Hello,
I am new in this forum, but quite impressed by the level of most of the messages.
I'm from the Netherlands and writing in English is easier for me, also because I can never find the special characters on the keyboard. Reading German however is no problem.
Since two month I have a D36, G36 and an A77. Especially the G36 is an old dream; I wanted to have that machine already since the 70’s. But both the G36 and A77 have the same problem, no recording.
I have a tone generator connected to an input with 1 kHz. I can adjust the level of both channels to 0 dB, both meters work fine. I can hear the tone when I switch to INPUT. The tape is erased but nothing is recorded. I measure the signals with an oscilloscope and I see exactly the right levels at the recording head: 400 mV 120 kHz and 40 mV 1 kHz over the resistor of 100 Ohm. At the other side of the head I measure a much higher level of 120 kHz, so everything seems OK; the head is not an open circuit and not a short circuit. I cleaned everything with IPA. The D36 has this problem on one channel only.
Can this be a faulty head? The same error on both machines?
Can someone help me with this problem?
Regards, Bas Benschop
Revox A77 no recording
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In diesem Bereich geht es um die "Klassiker" der Firma ReVox. Gemeint sind Geräte aus den Anfangstagen der Firma, ReVox-Tonbandgeräten aller Art, B-Serie, C-Serie, S-Serie, H-Serie usw.
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- Neuling
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Re: Revox A77 no recording
Lieber Bas (alias: Drähtchen, wir sprechen doch eine Sprache ...),
schön, dass du auf deinem Weg gen Süden hier im Forum Station machst.
Lese ich mir deine Beschreibungen durch, überkommt mich ein eigenartiges Gefühl, denn drei auf ihre Weise relativ unterschiedliche Geräte weisen deinen Schaden ganz (G36 und A77) oder teilweise (D36: auf einem Kanal) in nahe verwandter Form auf. Das verunsichert mich, weil die Zahl der Zufälle fast zu groß ist.
Die D36 begründete als erstes Röhrenstereoamateurgerät Studers den bis zur E36 andauernden Umweg über den Hf-Eintaktoszillator, der mit der F36 wieder verlassen wurde. Die G36 ist das klassische Röhrenflaggschiff, die A77 Studers legendäres und praktisch bis zum Ende der 'alten' Firma (als B77) gebautes Transistorkonzept. Und dann haben die alle trotz der besagten Unterschiede dasselbe Problem ... Ich würde daher die Peripherie nicht aus dem Blickfeld lassen.
Du exemplifizierst nun am Beispiel der A77 (die G36 hätte eine Vormagnetisierungsfrequenz von ca. 80 kHz), dass der offensichtlich kurzschluss- und unterbrechungsfreie Aufnahmekopf (auf beiden Spuren?) sowohl durch die Hf als auch die Nf erregt würde. Wenn dem so ist, wird aufgezeichnet. Wie perfekt, steht im Moment noch gar nicht zur Debatte. Auf jeden Fall muss etwas auf dem Band sein, wenn deine Beobachtungen am Aufnahmekopf von A77 und G36 zutreffen. Ich lokalisiere daher dein Problem in beiden Fällen wenigstens für heute ' 'mal lieber' auf der Wiedergabeseite und vermute, dass du, der du deine Vorermittlungen ja schon sehr geradlinig angegangen bist, über die Schaltzeichnungen der Geräte verfügst.
Bei WIedergabe sollte nun an den Gittern der Systeme von V9 und V11 (Pins 7 und 2) das aufs Band aufgenommene und wiedergegebene Prüfsignal vorhanden sein. Egal, wieviel Hf da noch herumvagabundiert, wenn man während der Aufnahme über Band wiedergibt. Ein immerhin möglicher Ausfall z. B. der Heizung von V10 (Eingangsstufen der Korrekturverstärker Wiedergabe li und re: ECC 83) scheidet aber aus, weil dann auch V1 (Eingangsröhre des Aufnahmezweigs) nicht geheizt würde. Dann käme ja gar kein Signal in die 'Gurke' hinein. Dasselbe gilt für die Anodenspannung, die bei V1 und V10 ebenfalls aus derselben Quelle stammt. Hier wird daher nichts generelles sein. Ist also an V9 und V11, jeweils Pin 7, keine Nf nachzuweisen, müsste V10 auf beiden Systemen taub, also verschlissen sein. Anoden- und Heizspannung liegen aber ganz sicher weitgehend regulär an. Sofern aber Nf-Signal an den Gittern von V9 und V11 ansteht, müsste an der Kathode des jeweils ersten Systems von V9 und V11 (Ausgangskathodenfolger; Pin 3) eigentlich auch Nf anstehen, die Vertrauen erweckt.
Übrigens sollte man dies im Wiedergabebetrieb mit den Eingangshilfsfunktionen I->II bzw. II->I (Spurwahlschalter "stereo", also Knopfpositionen auf 'mitte') ohne Öffnung/Zerlegung des Gerätes nachweisen können. Man nimmt einen 1 kHz-0-VU-Ton auf, lässt das Band zurücklaufen, schaltet die Eingangswahl auf die besagten Positionen, startet auf Wiedergabe und müsste beim Öffnen der Eingangssteller die beiden (hoffentlich aufgenommenen) Kanalsignale von beiden VU-Metern angezeigt erhalten.
Sollte sich hier vorteilhaftes tun, müsste die Maschine eigentlich im Sinne des Erfinders arbeiten und den Blick von Neuem auf die Peripherie lenken.
A77
Das aufgenommene Band kann dann auf der A77 mit derselben Prozedur (I->II und II->I) verwendet werden. Erhältst du einen Ausschlag der VU-Meter, wenn du die Eingangssteller öffnest? Dein Line-Ausgang muss ja arbeiten, weil sonst via "Input" nichts zu hören (gewesen) wäre.
D36
Hier bleibt wieder keine andere Wahl, als mit dem Oszilloskop zunächst den Wiedergabesignalfluss durch die Maschine zu verfolgen, und -sollte sich dabei alles technisch beanstandungsfrei präsentieren- erst danach den Aufnahmeteil durchzusehen.
Die Besonderheit der frühen Amateurstereogeräte Studers besteht ja darin, dass man sich erstmals dem elektroakustisch an sich ungünstigen Eintaktoszillator (vgl. Ihle oder Grundig) zuwandte und diesem für jeden Stereokanal einen Folgeverstärker (ECL80) nachschaltete, was wohl mit der gewählten Form der Löschkopfansteuerung eines Halbspurgerätes zu tun hatte. Man ließ dafür sogar die Triode in der einen ECL80 (V8) ungenutzt. Erst später (F36) kam bei Studer die Löschkopfersatzspule, und man konnte zum vernünftigeren Gegentaktoszillator zurückkehren.
Dass du namentlich in der G36 und der D36 mit größter Vorsicht zu Werke gehst, willst du mir bitte versprechen. Es hilft den Geräten nichts, wenn du dir bei ihrer Reparatur 'etwas' (Bleibendes...) holst.
Sollten meine Mutmaßungen oben nicht zutreffen und meine Beschreibungen daher nicht helfen, wirst du dich wieder rühren, denke ich.
Hans-Joachim
schön, dass du auf deinem Weg gen Süden hier im Forum Station machst.
Lese ich mir deine Beschreibungen durch, überkommt mich ein eigenartiges Gefühl, denn drei auf ihre Weise relativ unterschiedliche Geräte weisen deinen Schaden ganz (G36 und A77) oder teilweise (D36: auf einem Kanal) in nahe verwandter Form auf. Das verunsichert mich, weil die Zahl der Zufälle fast zu groß ist.
Die D36 begründete als erstes Röhrenstereoamateurgerät Studers den bis zur E36 andauernden Umweg über den Hf-Eintaktoszillator, der mit der F36 wieder verlassen wurde. Die G36 ist das klassische Röhrenflaggschiff, die A77 Studers legendäres und praktisch bis zum Ende der 'alten' Firma (als B77) gebautes Transistorkonzept. Und dann haben die alle trotz der besagten Unterschiede dasselbe Problem ... Ich würde daher die Peripherie nicht aus dem Blickfeld lassen.
Du exemplifizierst nun am Beispiel der A77 (die G36 hätte eine Vormagnetisierungsfrequenz von ca. 80 kHz), dass der offensichtlich kurzschluss- und unterbrechungsfreie Aufnahmekopf (auf beiden Spuren?) sowohl durch die Hf als auch die Nf erregt würde. Wenn dem so ist, wird aufgezeichnet. Wie perfekt, steht im Moment noch gar nicht zur Debatte. Auf jeden Fall muss etwas auf dem Band sein, wenn deine Beobachtungen am Aufnahmekopf von A77 und G36 zutreffen. Ich lokalisiere daher dein Problem in beiden Fällen wenigstens für heute ' 'mal lieber' auf der Wiedergabeseite und vermute, dass du, der du deine Vorermittlungen ja schon sehr geradlinig angegangen bist, über die Schaltzeichnungen der Geräte verfügst.
Bei WIedergabe sollte nun an den Gittern der Systeme von V9 und V11 (Pins 7 und 2) das aufs Band aufgenommene und wiedergegebene Prüfsignal vorhanden sein. Egal, wieviel Hf da noch herumvagabundiert, wenn man während der Aufnahme über Band wiedergibt. Ein immerhin möglicher Ausfall z. B. der Heizung von V10 (Eingangsstufen der Korrekturverstärker Wiedergabe li und re: ECC 83) scheidet aber aus, weil dann auch V1 (Eingangsröhre des Aufnahmezweigs) nicht geheizt würde. Dann käme ja gar kein Signal in die 'Gurke' hinein. Dasselbe gilt für die Anodenspannung, die bei V1 und V10 ebenfalls aus derselben Quelle stammt. Hier wird daher nichts generelles sein. Ist also an V9 und V11, jeweils Pin 7, keine Nf nachzuweisen, müsste V10 auf beiden Systemen taub, also verschlissen sein. Anoden- und Heizspannung liegen aber ganz sicher weitgehend regulär an. Sofern aber Nf-Signal an den Gittern von V9 und V11 ansteht, müsste an der Kathode des jeweils ersten Systems von V9 und V11 (Ausgangskathodenfolger; Pin 3) eigentlich auch Nf anstehen, die Vertrauen erweckt.
Übrigens sollte man dies im Wiedergabebetrieb mit den Eingangshilfsfunktionen I->II bzw. II->I (Spurwahlschalter "stereo", also Knopfpositionen auf 'mitte') ohne Öffnung/Zerlegung des Gerätes nachweisen können. Man nimmt einen 1 kHz-0-VU-Ton auf, lässt das Band zurücklaufen, schaltet die Eingangswahl auf die besagten Positionen, startet auf Wiedergabe und müsste beim Öffnen der Eingangssteller die beiden (hoffentlich aufgenommenen) Kanalsignale von beiden VU-Metern angezeigt erhalten.
Sollte sich hier vorteilhaftes tun, müsste die Maschine eigentlich im Sinne des Erfinders arbeiten und den Blick von Neuem auf die Peripherie lenken.
A77
Das aufgenommene Band kann dann auf der A77 mit derselben Prozedur (I->II und II->I) verwendet werden. Erhältst du einen Ausschlag der VU-Meter, wenn du die Eingangssteller öffnest? Dein Line-Ausgang muss ja arbeiten, weil sonst via "Input" nichts zu hören (gewesen) wäre.
D36
Hier bleibt wieder keine andere Wahl, als mit dem Oszilloskop zunächst den Wiedergabesignalfluss durch die Maschine zu verfolgen, und -sollte sich dabei alles technisch beanstandungsfrei präsentieren- erst danach den Aufnahmeteil durchzusehen.
Die Besonderheit der frühen Amateurstereogeräte Studers besteht ja darin, dass man sich erstmals dem elektroakustisch an sich ungünstigen Eintaktoszillator (vgl. Ihle oder Grundig) zuwandte und diesem für jeden Stereokanal einen Folgeverstärker (ECL80) nachschaltete, was wohl mit der gewählten Form der Löschkopfansteuerung eines Halbspurgerätes zu tun hatte. Man ließ dafür sogar die Triode in der einen ECL80 (V8) ungenutzt. Erst später (F36) kam bei Studer die Löschkopfersatzspule, und man konnte zum vernünftigeren Gegentaktoszillator zurückkehren.
Dass du namentlich in der G36 und der D36 mit größter Vorsicht zu Werke gehst, willst du mir bitte versprechen. Es hilft den Geräten nichts, wenn du dir bei ihrer Reparatur 'etwas' (Bleibendes...) holst.
Sollten meine Mutmaßungen oben nicht zutreffen und meine Beschreibungen daher nicht helfen, wirst du dich wieder rühren, denke ich.
Hans-Joachim
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Re: Revox A77 no recording
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich versuche es jetzt mal auf Deutsch. Ich habe meine Tastatur verändert und ich kann jetzt Satzzeichen eingeben.
Eerstens muss ich ein Fehler korrigieren. Es ist nicht der G36 sondern der D36 der diesen Fehler hat. Also der A77 of beide Spuren und der D36 auf eine. Da muss ich auch noch hinzufügen das beide Geräte schon bespielte Bänder gut wiedergeben.
Da der A77 ein 4 Spuren Gerät ist, hatte ich noch eine Gedanke. Kann es nicht sein das die Kopfhöhe falsch ist? Da aufnehmen doch nichts gibt habe ich versucht die Höhe zu ändern (Schrauben D in die Serviceunterlagen). Das hat aber nichts gegeben.
Heute Abend habe ich mich nog mal mit dem G36 beschäftigt. Da alle Maschinen irgend wie einen Fehler haben werde ich jetzt nur einen gleichzeitig tun. Der Wiedergabe ist auch bei dem G36 gut. Aufnehmen ist sehr leise. Auch hier kann ich kein elektronischen Fehler finden, die Spannungen sind gut. Bei Wiedergabe ist an den Gittern von V9 und V11 das aufs Band aufgenommene und wiedergegebene Prüfsignal vorhanden, nur sehr klein.
Kann es sein das der Aufnahmekopf abgenutzt ist? Was sind eigentlich die folgen abgenutzter Köpfe? Nur Hochfrequenz Abnahme oder das ganze Spektrum?
Ich werde sehr vorsichtig vorgehen. Ich kenne mich schon aus mit Röhren, ich beschäftige mich öfter mit Gitarrenverstärker. Das letzte was ich gemacht habe war ein Geloso PA Verstärker mit 750 V Anodenspannung. Ich habe viel Respect Für diese Geräte. Vielen Dank für die guten Sorge.
Schöne Weihnachten für alle.
Bas.
Eerstens muss ich ein Fehler korrigieren. Es ist nicht der G36 sondern der D36 der diesen Fehler hat. Also der A77 of beide Spuren und der D36 auf eine. Da muss ich auch noch hinzufügen das beide Geräte schon bespielte Bänder gut wiedergeben.
Da der A77 ein 4 Spuren Gerät ist, hatte ich noch eine Gedanke. Kann es nicht sein das die Kopfhöhe falsch ist? Da aufnehmen doch nichts gibt habe ich versucht die Höhe zu ändern (Schrauben D in die Serviceunterlagen). Das hat aber nichts gegeben.
Heute Abend habe ich mich nog mal mit dem G36 beschäftigt. Da alle Maschinen irgend wie einen Fehler haben werde ich jetzt nur einen gleichzeitig tun. Der Wiedergabe ist auch bei dem G36 gut. Aufnehmen ist sehr leise. Auch hier kann ich kein elektronischen Fehler finden, die Spannungen sind gut. Bei Wiedergabe ist an den Gittern von V9 und V11 das aufs Band aufgenommene und wiedergegebene Prüfsignal vorhanden, nur sehr klein.
Kann es sein das der Aufnahmekopf abgenutzt ist? Was sind eigentlich die folgen abgenutzter Köpfe? Nur Hochfrequenz Abnahme oder das ganze Spektrum?
Ich werde sehr vorsichtig vorgehen. Ich kenne mich schon aus mit Röhren, ich beschäftige mich öfter mit Gitarrenverstärker. Das letzte was ich gemacht habe war ein Geloso PA Verstärker mit 750 V Anodenspannung. Ich habe viel Respect Für diese Geräte. Vielen Dank für die guten Sorge.
Schöne Weihnachten für alle.
Bas.
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Re: Revox A77 no recording
LIeber Bas,
bei deinem Posting wird einem regelrecht weihnachtlich ums Herz, denn deine Bemühung um den 'östlichen', nun fast 1000 Jahre von der Entwicklung deiner Muttersprache abgekoppelten 'Dialekt' ehrt dich und den Willi aus Nassenwil obendrein, der ja nun auch einer Sprachfamilie zugehörte, die sich abzukoppeln beginnt. Mir sagte vor Jahrzehnten einmal ein Redakteur der SRG bezüglich der Sprache im Schweizer Radio, man bringe bewusst und prononciert standarddeutsche Sendungen, damit der Kontakt zur Standardsprache in der ja ohnehin schon mit 4 Sprachen 'gesegneten' Schweiz (bei knapp 8 Millionen, davon 2/3 deutschprachigen Einwohnern) nicht verloren gehe. "Das, was die Holländer ertragen müssen, passiert uns hoffentlich nicht." Big brother kennt bekanntlich nur einen Satz: "Let them learn --- German." (Meine Frau stammt aus Ray Dolbys Heimatstadt; ich bin nach diversen Seten orientiert...)
Auf den Tonmeistertagungen ging mir regelmäßig der schier unermüdliche Besuch des jüdischstämmigen Amerikaners David Griesinger, des immens verdienstvollen Vaters der Lexicon-Raumsimulatoren unter die Haut, zumal er seine Religionszugehörigkeit zumindest teilweise praktiziert: Es gibt Plattenaufnahmen von Psalmen Salomone Rossis, eines venezianischen, jüdischen Kantors der unmittelbaren Monteverdizeit, in denen David nicht nur als MItglied eines kleinen Vokalkonsorts mitsingt, sondern von denen er bei seinen Tonmeistertagungsvorträgen als Highlights der Praxis auch immer wieder berichtete. Diese Vorträge hielt er in deutscher Sprache. Für jeden historisch fühlenden Menschen musste dies ein Fanal sein. Leider denken Tonmeister nur selten historisch und merken dann nicht, was da vorne eigentlich abgeht. Also auch selten 'was von Fanalen. Das Mischpult ist offenbar dazwischen.
Und so ist mir auch dein 'Avertissement' eine besondere Freude gewesen und wird Verpflichtung sein. Soviel "in festum nativitatis Christi".
Ich möchte mir deine Hinweise sehr genau ansehen, um daraus präzise Empfehlungen abzuleiten, habe heute und morgen aber keine Zeit dazu: Heute ist der Sohn dran, morgen der Familientag. Danach aber befasse ich mich mit deinen Problemen. Soviel vorweg:
Nachdem die Wiedergabe weitgehend einwandfrei ist, trifft meine Einlassung oben natürlich nicht zu. Ich überlege mir aber Prozeduren, mit deren Hilfe wir die Probleme relativ zielgenau einkreisen werden. Sofern nicht die Köpfe einen Schaden haben, ist ja de facto alles wieder herzuholen, wenn man von den bei den Geräten der Serie 36 vor der G heute eigentlich standardisiert auftretenden Gleichlaufschwankungen absieht. Nachdem du aber schwerlich Ton Koopman aufnehmen wirst (das macht dessen Ehliebden), sollte dich das weniger stören.
Meine F36 (mit dem magischen Doppelband EMM801 als Aussteuerungsmesser; von mir neu installiert, weil die Originalröhre schon sehr flau war) ist für Klavier, Cembalo und Orgel schlicht unbrauchbar; drei Motoren hin oder her, wogegen die G36MKII (von 1966; 1971 zur HS umgebaut) diesbezüglich immer noch ganz gut mittut.
Du hörst spätestens übermorgen von mir.
Hans-Joachim
bei deinem Posting wird einem regelrecht weihnachtlich ums Herz, denn deine Bemühung um den 'östlichen', nun fast 1000 Jahre von der Entwicklung deiner Muttersprache abgekoppelten 'Dialekt' ehrt dich und den Willi aus Nassenwil obendrein, der ja nun auch einer Sprachfamilie zugehörte, die sich abzukoppeln beginnt. Mir sagte vor Jahrzehnten einmal ein Redakteur der SRG bezüglich der Sprache im Schweizer Radio, man bringe bewusst und prononciert standarddeutsche Sendungen, damit der Kontakt zur Standardsprache in der ja ohnehin schon mit 4 Sprachen 'gesegneten' Schweiz (bei knapp 8 Millionen, davon 2/3 deutschprachigen Einwohnern) nicht verloren gehe. "Das, was die Holländer ertragen müssen, passiert uns hoffentlich nicht." Big brother kennt bekanntlich nur einen Satz: "Let them learn --- German." (Meine Frau stammt aus Ray Dolbys Heimatstadt; ich bin nach diversen Seten orientiert...)
Auf den Tonmeistertagungen ging mir regelmäßig der schier unermüdliche Besuch des jüdischstämmigen Amerikaners David Griesinger, des immens verdienstvollen Vaters der Lexicon-Raumsimulatoren unter die Haut, zumal er seine Religionszugehörigkeit zumindest teilweise praktiziert: Es gibt Plattenaufnahmen von Psalmen Salomone Rossis, eines venezianischen, jüdischen Kantors der unmittelbaren Monteverdizeit, in denen David nicht nur als MItglied eines kleinen Vokalkonsorts mitsingt, sondern von denen er bei seinen Tonmeistertagungsvorträgen als Highlights der Praxis auch immer wieder berichtete. Diese Vorträge hielt er in deutscher Sprache. Für jeden historisch fühlenden Menschen musste dies ein Fanal sein. Leider denken Tonmeister nur selten historisch und merken dann nicht, was da vorne eigentlich abgeht. Also auch selten 'was von Fanalen. Das Mischpult ist offenbar dazwischen.
Und so ist mir auch dein 'Avertissement' eine besondere Freude gewesen und wird Verpflichtung sein. Soviel "in festum nativitatis Christi".
Ich möchte mir deine Hinweise sehr genau ansehen, um daraus präzise Empfehlungen abzuleiten, habe heute und morgen aber keine Zeit dazu: Heute ist der Sohn dran, morgen der Familientag. Danach aber befasse ich mich mit deinen Problemen. Soviel vorweg:
Nachdem die Wiedergabe weitgehend einwandfrei ist, trifft meine Einlassung oben natürlich nicht zu. Ich überlege mir aber Prozeduren, mit deren Hilfe wir die Probleme relativ zielgenau einkreisen werden. Sofern nicht die Köpfe einen Schaden haben, ist ja de facto alles wieder herzuholen, wenn man von den bei den Geräten der Serie 36 vor der G heute eigentlich standardisiert auftretenden Gleichlaufschwankungen absieht. Nachdem du aber schwerlich Ton Koopman aufnehmen wirst (das macht dessen Ehliebden), sollte dich das weniger stören.
Meine F36 (mit dem magischen Doppelband EMM801 als Aussteuerungsmesser; von mir neu installiert, weil die Originalröhre schon sehr flau war) ist für Klavier, Cembalo und Orgel schlicht unbrauchbar; drei Motoren hin oder her, wogegen die G36MKII (von 1966; 1971 zur HS umgebaut) diesbezüglich immer noch ganz gut mittut.
Du hörst spätestens übermorgen von mir.
Hans-Joachim
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Re: Revox A77 no recording
Lieber Bas,
gerade wieder zuhause, muss ich doch noch etwas schreiben, zunächst nur zur A77:
Ich bin nicht sonderlich glücklich darüber, dass du dich an der Justage der A77-Tonköpfe versucht hast, denn dies ist mit den üblichen Mitteln gerade beim Vierspurgerät schwer wieder auszubügeln. Tonköpfe sind eigentlich solange tabu, als man nicht 150-prozentig weiß, dass sie entweder zum Tausch anstehen oder durch sonstige massive Einflüsse dejustiert wurden. Leichte Dejustagen führen zu ggflls. nicht einwandfreien Aufnahmeergebnissen, niemals aber zum Totalausfall der Aufnahme auf einer oder notfalls beider Spuren.
Du schreibst in deinem ersten Post, dass die Eingangssignale offensichtlich einwandfrei bis zu den VU-Metern gelangten. Nachdem auch die Wiedergabe einwandfrei funktioniert, bedeutet dies, dass das Aufnahmesignal noch am Ausgang des Korrekturverstärkers Q501 und Q502 (1.077.705) vorhanden sein muss. Weiterhin merkst du an, dass du mit dem Oszilloskop sowohl Hf als auch Nf mit den zu erwartenden Pegeln am Aufnahmekopf gemessen hast. Daher muss aufgezeichnet werden, denn das Relais 601 schließt angesichts dieser Symptome die Nf keinesfalls mehr kurz. Hf ist auf jeden Fall da, weil ausreichend gelöscht wird. Du hast daher zweifellos Nf-Signal am Schleifer von P503 auf 1.077.705, an der Basis von Q504, und im Aufnahmebetrieb auf beiden Seiten von C515. Wenn dennoch nichts aufgenommen wird (auch nichts verzerrtes), sind entweder die Köpfe dennoch defekt, oder du hast dein Band falsch herum eingelegt. Sehr viele andere Möglichkeiten sehe ich darüber hinaus nicht.
Welchen Bandtyp benützst du?
Hans-Joachim
gerade wieder zuhause, muss ich doch noch etwas schreiben, zunächst nur zur A77:
Ich bin nicht sonderlich glücklich darüber, dass du dich an der Justage der A77-Tonköpfe versucht hast, denn dies ist mit den üblichen Mitteln gerade beim Vierspurgerät schwer wieder auszubügeln. Tonköpfe sind eigentlich solange tabu, als man nicht 150-prozentig weiß, dass sie entweder zum Tausch anstehen oder durch sonstige massive Einflüsse dejustiert wurden. Leichte Dejustagen führen zu ggflls. nicht einwandfreien Aufnahmeergebnissen, niemals aber zum Totalausfall der Aufnahme auf einer oder notfalls beider Spuren.
Du schreibst in deinem ersten Post, dass die Eingangssignale offensichtlich einwandfrei bis zu den VU-Metern gelangten. Nachdem auch die Wiedergabe einwandfrei funktioniert, bedeutet dies, dass das Aufnahmesignal noch am Ausgang des Korrekturverstärkers Q501 und Q502 (1.077.705) vorhanden sein muss. Weiterhin merkst du an, dass du mit dem Oszilloskop sowohl Hf als auch Nf mit den zu erwartenden Pegeln am Aufnahmekopf gemessen hast. Daher muss aufgezeichnet werden, denn das Relais 601 schließt angesichts dieser Symptome die Nf keinesfalls mehr kurz. Hf ist auf jeden Fall da, weil ausreichend gelöscht wird. Du hast daher zweifellos Nf-Signal am Schleifer von P503 auf 1.077.705, an der Basis von Q504, und im Aufnahmebetrieb auf beiden Seiten von C515. Wenn dennoch nichts aufgenommen wird (auch nichts verzerrtes), sind entweder die Köpfe dennoch defekt, oder du hast dein Band falsch herum eingelegt. Sehr viele andere Möglichkeiten sehe ich darüber hinaus nicht.
Welchen Bandtyp benützst du?
Hans-Joachim
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- Neuling
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Re: Revox A77 no recording
Die letzte frage war die Lösung! Mit einem anderen Band geht es. Ich verstehe dies nicht ganz, da das alte Band Musik hatte und gelöscht werden konnte. Aber jetzt laufen beide Machinen! Vielen Dank.
Bas
Bas
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- Haudegen
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- Registriert: Mittwoch 29. Dezember 2004, 13:08
- Wohnort: München
- Erhaltene Danksagungen: 22
Re: Revox A77 no recording
Lieber Bas,
prima!
Vielen Dank daher für deine Rückmeldung. Wenn es wieder einmal brennt, weißt du ja, wo der eine oder andere Feuerwehrmann Brandwache hält.
Und: Wir haben mal wieder Grund, uns vor der Mannschaft Willi Studers zu verneigen, der im kommenden März nun 13 Jahre nicht mehr unter uns ist. Wenn man sich vorstellt, was noch alles an ja nun durchwegs über 30, ja 40 Jahre alten A77 (nebst Derivaten) weltweit herumfährt, mehrheitlich (und sei es nach Jahren zweifelhaften Ruhens) noch hochwertig in Betrieb ist oder gesetzt werden kann, überkommt einen doch die Bewunderung. Auch hinsichtlich der lebenslangen Sicht des Gründers auf sein Unternehmen, die angesichts der sich weiter in bestimmter Umgebung gerade auch der Schweiz verschärfenden Wirtschaftskrise (Rolle der UBS) einer eigenen Betrachtung wert wäre, da diesbezüglich Verbindungen bestanden, die nicht ohne Folgen für das Unternehmen Willi Studers blieben. Ich belasse es aber bei diesen kryptischen Andeutungen. Wer recherchieren will, der recherchiere. Den Rest wissen wir ohnehin, und sei es aus den Statistiken im Holenstein.
Hans-Joachim
prima!
Vielen Dank daher für deine Rückmeldung. Wenn es wieder einmal brennt, weißt du ja, wo der eine oder andere Feuerwehrmann Brandwache hält.
Und: Wir haben mal wieder Grund, uns vor der Mannschaft Willi Studers zu verneigen, der im kommenden März nun 13 Jahre nicht mehr unter uns ist. Wenn man sich vorstellt, was noch alles an ja nun durchwegs über 30, ja 40 Jahre alten A77 (nebst Derivaten) weltweit herumfährt, mehrheitlich (und sei es nach Jahren zweifelhaften Ruhens) noch hochwertig in Betrieb ist oder gesetzt werden kann, überkommt einen doch die Bewunderung. Auch hinsichtlich der lebenslangen Sicht des Gründers auf sein Unternehmen, die angesichts der sich weiter in bestimmter Umgebung gerade auch der Schweiz verschärfenden Wirtschaftskrise (Rolle der UBS) einer eigenen Betrachtung wert wäre, da diesbezüglich Verbindungen bestanden, die nicht ohne Folgen für das Unternehmen Willi Studers blieben. Ich belasse es aber bei diesen kryptischen Andeutungen. Wer recherchieren will, der recherchiere. Den Rest wissen wir ohnehin, und sei es aus den Statistiken im Holenstein.
Hans-Joachim