Cinetech hat geschrieben:So langsam werde ich zum Ingenieur ;)
Das, lieber Patrick, ist ja nicht zuletzt wohl einer der Zwecke der Übung. Die Berliner Szene der Magnetbandgeräteentstehung der späten 1920 und der 1930er zeichnete sich eben dadurch aus, dass Musiker und Ingenieure (Trautwein, Winckel, Sala, Vierling, Weber, Braunmühl, Schmidbauer, Keibs, Thienhaus, Borris) den gegenseitigen Kontakt suchten und pflegten. Aus ihr ging nicht nur das Berliner Tonmeisterinstitut hervor, sondern auch eine Fülle von elektronischen Musikinstrumenten, deren 'partielle Albernheiten' ich jetzt gar nicht diskutiere, sondern nur feststelle. Oskar Vierling ist der Vater der elektronischen Orgel des Elektrochords, Trautwein der Konstrukteur des Trautoniums, das Oskar Sala dann mehrstimmig auslegte. Welche Rollen Braunmühl, Weber und Thienhaus (Schwager Hugo Distlers) zukommen, sollte man wissen, wenn man mit dem analogen Bandgerät bewusst umgeht, Mediengeschichte als Kulturwissenschaft kritisch und aufmerksam betreiben will. Ach ja: Ich bin Musiker und Musikwissenschaftler, eigentlich kein Ingenieur, oder besser nur ein sehr schalspuriger, der sich deshalb auch nicht als solcher bezeichnen darf.... --
Deine Probleme:
Du musst klären, ob deine A77-Verstärkerkarten ordnungsgemäß vedrahtet sind bzw. arbeiten, und wo die Übersteuerungen der Elektronik auftreten. Dafür empfiehlt es sich, die Ausgangsspannungen der Köpfe einer A77 und deines Gerätes in vergleichbaren Betirbszuständen mit einem geeigneten Millivoltmeter zu messen und zu vergleichen.
So könnte ich mir beispiel- und versuchsweise vorstellen, dass du die Übersprechkompensation nicht verdrahtet, oder aber das Trimmpot P801 der Vorstufe voll aufgedreht hast, womit der Endstufe zuviel Nutzspannung zugeführt wird/würde. Vor dem besagten Trimmpot sollten bei Vollaussteuerung um 200 mV anstehen, dahinter (also am Schleifer) etwa 20.
Hans-Joachim