieder genommen wird. Derlei macht ein Paul Zwicky nicht, weil es gegen seine fachliche Ehre, Sinnvolles zu tun, verstößt, die er ansonsten aus seinem fachlichen Durchblick definiert. Außerdem müsste er sich im anderen Fall wohl Fragen des Alten (manch einer im Laden nannte ihn auch "Vat'r") gefallen lassen, der aber zeit seines Lebens belehrbar war, wenn es um qualitative (also gerätebezogene) und produktive (firmenbezogene) Steigerungen ging, ja selbst solche Maßnahmen forcierte.

Angesichts deiner Beobachtungen interessieren die Störungen nicht besonders, da man Störgeräusch- bzw. Störspannungsabstände nicht ohne -letztlich praxisfern, ein Bandgerät soll arbeiten, nicht stehen-, sondern mit Band erfaßt. Weil damit aber in jeder Hinsicht auch breitbandige Störungen vorliegen, befasste sich die professionelle Kompandertechnologie auch immer mit dem gesamten Störspektrum in gleicher Weise, weil alle anderen, auf den Hochtonbreich beschränkte Maßnahmen im Grunde Spielereien waren, die dem eigentlichen Problem nicht abhalfen. Ging es doch bei professionellen Anwendungen der Rauschminderer in der Regel um den Mehrspurbetrieb, der ohne Hilfsmaßnahmen sehr schnell qualitativ untragbar anwüchse; insbesondere im tiefen Frequqnzbereich! Bei jeder Spurabzahlverdopplung vergrößert sich grosso modo, aber physikbedingt der Störpegel um 3 dB, was bei 16 Kanälen bereits 12, bei 24 Kanälen immerhin 14,7 und bei 32 Kanälen deftige 17 dB Verlust in der Geräuschspannung nach sich zöge, einen also mit bis um 40 dB Geräuschspannungsabstand einherzuschreiten hieße, was dann doch -ein Headroom sollte auch noch erhalten bleiben- sehr, sehr knapp oberhalb des Gleichstrommagnetofons angesiedelt wäre.

Wir dürfen überdies nicht vergessen, dass 'Rundfunk machen', 'kopieren' heißt, was andererseits das geradezu verzweifelte Qualitätsgebot des Rundfunks früherer Tage genauso erklärt wie die einschlägige, diesbezügliche Wurschtigkeit in unseren Tagen, weil heute (digitale Techniken) die klassische Untiefe der letzten immerhin 60 Jahre einfach nicht mehr besteht. Dass solch ein ersehnter Automatismus dann generell nicht 'moral-, ideen- und interessesteigernd' wirken muss, weiß jeder aus dem eigenen Leben; Dinge, die einem zufallen, lösen keine Ideen mehr aus; es geht so aber unbeobachtet und allzuleicht mehr über den Harz (nicht den Wolfsburger oder Berliner: der eine hatt's nicht, der andere gab's zurück: Das Bunzverdienstkreuz), als einem lieb ist.

Du solltest der Ursache der 150 Hz nachgehen, wobei ich dir nicht helfen kann, weil mir die Unterlagen zur 807 nicht vorliegen, stehen sie doch noch immer nicht auf dem Studer-Server zur Verfügung. Meine Frage nach dem Symmetrierungstyp (ich vermute, dass die 807 auch elektronisch symmetriert geordert werden konnte) kam nicht ohne Bedacht, weil Desymmetrierungen von entsprechenden Ausgängen elektronischer Machart nicht in jedem Falle komplikationslos möglich sind. Man erlebt da Dinge, die man nicht gerne erlebt.

Vergleichbares gilt auch, wenn man unsymmetrisch verkabeln muss, aber mehrere Geräte der Kette nach Schutzklasse I (Schutzleiter) betrieben werden müssen. Das lag bei dir definitiv vor, denn der B&K 2307 muss ebenso wie die 807 mit Schutzleiter betrieben werden, verlangt aber unsymmetrische Nf-Verkabelung. Damit werden Ausgleichsströme, die über den Schirm gemeinsam mit der Nf laufen müssen, hochgradig wahrscheinlich. Und da kommt dann schon 'Reizvolles' vor.
Merksatz: Beim Rundfunk und im studiomäßigen Betrieb gab es die kompromisslose Symmetrieforderung nie aus klanglichen Gründen (hüstel). Und: Der Verhau, den unsere Computerkonstrukteure beim Umgang mit Erden und Massen namentlich im ihnen fremden Nf-Bereich stiften, reflektiert den laienhaften Horizont dieser Leute in solchen Fragen.

Dass heute auch über die offensichtlich von den Vätern des unsymmetrischen, aber zu erdenden Breitbandkabels nicht abgesehene Verknüpfung von Computern und Nf-Anlagen eigene Probleme (mit den Schutzleitern) entstehen, die konsequent nur mit eignenen Lösungsstrategien zu bewältigen sind, kennt fast jeder von uns aus der Praxis. Bei mir läuft ein 261 daher mit einem Ausgangsrestbrumm von etwa -75 dB. Ein Symmetrierungsvorhaben bestand, die Trafos lagen über Monate neben dem Gerät; nachdem meine Wut über die Schäbigkeit des öffentlich-.rechtlichen Rundfunks als Kulturkonservativer aber nur anwächst -seine verfassungsmäßige Aufgabe wird seit Langem verfehlt-, höre ich fast nicht mehr (das Sehen gab es nie), und es blieb beim Symmetrierungs-Vorhaben. Die beiden Ausgangsübertrager (Typ des 169) liegen inzwischen wieder in ihrer Schachtel, und ich lasse es mit einer kapazitiven Entkopplung und dem Restbrumm bei -75 dB bewenden. (Mein A76 aus 'klassischer Zeit' wurde natürlich ordentlich symmetriert und versieht daher seinen Denst brummfrei, aber mit Pilotton am Ausgang ...)

In deinem Falle aber müsstest du gerade in jener Richtung nachforschen. Angesicht der niedrigen Pegel sind Probleme des Messverkabelung wahrscheinlicher als solche aus dem Geräteinneren. Nachdem es sich um tieffrequente Störungen handelt, wäre daher vielleicht ein Messübertrager vor dem 2307 und eine Verbindungsleitung zwischen 807 und 2307-Übertrager mit einseitig aufliegender Schirmung zu ventilieren. Line-Verbindungsleitungen sind anders zu schalten als solche für Mikrofone! Bei Line-Leitungen liegt der Schirm nur einseitig auf, weil sonst die Vorteile der Symmetrie aufgegeben zu werden drohen Die Verbindungslaschen zwischen Gerätemasse und Schutzleiter in professionellem Gerät sind ja regelmäßig in geschlossenem Zustand anzutreffen. Ich wenigstens habe nie etwas anderes gesehen, mich aber an obige Lineverbindungsregel gehalten und infolgedessen niemals gerade im Außenbetrieb mit unerklärbaren Brummstörungen kämpfen müssen.

Nachdem auch ich nicht weiß, woher jene 150 Hz aus dem Inneren der 807 kommen könnten -wollen wir sie denn überhaupt als pathologisch ansprechen-, neige ich also eher der Ansicht zu, dass wir hier mit einem 'exogenen Problem' des Messaufbaues zu tun haben, zumal wir ja schon im erklecklich niedrigen Bereich rangieren.

Du musst dir klar machen, was ein Kondensator als Potenzialtrenner und Ladungsspeicher für Aufgaben in einer Schaltung erfüllt, weiterhin, dass die mangelhafte Alterungsstabilität von Kondensatoren der 60er und 70er ab den 1980ern bekannt wurde und dass die 807 Abkömmling einer weit verbreiteten, späten Familie war, deren vielfältige Verwendung auch dafür sorgte, dass man recht schnell erfuhr, woran es hakte. Die Kondensatorfrage würde ich in deinem Falle als wenig drängend ansehen. Dennoch hindert dich niemand, die Gleichspannungen im Betrieb deines Gerätes mit Oszilloskop (und geeigneter Verkabelung!) via Verlängerungsprint auf Einwandfreiheit und wechselspannungsfreiheit zu untersuchen; da wird indes nicht viel kommen, weil selbst in der kleinen 807 alles derart überdimensioniert ist, dass selbst mängelbehaftete Siebkondensatoren (Kapazitätsverlust) noch durch die Siebdreibeiner "aufgefangen" werden.

Und/aber: Ein analoges Magnetofon Weberscher Bauart ist kein digitaler Datenspeicher, sondern ein Gerät eines naturgesetzlich extrem nichtlinearen Speicherverfahrens, dem mit allerlei Mühsal, Tricks und Kniffen Manieren beigebracht werden mussten und wurden, die dann eine Zeitlang aber wirk-lich als sehr manier-lich gelten konnten. So perfekt dieses Verfahren in seiner manierlichen Spielart für mehr als 50 Jahre in unsere Medienlandschaft passte, so wenig sind wir -gerade historisch- berechtigt, dieses Verfahren in einen Wettbewerb zu schicken, den es nur verlieren kann, solange es um physikalische Größen und nicht um individuelle Bekenntnisse bzw. Überzeugtheiten geht.

Mit Telcom-Kodierung und -Dekodierung wird die Manierlichkeitsforderung an die Programmquellen bzw. die Solidität bei deren Erstellung weitergereicht.

Hans-Joachim
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Re: A 807 VUK MK1 und Verwendung von Rauschunterdrückungssystem

Beitrag von Karl Michael Müller »

Hallo allerseits
Hallo Hans-Joachim,
an dieser Stelle möchte ich mich besonders für Deine engagierten Stellungsnahmen bedanken. Diskussion zum und ums Thema lüften den Geist und bringen neues Verständnis und Kreativität. Mir macht's Spaß und bringt weiter ...

Aber auch etwas Kritik in Richtung Admin zu unserer SW: Es ist mir nun zum zweiten mal passiert, dass ich, nachdem ich einen längeren Komentar geschrieben hatte, beim Hochladen desselben einfach vom System abgemeldet wurde und natürlich (!) alles gelöscht war. Haben wir Zensur? Ist das schon mal jemand hier passiert? Oder bin ich einfach nur zu blööööd? :(
Weiß ich doch, warum ich überzeugter Analogfan bin!

Oberwellen
Ich seh's vom Elektrischen Standpunkt aus. Und hier tritt der Fall eher selten auf, dass die xte Oberwelle stärker ist als die Grundwelle, zumal im niederfrequenten (Leistungs-)Bereich Resonanzen nicht so sehr ausgeprägt sind; dafür aber die Dämpfung.

FFT Analyse
Die Verwendung eines mitlaufenden 1/3 Octave-Filters, synchron mit dem Pegelschreiber ist eine ganz informative Methode zur Bestimmung von störenden Formanten im Noisefloor. Leider - und damit weise ich auch schon auf die Schwächen des Verfahrens hin - kann man damit keine genaue Störfrequenz/Pegelanalyse machen. Da das Filter eine vorgegebene, feste Bandbreite hat (1/3 Octave), ist nicht genau verifizierbar welche Frequenz und welchen Pegel die Störung nun im Einzelnen genau hat. Alles, was im Filter erscheint wird halt zum Ergebnis aufintegriert. Ich hätte mit meinem W&G selektiven Pegelmesser genauer nachgucken sollen. Aber daran habe ich damals nicht gedacht.

Qualität (Beispiel: Vinyl Harry 'Belafonte at Carnegie Hall' - 45er Reissue/einseitig)
Mit Deinen Betrachtungen zum Thema 'notwendige Qualität' hast Du recht - die Zeiten haben sich geändert - aber es ist nicht zwangsläufig besser geworden. Auch schon früher gelangen hin und wieder erhabene Produktionen. Sie waren aber auch eher die Ausnahme als die Regel. Und oftmals waren sie auch sehr eng mit den Namen von einigen wenigen 'begnadeten' Tontechnikern verbunden (die sich dann auch mit ihren Vorstellungen durchsetzen konnten). Auch verschiedene Labels (RCA 'Living Stereo' u.a.) hatten sich ordentlich angestrengt! Ich will damit nicht sagen, dass der Künstler drauf sein konnte wie er wollte ... Aber wenn denn alles richtig zusammenkam, dann entstanden Jahrhundertwerke! Leider genügte es auch, dass nur ein recht unbedeutendes Glied in der Kette mäßig bei der Sache war und schon entstand nur Durchschnittliches bis wenig Hervorstechendes. Daran hat sich meiner Meinung nach auch im digitalen Produktionszeitalter nicht viel geändert ... aber wem sag ich das! Auch heute gilt wohl mehr denn je 'time is money' und husch, husch in die Puschen und das werden wir schon hinterher richten ...

Messtechnik
Was meinen Messaufbau anbetrifft, dann gilt folgendes: Zentral-Erdung bei den Messmitteln (für gewöhlich am Messverstärker bzw. an der Klirrfaktormessbrücke), optimierte Phasenlage der Netzfrequenz bei allen beteiligten Geräten. Und beim Messprobanten: Betrieb über Trenntrafo ohne Schutzkontakt und Erdung am zentralen Erdungspunkt über die Messleitungen bzw. über eine separate Verbindung - dann aber bei den Messleitungen aufpassen (Masseschleifen). Das ganze wird auch noch Lage-optimiert. Und es wird auch darauf geachtet, dass Störfelder abgeschaltet oder räumlich entfernt werden (so's geht). Da kommt dann wieder die alte Glühbirne zum Einsatz und die Leuchtstoffröhren bleiben aus ...

Reproduktion
Und was meine Anlage betrifft, in der nun mal die A807 nicht nur ein dekoratives Leben führen sollte, so habe ich mich vor einigen Jahren - als Runderneuerung angesagt war - bewußt dafür entschieden, wesentliche Komponenten symetrisch zu verbinden. Das Angebot in diesem Bereich (Topsegment) ist beschränkt, zumal wenn's auch noch klingen soll, und so bin ich nach längerer Such- und Testphase bei Accuphase hängen geblieben und verfüge nun neben dem CD-Player und dem Tuner auch über symetrische Ein-/Ausgänge für's Band. Und deswegen will ich der A807 den "Restbrumm" eigentlich auch noch austreiben ... (mit 75dB bin ich's nicht zufrieden, da bin ich zu sehr Perfektionist).

Was ich mir obendrein noch wünschte, wäre symetrische Leitungsführung und Signalverarbeitung bei meinem Plattendreher ... aber vielleicht will's der Zufall und ich komm mal in der Zukunft an einen sehr guten EMT ran ... (mein Wohnzimmer ist groß genug). Vinyl ist schon etwas meine Leidenschaft. Aber ich hab auch mit der Digitaltechnik meinen Frieden. Jedoch zeigt die Quantität meiner Tonträgersammlung das eigentliche Ziel meiner Bestebungen auf: wenige hundert CD's aber mehrere tausend Platten - ANALOG! Und da passt doch die A807 - so vom Prinzip her betrachtet - recht gut dazu.

Was den Headroom angeht, so kann man davon nie genug haben. Wenn schon meine Ansprüche an die Produktion groß sind (Dynamik), dann will ich bei der Reproduktion auch nichts einengen - im Gegenteil, viel Platz zum 'atmen' ist besser als akustische Kurzatmigkeit.

Michael
... das Streben nach Vollkommenheit ist edelster Zweck des Geistes ...
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