welliger Frequenzgang über Band

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physman
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welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von physman »

Hallo Leute. Hab mal eine Grobeimessung meiner A700 überprüft. Band RMGi LPR35 , 19,05, -20 dB
Audiotester mit 400Steps
Können die gleichmäßig verteilten Pegelschwankungen von meiner noch nicht gewechselten Andruckrolle rühren? Die sind bei 38iger auch da, aber etwas breiter verteilt. Soundkarte isses schon mal nicht. Die habe ich solo schon getestet.
Sonst sieht der Schrieb ja ganz gut aus, glaub ich. Der kräftige Pegelabfall oberhalb 20 kHz scheint ja revoxtypisch zu sein.
Danke. Gruß. Jens
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cavemaen

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von cavemaen »

Das sieht aus nach einer verschmutzten oder blockierten Beruhigungsrolle.
physman
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von physman »

Hmm, ich nehme an du meinst die Kleine vor dem Rec. Kopf. Ist eigentlich blank und läuft leicht. die beiden Großen mit der Gummieaflage sind zumindest gereinigt und laufen bein Andrehen schön nach. Lediglich die beiden kleinen Alurollen der Bandwaagenhebel blockieren zwar nicht aber drehen nicht sooo leicht. Eher wie min sich das Drehgefühl an einem guten Drehpotientometer vorstellt. Nicht locker/klapprig sondern eher soft. Die Andruckrolle, die ich im Übrigen nun gewechselt habe, dreht da eher locker. Gruß. Jens
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cavemaen

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von cavemaen »

Hallo Jens!

Ich gehe folgendermaßen an so was ran:

10KHz auf die Maschine und über Hinterband abhören, ggf. auch sehr laut.

Dann fühle ich mit den Fingern, wo sich etwas beim Bandlauf verändert.

Oft sind es die Bremsen (nicht bei der A700!), Siff auf den Tonköpfen oder anderen mit dem Band in Berührung kommenden Teilen oder gar ein beschädigtes Band.

Führe den Versuch doch mal mit einem fabrikneuem Band durch, denn bei gebrauchten weiß man nie, wie das Tape schon vergewaltigt wurde!

Der Frequenzgang ist in Ordnung. Als meine damalige A700 neu war, schaffte die 23KHz und nach Jahren noch weit über 18KHz, bevor der Frequenzgang unsauber wurde und wegbrach.

Die ARD beschaffte Maschinen, die nur 15KHZ Frequenzgang können brauchten und das bringen diese sogar noch nach 40 Jahren und damit (15KHz) sendet man analog noch heute!

Bei Popmusik hört man dieses "Flattern" nicht, wohl aber bei Streichern.

Bei Digital nennt man das Jitter und wird millionenfach unbeachtet gekauft....

Rudy
physman
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von physman »

Gruß Rudy. Tja Flutter kann ich im Moment weder bei Strings, noch Piano oder reinem Sinus hören. Rein akustisch sind im Moment also keine Auffälligkeiten die ich positiv austesten könnte . Bin schon am überlegen ob man es so lässt. Getreu dem Motto "wer viel misst, misst Mißt". Meinem Anspruch genügt das aber eigentlich nicht. Das RMG Band ist nagelneu und unterscheidet sich in der Welligkeit nicht z.B. von einem gebrauchten MAXELL XL I . Siff an der Maschine kommt nicht in Frage.
Ich bin noch in der Magnetband/Kassettenzeit groß geworden und habe Staub und Dreck schon immer als Erzfeind hochqualitativen Musikgenusses erachtet. Ich hab allerdings noch einen Zweiten Kopfträger mit 1/4 Spurausrüstung. Kann mal testen ob es da genauso ausschaut. Gruß. Jens
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cavemaen

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von cavemaen »

RMG soll Probleme gehabt haben mit der Trägerfolie der Langspielbänder und gleichmäßiger Dicke der Pigmentschicht.

Versuche den Test mal mit anderem Bandmaterial.

Die A700 verträgt auch dicke Studiobänder wie PER525, 528, LGR50, 900, 911 ect., da diese aufgrund geregeltem Bandzug fest genug an die Köpfe gedrückt werden und der Oszillator der Zweispurversion kräftig genug ist, die Maschine darauf einzumessen.

Nur Finger weg von Ampex / Quantegy!!

Ansonsten; willkommen hier und im "Club der Großspuler"!

Rudy
hugohabicht
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von hugohabicht »

Hallo Jens,

kannst Du die Messung mal mit 600 Schritten wiederholen?

Viele Grüße,
Hagen
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zeppelin

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von zeppelin »

Jens,

Du versuchst da etwas in den Frequenzgang hinein zu interpretieren was nicht da ist. Dank Audiotester hast Du einfach nur mehr Meßpunkte als wir Normalsterblichen. Leichte Pegelschwankungen, die in Deinem Fall im Sub-dB Bereich liegen, sind vollkommen normal. Schau Die mal Pegel und Phase mit einem Oszilloskop an, dann weist Du was ich meine. Wenn ich meine Frequenzgänge aufnehme, steht das Millivoltmeter auf gedämpfter Anzeige. Optische Mittelwertbildung übers Auge ist mir zu doof.

Auch die Welligkeit im Sub-500Hz Bereich ist vollkommen normal.

Gruß, Ulf
hugohabicht
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von hugohabicht »

zeppelin hat geschrieben:Auch die Welligkeit im Sub-500Hz Bereich ist vollkommen normal.
Hallo Ulf,

kennst Du die Gründe für selbige? Ich hatte auf Analyser Aliasingeffekte getippt (wg. breiterer Wellen bei 38cm) daher meine Frage an Jens ob er nochmal mit anderer Schrittweite messen kann.

Viele Gruss,
Hagen
.
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zeppelin

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von zeppelin »

Moin Hagen,

die Welligkeit auf die Jens anspielt befindet sich innerhalb eines halben dBs, mehr nicht. Wenn man sich mal mit einem Oszi die Ausgangssignal anschaut kann man sehen, das es keine 100prozentige Amplituden- und Phasenstabilität gibt. Dafür gibt es viele Gründe: Band, Bandführung, Staub, Verschmutzung etc. Mit höherer Frequenz kann man auch schön Phasenschwankungen beobachten. Die Welligkeit unterhalb 200Hz ist für Revox-Köpfe normal, bzw. typisch.

Des weiteren weis ich nicht wie die Analogtester-SW mittelt. Mittlung erfolgt bei einem Zeigerinstrument bereits automatisch. Wenn ich bei meinem PMG-13 die Anzeige auf Flink schalte kann ich auch leichte Amplitudenschwankungen beobachten. Nicht ohne Grund wurde bei professionellen Bandmaschinen mehr in die Bandführung inverstiert und mit höheren Bandzügen gearbeitet. Die A700 ist schon nicht schlecht, aber...

Also meine Meinung ist, dass das Ergebnis perfekt ist. Gleichlaufprobleme kann man da schon garnicht reininterpretieren.

Schöne Grüße, auch an die Frau Gemahlin.

Ulf
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von physman »

Hallo Alle zusammen. Danke ersteinmal für die rege Beteiligung. Ich werde erstmal den anderen Kopfträger testen. An Probleme der Bandbeschichtung hätte ich jetzt unterhalb der 200 Hz weniger gedacht. Dafür erscheint mir die Welligkeit zu regelmäßig verteilt. Kann natürlich auch Zufall. Das müsste sich dann mit einer ungeraden Veränderung der Steps im Audiotester anders darstellen. Die Schwankungen ab 300 Hz aufwärts passen auch von der Amplitude eher zu den normalen Bandschwankungen und erscheinen auch unregelmäßiger. Ich dachte eher an Etwas was Resonanzen/Interferenzen hervorruft. Die Messung habe ich mal mit einem SONY TC K 808 ES Tape Deck gemacht. Das sah nahezu perfekt aus.Wie auch immer. In der Woche komme ich meist nicht zu ausgiebigen Sessions. Das wird wohl eher am Wochenende. Ich teste dann all eure Vorschläge zur Eingrenzung aus und berichte wieder. Gruß. Jens
hugohabicht
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von hugohabicht »

Hallo Ulf,

danke für die ausführliche Antwort. Der Frequenzgang ist sehr gut; keine Frage. Die Welligkeit ist zwar minimal; sollte meiner Meinung nach allerdings nicht da sein; sieht mir auch zu regelmäßig aus um Zufall zu sein. Wenn Jens sagt dass er mit der gleichen Software schon perfekte Messungen gemacht hat scheint das Aliasingprobleme beim Analyser auszuschließen; allerdings ist die Verzögerung des Audiosignals bei der Kassette auch deutlich geringer; kommt auf Deine Frage wie die Mittelwertbildung gemacht wird zurück.

Viele Grüße,
Hagen
.
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zeppelin

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von zeppelin »

@Hagen,

ich hatte da noch einmal über Deinen Punkt mit dem Alias-Effekt nachgedacht. Um von der selben Sache zu sprechen: Die Audiotester-Software sweeped, der Frequenzgang wird nicht über eine FFT ermittelt. D. h. wir würden über Alias-Effekte im Tiefpass der Frequenzsynthese sprechen. Stimmts?

@Jens,

an anderer Stelle hatte ich angemerkt, dass - nach meinem Kenntnisstand von der Audiotester-SW - keine Zeitverzögerung zwischen Signal und Messung berücksichtigt, d. h. die Hinterbandverzögerung wird nicht berücksichtigt. Stimmt das so, oder hast Du eine EInstellmöglichkeit gefunden? Ansonsten ist die Messung so wie so nur bedingt aussagefähig.

Gruss, Ulf
physman
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Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von physman »

Hallo Ulf. Es gibt im Sweepdialog die Möglichkeit einer wählbaren Verzögerung. Wie die allerdings genau wirkt, kann ich momentan noch nicht genau sagen. Ich habe eher das Gefühl, dass damit die Pausenzeiten im Sweep verändert werden, da das kein Gleitsinus ist. Eine Veränderung der Werte zwischen 50 und 400 ms brachte jedenfalls keine anderen Resultate. Bei gegebenem Kopfabstand müssten es ja etwa 320 ms sein, glaub ich. Wenn ich aber im www. richtig gelesen habe, wartet der Audiotester mit der Messung, bis die erwartete Frequenz anliegt. Wenn dem tatsächlich so ist, isses egal ob die Köpfe 5 mm oder 5 cm auseinander liegen. Gruß. Jens
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zeppelin

Re: welliger Frequenzgang über Band

Beitrag von zeppelin »

Jens, danke für die Erklärung. Gruß, Ulf
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